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Auf dem linken Ufer des Rheins und in Graubünden. Die Abhandlung romanischer Namen in diesen Gegenden ist zwar von weniger Belang, weil die Ergebnisse, die sich daraus erheben lassen, längst anerkannt sind; indessen werden wir gleichwohl einige Bezirke in Betrachtung ziehen, wenn auch nur, um darzulhun, dass die Nomenclator in diesen Gegenden ganz und gar denselben Charac ter trägt, wie in Tirol und Vorarlberg, oder auch um zu zeigen, wie sich unsre bekannten Namen auf diesem Boden ausnehmen

. In gleicher Lage wie Vorarlberg fand sich zu allen Zeiten das linke Ufer des Rheins, wo früher Montlingen die politische Grenze Rhäliens war. In römischen Zeiten reichte diess aber bis Pfvn (Fines) im Thurgau und über Gaster bis an den Zürichersee. Die Bewohner von St. Gal len heissen im achten Jahrhundert noch Rhaetiani und Romani. Es dürfte wohl auch in dieser Gegend nicht an romanischen Flurnamen fehlen. Auf den Karten finde ich wenigstens ein Toblat {tabulatum, s. 688), bei Herisau

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Anno:

1874 - 1875

Pagina 302 di 644

1) Bei den widersprechenden Angaben der Alten (sie widersprechen sich aber eigentlich nicht, vielmehr will da nur moderne Asterweisheit einen Widerspruch finden) und den widersprechenden Ansichten der Neuern sind in Rhätien, d. h. in Tirol, Vorarlberg und Graubünden, Zunächst die Ortsnamen zu untersuchen, und in ihnen muß die Antwort auf die Frage nach der Landsmannschaft der alten Rhätier gefunden werden. 2) In den besagten Ländern liegen drei Schichten von Ortsnamen durcheinander

: eine deutsche, eine romanische und eine rhätische. Die deutschen Ortsnamen sind die jüngsten und reichen jetzt selbstverständlich so weit als das deutsche Sprach gebiet reicht. (Sie erheischen nachgerade dringend eine nähere Untersuchung, die sich auch über die deutschen Ortsnamen in Oberitalien erstrecken müßte.) b) Aelter als die deutschen Ortsnamen sind die roma nischen. Sie verbreiten sich bis in die bayerischen Gränz- gebirge, in Vorarlberg bis in den Bregenzer Wald, Sie Zeigen, daß Tirol, Graubünden

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Categoria:

Linguistica

Anno:

1854

Pagina 166 di 267

, bei seiner Sprache geblieben, wo es in der Minderzahl war, zur romanischen überge treten seyn. Auf diese Weise erklärt sich ein Theil der deutschen Sprachinseln — ein anderer rührt von der oben besprochenen wallisi- schen Einwanderung her, Der Stoss des Germanismus geht am Rhein herauf, und hat das Romanische jetzt im Haupthaus bis hinter Chur zurückgedrängt, während man vor drei- oder vierhundert Jahren In einzelnen Gegenden von Vorarlberg, auch in der untern Nachbarschaft von Chur noch romanseh sprach

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Linguistica

Anno:

1854

Pagina 35 di 267

man auf der Halbinsel noch überdies dieselbe Verschieb barkeit des Accentes zu gewahren, wie im Hochgebirge, Warum z. B. Marrucini und Peligni und nicht Marrigni und Pellicini, warum Came rinum und Tifernum, nicht Ca mar n um uud Tiferinum? Noch ein kleines Yorkommniss scheint in dieser Beziehung be deutsam und einer kurzen Besprechung werth. Io Vorarlberg liegen nämlich dicht neben einander die Dörfer Frastenz und Frastafeders, Ersteres erscheint in den Urkunden des neunten und zehenten Jahr hunderts

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Linguistica

Anno:

1854

Pagina 6 di 267

über die paradoxa nomina, welche das Alterthum den Ortschaften im Unterinntal beigelegt. Er versucht auch etliche Er klärungen, welche aber selbst von seinen Landsleuten nicht wiederholt worden sind. Allerdings fand sich in Graubünden, wie in Vorarlberg und Tirol ein Vorrath von älteren Deutungen, der zumeist beim Wiedererwachen der Wissenschaft, im sechzehnten und siebzehnten Jahrhundert zu- sammengetragen und seitdem in den Büchern der Gläubigen immer fortgeführt worden war. Wie man dort seit langer Zeit

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Linguistica

Anno:

