686 risultati
Ordina per:
Rilevanza
Rilevanza
Anno di pubblicazione ascendente
Anno di pubblicazione discendente
Titolo A - Z
Titolo Z - A
Giornali e riviste
Lienzer Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LZ/1904/23_04_1904/LZ_1904_04_23_18_object_3310750.png
Pagina 18 di 24
Data: 23.04.1904
Descrizione fisica: 24
als er, ohne Blanche und ihren Jugendfreund wiedergesehen zu haben, dem mechanischen Stnhle des Herrn von Sautiers gegenüber saß. Und zwar in der sicheren Erwartung, zwei Partien zu ver liebn, nämlich die Schachpartie und die der Heirat. B^vor er sich verabschiedete, hatte er noch Gelegenheit, seinen jungen Rivalen kennen zu lernen. Er war ein hochgeschossener, von den Anstrengungen des Dienstes etwas abgemagerter Mensch. Aber er hatte gute Manieren und benahm sich sehr höflich gegen Viktor

in seinen Hoffnungen, trat Viktor den Heimweg an. 4. Acht Tage waren inzwischen vergangen, während welcher sich Viktor nicht ein einziges Mal in der Villa Gerda blicken ließ. Sie waren ihm traurig und lang genug erschienen. Er schrieb einen ausführlichen Brief an seinen Pariser Freund, in welchem er seine letzten Erlebnisse berichtete, und beschloß, an einem Juninachmittag gegen Abend, sich persönlich nach dem Befinden des kranken Herrn von Sautiers zu erkundigen. Es war dasselbe kleine Fuhrwerk

. Die Dämmerung brach ungewöhnlich zeitig herein, und Viktor konnte schon hier und da am Rande des Weges hinter schmut zigen Scheibe» das Aufflammen einzelner Lampen bemerken, die die Dunkelheit mit ungewißem und flackerndem Schein erleuchteten. Znr Rechten sowohl wie zur Linken, scheinbar bis ins Unendliche hinein, fühlte Viktor die weite Ebene sich ausdehnen und war zufrieden, es nicht auch noch sehen zu müsse», dieses „abgrundtiefe Nichts', das seiner Zukunft, seinem Leben so ähnlich sah. Er blieb

aber war der alte Rat in seinem Zimmer. Man ließ Viktor jedoch in den Salon eintreten, wo er Frau von Villeroh mit ihrem Sohn antraf, die in der Villa diniert hatten. „Mein Vater ist heute leidender,' sagte Blanche. „Erlauben Sie mir, daß ich Ihnen in seiner Abwesenheit Frau von Villeroh vor stelle ... Herr Viktor Ravol, unser neuer Staatsanwalt, von dem Papa wohl schon gelegentlich zu Ihnen gesprochen hat, liebe Tante.' Indem Viktor sich verneigte, empfand er ein gewisses Miß vergnügen über die vertrauliche

und Stimme. Made moiselle befand sich nicht im Salon, so daß Viktor keine Beob achtungen in betreff der Gegnerschaft der beiden Damen machen konnte. Aber nach kurzer Zeit erschien die Erzieherin in der Tür, um zu melden, daß Herr von Sautiers die Herrschaften bitten ließe, auf sein Zimmer zu kommen. Man begab sich dorthin. Nachdem Herr von Sautiers mit schwacher und leicht keuchen der Stimme den Staatsanwalt willkommen geheißen hatte, ent schuldigte er sich bei Frau von Villeroh, deren Wagen bereits

1
Giornali e riviste
Lienzer Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LZ/1904/07_05_1904/LZ_1904_05_07_18_object_3310841.png
Pagina 18 di 24
Data: 07.05.1904
Descrizione fisica: 24
durch das Städtchen gefahren sei. Einmal von Paris kommend, das andere Mal dahin zurückkehrend. Viktor brachte die Reise Rogers sogleich mit Blanche in Zu sammenhang. Das jnnge Mädchen, welches acht Tage vorher so freimütig zu ihm gewesen war, zeigte sich heilte etwas gezwungen in ihrem Sprechen. „Haben Sie Besuch gehabt, seit ich Sie nicht gesehen habe?' fragte Viktor. „Sie wissen wohl, daß mich hier kanm jemand aufsucht und daß ich im übrigen nicht empfange.' „Ich habe erfahren, daß Herr von Villeroh

diese Woche durch Merh-snr Anbe gekommen ist.' Blanche errötete nicht, sie rmHelte uur uumerklich die Augen brauen. Dann erhob sie sich nnd schlug eine Promenade durch den Garten vor. Es war im November, ein klarer, aber etwas kalter Tag. Eine leichte Schicht von Rauhreif lag auf den Zweigen der Bäume. Die jungen Leute gingen lange nebeneinander, ohne ein Wort zn sprechen. Endlich brach Viktor das Schweige». „Habe» Sie mir nichts zu sage», nachdem Sie so dringend wünschten, daß ich Ihr Vertrauter

vou andern Dingen sprechen? Es ist überhaupt am besten, wenn dieser Gegenstaud zwischen uns so wenig wie möglich erörtert wird.' Viktor konnte indessen nicht deu Eindruck gewinnen, als ob die ander«? Gesprächsstoffe, die er berührte, fesseMder fnt'das jnnge Mädchen seien. Er dshiite seine» Besuch daher nicht lauge aus. Zwei- oder dreimal in der Woche begab er sich nach der Villa und las gewöhnlWVkUuche UM Frau Bertheau etwas vor. Aber im Grunde empfand er wenig von der stillen Glückseligkeit

, die er von diesem Zusammensein erträumt hatte. Fräuleiu vou Sautiers, die sich im Anfang immer sehr liebenswürdig und freundlich zeigte, wurde bald zerstreut, verlor sich i» Gedanken und war meist nicht bei der Sache. Das bereitete ihm aufrichtigen Kummer, so daß auch seine Stimmung davon beeinflußt wurde. Im Anfang des Dezember wollte Blanche zn ihrem Vormund nach Troyes reisen, um dort längere Zeit zu bleiben. Viktor würde inzwischen also gänzlich vereinsamt sein. Man konnte ihm die tiefe Entmutigung, die er darüber

empfand, anmerken. „Wann werden Sie wieder zurückkehre»?' fragte er Blanche, als er ihr Lebewohl sagte. Noch vor dem Ende des Winters, hoffe ich. Ich liebe den Aufenthalt iu der Villa viel zu sehr, um nicht so bald wie mög lich dorthin zurückzukehren. Und ich freue mich schon daraus, Sie dann wieder hier zu empfangen.' „Danke für das Almosen! Aber ich verlange wirklich nichts.' „O, welch schlimmer Stolz! Zu Ihrer Strafe werden Sie nach Trohes kommen und mich besuchen.' Viktor machte eiu unbestimmtes

2
Giornali e riviste
Lienzer Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LZ/1902/31_05_1902/LZ_1902_05_31_22_object_3305899.png
Pagina 22 di 24
Data: 31.05.1902
Descrizione fisica: 24
„Wie heißt diese Straße?' „Nun, es ist der Rindermarkt, kennst Du Dich nicht mehr aus?' „Nehmen wir einen andern Weg.' „Was für Einfälle! — Kommst Du abergläubisch aus Italien zurück? Da unten sagt man, ist es Mode; aber fürchte nichts: Heute ist Dienstag und der dreizehnte ist erst morgen, auch sehe ich keine Krähen ans den Dächern und zu unserer Linken keinen Leichenwagen . . , Aber wahrhaftig. Du bist sehr blaß; ich spasse nicht mehr . . , Was ist Dir?' „Nichts,' antwortete Viktor schnell

und setzte seinen Weg fort. Nach einigen Schritten blieb er aufs neue stehen, als hätte er einen Platz wieder erkannt. „Beim Teufel!' rief Ferdinand aus, ihn mit sich ziehend; „es hat den Anschein, als ob Du in Ancona einem Irrenhause ent sprungen wärest.' Viktor antwortete nicht; seinen Weg verfolgend, überließ er seinem Freunde die Sorge der Unterhaltung. Einige Augenblicke nachher befand er sich an einem gut besetzten Tische, welchen ein Dutzend zügelloser junger Leute umgab, denen von des Bechers

verloren, welche hundert tausend Gulden in Banknoten enthält. Derjenige, welcher sie wieder zurückbringt, erhält zur Belohnung fünftausend Gulden.' Darauf folgte die Adresse. Viktor zitterte. „Fünftausend Gulden zur Belohnung!' fuhr Ferdinand fort. „Findet ihr den Spaß nicht lustig?' „Den Spaß?' fragte einer der Zecher; „warum ein Spaß?' „Warum? Weil die Brieftasche entweder, in die Hände eines ehrlichen Mannes gekommen ist, welcher sie ohne Belohnung zu rückgeben wird, oder in die eines Diebes

