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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 28.08.1923
Descrizione fisica: 8
sind, stammen ebenfalls größtenteils aus den Viehverkäusen. In den Säuerlichen Raiffeisen „®at Weiter/ forderte Pater Hüllmann auf. „Serne königl-iche Hoheit/ fuhr Pater Viktor fort, »sprach dann von der weiteren Erziehung seines Patenündetz «uv war so gütig, mich zu fragen, was . Äh rate. Er fragte- mich, weil ich, wie er sagte, in idws Geistes- rmd Herren sieben des Kindes Einblick gewonnen hätte und krast meiner Liebe zu dem ' Meinen wohl imstande wäre, das Beste zu er- ! wessen. Doch/fügte er hinzu

Albert dann den Fall annahm, , daß Ihnen, Bruder Viktor Kolberg, Albert von 'Sellborn zur Erziehung völlig anvertraut würde, ' und Sie fragte, wie Sie in diesem Falle Ihres i Amtes walten würden, da sagten Sie ?" \ In wachsender Bestürzung über diese ofscn- ; kundige Allwissenheit des Provinzials entgegnete Pater Viktor mit zitternder Stimme: „Ich sagte, daß ich vor allem, dem Beispiele un seres Herrn und Heilands gemäß, dem Knaben die ! Lehre ins Herz pflanzen würde, seine Nächsten, ob ! Feind

oder Freund, welcher Gesinnung und welches Standes immer, zu lleben, sie verstehen zu lernen , und ihnen Böses zu vergeben." „Und, Pater Viktor Kolberg, Sie müssen sich doch gefragt haben, ob diese Audienz wirklich nur dem Wunsche des Prinzen entsprang. Sie, von dem der kleine Albert von Sellborn so viel des Lobenden zu erzählen weiß, kennen zu lernen, oder ob Prinz Albert nicht doch vielleicht eine Absicht verfolgte, vielleicht etwas Feindseliges gegen Sie und uns alle im Schilde führt?" „Nein

, hochwürdigster Pater Provinzial, daß Seine königliche Hoheit eine böse Absicht mit dieser Unterredung verband, kann ich nicht glauben," ent gegnete der junge Priester in warmem Tone. „Sondern, mein lieber, guter Bruder?" „Sondern/ sagte der Gefragte stockend und sicht lich verwirrt, „sondern mir kam vielmehr der Ge danke — — Aber ich täusche mich vielleicht auch — Ich will es nicht mit Bestimmtheit behaupten * „Sie glauben also wohl, Bruder Viktor Kolberg, daß Sie dem Prinzen sympathisch

waren, wie? Daß Sie ihm gefielen? Denken Sie?" Pater Viktor errötete. „Das wollte ich nicht sagen, hochwürdigcr Pater Provinzial." „Denken Sie aber?" „Ich weiß nicht. Vielleicht. Doch ich habe nur sagen wollen, daß mir der Gedanke kam, der ja nahe liegt, zumal mein kleiner Albert sagte, er wolle den Prinzen bitten Ich meine den Ge danken, daß Seine königliche Hoheit etwa meint, ich könnte und würde die Erziehung des Knaben über nehmen/ „Glauben Sie, mein lieber, guter Bruder? Aber daz« wäre auch der Wunsch der verehrten Frau

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 09.08.1923
Descrizione fisica: 8
«. In Rollhofen, einer kleinen Ortschaft zwischen Sauf und Hersbruck, war am Sonntag Kirchweih. Abends gegen halb 9 Uhr kamen Hakenkreuzler in die Wirt- „Ja, das werde ich. Und ich werde von Mama - ttäumen." Etwas Schrilles, Sprödes, Hartes lag im Ton > dieser Worte. Pater Viktor mußte an den Klang einer Glocke denken, der die Wut feindlicher Ele mente einen tiefen Riß beigebracht hat. Das schnitt ihm in die Seel. „Das ist recht, mein Liebling," sagte er beküm mert. „Schlafe wohl und ttäume schön!" Er küßte

die Stirne des Knaben, der es widerstandslos ge schehen ließ. Ms er der Türe zuschritt, lief ihm Mbert nach und hielt ihn an der Hand fest . „Willst du noch etwas. Albert?" Dieser sah den Geistlichen fest ins Auge, und mit derselben harten, spröden Stimme sagte er: „Ja. Ich will sagen, daß meine Mutter bester ist als ihr alle, daß ich sie lieb habe und euch haste." Und er wandte sich ab. * Pater Viktor hatte sich unter den Worten des Knaben gebeugt wie unter einem Rutenhiebe. Eilends schloß er die Türe

hinter sich. ,Bester als ihr!' ,Euch haste!' Es war also so weit gekommen, daß Albert zwischen ihm und allen anderen keinen Unterschied mehr machte, ihn mit allen anderen ver- - dämmte und —ihn haßte. Bon allem Schmerzen den, das über den jungen Priester in jüngster Zeit chereingebrochen war, hatte ihn vielleicht nichts so tief verwundet als diese wenigen Worte aus dem Munde seines Schützlings. Am nächsten Morgen wurde Pater Viktor ver ständigt, daß der Rektor ihn erwartete. Unverzüg lich leistete er dem Rufe

seines Vorgesetzten Folge. Dieser gab ihm zuerst ein Telegramm zu lesen: ,Eintreffe Mittwoch früh neun Uhr. RegWe Sell- ? „Mein lieber Pater Viktor," sagte Pater Huber, j „ich habe mich bereits im Fahrplan von der ge- i nauen Ankunstsstunde überzeugt. Da die hochver- I ehrte Frau von Sellborn sicherlich in großer Unruhe um ihren lieben, guten Sohn sein wird, treffe ich, um der geängstigten Mutter sobald als nur möglich Beruhigung zu gewähren, die Verfügung, daß Sie mit dem guten kleinen Knaben auf dem Bahnhöfe

und krank aus, mein guter Pater Viktor. So sehr sollten Sie es sich nicht zu Herzen nehmen, obwohl ich Ihren Kummer begreife und mitfühle. Wenn es der Gnade des Herrn gefällt, so wird Ihnen und uns der ffetne Albert doch nicht ganz und für immer verloren gehen. Lasten Sie uns den Herrn anrufen und auf seine Huld bauen!" Pater Viktor schüttelte trübselig das Haupt. Dar- an glaubte er nicht. „Ich bitte, hochwürdiger Pater Rektor, wie geht es dem kleinen Twiel?" fragte er nochmals. „Schlimm, schlimm

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Der Arbeiter
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Pagina 9 di 12
Data: 03.06.1915
Descrizione fisica: 12
, vertreten sein! Ach, wenn dies die drei Cäsaren Titus, Nero und Hadrian erführen! Die- wür den sich dann gewiß im Grabe umdrehen." Alle diese ehrenwerten Herrschaften hat. die Freimaurerloge Zusammengeführt. Und von dort aus wird das Geschick des italiem-, scheu Volkes bestimmt! Der italienische König übernahm selbst den Oberbefehl über seine Land- und Seesire it- kräste. König Viktor Emanuel III. von Italien steht gegenwärtig im 46. Lebensjahre. Er wurde am 11. November 1869 in Neapel als einziger Sohn

des Königs, damaligen Kronprinzen Humbert und, der Prinzessin Margarete von Savoyen-Genua geboren. In naher verwandt schaftlicher Beziehung steht er zum österreichi schen und zum sächsischen, Hofe; seine. Groß mutter väterlicherseits, Königin. Adelheid: - die Gemahlin König Viktor Emanuels II., war eine Schwester des am 27.. Jänner 1913 verstorbenen Erzherzogs Rainer,' und die Großmutter nnitter- licherseitZ, Prinzessin Elisabeth von Savoyen- Genua, Gemahlin des Herzogs Ferdinand von Genua (Bruder