1854

Pagina 180 di 267

nicht viel davon erwarten. Es ist schon oben S. 20 bemerkt worden, dass die wenigen .Wörter, die uns. als etruskische überliefert sind 5 nicht hielier passen, S. 45 u. ff. wurde auch von den Hoffnungen gespro chen, die uns das Rotnansche eröffnet. Eben so viel als dieses möch ten die Gslladinischen Dialecte bieten; zur Zeit fehlen indessen noch die Mittel einer nähern Kenntniss. Selbst die deutschen Mundarten in Tirol, Vorarlberg und Graubünden verweigern nicht alle Hilfe. Wie dem auch sei, und so roh

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Linguistica

Anno:

1854

Pagina 59 di 267

. Wenn nämlich jene undeutschen Ortsnamen in Tirol, Vorarlberg und Graubünden, welche sich ..nicht aus dem Romanischen erklären lassen, rhätisch sind — und sie können nur rhätisch seyn — so müssen sie aus derselben Sprache stammen, wie die besagten Bob bebi, und es wäre also möglich, dass sie wenigstens einzelnweise aus letzteren erklärt werden könnten. Jedenfalls lässt sich nicht laug- ! nen, dass diese rhätischen. Wörter denselben Habitus zeigen, wie die rhitiehen Ortsnamen. ^

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Categoria:

Linguistica

Anno:

1854

Pagina 37 di 267

desselben Namens im Prätigau, Kanton Graubünden, ein Trios liegt bei Reichenau am Vorderrhein , ein anderes im.Gschnitz- taten am Brenner; ein Malans liegt bei Mayenfeld, ein Mel ans bei Hall, ein Tamils im obero Walserthale in Vorarlberg, ein anderes bei Reichenau, ein Stuls im Albulagebirge und im Passeyer, ein Meis bei Sargans, ein Mils bei Imst und bei Hall, ein Mauls bei Slerzing, ein Mals im Viutschgau, ein Sils im Engadein und bei Imst im Oberinnthale, Telfs im Prätigau und oberhalb Innsbruck

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Categoria:

Linguistica

Anno:

1854

Pagina 42 di 267

, Komp ei d, campdlo) , in zusammengesetzten aber auf der Eauptsylbe des letzten Bestandteiles der Zusammensetzung, also Persur aus pro, de sura, Tschampldng aus campo longo . 2) Vocale, die entbehrlich sind, werden gerne aus geworfen. Doch geht in diesem Stücke der Bojoaie in Tirol viel weiter als der Ale manne in Vorarlberg und Graubünden. Dieser hat sich aus vallala, rottura, casa nem ein Ballon, Valluni, Gaschnera zurecht© ge macht, jener ein Pflalt, Fleier, Gschneier.

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Categoria:

Linguistica

Anno:

1854

Pagina 94 di 267

. Der Hauptsache nach ist das Wesen dieser Namen an den Ufern des Rheins, an denen der Etsch und des Eisacks ein und dasselbe. Genauere Vergleichung wird allerdings kleine Verschiedenheiten finden. Mir ist unter anderem aufgefallen, dass Gavadura (cavatura, Schlucht), was in Vorarlberg und Graubünden so häufig, sich in Tirol nicht wie der findet (ein nicht ganz unbedenkliches Kappadura bei Täufers aus-

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Geografia, guide

Anno:

1873

Kleinere Schriften ; 1/2

Pagina 107 di 558

Descrizione fisica: 276, 271 S.

Commenti: Enth.: 1. Reiseschilderungen. 2. Literarische Aufsätze Steub, Ludwig: ¬Der¬ Mann von Rinn : der Mann von Rinn (Joseph Speckbacher) und die Kriegsereignisse in Tirol 1809 / Ludwig Steub. Nach histor. Quellen bearb.von Joh, Georg Mayr. -1873 Steub, Ludwig: Herbstausflug nach Tirol / Ludwig Steub. - 1873

Soggetto: g.Tirol;f.Reisebericht 1861

Segnatura: I 102.676/1-2 ; D I 102.676/1-2

ID interno: 129531

, der vinschgauischen Herren von Matsch reiche, aber ver gängliche Erbschaft im Zehngerichtenbund; der Herren von Brandis Herrschaft zu Maienfeld — dagegen das Bisthum Chur, dessen Lehen ja selbst das Schloß Tirol gewesen, begütert bis an die Passer bei Meran und unter den ehe mals romanischen Churwalchen im heutigen Vorarlberg; die bischöflichen Schlösser Churburg und Fürstenburg im Vinfchgau, die Gotteshausleute auf der Malserhaide, unter tirolischer Landeshoheit Eidgenossen des bündnerischen Gotteshausbundes