, welcher genug von der Rechenkunst versteht, um zu wissen, daß die ganze Summe größer ist als der versprochene Teil.' „Das ist richtig!' riefen vier oder fünf Stimmen zu gleicher Zeit. „Trinken wir! Auf Deine Gesundheit, Ferdinand!' Die Gläser klangen, leerten sich, und füllten sich wieder. Nur Viktor hatte das seinige nicht geleert. „Ein Dieb? ein Dieb?' rief der junge Mann, welcher Viktor gegenüber saß. „Ihr seid sehr scharf, meine jungen Freunde. Nun, ich schäme mich nicht zu gestehen

, daß, sollte es der Zufall fügen, mich durch einen Fund in den Besitz einer solchen Summe zu setzen, ich ihn für mein rechtliches Eigentum ansehen und benutzen würde, auf die Gefahr, von euch verdammt zu werden.' „Das wäre ein großes Unglück,' murmelte Viktor, als spräche er zu sich selber. „O, ein großes Unglück, denn das Leben, welches Sie heute so leicht tragen, würde Sie quälen, und die Freuden, welche Sie mit diesem Gelde sich zu verschaffen wähnen, wären vergiftet.' Der junge Mann betrachtete ihn. „Bei Gott!' rief

3
Giornali e riviste
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1907/05_06_1907/BRG_1907_06_05_10_object_758582.png
Pagina 10 di 16
Data: 05.06.1907
Descrizione fisica: 16
Schreyögg, Franz Wenters Sohn,Balth.Amort,Otto Waibl» Viktor Kirchlechner, Rupert Müller. Ferner in den Orten der Umgebung übernU dort, wo Zacherlii-.-Plakate auShängen. 1001 Allen, die sich matt und elend fühlen, nervös und energielos sind, gibt Sanatogm neuen Lebensmut und Lebenskraft- Bon mehr als öllvv Profefforen und Aerzten 'glänzend begutachtet. Zu haben in Apotheken und Drogerien. Broschüren versenden gratis und franko Bauer u- Co-, Berlin SW 48 und dir Generalvertretung C- Brady, Wien I. 128

XXXXXXXXXXXXXXXXX - 42 - gerne für unS gebracht.' Er schwieg, denn auS den Augen seines WeibeS brach ein so wehwunder Blick wie von einem zu Tode gehetzten Wild. „Geliebt,' klagte sie, „ich dich und das Kind nicht geliebt, daS glaubst du wohl selber nicht, Viktor! Gott ist mein Zeuge, daß, als du mich damals, in zärtlicher Aufwallung deiner Gefühle, über diese Schwelle trugst, Viktor, und sagtest: „Nun walte hier als Herrin, mein teures Weib,' ich keinen andern Gedanken, keinen Wunsch hatte, als dich glücklich

zu machen. Und tat ich es denn nicht, Viktor? Gab eS denn eine Stunde in diesen zwei kurzen Jahren, wo ich nicht jeden deiner Wünsche aus den Augen las, auch dann, als du seit Hedda's Geburt immer kälter und kälter wurdest?' Der Schloßherr schritt finster eingemale auf und ab. Wozu dies alles?' sagte er dann, „wärest du wirklich so gewesen, Edith, dann hättest du meinen Befehlen, meinen Bitten nachgegeben. Was läge denn eigentlich daran, ob du in diese oder jene Kirche gehest? Hättest

du hier In der Schloßkapelle den vortrefflichen Predigten unseres Herrn Pastors gelauscht, anstatt immer, sogar zum Aerger des Dienstpersonales, tn die Stadt zu fahren, was wäre dabet gewesen, im Herzen hättest du ja katholisch sein können. Und dann bei der Taufe des Kindes diese Szenen, diese Tränengüsse, weil wir nicht duldeten, daß das Taufwaffer der Papisten über daS kleine Köpfchen fließe?' „Und du sagst nichts von deinen Schwüren, Viktor,' sagte Edith sich stolz erhebend und ihre edle Gestalt schien zu wachsen

in gerechter Entrüstung, „niemals hätte ich dir meine Hand gereicht, wenn du nicht so geschworen hättest, daß ich meine - 43 - Religion ausüben könne wie ich wolle, daß unsere Kinder katholisch erzogen würden; o, Ich Unglückselige,' rief sie schmerzlich, „hätte ich doch dem guten Rate meiner Mutter gefolgt, es wäre nicht über mich gekommen! Aber ich war jung und vertrauensvoll und ich hatte dich so lieb, Viktor, ach, nur zu lieb!' Sie war wieder auf ihren Sitz zurück- gesunken und schaute trübe

4
Giornali e riviste
Lienzer Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LZ/1904/23_04_1904/LZ_1904_04_23_19_object_3310752.png
Pagina 19 di 24
Data: 23.04.1904
Descrizione fisica: 24
um ihren kind lichen Mund. Wenn sie schwarz gekleidet gewesen wäre, so hätte Viktor glauben können, daß ihr Vater inzwischen gestorben sei. Aber trotz ihres dunkelblauen Tuchkleides mit dem Wueu Einsatz machte Fräulein von Sautiers doch den Eindruck einer Trauernden, das konnte man auf den ersten Blick wahrnehmen. Die Rosen von ihren Wangen waren verschwunden, eine fahle Blässe bedeckte ihr Gesicht vom Nacken bis zu den kastanienbraunen Haarlöckchen hinauf. „Herr Ravol,' sagte sie, „ich habe weder Zeit «och

Lust, dem Ursprung der Entschlüsse nnd Wünsche, die mein armer Vater gestern vor mir enthüllt hat, nachzuspüren. Er verlangt, daß ich Sie heirate. Sie lieben mich, wie ich erfahren habe, und erweisen mir damit eine große Ehre. Aber ich halte es für meine Pflicht, Ihnen zu sagen, daß ich Sie nicht liebe.' Diese in kurzem Tone abgegebene Erklärung erschien Viktor geradezu grausam, über sein Gesicht ging ein Zucken, aber er verneigte sich sehr tief, um seine Bewegung zn verbergen. Auch Fräulein

von Sautiers' Selbstgefühl und Mut schienen sie plötzlich im Stiche zu lassen. Ihre Brust hob und senkte sich stürmisch, sie ließ sich in einen Stuhl fallen und die so lange tapfer zurückge haltenen Tränen liefen über ihre blassen Wangen. „Verzeihen Sie/ sagte sie zu Viktor, der sich ihr bestürzt ge nähert hatte, „wenn ich hart zu Ihnen gesprochen habe, und ver- zeihen Sie mir auch meinen Mangel an Selbstbeherrschung. Ich bin sehr zu beklage», glauben Sie es mir. Es, stürmt so viel auf mich ein. Mein Vater

unter zwei Ge fühlen leidet. DaS eine ist meine Liebe zu Roger, das andere meine Freundschaft für Sie...' Viktor so?> ihr mit einem Ausdruck des Unglaubens ins Gesicht. „Ja,' fuhr Manche fort, „es ist so, wie ich sage. Ich habe immer eine aufrichtige Freundschaft für Sie empfunden. Ich war froh, daß Sie kamen, ich plauderte so gern mit Ihnen, denn ich habe mich mit niemand auf der Welt bisher so angenehm unter halten ... Kurz, ich wollte Ihnen sagen, ich will die Frau Roger» von Villeroh

werden, aber Ihre Freundin bleiben. Da Sie nun wissen, welcher Art mein Gefühl für Sie ist, können Sie doch un möglich dabei beharren, mich heiraten zu wollen. Verzichten Sie darauf, und ich werde Sie immer als Freundin lieben.' Es lag in der traurigen, flehenden, aber nicht furchtsamen Stimme des jungen Mädchens ein unaussprechlich kindlicher Reiz, dem zu widerstehen Viktor die größte Mühe kostete. Er stand stumm, ungewiß, schwankend vor ihr und fühlte sich durchaus bereit, einen Akt der Großmut zu begehen