des Königs Viktor Emanuel II.) war eine Schwester der Könige Albert und Georg von Sachsen. In seiner Jugend war Viktor Emanuel sehr kränklich, so daß.die Aerzte mein ten, er werde das zwanzigste Lebensjahr nicht er reichen.. Er wurde meist im Krankenwagen um- hergesührt und fühlte sich zu schwach, auch nur eine einzige Treppe' zu steigen. Durch an dauernde Kaltwasserkuren und sorgfältige ärzt lich Behandlung besserte sich sein Zustand all mählich derart, daß er körperlich rüstiger wurde

und sich auch größeren Strapazen gewachsen zeigte. Er führte den Titel „Prinz von Neapel" und war in der Armee bis zum Generalleutnant und Kommandeur des 10. Armeekorps aus gerückt. Seine Muße widmete er numismati schen Studien. Zur Regierung gelangte Viktor Emanuel nach dem Tode seines Vaters, des Königs Hum bert, der am 29. Juli I960 zu Mouza ermordet wurde. König Viktor Emanuel III. ist seit 24. Oktober 1806 vermählt mit der Tochter Nikitas von Montenegro, Prinzessin Helene, die am 2. Oktober 1866

von der orthodoxen zur katholischen Religion übertrat. Fünf Jahre blieb die Ehe kinderlos. Seither entstammten dersel ben vier Kinder: Prinzessin Jolanda Marghe- rita (geo. 1. Juni 1901), Prinzessin Mafalda (geb. 19. November 1902), Kronprinz Humbert, Fürst von Piemont (geh. 15. September 4904) und Prinzessin Giovanna (geb. 13. November 1907). Der erbärmliche Verrat Viktor Emanuels gegen seine bisherigen Bundesgenossen kann bei unglücklichem Ausgang des Krieges auch für ihn persönlich verderblich

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Dolomiten
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Pagina 10 di 16
Data: 11.12.1937
Descrizione fisica: 16
^6«v»10 —Sr.1« msassBrnsass ttTTMTtlwry €<rmgftrg, den 11. Dezember 19S7QCVI Svenbea Tvenk«: SrnHigfitü 6e» So&e» mrfnrS ©attrt, ftrtt». jrsrcre» 'ibitcr» spenden wir an Vinzenzverein. IllktlnngSliesellschaft u. Elisabethen- Verein i e L 400.—. Familie Viktor Minne Iler. Spende: In treuem, dankbaren Gedenken an den anien Heren Ehe? Viktor Mumelter i e L 50.— dem Vin-.en!- und Elikabethen-Berein - die Angestellten. Stande: An Stelle eine» Kranze» auf da» Grad «Niere» lieben Weidgenosten Viktor

Mumelter 2 50.— rxm Ieiulieim und 3 50.— dem Vinzenz-Vercin Bol- zano: die ehemalige Roblnuer-Iagdgescllsckxist. Der Vinzenz-Konferenz Bolzano spendete Dr. Her mann Mumelter und Familie 3 00.— anstatt eine» Kranze» auf da» Grab de» lieben Vetter» Herrn Viktor Mumelter. In trrlirm Gedenken an ibren lieben und guten Schwager und Onkel. Herrn Viktor Mumcüer. L 80.— von Anton und Mckard Red. In meiääbrer Grinnmmg an Herrn Viktor Mumelter 2 50.— von Familie Franz Engel«. In treuem Ge lben kcn an den lieben

Freund .Herrn Viktor Mumelter W 50.— von Familie Dr. Theodor KöllenSverger. Ter Iang-VInzenz-Konferen, um» hl. Martin in kkh-.endem Gedenken an hren lieben, guten Hau». sherrn Herrn Viktor Mumelter 2 K-— von Familie Kehrer. ^ Dem oMfadetdendrrrln. Zm» Gebenden an kheea Neben Onkel Viktor S 50.— von Familie Dr. Rel- «lfch. Zum Gedenken an ihren Neben Onkel Viktor 2 50.— von Familie Dr. Paul Mumelter, Kinder arzt. In treuem Gedenke« an ihren lieben Scbwa- «er imd Onkel Viktor Dkumelter anstatt

einer Kranz- H-cnde L 50.— von Familie Andre» Tscburtschenthaler. Dem Annenvrrei» widmet« in treuem Gedenken «n ibren lieben S<vwager und Oheim Viktor Mu- rnelter an Stelle eine» Kranze» 2 100.— Famllie Friedrich v. Tsclmrtfchenthaler. In treuem Gedenken an Ibren kleben Freund. Herrn Viktor Mumelter, 2 50.— von Ernst Deeorona und Frau. In liebe vollem Gedenken an ihren teueren Vetter, Seliwager und Onkel Viktor Mumelter an Stelle von Blumen .2 50.— von Familie Ernst Mumelter-InnSbnirk Im treuen Erinnern

an ihren lieben Schwager Viktor Minnelier 2 40.- von Frau Frida v. rschurtlcben- «Haler und 2 40.— von Martha v. Tschurtscl^nthaler. Dem ■ Mädchens-Huf». Zum Andenken an .Herrn Viktor Mumelter 2 20.— von Frau Hofrat Christa- mell. Dem Knabenafvl Ioseflmnn. Dem Freunde Viktor Mumelter ln dankbarem Gedenken 250.— von Albert W,ul,Iler. In treuen Gedenken an seinen kleben Schwiegervater Herrn Viktor Mumelter 2 100.— von Dr. Rudolf Sotrlffer. In treuem Gedenken an ihren lieben Verwandten Herrn Viktor Mumelter

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 20.06.1923
Descrizione fisica: 8
?" „Oh ja/ entgegnete er. „Es ist doch sehr schön und lustig hier mit den vielen Knaben. Und dann denke noch, hier ist der Öles und der Pater Kilian und der Pater Viktor/ Sie kam wieder auf den Gedanken zurück, der ste am meisten quälte. „Ja, aber gestatten denn die Paters, daß ihr euch — euch haut?" „Oh nein," gab er zur Antwort, „oh nein. Was glaubst du nur, Mama? Das tun wir nur, wenn sie gerade nicht da sind oder wegschauen und nichts merken können. Wenn sie es aber merken, bekommt man Strafen.- Das heißk

: ich bin noch nie gestraft worden, weil mich der Pater Viktor so gern hat und immer, immer in Schutz nimmt. Ueberhaupt, Mama, der Pater Viktor!" Und nun erzählte der Knabe mit leuchtenden Augen voll schwärmerischer Verehrung von seinem Divistonspräsekten. „Du mußt mit ihm sprechen. Soll ich ihn nicht rufen?" schloß er. Regine hatte sich wieder gefaßt und getröstet. Sie entsann sich, Haß Pater Bronowski chr damals vor zehn Tagen gesagt hatte, sie solle nicht über die Wandlung staunen, die sie zuerst an Albert

erleben rverde. So ergehe es bei allen Knaben, die jäh in die lärmende Gemeinschaft vieler Genosien versetzt werden, aber das ändere sich bald wieder. Und dann beruhigten sie die Liebe, mit welcher der Knabe von Pater Viktor sprach, und all' das Gute, das er ihm nachrühmte. Vom Schmerze der Eifer- sucht war ihr Mutterherz allerdings nicht ganz frei. Doch lächelte sie. „Gewiß, Bubi, wenn du willst, so rufen wir deinen Pater Viktor, und ich werde ihm danken." Sie drückte auf einen Glockenknopf und bat

den eintretenden Frater Reder, Pater Viktor zu ihr zu bitten. Dieser befand sich gerade mit fernen Schutzbe fohlenen aus dem Spielplätze, als der Rektor aus ihn zutrat. Letzterem war Frater Reder im Gange begegnet und hatte ihm den Auftrag der Frau von Sellborn mitgeteilt. Und da ging er selbst, ihn dem Divisionspräfekten zu überuritteln. Rhonek war schon vor geraumer Zeit fortgefahren. „Mein lieber, guter Pater Viktor/ sagte Pater Huber, „dre Mutter des lieben, kleinen Albert von Sellborn hat Sie rufen lassen

. Die Dame möchte mit Ihnen sprechen. Gehen Sie, lieber Bruder! Ich werde indessen über diese Kleinen wachen." Diese Kleinen waren keineswegs entzückt, als sie sahen, daß Pater Viktor sich entfernte und der Pater Rektor se'lbst das Brevier ausschlug, zu beten begann und blieb. Das war ein böser Tausch. Mäuschen still verhielten sie sich und ganz brav. v (Fortsetzung folgt.)

