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Volkswirtschaftliche Blätter
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Pagina 5 di 10
Data: 28.12.1872
Descrizione fisica: 10
nur, welch' eine Masse von Streu entbehrt werden könne, wenn man von dem vollends be wiesenen Grundsatze des vollständigen Stoffersatzes ausge hend für WieSland sozusagen keine Streu nöthig hat, die mitunter der gehaltreiche Sand eines Gebirgsbaches oder zeitweilig die Ausrottung von Wald- und Weidenunkräu-ern in einem vernachlässigten Gebirgögelände liefern kann. Ich komme zu dem Schluß, daß bei einer rationellen Wirthschaft der kleinste Theil der bisher verwendeten Waldstreu nöthig ist, um die Felder

in einen besseren Stand zu versetzen und zu erhalten, als eS bisher geschehen ist. Ich will diesen Satz näher begründen. Die rücksichts lose Ausbeutung und Ruinirung deS Waldes zu Gunsten des Feldes ist. wissenschaftlich bedachtet, eine Ungereimtheit, denn dadurch müßte der Wald, den wir so gut wie das Feld kaben müssen, sorlwährend abHausen und schließlich daS Fels selbst, sobald der Wald nichts mehr zu liefern vermag, nothwendig zurückgehen. Die wissenschaftlich be wiesenen Grundsätze des Stofferfatzss

sichern beiden ein fort währendes Gedeihen, so weit die großen Vorgänge der Na tur eS gestatten. Wald und Feld erhalten sich bei einem ordentlichen Betriebe selbst. - Durch eine naturgesetzwidrige Ausbeutung des Waldes würde also die lebende Bevölke- rnng mit den nächstnachfolgenden Geschlechtern die Spätge- borenen enterben, weil eine fortwährende Abnahme VeS Wal des und in Folge davon später der Felder selbst unvermeid lich wäre. In einer Gemeinde, in deren Nähe viel ärarische Wäl

waren sie auf eine bessere Wirthschaft geführt worden, so daß sie nach dem Wald streu gar nicht mehr verlangten. In meiner HeimatSgemeinde wurde in früheren Zeiten der Wald so vollständig seiner Streu beraubt, daß schließlich keine mehr . zu bekommen war. DieS lehrte die Leute, besser im Stalle und mit dem Mist wirthschaften; sie düngen jetzt leichter, haben weit bessere Felder als früher, verlangen keine Wald streu mehr und ihre Wälder stehen ausgezeichnet. In den nächsten Gemeinden glauben aber die Leute

noch, ohne Wald- streu verzweifeln zu müssen. Man sieht in Tirol nicht überall so reinliche und wohlgenährte Kühe und so herrliche Wiesen wie im hintersten Oetzthale 6V00 Fuß über dem Meere. Hier — gerade eben an der Holzgrenze — ist sehr wenig Waldstreu zu gewinnen und sie gilt den Bauern als ein nothwendiges Uebel, daS eher den Mist verdirbt als vermehrt, und von dem man nur so viel anwenden soll, als die Rein lichkeit der Thiere verlangt. Darf man also gar keine Waldstreu mehr nehmen

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Volkswirtschaftliche Blätter
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Pagina 3 di 10
Data: 28.12.1872
Descrizione fisica: 10
ist in dieser Hinsicht in dessen nicht so hoch anzuschlagen, weil im Laufe einer Wald- Periode durch die natürliche Verwitterung deS Bodens je denfalls so viel Pflanzennahrung aufgeschlossen und durch die Luft selbst zugeführt wird, als nöthig ist, um wieder dieselbe Holzmasse zu erzeugen. .Viel schlimmer ist die Weg nahme der Streu, weil dadurch wirklich sehr große Massen von Nahrungsstoffen entfernt werden, die gerade über den Wurzeln sich befinden, die gewöhnlich sehr oberflächlich am Boden hinftreichen

. — Und in der That haben sorgfältige Versuche in Tharand den Beweis geliefert, daß ein Wald boden, aus welchem die Streu im Laufe von 5l) Jahren stets vollständig entfernt worden ist, an Pflanzenkost bedeu tend ärmer geworden ist, als ein geschonter. Noch weit mehr schadet aber die Wegnahme der Streu dem Waldboden dadurch, daß er dem Austrocknen preisge geben wird. Die Streu selbst wirkt auf lange Zeit be fruchtend, weil sie wie ein Schwamm die Regenfeuchtigkeit festhält. Dann aber verhindert

sie, selbst wenn sie trocken ist, in ganz mächtiger Weise das Austrocknen des Wald boden. Der Waldboden ist stets fest, und jeder feste Bo den trocknet schnell in große Tiefe hinab auS, wenn er nicht bedeckt ist, und zwar ganz unverhältnißmäßig mehr als ein lockerer Boden. Durch daS Streurechen nimmt man also einem jungen Walde recht eigentlich Speise und Trank zu gleich und setzt ihn von der Diät eines behäbigen Wirthes auf Spitalkost herab. Es heißt einen Jungwald gründlich ruiniren, wenn man ihm die Streu entzieht

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