5
Giornali e riviste
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1906/13_10_1906/SVB_1906_10_13_2_object_2533194.png
Pagina 2 di 8
Data: 13.10.1906
Descrizione fisica: 8
einen erbitterten Kampf untereinander. Sie zerren sich gegenseitig vor das Bezirksgericht, besu- verwundern, daß er zu dem blinden Greis mit kindlicher Hochachtung aussah und seine Mahnungen und Lehren sich tief ins Herz schrieb. Ein Jahr war bereits seit der Entfernung Pauls verflossen, ohne daß der Blinde etwas von ihm gehört hatte, und er glaubte, daß er Paris sür immer verlassen habe. Er hatte sich daher ent schlossen, der Frau Dubois und Viktor zu sagen, daß ihn sein Neffe sür immer verlassen

er den kleinen Konditor pseisend und singend die Treppe hinaufstürmen hörte, belebte er sich und eilte, ihm die Türe zu öffnen, mit einem Lächeln auf den Lippen, als ob diese Stimme die Gewalt gehabt hätte, den Kummer von seinem Herzen und den Schmerz aus seinen alten Gliedern zu bannen. Er sprach nicht mehr davon, Viktor Geld anzu bieten, aber von Zeit zu Zeit ließ er durch die Frau Dubois irgend eine Kleinigkeit kaufen, die geeignet war, ihm eine Freude zu bereiten. Als Neujahr kam, kaufte

er für ihn eine Natur geschichte mit schönen Bildern. Beim Anblick des schönen Buches wurde Viktor rot vor Freude, aber diese Freude wurde bald durch den Gedanken gedämpft, daß ein solch schönes Buch auch viel Geld gekostet haben müsse. „Das ist herrlich!' rief er, in dem Werke mit aller Vorsicht blätternd ... „es ist herrlich, aber ich .. „Wie?' unterbrach ihn der Greis, ,hättest du etwas anderes lieber gehabt?' « „Nein, gewiß nicht! Nein! Sie können mir nichts Schöneres und Unterhaltenderes schenken

, aber Sie haben dasür gewiß viel Geld ausgeben müssen und ...' „Und ich habe keins, willst du sagen. Beruhige dich, Viktor. Ich habe Geld, und mehr als ich sür meine Lebenstage, deren nicht mehr viele sein können, brauche. Wenn ich jetzt noch auf den Platz gehe, so geschieht's, weil es mir hier allein zu wüst und zu öde ist, weil es meine einzige Freude ist, die Violine zu spielen, besonders wenn man mir zuhört.' „Und man hört Sie recht gern, ich versichere Sie,' sprach Viktor. „Sie können es nicht sehen, Herr

Anton, aber Sie haben viel, recht viel Zu hörer.' „Ich merke dies aus meiner täglichen Ein nahme,' antwortete der Blinde mit dem Anfluge eines selbstzufriedenen Lächelns. „Gott fei Dank, ich langweile sie nicht und mein Sparpfennig wächst täglich.' „Sie sagen mir da etwas, was mich sehr sreut,' erwiderte Viktor, „denn ich denke, jetzt werden Sie etwas besser leben können als bisher.' „O, ich lebe sehr gut, mein Sohn. Für einen Mann, der nicht ans Wohlleben gewöhnt ist, lebe ich sehr gut. Frage

6
Giornali e riviste
Lienzer Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LZ/1904/16_04_1904/LZ_1904_04_16_14_object_3310702.png
Pagina 14 di 20
Data: 16.04.1904
Descrizione fisica: 20
sagte gar nichts. Kurz, in einem Monat hatte Viktor riesige Fortschritte gemacht. Er frühstückte oder dinierte wenigstens ein mal in der Woche in der Villa Gerda und unterhielt sich dabei angelegentlich mit Mademoiselle, die mit ihren prickelnden, ge wandten Entgegnungen für ihn eine nicht zu verachtende Partnerin im Wortspiel war. Und Manche empfing ihn wie einen alten Kameraden, so daß es schien, als hätte sie in ihm den Vertrauten gefunden, den sie sich immer gewünscht

und von dem sie bei Vik tors erstem Besuch gesprochen hatte. Der junge Staatsanwalt sagte sich, daß es nun Zeit wäre, seine Stellung zu befestigen, denn er wünschte sehnlichst, daß Herr von Sautiers nicht eher sterben möchte, als bis er ihm die Hand seiner Tochter gegeben hatte. Eines Nachmittags Mitte Juni kam Viktor, nachdem die Sitzung beendet war, in die Villa Gerda. Er war nicht wenig überrascht, auf einer Bank in der großen Allee nicht weit vom Hause Blanche in Gesellschaft eines jungen Mannes, einer Mili

von Villeroh. Sie erinnern sich wohl?' „Ich habe keine Ahnung. Aber da fällt mir ein, es ist wohl ein Sohn von Fran von Villeroh, von welcher ich öfter sprechen hörte?' „Ganz recht. Ein junger Freiwilliger, dessen Dienstzeit bald vorüber ist. Wenn er vom Militärdienst frei ist, wird er studien halber nach Paris gehe». Aber er wird nicht für immer dort bleiben, wie seine Mutter befürchtet.' Mademoiselle lächelte verstohlen. „Natürlich,' sagte Viktor, „er wird wiederkommen- Ist dieser Herr von Villeroh

.' Das war so deutlich, daß Viktor es nicht mißverstehen konnte. „Ah, Fräulein von Sautiers und Herr von Villeroh sind ver lobt?' fragte er mit einem leichten, kaum merklichen Zittern in der Stimme. „Verlobt kann man nicht sagen,' antwortete Mademoiselle. „Aber jedenfalls streben sie danach, es zu werden. Herr von Sau tiers ist indessen der Meinung, daß ein junger Mann von zwanzig Jahren zunächst als Verlobter oder gar Gatte nicht in Betracht kommen könne. Solche jungen Leute schließen viel zu rasch der gleichen

sie noch nicht alles gesagt, was sie sagen wollte. Nachdem sie ein Weilchen schweigend neben Viktor gegangen war, wobei sie sich von Zeit zu Zeit ihm zuwandte, als erwartete sie seinerseits eine Frage, aus welcher sie einen Vorwand zu neuen Mitteilungen herleiten konnte, entschloß sie sich, ohne Umschweife auf ihr Ziel loszusteuern. „Wollen Sie mir erlaube»,' sagte sie, indem sie stehen blieb und den jungen Mann mit einer Freimütigkeit ansah, die er ihr kaum zugetraut hätte, „einmal sehr, sehr indiskret

7
Giornali e riviste
Lienzer Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LZ/1904/18_06_1904/LZ_1904_06_18_19_object_3311089.png
Pagina 19 di 24
Data: 18.06.1904
Descrizione fisica: 24
zu sehen. Die Glocken von Merh und der drei nächsten Dörfer läuteten unaufhörlich, und dies beständige Läuten erregte schließlich die Aufmerksamkeit des völlig iu sich versunkenen Spaziergängers. Das gewöhnliche Vesperläuten dauerte nicht so lange uud wurde auch nicht so geräuschvoll mit sämtlichen Glocken ausgeführt. Darüber nachdenkend, ging Viktor plötzlich die Er kenntnis von der festlichen Bedeutung des Tages auf. Es war ja Ostern heute. Er horchte den Klängen