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 27.12.1923
Descrizione fisica: 8
Viktor ein. Doch 'den Grund hatte der Knabe weder ihm noch der besorg ten Mutter geoffenbart, sondern stets geleugnet, daß er überhaupt anders sei uUd anders drein- blicke als früher. .Ich werde halt älter. Mama," hatte er gesagt. .Und da muß man doch ernster sein, >sticht wcchr? Das gchört sch doch?" j Jetzt, während der Geistliche still dasaß und ; einen deutschen Aufsatz Alberts über .Nächstenliebe' !d«-rchLas. sich dieser mit voller Aufnl-erksa.utett ■ amn Dachraud empor und beobachtete ern

Sclswal- ^venpaar, das dort das Nest erbaut hatte und den ! Jungen unablässig Nahrung zu tru g, j Nach eirm Weile wurde der Knab» ties Zusehens ! müde und setzte sich neben den Priester auf die Gar- Undank. Pater Viktor nickte chm ftenndlich zu und las weiter. Albert sah chm verstohlen immer Widder ms Antlitz. Er schien etwas auf dem Her zen zu haben und nicht den Mut zu finden, es aus- ; prfpredjen. Endlich begann er leise: .Pater Viktor!" Diche^ Uidtt auf: .Was willst du, Bubi?" aus Gottes Allmacht

aus den Lippen erstarb. Vergebens sann Pater Viktor, was das Verschirre- gene fein mochte. .Mbert, komm' zu mir, bitte," ries er endlich Willig gehorchte der Knabe. Der Priester zog ihn lisbreich dicht an sich heran. .Attrert, sag^ mir doch, was dich bedrückt," bat er. .Warum sagst du es mir nie, so oft ich auch frage?" Albert senkte die Blicke und biß sich aus die Lip pen. .Ich kann nicht." .Warum kannst du nicht?" .Weil ich nicht — — weil ich nicht kann." .Du kannst, aber tm willst nicht. Hast du denn gar

kein Vertrauen zu mir? Willst du mir immer weh tun?" .Nein, das will ich nicht, lieber Pater Viktor, wirklich wicht. Aber ich kann nicht." .Du hast mich nicht mehr lieb. Albert. Das fft es, " sagte Pater Viktor traurig und vorwurfsvoll und ließ den Knaben los. Dieser ging wieder. ?lber schon nach wenigen Schritten kehrte er zurück und fiel dem Geistlichen plötzlich um den Hals. .Lieber Pater Viktor, warum verschweigen Sie und Mama mir, daß Sie weggöhen von mir?" Der Priester sah den Knaben überrascht

nicht, bitte, lieber Pater Viktor, auch wenn d« Pat« Rektor oder sonst wer es N>nen sagtt Ich will nicht, daß Sie gehen, und Mama will'8 auch nicht, gewiß nicht. Was soll ich denn ohne Sie machen?" In tief« Bewegung lauschte der Jesuit den Worten des Knaben, den « umschlungen hielt. „Ich schwöre dir, mein Lvebling, daß ich nicht g^he. Es hat niemand davon gHprochen. Kein« will es." Da atmete Mbert tief aus und machte sich frei. „Gott sei Dank! Ich habe solche Angst gehabt, und das hat mich so gedrückt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 13.07.1923
Descrizione fisica: 8
zu lächeln vermochte. Er i wollte eben ein tröstendes und den Verbrecher ent schuldigendes Wort dem Generalpräfekten sagen, ■ als dieser ihn ungestüm verließ. Erstaunt sah chm Pater Viktor nach; doch als er Pater Konrad Kol- berg daherkommen sah, verstand er und fand wie der ein leises, gütiges Lächeln. Als er zu bent im ersten Stock gelegenen Studiensaale der zweiten Division emporstieg, hörte er noch die Stimme des Genevalprä'sekten: „Also weißt du, mein lieber Kol- berg, dieser Bernhard ist alsdaün

schon ganz gott verlassen. Da hat er mir ■ —" Den Rest der Rede verschlang die wachsende Entfernung. — Während des Abendstudiums sandte Pater Hol- selder den Gangauffeher, um Pater Viktor zum Rektor zu berufen. Der junge Geistliche wußte, was der Vorgesetzte wollte, und ging schweren Herzens. Der Rektor bot ihm einen Sitz und übergab ihm nach wenigen einleitenden Worten den Brief. „Le sen Sie, was Frau von Sellborn mir schrieb, mein lieber Pater Viktor!" Dieser la s: 9. Dezember 01. Hochwüvdiger

Pater Rektor! Ich bin zu tief erschüttert, um Ihnen mehr als wenige Zeilen schreiben zu können. Mein Gatte ist heute nachts plötzlich verschieden. Mein armer Albert wird schmerzlich leiden, wenn er diese Trauerkunde empfängt- Deshalb bitte ich Sie, Hochwürden, ihn so schonend als itirn: möglich vorzubereiten. Das wird wohl am besten Pater Viktor können, der das Herz Al- berts besitzt urkd stets die richtigen Töne für das Kind findet. Ich möchte Sie, Hochwürden, auch bitten,- Pater Viktor

mit der Mission zu betrauen, Mbert zu mir zu bringen. Morgen erwarte ich beide. i Empfangen Sie im voraus den wärmsten Dank Ihrer Regime Sellborn-Dalmar. Und er las ein zweites Mal — aber langsamer; dabei achtete er nicht mehr aus Sinn und Inhalt des Schreibens, sondern aus deffen Form und aus die Handschrift. Aus letzterer trachtete er zu er kennen, wie Frau von Sellbovn in diesem Augen blick empfand und dachte. „Nun, mein lieber, guter Pater Viktor?" ließ sich der Rektor nach einer Weile ungeduldig ver

Pater Viktor, und freuen Sie sich nicht, es der Mutter zu sagen! Und nun gehen Sie mit Gott, und die Gnade Jesu Christi, unseres Herrn und Meisters, erleuchte und stärke Sie!" Der Rektor verabschiedete den Präfekten. Dieser hatte, ehe er den Studiensaal verließ, um fich zu seinem Vorgesetzten zu begeben, die Schüler, ausdrücklich ermahnt, während seiner kurzen Ab- wesenheit fleißig weiter zu lernen und fich ruhig zu verhalten. Doch nicht lange herrschte Ruhe. WH- rend Ottokar Twiel und Eugen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 5 di 8
Data: 27.07.1923
Descrizione fisica: 8
Wortwechsel zwischen den beiden Priestern, dem die andern teils schadenfroh, teils peinlich be rührt beiwohnten. Die Folge dieses Zwischenfallcs, der noch geraume Zeit nachher einen beliebten Ge sprächsstoff zwischen den Brüdern bildete, war eine bittere Feindschaft zwischen den zwei Würdenträ gern. Pater Viktor achtete wenig der Dinge, die vor- gingen, der Worte, die gesprochen wurden. Mit blutendem, zerrissenem Herzen saß er da, voll der schmerzlichsten Gedanken und Empfindungen. Sein armer kleiner

