es ist ein stilles Mahnen An das letzte Aufersteh'n. INicdrich Fekdhuh. Ulrike § tu erb. Erz ählu g. ——-—- ' (Nachdruck verboten.) erthold Wagner trat in die Stube. Anselm Hitler, der, das graue Haupt tief auf die Brust gesenkt, im Armstuhl saß, erhob jetzt den Kopf und blickte erstaunt nach dem Eintretendeu. „Alter Freund, kennst Du mich nicht mehr?" sagte dieser, auf ihn zueilend und seine Hand fassend. „Du bist es, Berthold," rief nun Hitler und wie Sonnen schein flog es über sein gefurchtes Antlitz
, „das ist eine große, freudige Ueberraschung." „Ich hatte ein wichtiges Geschäft in B . . . zu besorgen," sprach Wagner, „und da beschloß ich, auf der Rückreise den Umweg nicht zu scheuen und Dich für ein paar Stunden zu besuchen. Wie geht es Dir, warum hast Du mir so lange Zeit nicht geschrieben?" „Ach Gott, was hätte ich schreiben können? Nichts als Klagen und Klagen, mit mir ist es rasch thalab gegangen, und es sollte mich nicht Wunder nehmen, wenn es noch dazu käme, daß ich betteln gehen müßte." Tiefe Bewegung
glitt über das Antlitz des Besuchers, un willkürlich schweifte sein Blick durch die kahle, schmucklose, dumpfe Stube. „Nicht wahr, hier ist es nicht so schön, wie in Tanuberg," sagte Hiller mit bitterem Schmerz. „Lust und Licht findet man hier sehr schwach vertreten, dafür gibt es Feuchtigkeit genug und selbst dies elende Quartier werde ich bald nicht mehr bezahlen können." Wagner zog seine Brieftasche hervor, entnahm derselben eine Banknote und legte sie auf den Tisch. Hiller schob
sie von sich. „Ich könnte Dir dies Darlehen wohl nie zurückzahlen," sagte er, „darum will ich es nicht annehmen; übrigens danke ich Dir für Deine edle Absicht." „Mich, Deinen alten Schulkameraden, darfst Tu nicht zu rückweisen, wenn ich ein wenig Deine traurige Lage zu ver bessern suche," sagte Wagner, „wollte Gott, daß ich mehr ent behren könnte. Wir sind Beide eben nicht auf eiuen grünen Zweig gekommen. Höre, Du machst mich ernstlich böse, wenn Du die Summe nicht nimmst, Du bist es Deiner kleinen Enkelin schuldig, dies zu thun
." Thränen traten in Hiller's Augen. Ja, damit hatte Berthold den Weg zu seinem Herzen gefunden, damit seinen Widerstand gebrochen. Mit Wärme dankte er dem Freund. „Ich habe wohl gehört, daß Du bei der Aktiengesellschaft „Abundantia" Verluste erlitten hast," sprach Wagner, „dachte aber nicht, daß es so schlimm um Dich stünde." „Nachdem ich Tannberg, das mir seit dem Tode meines Sohnes völlig verleidet worden, verkauft hatte, folgte ich leider schlechtem Rath und legte den ganzen Erlös für das schöne Gut