, ein Gebetbuch in der Hand und von Frau Bertheau be gleitet, langsam den Weg heraufkam. Das Gesicht des jungen Mäd chens hatte einen ruhig lächelnden, fast glückstrahlenden Ausdruck, wie Viktor schon von ferne bemerkte. — Das war nicht der feierliche Ernst, wie man ihn nach einer ergreifenden Predigt aus der Kirche mitbringt, es war etwas anderes, das aus ihren Zügen sprach. Zwischen Überraschung und Bewegung geteilt, wartete Viktor, bis Fxänlein von Sautiers nahe an ihn herangekommen war, dann grüßte

er sie, indem er ihr eine tiefe, förmliche Verbeugung machte. Manche ergriff zuerst das Wort. „Endlich,' sagte sie, ihm die Hand entgenstreckend, „sieht man Sie einmal wieder! Und dazu muß einem ein Zufall verhelfen, ein purer Zufall, indem man am Ostertage zu Fuß aus der Kirche zurückkehrt.' Sie zögerte etwas, als ob sie aus eine Antwort wartete, und dabei blieb das freundliche Lächeln in ihrem Gesicht. Viktor empfand eine sonderbare, unüberwindliche Gezwungenheit. Für gewöhnlich nicht schüchtern, schien es ihm heute

gänzlich an Worten zu fehlen. Und er wußte in der Tat nicht recht, welche Haltung er bei dieser unerwarteten Begegnung einnehmen sollte. „Sie sind in der Kirche gewesen? Ich wußte nicht, daß Sie eine fleißige Kirchgängerin seien.' Das war alles, was er zunächst zu sagen wußte. „Es ist heute kein gewöhnlicher Sonntag . . . übrigens bin ich eine gute Christin. Kann man dies sein, ohne darum aufzuhören, human und vorurteilsfrei zu denken?' „Gewiß,' antwortete Viktor. „Aber was die humane Denkart anbelangt

ist. Die Berührungs punkte mit der Wahrheit sind verschieden, das ist alles. Das ist sogar ein sehr tröstlicher Gedanke.' Viktor hörte kaum daraus hin, was sie sagte, er hatte nur das eine Wort „Verlobter', welches Manche besonders hervorgehoben hatte, gehört. Bei seinem gequälten Nervenzustand empfand er dabei ein heftiges Beben in seinem Körper, woraus Fräulein von Santiers aber nicht zu achten schien. Als sie schwieg, sagte er mit rauher, harter Stimme: „Warum haben Sie dieses Wort ausgespro chen

8
Giornali e riviste
Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/pub/S/1901/25_01_1901/S_1901_01_25_1_object_1017903.png
Pagina 2 di 16
Data: 25.01.1901
Descrizione fisica: 16
- bouquet aus Theerosen und Beilchen und ist Plötzlich damit verschwunden. „Er ist doch unverbesserlich,' sagt der Rittmeister kopfschüttelnd; „was wettet Ihr, er bringt die Blumen der Molly!' „Glückliche Naturen, die sich so schnell trösten können,' seufzt ein junger Referendar elegisch, und die anderen Herren lachen. Viktor von Egern lehnt sich zurück und läßt seine Augen über das Publikum schweifen — Plötzlich zuckt er zusammen und blickt starr auf eiuen Herrn, der mit drei Damen ni ziemlicher

Entfernung von ihm sitzt. „Hol' mich der Teufel, das ist doch Weybrecht,' murmelt cr, und in demselben Augenblick ruft Steiner ihm zu: „Dort drüben sitzen die Damen Martini — ah, Sie haben sie schon bemerkt.' „Wahrhaftig, die Damen, dre da bei Weybrecht sitzen, sind Tante und Helma. Na, das fehlte mir noch , der siebengescheidte Bursche, der mich damals schon immer schulmeistern wollte' — denkt Viktor. Laut sagt er: „Ich werde die nächste Pause benutzen, sie zu begrüßen. Aber, sehen

folgend. . . Für Viktor haben die Vorgänge auf der Bühne plötzlich alle Anziehungskraft verloren — er blickt immer und immer hinüber nach der silberhaarigen alten Frau, deren Antlitz so ungewohnt heiter und rosig erscheint — zn dem schlanken jungen Mädchen und der stattlichen Männer- erschv'innng. Ja — interessant sieht er aus, Steiner hat recht. Und Helma scheint das anch zu finden, sie sieht ja gar nichts als ihn und lauscht mit wahrer Andacht seiner Unterhaltung. Wenn er die Absicht hätte

. . . Nein, nein! Jedem andern will ich sie gönnen, wenn es sein muß — nur gerade ihm nicht! Ein Zauberkünstler, ein halbes Dutzend „rumänische' Sängerinnen, die Rumänien ihr Lebtag nicht gesehen haben, und ein Humorist habeu deu zweite» Theil des Programms abgespielt, nnd es ist wieder Pause. Mit innerem Widerstreben schickt sich Viktor an, Tante und Cousine zu begrüßen. Helma streckt ihm errvthend und freudig überrascht die Hand entgegen, Frau von Martini ruft lächelud: ..Nichtwahr. Du bist erstaunt

, uns hierzu finden?' Dann stellt sie vor: „Frau Negieruugsrath Weybrecht, ihr Neffe, den Du noch kennen wirst — ja? Er ist's, der uns aus unserer Zurückgezogenheit herauslockte. Er meint, es sei nicht gut, sich so zu vergraben, man sei sich auch ein bis« chen Erholung schuldig.' Viktor hat sich, als Frau von Martini Weybrechts erwähnte, nur leicht gegen diesen verneigt, nun sagt er in unverkennbar spöttischem Tone zu ihm: „Es ist sehr dankens- werth, daß Sie sich so um das Wohl und Wehe der Damen

9
Giornali e riviste
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1903/17_01_1903/SVB_1903_01_17_7_object_1943511.png
Pagina 7 di 10
Data: 17.01.1903
Descrizione fisica: 10
klingen' „Aber Rosa, Schwester Luise meint es so gut mit Ihnen, Sie sollten ihren Rat nicht immer ver spottend „Wie? und das sagen Sie mir, Sie Viktor Weller, der gerade das Herz auf dem rechten Fleck hat und doch wissen sollte, daß mein gerader Sinn niemals sich den Formen beugen wird, die von mir fordern, anders vor den Menschen zu erscheinen, als ich bin?' „Und doch dürfen Sie in Ihrer Stellung sich nicht so weit vergessen wollen, den Formen der Gikette ins Geficht zu schlagen

, man würde Sie dann zu den Emanzipierten rechnen und das täte mir wehe.' „New, nein, wehe tun will ich Ihnen gewiß nicht. Aber ich mag nicht tun, was Luise fordert, Mass nicht steif und kalt Ihnen gegenüber sein, Sie förmlich „Herr Ingenieur' nennen, das käme mir nicht aus dem Herzen. Und Sie dürfen mich auch Nicht „gnädiges Fräulein' nennen, ich heiße Rosa und damit Punktum.' „Und ich heiße —' »Viktor, und so werde ich Sie nennen trotz der Exzellenz.' „Und wenn ich nun trotz der Exzellenz die Hand ernennungen bevor. Man nenne

lich groß, wenn ich vor den Namen Rosa noch ein paar kleine Wörtchen setzte, „meine liebe' Rosa, was würdest du dann sagen?' „Mein lieber, lieber Viktor, und noch viel, viel mehr!' „Und was würde ich dir sagen? Daß ich dich lieb habe so treu, ja von Herzen, ich würde dich bitten, mich auch liebzu haben, mich glücklich zu machen, mein Weib zu werden!' „Und ich würde dir gar nichts erwidern,' sagte sie und barg ihr erglühendes- Köpfchen an Viktors Brust und weinte selitze Tränen. „Heidelerche

, war es wohl gar verabredet, daß Bruder Arthur so plötzlich erschien? Wartet, jetzt werde ich ernstlich schmollen.' „Nur nicht zu lange, mein herziges Bräutchen, dein Geficht ist wahrlich gar nicht dazu geschaffen, das zeigt Sonnenschein, Frohsinn, Glück und vor allem Wahrheit und ich glaube nicht, daß letztere beim Schmollen bestehen könnte.' „Du scheinst deiner Sache doch recht sicher zu MekMm aller Mi liefert prompt und billig Buchdruckerei„Tyrolia', Bozen. sein, lieber Viktor, aber nimm dich in acht