Liebling! In dem einsamen Zimmer des abgelegenen Flügels, der sogenannten Straf abteilung, weilte er nun ganz allein, ganz verlas sen. Nur ein Frater war dort zur Bedienung; die ser brachte das Essen, heizte, ordnete das Zimmer und durfte säst gar nicht mit dem Bestraften spre chen. bloß das Nötigste. Albert wird sich fürchten, wird weinen, wird sich namenlos unglücklich füh len. Der arme, arme Kleine! Pater Viktor glaubte seine Stimme zu vernehmen. Ihn rief der Knabe angstvoll und flehentlich

, ihn rief er um Schutz, um Befreiung aus seiner Verlassenheit. Und in den Augen Ulberts las der junge Priester einen stum men, sanften Vorwurf: „Warum hast du mich nicht besser gehütet? Warum hast d u nicht erraten, daß man mich quälte?" Unaufhörlich hörte und sah Pater Viktor dieses Bild; die Sinnestänschung ward fast greifbar, sie stieg aus dem qualvoll pochenden Herzen empor vor das geistige Auge und bereitete Schmerz und Leiden. „Ich bin nicht schuld, Albert," erwider ten die Herzensschläge

des Priesters der vorwurss- reichen Wahnspiegelnng. Und trotzdem fragte sich Pater Viktor, ob er nicht doch hätte erraten und wiffen müssen. War er es nicht, dem Albert von der Mutter so völlig auvevtraut worden war? Die arme Mutter! Was sie sagen wird? Wie wird er vor ihr bestehen können, wenn sie heimkehrte und Rechenschaft verlangte? Unter all' diesen bangen Fragen, die er nicht aus seiner Seele zu reißen vermochte, litt Pater Viktor unsäglich. Wäre er Herr seines Willens und seiner Taten

, hier bei Ihnen vermag ich Der junge Geistliche fuhr mit der Hand über Stirn und Au gen; seine Finger wurden heiß und naß. Da erhoben sich die Brüder von den Sitzen, und Pater Hvlfelder schritt auf Pater Viktor zu und sagte: „Also, mein lieber Viktor, komm' jetzt als dann mit mir zum Pater Rektor!" Und als der junge Priester dann mit den zwei Vorgesetzten in der Stube des Rektors saß und des sen Weisungen empfing und all' den klugen, gott gefälligen, schwerwiegenden Gründen lauschte, die beide ins Tressen führten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 13.08.1923
Descrizione fisica: 8
hatte, — (der Er zähler senkte die Stimme und brachte die Worte mühsam über die Lippen) — lachte sie bitter auf ' und warf den Brief ins Feuer." «Weiter," gebot der Provinzial, als Pater Viktor abermals innehielt. Der Rektor lächelte krampf haft. Der Präfekt fuhr fort: „Frau von Sellborn trat ans Fenster; dann sagte sie mir, ohne ihren Platz zu verlassen: ,Jch danke Ihnen, Hochwürden, daß Sie mir Albert zurückgebracht haben, und bedauere, .Ihnen und mir das alles nicht erspart zu haben. .Es wird Ihnen aber ebenso gut

ihre Kniee, und. Hochwürden, er wiederholte unter Schluchzen , alles, was er damals hier sagte in Ihrem Zimmer, hochwürdiger Pater Rektor und " Pater Viktor hatte die Augen erhoben, und feine Stimme bebte. „Und auch das sagte er, was er mir vor wenigen Tagen in der Strafabteilung sagte Aus der Partei. Das Lebensende eines Aufrechten. Alois Uhl, der seit Jahrzehnten Vertrauensmann der deutschen Sozialdemokratie in der westböhmischen Stadt Petschau war, ist im 67. Lebensjahr freiwillig aus dem Leben

." «Ich erzählte dir, mein lieber Augustus," wandte sich der Rektor erklärend zu seinem Freunde. «Ich weiß, Antonius. — Weiter!" «Frau von Sellborn küßte dann Albert," nahm Pater Viktor wieder das Wort, und sagte zu ihm: ,du bist nicht so schuldig wie andere, mein lieber Albert. Geh' jetzt! Ich rufe dich dann wieder.' Als der Knabe gegangen war, sah mich Frau von Sell born kalt an und sagte mir: .Ich habe genug gehört. Die gesprochenen Worte meines Kindes verdammen alle Briese und schönen Phrasen der Herren

stus, wie Prinz Albert zu sprechen pflegt." Der Provinzial nickte. «Und Sie?" fragte er den Präfekten. „Ich," entgegnetc dieser, «hielt Frau von Sell born entgegen, was meine Pflicht war — —" «Pflicht?" unterbrach der Provinzial scharf. Pater Viktor ward dunkelrot; die Worte kamen noch schüchterner von seinen Lippen. «Ich erwiderte aus ganzem Herzen mit Worten des Glaubens und der Liebe, und es gelang mir, Beruhigung zu schas sen. Frau von Sellborn sagte schließlich, nachdem sie sich vom Schluchzen

, und Albert wird andere Wege, die meinen, gehen.'" «Ihnen persönlich sagte sie nichts, mein lieber Pater Viktor?" Dieser sah den Rektor an wie' der gefangene Vo gel die nahende Schlange. „Nun?" fragte der Rektor mit leichter Ungeduld. Pater Viktor warf einen schnellen Blick auf den Provinzial; dann sagte er mit leiser Stimme und tiefgesenktem Haupte: «Frau von Sellbarn sagte mir: .Sie haben es gut gegreint mit meinem Kinde, Pater Viktor, ich weiß. Sie haben ihn wirklich ge liebt. Und bas vergesie

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 11.07.1923
Descrizione fisica: 8
um die Entscheidung spielenden Vereine sind^ Im Cupentscheidungsspiel Wiener Sportklub ge gen Wacker konnten erstgenannte mit dem Resultat 3 :1, Halbzeit 3 :0, über ihre Gegner triumphieren. Unten im Gange bei der Türe des Theatersaales, in dem die Alltagsordnung wieder hergestellt wurde, stand Frater Rott und sah zu. Der Rektor rief ihn im Vorbeigehen an, er möge Pater Viktor zu ihm ins Arbeitszimmer und einen Ersatzmann an besten Stelle senden. Im ersten Stockwerk stand die Türe des Naturalienkabinetts offen

und entgegnete mit sachlichem Ernst: „Alsdann, ich komm' schon." Und er folgte dem voranschreitenden Rektor in dessen Arbeitszimmer. „Also, hochwürdiger Pater Rektor, was ist denn?" fragte der Studienleiter, als beide saßen. „Gedulden Sie sich, mein lieber, guter Pater Hol felder, bis unser Pater Viktor kommt!" Wenige Minuten später trat dieser, vom Gene ralpräfekten mit Ungeduld erwartet, ins Zimmer. Und nun erzählte Pater Huber den beiden, was Bernhard Rüttinger ihm mitgeteilt hatte. Der Generalpräfekt

er. Pater Holselder nickte und nahm dann eine Prise — ein Zeichen, daß er sich von der ersten Bestürzung schon erholt hatte und nachzudenken begann. Pa- ter Viktor saß noch immer wie gelähmt. „Jedenfalls," nahm der Rektor wieder das Wort, „darf der gute kleine Albert nicht früher den schweren Verlust erfahren, als bis seine Mutter urls verständigt und beauftragt hat." Die zwei anderen nickten zustimmend. „Ich zweifle nicht," fuhr Pater Huber fort, „daß Frau von Sellborn uns schon in den nächsten Stun

den die traurige Kunde sendet. Auch wird sie uns ihre Wünsche bekannt geben. Sie, mein guter Pa ter Viktor, werden zweifellos ausersehen sein, den armen kleinen Knaben liebreich und schonungsvoll vorzubereiten. Wenn Frau von Sellborn Sie auch nicht ausdrücklich mit dieser Pflicht betraut, so betraue ich Sie. Der Knabe wird dann auch wohl morgen in die Stdt fahren sollen, vielleicht noch heute. Und da werden Sie ihn begleiten. Inzwi schen aber sorgen Sic dafür und auch Sie, mein lieber Pater Holselder