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Anno:

1874 - 1875

Pagina 317 di 644

Bregenz, Constanz, Äugst, Bàsel, Coblenz, Köln mit ihren römischen Müttern Lri- AàMum, Licmstàà, àsilà, C'oviliàtes, 0)1oà, so sehen wir, daß der Accent allenthalben auf die erste Silbe vorgegangen. Betrachten wir dagegen die jetzt deutschen Ortsnamen im Gebiete des alten Rhätiens (Tirol, Vorarlberg, Graubünden), so nehmen wir wahr, daß der Accent noch innmr auf seiner romanischen Stelle sitzt. Oàà ist bei Kufstein aus bayerischem Boden noch Köln (Name eines dortigen Dörfleins) geworden, bei Bozen

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Anno:

1874 - 1875

Pagina 98 di 644

der andere Umstand, daß die italienische Sprache noch bis ins Mittelalter, ja bis nach den Zeiten der Reformation in Tirol und Vorarlberg

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Anno:

1874 - 1875

Pagina 155 di 644

. Ersterer schrieb einmal „die deutschen Colomen in Piemont' (Stuttgart und Tübingen 1842). letzterer die „Untersuchungen über die freien Wal liser oder Walser in Graubünden und Vorarlberg' (Wien bei Karl Gerold 1844). ^ Wir können nicht mit Bestimmt heit versichern, ob die Verfasserin diese von ihr nicht cuirten Schriften unmittelbar benützt habe oder ob ihr ì>ie Ergebnisse, welche jene Forscher hergestellt, mittelbar Zugekommen seien, jedenfalls aber haben wir die Ueber- Heugung gewonnen

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Anno:

1874 - 1875

Pagina 355 di 644

3S1 rhätien, in Graubünden, Tirol und Vorarlberg so viele überschüssige Zeit, daß die Besitzer derselben sich leichtlich beklagen möchten, wenn jene Frage von der Tagesordnung ganz und gar gestrichen würde, da gerade diese Studien ihre freien Stunden am angenehmsten ausfüllen. In die Frage von den Urbewohnern spielen bekannt lich auch die rhätoromanischen und tirolo-ladinischen Dialecte hinein. Aus diesen sollen, wie schon oben gesagt, nach gerade die fremdartigen, des Rhätieismus verdächtigen

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Categoria:

Linguistica

Anno:

1854

Pagina 41 di 267

selten erhalten haben, finden wir im deutschen Tirol, in Vorarlberg und im deutschen Gebiete von Graubünden nicht nur die grossen Hauptlhäler, sondern auch die kleinen Nebenlhälchen bis in die innersten Winkel hinein mit römischen und romanischen Localnamen besetzt, — Man ersieht daraus, dass auch nach dein

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Geografia, guide

Anno:

1880

Aus Tirol

Pagina 285 di 317

Descrizione fisica: 308 S.

Editore: Bonz

Soggetto: g.Tirol ; s.Landeskunde

Commenti: In Fraktur

Segnatura: I 303.246

ID interno: 503063

wirklich ein so heiteres Leben, daß man diesen Strich im Gegensatz Zu dein ernsten Vorarlberg und dein noch ernsteren Graubünden wohl .,Iàeà toi ix' nennen dürfte. Allein auch im glücklichen Rhätien zeigt das tiroli sche Wesen ein Janusgesicht. Auf der einen Seite, die den Genuß des Lebeus anstrebt , schimmert ein Schein von unerschöpflicher Wohlhabenheit; dagegen aber behauptet man in allen Stücken, die nicht leiblich zu genießen sind, bettelarm zu sein. Wenn derlei Anforderungen auftreten, so rufen

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Anno:

1874 - 1875

Pagina 67 di 644

Schriften von Z. Aergmann und I. Thaler. I3S0. Untersuchungen über die freien Walliser oder Walser in Graubünden und Vorarlberg. Mit einigen diese Ge biete betreffenden historischen Erläuterungen von Joseph Berg mann, k. k. Rathe. erstem Custos am k. k. Münz- und Antiken-Cabinette und der k. k. Ambraser-Sammlung, Mitglieds mehrerer gelehrter Gesellschaften. Mit, einer Karte von Franz v. Hauslab, k. k. Oberst. Wim. Ge druckt bei Carl Gerold 1844. Früheste Kunde über den Bregenzerwald

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Categoria:

Geografia, guide

Anno:

1880

Aus Tirol

Pagina 7 di 317

Descrizione fisica: 308 S.

Editore: Bonz