, der goldenste Sonnenschein kann sich einmal in Gewitter sturm und Regen verwandeln.' „Sag', Schwesterchen, ein Gewittersturm ausge prägt in deinem fröhlichen Antlitze, der müßte alle Lachmuskeln in Bewegung setzen- Du Heine Heide lerche kännst nur jubeln und fingen, und jetzt hast du ja auch Grund dazu, hast dir das beste Herz der Welt erobert. Mache sie glücklich, Bruder Viktor!' „DaS verspreche ich dir heilig, Arthur^ ich werde den Schatz hüten, den ich mir errungen, und ihn mir verdienen

10
Giornali e riviste
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1906/13_10_1906/SVB_1906_10_13_1_object_2533192.png
Pagina 1 di 8
Data: 13.10.1906
Descrizione fisica: 8
, der mich auf den Platz geführt hätte.' „Aber wenn Sie hier ganz allein sind,? fragte Viktor, „wie machen Sie es denn da, um zu essen und zu trinken zu bekommen?' „Die gute Frau, die du gesehen hast, Frau Debois, bereitet mir seit dem Tode meines Bru ders die Speisen.' „Kann sie Sie nicht auf den Platz, führen?' „Nein, sie hat so viel zu tun, daß ihr dies unmöglich ist.' „Und wird Ihr Neffe lange fortbleiben?' „Wahrscheinlich,' antwortete der Blinde, mit Mühe seine Tränen zurückhaltend. „Und so werden Sie nicht mehr

auf den Platz kommen?' fragte betrübt der kleine Konditor. „O doch, fönst müßte ich verhungern; ich habe keine andere Hilfe als meine Violine. Frau Debois will mir einen Knaben besorgen, der meinen Neffen ersetzen und mich für sechs Sous des Morgens hin- und des Abends hersühren wird.' „Sechs Sous sür den Tag? Aber das ist viel Geld!' rief lebhaft Viktor. „Ich glaube nicht, für weniger einen Führer zu finden, dem ich vertrauen könnte,' sprach Anton, gewaltsam einen Seuszer unterdrückend, den ihm der Gedanke

an Paul verursachte. „Sechs Sous»für den Tag!' wiederholte Viktor. „Sechs Sous, das ist viel!' .. . „Hören Sie,' fuhr er fort, „es kommt mir ein guter Gedanke. Ich werde Sie abholen, ich selbst, und das wird Sie nichts kosten. Wir sind unserer zwei, um die Waren den Kunden zuzutragen, aber die Reihe ist gewöhnlich an mir, weil ich der jüngste Lehrling bin. Ich erübrige recht gut zehn Minuten des Morgens und zehn Minuten des Abends, um Sie hin- und zurückzuführen

. Der Greis fand im Laufe der Zeit in dem Knaben nichts, was die gute Meinung von ihm, die er am ersten Tage gesaßt hatte, gestört hätte. Viktor zeigte sich stets offen, dienstfertig, gutherzig und lern begierig. Und der Blinde fühlte in seiner Einsam keit und Verlassenheit einen unbeschreiblichen Trost, mit diesem Knaben zu verkehren, seine wißbegierigen Fragen beantworten, ihn durch Rat und Warnung vor Gefahren schützen zu können. Er hatte viel ge lesen und viel erfahren und es war sür ihn eine überaus

wohltuende Beschäftigung, seinem jungen Freunde, wenn sie auf einem einsamen Zimmer waren, wo Paul alle seine freie Zeit zubrachte, aus seinem reichen Schatze mitteilen zu können. Besonders eindringlich aber mahnte er Viktor, stets einen rechtschaffenen und nüchternen Lebenswandel zu führen, Gott und seine heiligen Gebote immer vor Augen zu haben und danach zu handeln und sich weder durch eigene Begierde, noch durch Zu reden anderer, jemals verleiten zu lassen, von dem Wege der Tugend und Gottesfurcht

11
Giornali e riviste
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1903/24_01_1903/SVB_1903_01_24_7_object_1943562.png
Pagina 7 di 10
Data: 24.01.1903
Descrizione fisica: 10
im Schlosse, lieber Herr Doktor, Sie wohnen so weit, und wer weiß, ob wir Ihrer nicht bedürfen,' bat sie. Der Doktor nahm es an, und nachdem er die Kranken noch einal untersucht hatte, begab er sich in das für ihn bestimmte Zimmer. Rosa war mit dem Kranken allem, da kniete sie nieder und flehte zu Gott für die beiden Lieben, flehte um Kraft und Ruhe für sich. AIS sie sich überzeugt, daß Viktor ruhig dalag, eilte sie an des Bruders Bett und bat und flehte, ihr zu sagen, wie das Unglück geschehen sei

? Er erzählte es ihr in flüchtigen Worten, wußte er doch kaum selbst, was geschehen, seinem „Halt' war der Schlag fast unmittelbar gefolgt und weiter wußte er nichts. „Gewiß hat Viktor mich retten wollen, ist für mich gefallen.' „Fühlst du viele Schmerzen, lieber Arthur?' „Nein, Kind, nur der Kopf tut weh, seit der Arm verbunden, hat der Schmerz aufgehört, ich muß ugn gebrochen haben, als ich gegen die Tür fiel; wie Amalie sagt, hat man mich an derselben gebunden.' »Nun schlafe ein wenig, Bruder, ich muß

und Kellereien, Kapryinergasse 24. (Serkauf des Firoter.) „Ich muß ruhig sein, hat der Arzt gesagt, um Viktor so pflegen zu können, wie es nötig ist, und da darf ich nicht llagen, ich darf nur denken an die hellige Pflicht, die ich zu erfüllen habe,' sagte Rosa, ohne eine Träne zu vergießen. „Willst du dich nicht ein Stündchen schlafen legen, Kind, du bedarfst der Ruhe, ich will treu deine Stelle vertreten.' „Nein, liebe Amalie, nur das nicht, laß mich hier, ich würde doch keine Ruhe finden.' „Ich dachte

es mir, aber sobald eine Ver änderung eintritt, rufe mich, oder soll ich bei dir bleiben?' „Danke dir, Schwester, dann könntest du morgen meine Stelle nicht vertreten, wenn ich einmal ruhen wollte.' Die Nacht verging. Arthur schlief sanft und tief. Bei Viktor stellten sich in der Morgenzeit heftige Fieber ein, er rief oft RosaS Namen, dann war er im Kampf mit den Schmugglern, um nach kurzer Pause leise Liebesworte an Rosa zu richten. Immer heftiger fchugen die Pulse, so daß Rosa den Arzt und Amalie herbeirief

zu holen, rückte aber erst vorsichtig einen Sessel nahe an das Bett des Kranken, drückte Rosa in die weichen Polster und hüllte eine warme Decke um ihre Füße, war eS doch das erstemal im Leben, daß die Kleine eine ganze Nacht ohne Schlaf geblieben war. Wurde da nicht ganz leise ihr Name gerufen, oder täuschte sie sich? Nein, noch einmal rief eS und schon stand sie am Lager des Geliebten. Er schlug die Augen auf und sah sie mit irrem Blicke an. „Viktor, lieber Viktor,' sagte sie lebhaft am Bett