, daß die Nachricht weder als Gewißheit noch als Gerücht in Umlauf gerät und zu anderer Ohren kommt! Gehen Sie jetzt, mein lieber, guter Pater Viktor! Ich werde Sie heute noch brauchei: und rufen. Und, bitte, sagen Sie dem Frater Kaltenegger, daß er am Tore die ganze Post in Empfang nehme und mir zusende!" Pater Viktor erhob sich, neigte dar Haupt und „Also hochwürdiger Pater Rektor," begann der Generalpräsekt nun. „das ist also eine schöne Ge schichte." Der andere nickte. „Haben Eie auch schon die Folgen bedacht

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 17.01.1924
Descrizione fisica: 8
von Kohle wegfällt, was für die Passagiere eine große Annehmlichkört 'bedeutet. Im übrigen wird fragte Pater Viktor selbstvergessen, voll innigem Mitgefühl. ‘ Da stieg ein Leuchten der Glückseligkeit in Vrv- nowSkis Augen. „Wir haben einander die Herzen treu bewahrt, mein Kleiner," sagte er. „Und — o, Bruder, Bruder, in einem Jahre! Prinz Albert, mein Vater, mein Freund fft mächtig; er schützt «ns und wird uns helfen. Ob hier oder ander wärts, wo immer wir leben werden, was tut

, das wäre dein Verderben. Warte und vertraue!" „Gut. So will ich zu Frau von Sellborn gehen," erklärte der Jesuit entschlossen. Gras Bronowski blickte auf die Uhr. „Das kannst du jetzt, mein lieber Viktor. Denn es gibt nichts mehr, das du ihr zu sagen brauchst. Jetzt weiß sie durch den Prinzen schon alles." „Alles?" „O, alles, ja." „Auch meine Mission?" „Auch deine Mission, ja. Geh' jetzt nur mein lieber Viktor! Vielleicht schon morgen sehen wir uns wieder. Und,o. wieder anders als heute viel leicht

. Du weiht'mich zu finden und weißt, daß dein früherer Bruder in Jesu jetzt und in alle Zu- kunft im Leben draußen " „In Christo mein Bruder fft," fiel Pater Viktor dem Grafen ins Wort. „Ich weiß es und danke dir innig. Auf bald denn, Bruder!" Festen Schrittes ging er und fuhr zur Villa Sellborn zurück. Zur selben Zeit, da Pater Viktor in tiefer Er regung die Hotelappartements des Grasen Bro nowski betrat, verabschiedete Regine von Sellborn ihren Sohn. „Und jetzt geh'. Bubi," sagte sie. „Mama wird ausgehen

. Sei schön brav, hörst du? Du kannst rm Garten spielen oder lesen oder lernen, ganz wie du willst. Ludwig wird in deiner Nähe blei ben. Sag' ihm's nur, wenn du etwas willst." „Wann kommst du zurück, Mama?" „Sicher noch vor dem Speisen, Kind. Vielleicht fft Pater Viktor schon da, wenn rch komme." „Wenn du Onkel Albert siehst, grüß' und küsi' ihn tausendmal von mir!" „Ja. das werde ich ausrichten." „Also adieu und komm' bald, liebe Mama! Ich werde sehr brav sein." — Regine ließ sich von Louisa

ankleiden. Prinz Al bert erwartete sie in einer Stunde in seinem Pa lais. Von dort war vor zwei Tagen Viktor zu ihr zurückgekehrt, nachdem er dem Prinzen die Leidens geschichte Majas erzählt und seine eigene Liebe und Herzensnot gestanden hatte, — zurückgekehrt als ein anderer. Zwei ewig lange, nicht endenwollende Tage, von der furchtbarsten Qual der Ungewißheit und von tausend Herzenskämpfen erfüllt, zwei Tage, die Regine in Bangen und möglichster Ab geschiedenheit verbracht hätte. Ihre Augen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 6 di 12
Data: 27.10.1956
Descrizione fisica: 12
sie noch einen Blick in den Spie gel. Er zeigte ein kühles, zierliches Mädchen in einem grauen Kostüm, das zu r Farbe ihrer Augen paßte, mit weichem braunem Haar und einem Hauch von Sprödigkeit. Sie hatte Sich diese als Tarnung zugelegt, seit vor einem Jahr, eine Woche vor der Hochzeit, Viktor gestorben war. Die Größe des erlitte nen Schmerzes nahm Irene den Mut zu einer neuen Bindung. Viktor und Gerhard waren Jugendfreunde Sie fuhren mit dem Frühzug. In Grünberg erwartete sie Albert mit dem Wagen. „Hoffentlich

wirklich Angst darin? Auf einem Feld gatter sitzend, die weite grüne Wiese zu Fü ßen, aßen Gerhard und Irene ihre Sand wiches. „Es ist wunderbar, dich so für mich allein zu haben, Irene!“ sagte Gerhard, sich ihr im pulsiv zuwendend. „Ich möchte . . ." „Denk an dein Versprechen!“ unterbrach ihn Irene. „Viktor wäre nicht damit einverstanden, daß du dich auf diese Art verschließest“, hub Gerhard nach einer Weile wieder an. „Wir könnten glücklich werden zusammen, und es auch bleiben, wenn du nur Vertrauen

um den Kamin gruppiert, nahmen sie in großer Behaglichkeit den Tee ein. Beim Geschirrspülen blieben Irenes Blicke auf der großen, mit Veilchen gefüllten Schale auf dem Küchensims haften. „Finden Sie es übertrieben, Blumen in der Küche zu haben?“ fragte Beate. „Als wir neu herkamen, war der Garten eine richtige Wild nis“, fuhr sie zu erzählen fort, „und Viktor sandte uns als Geschenk einige Schachteln Veilchensamen. Sie gediehen, und seither ha ben wir jeden Frühling eine Menge Veilchen. Viktor

sollte sie sehen können!“ „Ja“, sagte Irene kurz, ein zorniger Schmerz klang in dem kurzen Wort mit. Beate lächelte ihr zu. „Ich weiß, daß Sie es nicht mögen, wenn ich von Viktor spreche. Weshalb ihn aber aus den Gedanken ausschalten, als ob er nie ge- UNSERE RAETSELECKE Silb en-Kr euzworträtsel Waagrecht: 1. Schwer verständliches Gerede, 8. Gesangswerk mit Orchesterbegleitung, 5. Dar stellung der Erdoberfläche, 7. Verwandter, 9. win zige Zeitspanne, 10. feldbewohnender Singvogel, 11. italienischer Fluß

in der Küche bewegen. Sie öffnete die Tür und ging hinaus. Im dunkeln Wohnzimmer stellte sie sich ans Fenster und konnte eben noch die Silhouette der Bäume erkennen, zwischen denen einst Viktors Hängematte schwang. Darüber hin aus blickte sie zum Himmel, wo die Wolken sich langsam verzogen. Viktor gehörte mein Gestern, legte sich Irene zurecht, das Morgen könnte Gerhard gehören, und wenn ich nur einen Teil von Beates Kraft habe, müßte die ses Morgen sich schön gestalten. Die Türe wurde geöffnet