12
Giornali e riviste
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1904/29_03_1904/BTV_1904_03_29_5_object_3003710.png
Pagina 5 di 10
Data: 29.03.1904
Descrizione fisica: 10
B-, (Lxtrt, Beilage ..5»ote für Tirol und Vorarlberg' Sir. ?t Veaeanung des Kaisers Wilheln» mit König Viktor <5nnannel. Am 2L. März kurz nach 12'/» Uhr ^egab sich der König von Italien vom königlichen Schlosse in Neapel in Begleitung des Ministers d-s Äußern Tittoui und des Marineministers Mirabello unter dem Salut der im Hafen liegenden denischni nnd italienischen Schisse an Bord der „Hohenzolleru wo er vom Kaiser Wilhelm am Fallreep erwartet wurde. Die beiderseitige Begrüßung war überaus

herzlich. An Bord der .Hohenzollern' fand ein Diner statt. Bei demselben brachte König Viktor Emauuel folgenden Toast in italienischer Sprache ans: „Indem ich Eurer Majestät einen herzlichen Millkommgrnß ent biete, gebe ich der außerordentlichen Freude Ausdruck, die ich empfinde. Eure Majestät wie derzusehen. Mein Volk uud ich selbst erblicke» und verehren in Eurer Majestät den treuen und zuverlässigen Freund. Die Bande, die nnsere Staaten seit so laugen Jahren iir so glücklicher Weise untereinander

lien, auf das Gedeihe» der so tapfere» ita lienische» Armee »nd Flotte, sowie des so svmpathische» italienischen Volkes.' König Viktor Emanuel verließ mit den Ministern Tittoni nnd Mirabello sowie der Suite um 3'/^ Uhr Nachmittags die „Hohenzollern' und begab sich unter Gejchützsalven und unter stürmischen Hurrah- Nufen der Mannschaften der Kriegsschiffe an Bord des Kreuzers „Agordat'. Um 3 Uhr 20 Min. fnhr Kaiser Wilhelm, eben» falls niiter Geschützsalven und unter dem Hurrah

der „Hohenzollern'. wo die Ve» abschiedung erfolgte. Die beiden Monarchen um armten einander dreimal in der herzlichsten Weise. Um U Uhr Abends reiste der König unter den en thusiastischen Ovationen der Bevölkernug nach Nom zurück. In der Sitzung der italienischen Kammer am 26. März führte Deputierter Sautiui aus, er glaube im Siune der Kammer zu sprechen, weun er de» Präsidenten bitte, an Kaiser Wilhelm nnd König Viktor Emanuel auläßlich ihres neuer lichen, glücklichen Zusammentreffens de» Aus druck

verdolmetschende Depesche absenden. Dieser Antrag gelangte mit S t im m e » e i» h e l l i g ke i t zur Annahme. Die italienischen Blätter heben einmütig die Herz lichkeit der gestern in Neapel zwischen Kaiser Wilh.-lm und König Viktor Emanuel gewechselten Toaste und deren besonders friedlichen Charakter hervor. Die „Tribuna' meint, die Trinkjpriiche werden von der ganzen internationalen Öffentlichkeit mit größter Befriedigung aufgenommen werden. Noch niemals fand die neuerliche Befriedigung Prokla- — 1l6

13
Giornali e riviste
Sterzinger Bezirks-Anzeiger
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SBA/1908/19_04_1908/SBA_1908_04_19_2_object_2143905.png
Pagina 2 di 16
Data: 19.04.1908
Descrizione fisica: 16
nachstehend die Vortragsordnung folgen: I. Abteilung: 1. Begrüßungsmarsch; 2. „Lustige Witwe', Potpourri, Kapellmeister Steinheimer; 3. „Viljalied' aus der Operette „Tie lustige Witwe', „Lerchentriller', Lied von Haas, ge sungen von Fräulein Ridi Meininger, Operetten sängerin; 4. „Der Stiefelputzer', Couplet von Rudolf Erich, „Der Schani', Lied von Kapeller, „Ter Staarl', Pfeifcouplet von Kapeller; „Jetzt macht sich die G'schicht', gesungen von Viktor Litzek, jugendlicher Gesangskomiker; 5. „Lustiges

Allerlei', Vortragende: Bertha Nelböck, Operet- ten-Soubrette; 6. „Eine Automobilfahrt mit Hindernissen', großes Gesangsquodlibett, gesun gen von Heinrich Asper, Komiker: 7. „Tie Mizzi und der Schani', Duett aus der Operette „Wien bei Nacht, „Walzertraum-Duett' aus der gleich namigen Operette, „Piccolo-Duett' aus der der Operette „Ein Walzertraum', gesungen und getanzt von Bertha Nelböck und Viktor Litzek. II. Abteilung: 8. „Walzertraum', Potpourri, Kapellmeister Steinheimer; 9. „Eine Spritztour

, Ter Batzenlippel in der Sparkasse, Der dümmste Offiziersbursche, Blinder Feuerlärm, Tie Wüste, eine Krokodilen-Simpfonie, Musik von der Tratschresl, der blödsinnige Text von mir, Vortragender: Herr Viktor Litzek; 10. „Die Schönste von allen', Lied von Meier- Hellmund, „Am Manzanares', Lied von Hol- länder, „Walzertraumlied', gesungen von Viktor Litzek; 11. „Ciribiri coco', Lied aus der Operette „Das Modell', „Tie Gefälligkeit', Lied von Hold, „Ein kleines Versehen', Lied von Meier- Hellmund

, gesungen von Fräulein Ridi Meinin ger. Zum Schluß: „Der dumme August', blöd sinnige Lachkrampsposse mit Gesang. Personen: Schwindel, Theaterdirektor, Viktor Litzek; Eula lia, seine Tochter, Bertha Nelböck; August Sim- plizius, vazierender Kanzleidiener, Heinr. Asper. wie nahe daran war ich, mein Kleinod, mein Alles zu verlieren!' Die so lang zurückgedrängte Leidenschaft brach sich Bahn, er konnte nicht mehr schweigen. Das Mädchen sah mit großen, erschrockenen Augen zu ihm auf, unwillkürlich rückte

14
Giornali e riviste
Lienzer Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LZ/1904/11_06_1904/LZ_1904_06_11_14_object_3311041.png
Pagina 14 di 20
Data: 11.06.1904
Descrizione fisica: 20
„Sie lieben Fräulein Florence Arnand und haben die Absicht, sie zu heiraten. Sobald wie ywglich sogar, nicht wahr?' „Wer hat Ihnen das gesagt?' „Sie selbst. Da sie von meinem Verhältnis zu Fräulein von Santiers unterrichtet war und vielleicht denken mochte, daß meine Wünsche mich zum Mitschuldigen ihrer Pläne machen könnten, hat sie mir ihre Wünsche eingestanden. Erlauben Sie sogar, Herr von Villeroh,' versetzte Viktor in ernstem nnd würdigem Tone, „daß ich noch bestimmter spreche

, daß der Mann der jenige ist nnd nicht die Frau.' Es lag ein solcher Freimut und eiue solche Festigkeit in Vik tors Worte«, daß der völlig ans der Fassung gebrachte Roger nicht wußte, was er zn Floreuces Verteidigung geltend machen sollte. Als Viktor ihn so schwankend und unschlüssig vor sich sah, beeilte er sich, fortzufahren: „Sie haben natürlich auch das Recht, mich zu fragen, worauf sich meine Behauptungen stützen... Ich möchte Ihnen in dieser Beziehung alles nnniitze Gerede ersparen nnd mich so kurz

Petin und schließlich noch einen andern, den ich nur nennen werde, wenn Sie es ausdrück lich verlangen.' „Herr Beaumont wahrscheinlich?' sagte Roger und ließ damit deutlich erkennen, daß sein Vertrauen nicht immer ohne Zweifel gewesen war. Viktor enthielt sich jeder Antwort. „Es ist gnt,' versetzte Roger und stieß mit einer heftigen Bewe gung den Stuhl» von dem er soeben aufgestanden war, zurück. „Sie haben sich wohl uun vollkommen ausgesprochen. Ich danke Jhueu.' „Ich habe nichts weiter gesagt

,' erwiderte Viktor, indem er sich nach der Tür wandte, „als was ich für angemessen hielt, was sicherlich viele andere bereits wissen und was Sie Wohl ebenfalls erfahren hätten, wenn Sie weniger jnng, weniger blind und ver trauend gewesen wären. Sie sind mir auch keine Erkenntlichkeit schuldig, denn es war nicht die Sorge um Sie oder ein persön liches Interesse für Sie, das mich geleitet hat. Aber es war auch keine Ranküne, denn ich bin keinem gehässigen Gefühl gefolgt. Ich empfehle mich Ihnen.' „Adieu

habe. Doch da noch mehr Personen hier eine Rolle spielen, werden Sie leicht feststellen können, was Wahres an meinen Behauptungen ist.' Viktor empfahl sich darauf. Sein Gewissen war vollkommen ruhig. Denn nachdem sein erster Widerwille überwunden war, hatte er nicht die geringsten Bedenken mehr, daß er richtig ge handelt habe. Jetzt trat für ihn die Frage in den Vordergrund, was Roger beschließen würde? Besaß er Selbstgefühl genug, um sich von dieser Circe loszureißen, oder war die Leidenschaft stärker

15
Giornali e riviste
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1907/12_06_1907/BRG_1907_06_12_10_object_758740.png
Pagina 10 di 14
Data: 12.06.1907
Descrizione fisica: 14
, nur ein Wort von dir, eine kleine — Formel, nimm meinen Glauben!' Edith hatte die Hände vor das Gesicht gelegt und kämpfte einen schweren Kamps; im Nu tauchten vor ihrem Geiste verlockende Bilder auf, ihr süßes Kind langte nach ihr: Mama, Mama! Wie ihres Gatten Stimme sich wieder so betäubend, so sinnverwirrend auf all' ihr Denken legte; wie sie ihn noch immer liebte, o Viktor! Aber da stand plötzlich vor ihrem geistigen Antlitz ein todesblasses, trauriges Antlitz, eine Hand wies aufwärts und hielt

ein Kreuz, — ihre Mutter! Und weg war die Versuchung. „Lebe wohl, Viktor,' sprach Edith und reichte ihm die Hand, „ich kann es nicht, zuerst Gott und mein Glaube! Ich gehe, möge Gott mein armes Kind schützen!' Er sah ihr nach, dann trat er ihr in den Weg. „Noch eins, Edith, lege doch wenigstens deine Stelle nieder, bedenke, wenn man dich erkennen wird als meine einsttge Gemahlin, dies Gerede! Diese Bitte wirst du wohl erfüllen, ich will dir jährlich reichlich geben, daß du als Baronin an irgend

einem stillen Orte leben kannst.' Da wandte sich Edith um und ihre bleichen Wangen übergoß glühende Röte: „Beleidige mich nicht in meiner Frauenehre, Viktor! Entweder alles oder — nichts! Ich verspreche dir, falls eine Entdeckung möglich wäre, sofort diese Zufluchts- - 47 - stütte zu verlassen und anderswo mein Brot zu juchen. Aber einen Heller von dir annehmen, mein Viktor, niemals! Entweder mein Recht oder — nichts!' Der Freiherr nestelte in höchster Aufregung an seiner kostbaren Uhrkette und nahm

, sagte die Schloßherrin: „Ach, komme doch recht oft zu mir, meine liebe Leonie! Ich fühle mich so einsam hier, trotzdem Viktor mich mit aller Liebe umgibt. Denn mein Leiden ist so schwer. Aber die Bitte mußt du mir erfüllen, nenne es Laune oder was du willst, aber bringe dein Fräulein nie mehr mit, ich weiß nicht, aber die Person ist so unsympathisch, ich könnte sie nicht mehr sehen.' „Wie sonderbar!' meinte die Baronin, „das kann ich nicht begreifen, Hedwig! Meine Edith ist ein liebes, herzens gutes

16
Giornali e riviste
Lienzer Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LZ/1902/31_05_1902/LZ_1902_05_31_23_object_3305901.png
Pagina 23 di 24
Data: 31.05.1902
Descrizione fisica: 24
gelangen. Verzeihung, Verzeihung, Herr! Viktor.' Nachdem Viktor den Brief geschlossen, zog er unter seinem Kopf kissen eine Brieftasche hervor, welche er seinem Bruder übergab. Dieser wars sich in seine Arme. In diesem Augenblicke trat der Arzt herein. „Herr Doktor/ sagte Eugen, „Ihr Patient ist mein Bruder. Retten Sie ihn, ich beschwöre Sie!' „Ich werde ihn retten,' antwortete der Arzt, sowohl der Stimme des Mitleides als auch dem geheimen Wink Viktors folgend. Eugen näherte

sich noch einmal dem Verwundeten. „Du siehst,' sagte er, „daß wir beide Wunden heilen werden. Auf Wiedersehen.' Er ging schnell hinaus. Den andern Tag morgens zehn Uhr kam er voll Freude in das Zimmer des Kranken. „Werde schnell gesund,' rief er, „dann wird unser Glück voll kommen sein! Aber, mein Gott, wie blaß bist Du. . . Deine Augen schließen sich.' „Es ist der Schlaf,' eutgegnete Viktor mit ruhigem Lächeln. Aber rede von Deinem Glück!' „Herr Herrsching hat Deinen Brief gelesen und Dir verziehen

; aber das ist noch nicht alles: er besuchte meinen Onkel, wurde gerührt von seiner traurigen Lage, nnd morgen nimmt mein Onkel seinen Platz in seinem Bureau wieder ein.' „Gott sei gedankt, murmelte Viktor, „rede weiter, Bruder.' „Mir aber bleibt uichts mehr zu wünschen übrig, sobald ich Dich nur gesund sehen werde. Denn Herr Herrsching hat gehört, daß meine Stellung in dem Hause, in welchem ich arbeite, nur »ach Erlegung einer gewissen Kautionssumme gesichert sein könne und diese viertausend Gulden ...' „Er hat sie Dir gegeben

. , . geliehen? . . .' „Ja, und jetzt wird Marie mein . . . O wenn Du wüßtest, wie groß meine Freude ist! O werde bald gesund! Du hast die Reue gefühlt, sie ist die Schwester der Ruhe, sie gründet alle sanften und edlen Gefühle.' Viktor drückte krampfhaft die Hand Eugens, richtete sich mit Anstrengung im Bette auf, ein langer Seufzer uud er fiel zurück, die letzten Worte hauchend: „Leb Wohl, Bruder! Gott ist gerecht!' Er war nicht mehr. ^in Parkett eines Pariser Theaters wurde einst einem Herrn ^ k die Uhr

17
Giornali e riviste
Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/pub/S/1901/01_03_1901/S_1901_03_01_2_object_1017165.png
Pagina 2 di 8
Data: 01.03.1901
Descrizione fisica: 8
„Wozu? Sie sind mir keine Rechenschaft schuldig, und wenn Viktor Sie mehr liebte als mich, so finde ich das nur begreiflich.' „Er liebte mich nicht mehr,' entgegnet Edith düster, „sonst hätte er mich mehr geachtet. O,' fügt sie leiden schaftlich hinzu, „er hätte Ihnen gewiß nicht zu bieten gewagt, was er mir gethan!' „Zürnen Sie ihm nicht, er wußte nicht, was er that. Er fühlte sich an mich gebunden, weil er, sast noch ein Knabe, mir einst von Liebe und Ehe sprach. Er glaubte sein Wort halten

sie tiefbewegt nach der Thür, und nach dem sich dieselbe hinter der Künstlerin geschlossen, flüstert sie: „Nun ist mein schöner Traum ausgeträumt — hilf mir Gott, ihn zu vergessen!' IX. Durch die Werkstätte eines der großen Maschinenbau- Etablissements in Genua schreitet, verschiedene Pläne und Zeichnungen in der Hand, Viktor von Egern. Er bleibt da und dort bei einem der rußgeschwärzten Arbeiter stehen, Fragen an ihn richtend oder Weisungen ertheilend. Jeder der Angesprochenen gibt in zuvorkommendster Weise

Ant wort, denn der junge Deutsche ist der erklärte Liebling des Personals. Die beiden Prinzipale sind strenge, hochfahrende. Männer, die Ingenieure uud sonstigen Vorgesetzten ebenfalls nichts weniger als wohlwollend und entgegenkommend. Nur der hübsche „Siguore Vittorio'> wie die derben, dunkeläugigen Gesellen Viktor nennen, wenn sie unter sich sind, hat für jeden einen freundlichen Blick oder ein auf munterndes Wort. Eines können die heißblütigen Söhne Italiens nicht begreifen: daß Egern

für die ost bildschönen jungen Mädchen, die .zu leichten Hilfeleistungen in der Fabrik ans- und ein gehen, absolut keine Augen zu haben scheint. Und es trifft ihn doch so mancher feurige Blick. Viktor von Egern ist eben ein anderer geworden. Die sonnige, sorglose Heiterkeit, von der sonst sein ganzes Wesen durchdrungen schien, ist einem grübelnden Ernste gewichen. Und er, der sich sonst keinen Genuß versagen konnte, ist beinahe ängstlich bemüht, jede unnöthige Ausgabe zu ver meiden. Die Kraft, die guten