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 21.06.1923
Descrizione fisica: 8
Albert, der schon seit geraumer Zeit die zwei Bilder betrachtete, die ihm seine Mut ter schon früher gezeigt hatte, „Mama, die wird Pater Viktor mir in meiner Kabine aufhängen. ! Pater Viktor hat mir schon eines geschenkt. Es : hängt schon. Ein sehr schönes Bild von Jesus mrt -dem Herzen. Das Herz ist ganz rot und hat oben Wammen und in der Mitte einen Dovnenkranz." ! JSm göttliches Herz voll heiliger, reiner Men- si^rÄiebe, das um unsertwillen litt und brach/ kistwach -der Geistliche. i .„Pater

Viktor, schauen Sie nur!" Albert brachte • täm die Bilder, in jeder Hand eines, und zeigte sie - chm »Sind sie nicht wunderschön? Das ist die !Mutter Gottes. Und wissen Sie, wer das ist?" »Deine Mutter, mein Kind." Pater Viktor nahm toi Knaben die Bilder ans den Händen und sah M an. Und da sein Blick von dem einen zum an de inen schweifte, verglich er sie unwillkürlich, und aber- lnrals drängte sich in sein Herz der Gedanke, daß -diese schone Frau auch einer Heiligen gleiche. Dre (Hand, die ihr Bild

er sich auf einen Sitz nieder und, zu zartfühlend, um zu stören, zog er das Brevierbuch hervor, betete und harrte aus Beendigung des Gespräches, das Frau von Sellborn mit Pater Viktor führte. Daß er manchmal dre Augen vom Buche erhob und von seinem Sitze aus, sehend und doch selbst ungesehen, seine Blicke m das große Sprechzimmer sandte, um sich zu über zeugen, ob das Gespräch nicht seinem Ende nähre, war natürlich. Sowohl Regine wie Pater Viktor schraken leicht zusammen, als sie Pater Huber gewahrten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 5 di 8
Data: 27.08.1923
Descrizione fisica: 8
sie vom Einstieg ab 47 Stunden in der ; Wand waren. *' Christus nicht Jesus. Ern Jesmtenroman von Friedrich Werner van Oestsren. Der Rektor, zuckte die Achseln. ..Das kann ich nicht . wissen, mein guter Pater Viktor; denn der Herr j Graf wußte es mir auch nicht zu sagen. Doch glaube '.ich nicht fehlzugehen, wenn ich annehnre. daß der 'Seine, liebe Albert seinem erlauchten Taufpaten so viel des Schönen und Lobenden von Ihnen erzählte, ‘bäfc in dem Herzen Seiner, königlichen Hoheit der .lebhafte Wunsch

29. ds. Mts. mittags beim Landesverkehrsamt, Innsbruck, Landhaus, 1. Stock, Tür 6, anzumelden. Die gleiche Ermäßigung genießen auch Fahrgäste, die in Sta- > „Mein lieber, guter Pater Viktor, ich verstehe Ihre Erregung nicht. Es ist ja nicht die Rede da von, daß Sie den Schutz der Klostermauern, wie Sie sagen, verlassen, daß Sie aus einem Beter ein Kämpfer werden und hassen statt lieben sollen. Der Haß. mein guter Brüder, ist keine Waffe, die dem Jünger des Heilands ziemt; sie ist fluchwürdig und sündig

Stunden kehren Sie wieder zu uns zurück." „Morgen, Hochwürden. Aber dann?" „Die Zukunft ist uns verborgen, Pater Viktor; nur der Allwissende kennt und bestimmt sie, was immer wir auch planen und tun mögen. Ueber das Kommende zu grübeln, ist törichter Menschenabcr- witz und nicht Sache eines gläubigen Gemütes, das vertrauensvoll dem unergründlichen Ratschluß des Allmächtigen entgegensieht. Darum, mein lieber, guter Prüder, lassen Sie uns auf den Herrn ver trauen, der den Seinen stets die rechten Pfade

weist, und lassen Sie uns nicht zu erforschen trachten, was er uns verborgen hält!" Vom Zimmer des Rektors lenkte Pater Viktor seine Schritte der großen Kapelle zu. Vor dein Hauptältare warf er sich auf die Knie und flehte mit gefalteten Händen inbrünstig: „Glorreiche Jungfrau, gnadenvölle Mutter, sei dir meine mächtige Fürsprecherin bei deinem Sohne Jesus Christas, meinem allmächtigen Herrn und Gott! Sag' ihm, daß ich von ihm erflehe, was er tioncn zwischen Innsbruck und Mittcnwald einstei- gen

es nicht, daß man mich von hier reiße, hinausstoße in die Welt und mich ihren Ge fahren preisgebe! Mutter, Mütter, ich unterläge! 9. - . Da Pater Viktor am nächsten Tage, aus der Stadt zurückgekehrt, vom Rektor keine Aufforderung erhielt, Bericht abzulegen, wunderte er sich und! dachte, sein Vorgesetzter wisse noch nicht, daß er wieder in der Anstalt sei. Er hielt es für feine Pflicht, seine Anwesenheit zu melden. Aber Pater Huber ließ ihm durch den Generalpräfekten sagen, er sei augenblicklich von einer dringenden Arbeit

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 27.08.1923
Descrizione fisica: 8
. Endlich wurde die Aus- \ schreibung für die Wahl in den Ortsschulrat beschlossen. . Vorgeschlagen wurden von der Gemeindevertretung die GR. Neubauer, Oebelsberger und Hößinger : die eingetrossene Post geprüft und besprochen hatte, dem Pater Provinzial. Und um die Mittagstunde . traf dieser in Steinfurt ein. Am Abende endlich schien man sich Pater Viktors zu erinnern. Der Präfekt hatte feine Schutzbefoh lenen eben in ihren Schlaffaal geführt, als Pater Korn zu ihm trat. „Pater Viktor," sagte

er, „der hochwürdige Pater Rektor hat mich gesandt. Sie hier abzulösen. Er erwartet Sie sogleich." »Wo?" fragte der junge Priester. »In den Zimmern des Paters Provinzial." »Der Pater Provinzial ist hier?" „Ja, Pater Viktor." Da seufzte dieser und schritt mit gesenktem j Haupte, schweren Herzens durch die spärlich erhell- : ten Gänge der Klausur zu. Kurz, bevor er am Ziele ; angelangt war, schrak er zusammen. Er hatte ge- - glaubt, eine Gestalt zu erblicken, die sich von einem > Mauerpfeiler loslöste

und ihm den Weg vertrat. War er denn so erregt, daß Wahnvorstellungen sich ! seines Hirns bemächtigten? Und jetzt hörte er ge- I dämpfte Schritte — dort hinter sich in ziemlicher : Entfernung. Täuschten ihn seine Ohren ebenso wie i seine Augen? Da der Schall nicht verstummte, ! wandte er sich. Dort schritt in der Tat jemand, der ! sich im tiefen Schatten hielt. War das nicht sein ; Namensvetter, der gebrechliche, kleine Pater Kon- rad Kolberg? Nein, doch nicht; man vermochte nichts zu unterscheiden. Pater Viktor

klopfte zweimal an die Türe, ehe er Antwort erhielt. Und diese klang undeutlich. Er trat ein und fand den Raum dunkel und leer. Aber aus dem anstoßenden Gemache wurde die Stimme ' Pater Hüllmanns vernehmbar: „Treten Sie ein, > Bruder Viktor Kolberg!" Mit pochendem Herzen ging der junge Priester weiter. Ehe er die Schwelle des Nebenzimmers, des- (Sozialdemokraten), Netzer. Frieden und Zorzi (Bürgerl. Block); als Ersatzmitglieder: Angsüßer und Stephan Probst. Die Aufnahmen in den Hcimatsverband wurden