. Viktor» schreitet die Strada Carlo Alberto entlang, um in einem am Hasen gelegenen Gasthof zu Abend zu speisen. Sinnend blickt er hinaus auf das rauschende Meer und tritt endlich aus eine der Landungsbrücken, entzückt ein malerisches Bild befrachtend, das sich seinem Auge bietet. Aus den schäumenden Wellen, in denen sich der letzte Strahl der scheidenden Sonne bricht, wiegen sich zierliche Fahrzeuge, mit Blumen nnd bunten Fähnchen geschmückt und mit festlich geputzten Menschen bevölkert. Wie Nuß

18
Giornali e riviste
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1906/18_09_1906/TIR_1906_09_18_2_object_349999.png
Pagina 2 di 8
Data: 18.09.1906
Descrizione fisica: 8
der Burgherrn. Viktor v, K., der reiche Besitzer, lag nach lässig hingestreckt auf einem Sopha und spielte mit seinem goldenen Fingerring, aus welchem ein herrlicher Diamant glänzte. Er wollte ausruhen, denn heule abends war wieder große Unterhaltung, an welcher, nach altem Brauch bei den Herren v. G., das halbe Eppan teil nahm. Es waren eigens Tpielleute aus Inns bruck berufen worden und die Vorbereitungen in Küche, Saal und Keller gaben dem Gesinde viel zu schaffen. Die Dekorierung der Säle

, die der Burgherr selbst leitete, war sehr ge lungen. Viktor wollte nun schlafen, aber es kam heule kein Schlaf über seine Augen. Er war zu aufgeregt. Dachte er vielleicht an Laura? Weder an sie, noch an seine verstorbene Gattin dachte er, ganz andere Gedanken beschäftigten seine See'e. Er dachte an seine beiden Söhne, die in Wien studierten und die die gleichen lebenslustigen Kumpane waren, wie ihr Vater. Und dann — dachte er auch noch an etwas verständlich jwurden noch nicht alle Mogeleien gesunden

und Vernachlässigung der Wirtschaft rüttclien schon länger an dem einst großen Wohlstand dieser Edelherren. Hiezu kamen noch verfehlte Spekulationen und gegen wärtig zwei geldverschwendende Söhne, denen der Vater schrankenlos gab, was sie begehrten — ganz ungleich seiner Tochter, die er wegen ihrer nicht standesmäßigen Ehe darben und hungern ließ. Die Pracht und der Glanz des Hauses mußte daher nur auf künstliche Weise flott erhalten werden und dies zu bewerkstelligen war gerade Viktor, ein Leichtfuß von Jugend

nicht fehlen und schon deshalb keine Einbuße erleiden, damit das Volt das Zurückgehen des Hauses nicht merke. War die Kasse leer, so hatte man, Gott sei Dank, noch Kredit und die wohlhabenden Bozener Kaufleute liehen gegen hohe Prozente und gute Worte immer noch manchen Tausender. Viktor o. G. sah nach einer Weile auf die goldene Standuhr auf der Kommode. Die selbe zeigte 3 Uhr. Die Sonne rüstete sich zum Heimgange, denn in Eppan geht sie um die Februartage frühzeitig unter. Er erhob sich, fuhr

19
Giornali e riviste
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1905/12_04_1905/SVB_1905_04_12_2_object_2530383.png
Pagina 2 di 8
Data: 12.04.1905
Descrizione fisica: 8
mit König Viktor Emanuel. Die Ver anstaltungen zu Ehren des deutschen Kaisers schlössen mit einem Diner im königlichen Palast in Neapel. Die beiderseitigen Toaste sind besonders im Hin blicke auf die heutige mehr oder weniger allerorts kritische Situation von besonderer Wichtigkeit. Viktor Emanuel sprach folgenden Toast: „Sir! Die Gegenwart Eurer Majestät, die mich stets mit Freude erfüllt, weckt in meiner Seele teure Er innerungen. Ihr Besuch ist mir aber heute um so angenehmer

und der ganzen königlichen Familie und grüße das italienische Volk, für das ich so lebhafte Sympathie hege.' — Auffallen mag, daß Viktor Emanuel kein Wort von einem Dreibund sagte.— Von Neapel begab sich Kaiser Wilhelm nach Messina und von dort nach der Insel Korsu. Korrespondenzen. Axams, 8. April. Am 4. d. M. sind dahier zwei Bauernhäuser niedergebrannt. Brandursache sind wie so oft, Kinder. Brixen, >7. April. (Gewerbliche Ver sammlung.) Dienstag, den 4. April fand in Strassers Gasthof in Brixen

durch Er heben von den Sitzen dem Referenten für seine Anssührungen; der Vorsitzende gab dem Wunsche Ausdruck, daß die ausgesprochenen Begehren mit allem Nachdrucke an den maßgebenden Stellen zu Gehör gebracht werden mögen, entbot die Grüße dem Verbände und erklärte sodann die Versammlung für geschlossen. Brixen, 11. April. Der hier in der Hafnerau ausgestellte Zirkus Viktor gibt seit Freitag, abends Vorstellungen und erfreut sich derselbe eines außer ordentlich zahlreichen Besuches, wozu gewiß

20
Giornali e riviste
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1902/18_09_1902/BZZ_1902_09_18_5_object_355604.png
Pagina 5 di 8
Data: 18.09.1902
Descrizione fisica: 8
. Viktor Wolf u. Frau, Brünn. Franz Schmitt u. Frau, Arch., Adrian Schleichs, Postadj., München. Jgnaz Slrauß, Rsd., Agram. Aug. Maldano, Jng. Otto Kohn, Arzt, Augsburg. Wilh. Kreisl, Kfm., Aussig Max Hochstein, Rud. Schmidl, Bmt., Rud. Pichra, Bmr., Walter Haertel, Rsd., Josef Edler v. Newolly u. Frau, Ludw. Schwarz, Rsd., Hans Pserl, Rsd Wien. Hotel Mondschein. Venerant Gerald, Kfm Silvio Calzola, Ksm., Verona. Gust. Denzel, Bmt., Arnstatt. Gottl. Wittig, Kfm., Otto Herz, Kansm., Jeßnitz. Joh

, Konsul, Karl Sichel u. Schw., Baumstr Berlin. Löwengrnbe. Jos. Catierotti, Strembo. Weißes Rößl. Fr. Stuppner, Karneid. Peter Pernter, Truden. And. Pernter, Rädern. Hermann Schönherr, Kaufm., Leipzig. Otto Kring u. Frau, Bahnbmter, Gg. Stromin, Bahnbmter, München Viktor Göls, Kellner, Steyr. Joh. Schuhmann, Karl stadt. Emilio Torante) Dr. Pet. Silvestieli, Vigi cri, Busolengo. Wolfg. Schioßl, Bahnadjunkt, Rosenheim. Cafe Schgraffer. Franz Wucherer u. Frau, Major, Kaschau. Alf.Röhling, Kfm., Zwickau

. Alb. Wohl, Pfarrer, Lechnitz. Viktor Dubais u. Mutter, Leipzig. Gustav Roßler, Kfm., Saaz. Dr. Rob. v. Welser u. Frau, Salzburg. Jul. Orendi, Pfarrer, Obemdorf. B. Uekühl, Priv., M. Vosemann, Priv Reval. Viktor Etmaier, Wien. Edm. Ruzicka u. M. Bmt., Emilie Thauhofer, Priv., Wien. Goldene Traube. Anna Hohenegger, Ober inntal. I. Schraffl, Abg., Sillian. Joh. Lutt, Leh rer, Mühldorf. I. Kienzl, Abg., Sarntal. Jose Hampel, B.-Leipa. Josef Somavilla, Moena. Otto Meisinger, Klosterneuburg

21