Kerzen zu Füßen des Altarbildes. Trotzdem vermochte Pa ter Viktor den beim Eintritt empfangenen Eindruck des Feierlichen, Unheimlichen nicht abzuschütteln. „Nun, mein lieber, guter Bruder, warum zögern Sie so lange einzutreten?" erscholl die Stimme des Rektors und riß den Präfekten aus seinem Sinnen. „Mein lieber, guter Bruder," begann der Rektor, „Sie dürfen nicht glauben, daß ich Sie erst jetzt zu mir beschied, weil es mir an Interesse und Freund schaft für Sie mangelt oder gar, weil ich Sie ver

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 5 di 8
Data: 28.08.1923
Descrizione fisica: 8
er zählt hatte, und auch, um den lieben Kleinen in den Augen Seiner königlichen Hoheit nicht schuldiger er scheinen zu lassen als er ist, — mit Rücksicht auf dies alles hielt ich es für meine Pflicht, nichts zu ver schweigen. Nur allerdings — das konnte ich doch nicht — ich sprach das Wort nicht ans, das Albert so gequält und so weit getrieben hatte." „Und da taten Sie recht, mein lieber, guter Pater Viktor." Der Rektor nickte billigend. „Der Prinz aber bemerkte, nachdem Sie erzählt hatten ," sagte

und gemahnt haben und daß wir alles, was in unserer Macht stand, getan haben, um den kleinen ®etlt)ovr| niccst entlassen zu müssen, bis uns *ie Umstand« zwangen/' 601 Christus nicht Jesus. Ein Jesuitenroman von Friedrich Werner van Oesteren. „Wirklich, Pater Viktor Kolberg?" fiel der Pro vinzial ein. „Sagte der Prinz wirklich nichts, das Sie verletzte? Denken Sie nach!" Und ehe noch der - betroffene Priester zu antworten vermochte, fuhr er fort: „Deutete er nicht, als er Sie verabschiedete

, aus Ihr Priesterkleid und sagte dabei: /Schade!'?" Das war richtig; daran hatte der junge Geistliche nicht gedacht. Aber wie kam es. daß der Provinzial . es wußte? Mit großen Augen, deren Blicke ein dem Entsetzen verwandtes Staunen verrieten, starrte Pater" Viktor den Fragenden an. „Und haben Sie nicht, mein lieber, guter Bru der." ftagte der Rektor lächelnd, „cs verabsäumt, diese Aerrßerung des Prinzen, die unchristlich ge- r nannt werden muß. ' zurückzuweisen, wie ihr ge bührte?" ' Auch das war richtig

- ’ tigt. von neuem das Gespräch aufzunehmen." „So verhält es sich in der Tat," bestätigte Pater i Huber, „und Ihr Verhalten war in diesem Falle j das entsprechende, mein lieber, guter Pater Viktor." j „Doch mußte schon allein diese Aeußerung hin reichen, Bruder Viktor Kolberg, um Sie zu be lehren, wes Glaubens Kind der Prinz ist," erklärte der Provinzial mit Entschiedenheit. „So spricht kein Christ. Sie sind kein Menschenkenner, Bruder, ich sehe es. Sie sind jung, sehr jung, ein Schwärmer

in ihm wach wurde, daß sein — sein —" Er stockte. Sollte er das Wort gebrauchen, das das wahre Verhältnis des Prinzen zum kleinen Albert kennzeichnete? „Sein Patenkind Albert von Sellborn,". half Pater Hüllmann. „Sein Patenkind Albert von Sellborn," wieder holte Pater Viktor, „ihm so viel vvn mir erzählte j und auch Frau von Sellborn dem Knaben in dessen Lobsprüchen beipflichtete. Ich erwiderte wahrheits- j gemäß, daß ich das Lob, das der kleine Albert mir I nach Knabenart wahrscheinlich überschwenglich

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 30.08.1923
Descrizione fisica: 8
Viktor, und schreiben Sie: Empfangen Sie iwchmals den innigst gefühlten Dank Ihres in ^unbegrenzte — unbegrenzter Verehrung ergebenen \—r ■— So, mein lieber, gute Bruder. Jetzt noch die i Unterschrift. — Und morgen früh wird der Brief /schon sein Ziel erreicht haben und Freude erwecken." Der Generalpräsekt legte die Zeitung aus der J Hand, und der Rektor trat wieder vom Fenster zu rück. — Der junge Priester hatte mit widerstreiten den Empfindungen und oftmals errötend nieder- j geschrieben

oder wissen willst. Wenn du zum Beispiel einen Rat brauchst für den — also den Unterricht des kleinen Sellborn, so wirst du, wie schon g'sagt, am besten tun, alsdann mich zu fragen. Ich werde dir aber auch schon sehr schöne Kommentarbücher für die Klassiker mitgeben. Hauptsächlich, wie g'sagt, für den bellum gallicum vom Caesar und also für den Tacitus." Beklommen nickte Pater Viktor. „Ich danke den Brüdern für all' ihre Güte." — •— Die Zöglinge der zweiten Division blickten erwar tungsvoll

während des Abendstudiums zum Kathe der empor, als von dort der Ton der Drückklingel plötzlich in die Stille hereinschrillte. Pater Viktor blickte in wehmutvoller Erregung rund durch den Saal auf jeden seiner Schutzbefohle nen und sprach dann mit bewegter Stimme: Meine lieben Kleinen, ihr seht mich heute zum letzten Male auf diesem Platze und in eurer Mitte. Morgen wird ein Pater, den ihr noch nicht kennt, Pater Wiedemann, kommen und fortan meine Stelle einnehmen. Seid brav, Kinder, unter eurem neuen Präfekten

darauf. .Meine nicht, mein kleiner Öles," sagte er. Doch seine eigene Stimme klang unsicher. Aber nun erhoben sich von vielen Pulten die Kna ben und drängten sich an ihn heran, faßten sein Kleid und seine Hände. Und schließlich stand der Priester weinend inmitten seiner weinenden Schutz befohlenen, die er nun verließ. Die letzte Nacht, die Pater Viktor im Schlafsaale der zweiten Division verbrachte, hatte er in tiefem Schlummer durchschlafen, erregungsmüde und er schöpft. Sein Nachfolger weckte

ihn. Ehe er den Raum verließ, ging er mit leisen Tritten durch die Reihen. Die Knaben schliefen noch. Pater Viktor warf eilten raschen, scheuen Blick in die Kabine, die Albert von Sellborn bewohnt hatte. Schnell schritt er weiter, als könnte er mit diesem Anblicke auch sich und all' den Gedanken entfliehen, an die er nun doch gekettet werden sollte — Tag um Tag und Nacht um Nacht. Hier wohnte Radolicz. Leise hob Pater Viktor den Vorhang und blickte in den Verschlag. Der Knabe schlief. Nein, wozu

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 23.07.1923
Descrizione fisica: 8
ihm zur furchtbaren Qual ward, ein Ende zu wachen, hatte er beschloffen, der Mutter in einem Briefe fern Leid zu klagen. Aber als Radolicz ihm sagte, er wüßte aus Erfahrung, daß die Patres die Briefe läsen und fie. nicht abschickten, wenn sie Kla gen erhielten, gack» Albert diesen Plan auf. Denn der Gedarrke, dem Rektor oder gar dem Pater Viktor oder sonst einem der Geistlichen ju erzählen, was chm widerfuhr, erschien ihm unendlich beschämend. <£r konnte doch nicht sagen, daß man chn Bastard nannte. Nein, lieber

noch schweigend dulden! Pater Viktor merkte aber, daß Albert litt; er sah es voll Besorgnis. Doch vergebens befragte er den Knaben; dieser machte Ausflüchte, um nicht zu ant worten. um nicht die Wahrheit zu verraten. Und schließlich log er und sagte, er hätte Sehnsucht nach seiner Mutter. Völlig war das ja auch nicht erlo gen; er hatte Sehnsucht — mehr denn je, jetzt, da er Liebe und Schutz brauchte. Pater Viktor hatte den Grund, den sein lieber Schützling angab, ver mutet. Umsomehr bezeugte er Albert Liebe

, und daß eine maßlose Wut ihm das Blut zum Hirne trieb und seine Blicke trübte, so "oft die quälende Silbe er klang. Ganz verstört begann er um sich zu sehen — stets angstvoll und scheu wie ein dem Versolgungs- wahne Naher. Pater Viktor war verzweifelt über die Verhee rungen, die das Leid an seinem teuren Schützling anrichtete, das Leid, das er noch immer für Heim- weh hielt. Seme verdoppelte Fürsorge, seine stete Zärtlichkeit, all die Zerstreuungen, die er seinem Liebling bot, frommten nichts. Angesichts

einzureichen hat. Das Barguthaben muß in der vollen Höhe des Auftrags vorhanden sein. Zu Kontrollzwecken wird die Rmchsbank durch ihre Zweiganstalten stichprobenweise Prüfungen vor- nahmen lasten. Gegen Mißbräuche droht ine Reichs bank mit Sperrung des Kredites und der -Kündi gung des Giroverkehrs. Die Vorgänge au der Berliner Börse. Das Ber- liner „Achtuhr-Abendblatt" berichtet über die Be- ganz verstummen. Begnügen Sie sich deshalb, mein lieber, guter Pater Viktor, damit, Ihrem lie ben Schützling

, den ich Ihnen noch besonders ans Herz lege, recht viel Gutes zu erweisen und viel Zerstreuung zu bieten!" Pater Viktor mußte sieh fügen, und so blieb der kleine Albert, der es nicht übers Herz bringen konnte, zu verraten, was ihn quälte, denn aus sich selbst angewiesen. Schon aber war er fest entschlos sen, einfach in blinder Wut auf seine Feinde los zuschlagen, mit Fäusten, Füßen und Zähnen über fie herzusallen, wenn sie ihn nicht endlich in Ruhe ließen. Mühsam hielt er immer wieder an sich, so oft der Fall eintrat

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Pagina 2 di 12
Data: 02.11.1913
Descrizione fisica: 12
, 15. Faistenauer Johann, 16. Widmoser Amon, 17. Fuchs Anton, 18. Haas Franz. 3. Schlicker, scheibe: 1. Hein Peter, 2. Höck Viktor, 3. Egger Sebastian, 4. Höck Georg, 5. Glätzle Alois, 6. Sapelzer Jakob, 7. Egger Josef, Oberschützen, meistcr, 8. Zimmerwann Urban, 9. Höck Mat. thiaS, 10. Exenberqer Anton, jun. 4. Serien beste zu 5 Schüsse: 1. Hein Peter mit 43 Kreise. 2. Höck Heorg 42. 3. Höck Viktor 42, 4 Sapelzer Jakob 42 5. Egger Sebastian 41, 6. Egger Josef 37. 7. Glätzle Alois 36, 8. Höck Matthias

mit 35 Kreise. 5. Sertenbeste zu 25 Schöffe: 1. Sapelzer Jakob 195, 2. Höck Viktor. 188, 3 Höck Georg 176, 4. Egger Sebastian 176, 5. Hein Peter 172 und den Trostpreis Josef Egger mit 162 Kreisen. Die Gewinner der 4 Schützen.König. Preise sind: 1. Sapelzer Jakob, 2. Höck Viktor, 3. Höck Verbündeten erwarteten erst die Verstärkung durch daS Nordheer Bernadette- und durch Ben. nigsen. Friedliche Sonntagsstille walt-te dennoch an diesem Tage über den zu tödlichem Kampfe gerüsteten Scharen. Wäre Napoleon

PoniatowSki befehligt Georg, 4. Hein Peter. Bestgswinmr der Armec- icheibe sind: 1. Laucher Georg, 2. Glätzle A ois, 3 Egger Josef, 4. Höck Georg, 5. Zimmerwann Urban, 6. Steffl Joses, 7. D'.Max v. Hoden balken, 8. Hein Peter, 9 Faistauer Johann, 10. Höck Viktor, 11. Obermoser Josif, 12. Hecken, derger Sebaüian. 13. Maier Anorä, 14. Höck Mattb-aS, 15. Haas Franz, 16. Ortner Georg, 17. Obermnser Frl x, 18. Wimmer Alois, 19. Beider Johann, 20. Egger Josef, 21. Obernauer Andrä, 22. Maier Josef, 23. Hirn

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 09.10.1923
Descrizione fisica: 8
und bitte ihn. dieses kleine Andenken anzunehmen äks ein Zeichen des herzlichen Gedenkens und der unQrtwegten Liebe feines alten Pater Kilian. Der Knabe hatte Tränen der Freude vergossen, uad auch Regine war sichtlich gerührt gewesen. Auch Pater Viktor selbst. Er hatte jäh eine dumpfe Empfindung in feinem Herzen verspürt, nagend, zerstörend wie ein häßlicher Wurm. Warum so pGtzsich wieder diese bestechend liebe Annäherung?' hatte'er sich gefragt und sich nicht zu sagen ver mocht, daß da lediglich

um einen anderen weinen sah, um einen, den sie liebte. Das war Eifersucht, tolle, lodernde Eifersucht, zu der er kein Recht hatte. Wer wer fragt nach Recht, wenn er liebt? Hatte es Regine nicht selbst einmal ausgesprochen, daß sie als Pflicht nichts aner kannte, als die Pflicht gegen das Herz? Und war Pflicht nicht gleichbedeutend mit Recht?! Und er — er liebte ja, bewußt liebte er dieses schöne, gute, herrliche Weib. Seit Tagen war es ihm klar. Pater Viktor fuhr verstört aus seinem Sinnen

auf. Hatte man nicht an die Türe gepocht. '** „Herein." rief er heiser. Mit freundlichem Gruß und liebreichem Lächeln ttat Pater >Sandcm ein. „Störe ich, mein lieber Bru der Viktor?" fragte er. „Keineswegs, lieber Bruder." „Sie haben eben gelesen?" „Nein, geio'"""' ■ ’ — Für die Zeit vom 10. bis 12. Oktober einschließ lich beträgt das Goldzollaufgeld 3.699,999.900 Mark vom Hundert. Eine Goldzollmark ist gleich 137 Millionen Papiermark. Wiener Devisen vom 8. Oktober. Mark ----- 0*8172 Kr.*) 1 Lire — 3209. Kronen, 1 Schweizer

, mein lieber Bruder. Wohl ist die Gottesgabe der träumenden Phantasie ein schöner Schmuck des Lebens, zumal wenn wir sie ge brauchen, um uns über die Kümmernisse der Welt hinwegzusetzen und das Elend zu verschönen. Aber, guter Bruder Viktor, sie ist auch gefahrvoll. Demi sie ttübt den klaren Blick und verum g selbst Böses und Sündhaftes so zu verschleiern, daß wir Gutes und Gottgefälliges zu sehen vermeinen. Darum müsien wir uns vor wachen Träumen hüten, es sei denn, sie gelten dem einzig und wahrhaft

untriig-- sichen Quell aller Tugend, unserem Herrn und Gotte und feinem eingeborenen Sohne. Doch Ihr Sinnen, Bruder Viktor, galt sicherlich unserem ten, ren Herrn und Meister." „Ich dachte an meine Pflichten und Rechte. Bru der -Landen." „Unsere Rechte kennen wir nicht, mein teurer Bru. der; sie alle tverden von Gott verliehen nach seinem Ratschlüsse, selbst unser größtes Anrecht, das, durch unsere Verdienste die ewige Seligkeit zu gewinnen. Doch kennen wir unsere Pflichten, und es ist schön

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