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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 10 di 12
Data: 10.10.1923
Descrizione fisica: 12
ist, die sie dabei Stellen anstreben heißt. Dort freilich, wo die Sozialdemokraten die Mehrheit haben, haben sie auch ihre bürgerlichen Kollegen zur Unterscheidung zwischen öffentlichem Amt und privatem Interesse er- Pater Sauden hob wieder das Haupt und fragte in leichtem Tone: „Und Ihr lieber SchAer, Bruder? Lernt er gut? Ist er brav?" Pater Viktor raffte sich zur Unbefangenheit auf. „Ja, Bruder Sanden.' „And bereitet feiner lieben, verehrten Mutter Freude?" „Ja, Bruder." „Ich sah die verehrte Dame

beiwohnen. Das ist eine gute, werktätige ; Christin. Und gerade deshalb freute ich mich, Frau j von Sellborn mit Fräulein Karmetter in der Kirche > zu sehen. Sie sagten mir ja, mein lieber Bruder Viktor, daß da eine schöne und innige Freundschaft besteht." „So ist es, Bruder.' „Sehen Sie, Bruder Viktor, diese junge Dame hat unser Herr und Gott mit allem gesegnet, was man als irdische Güter preist, und ihr doch zugleich den kindlich frommen Glaubenssinn erhalten. Sie würde, wie sie auch unserem

der Arbeiter erfahren. Als blut junges Ding lernte sie als Verkäuferin in einem Kolonicttwarengefchäft i>ie härteste Ausbeutung kennen. Mit einundzwanzig Jahren trat sie der • und es bestehen keine Beziehungen zwischen ihm und lder frommen Dame, obzwar es gerade in 'die- sem Falle leicht wäre. Fräulein Karmetter ist ja so schön befreundet mit Frau von Sellborn, die Ih nen, Bruder Viktor, so geneigt und zugleich dem Prinzen so teuer ist, der wieder Ihnen wohlgesinnt ist. Oh, Bruder Viktor, wenn Sie wüßten

, von welchem fast sündigen Neide Ihr treuer, alter Bru- lder Sanden erfüllt ist! Wie gerne er mit Ihnen tauschte und beglückt die Aufträge seiner Oberen entgegennähme, diese Aufträge, die so hoch erhaben find und den Ruhm Gottes und lder Kirche in sich schließen und zur ewigen Herrlichkeit führen!" Er seufzte abermals, während Pater Viktor mit bebenden Gliedern, voll peinlichster Enrpftnldungen, wortlos verharrte. Nach einer Weile begann Pater Sanden wieder zu sprechen. Lächelnd bemerkte

er: „Aber da bin ich alter Mann in den Fehler verfallen, vor dem ich Sie, mein lieber junger Freund, warnte. Ich träume, phantasiere. Lassen wir die Gnade des Herrn über der Zukunft walten und begnügen wir uns in der Gegenwart damit, 'dem göttlichen Wil len vorbereitet entgegenzugehen! Gute Nacht, mein lieber Bruder Viktor! Gelobt sei Jesus Christus!" „In Ewigkeit. Amen. Gute Nacht, Bruder!" Finster blickte lder junge Priester dem Scheiden den nach. Dann trat er ans Fenster und öffnete es. Er blickte erst

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 5 di 8
Data: 16.01.1924
Descrizione fisica: 8
Priester hatte das Herz des Kindes und das Herz der Mutter gewonnen." Der Erzähler hielt einen Augenblick inne, da er ' die Wirkung sah, die seine Worte auf den anderen : hervorgÄwacht hatten. Mit weitgeöffneten. starren ?lugen saß Pater Viktor da und atmete kaum. Sein Antlitz war bis auf die Lippen entfärbt. Erschrocken erhob sich Bronowski und legte die . Zigarre fort. «Willst du etwas trinken, Bruder?" . fragte er besorgt. Der Priester aber sah ihn mit brennenden Blik- ' fett an und wehrte

ab. „Hören will ich, nur hören, ich beschwöre dich," keuchte er. Der Graf nahm wieder Platz und nickte. «Es ist , auch bester, mein lieber Viktor, du hörst alles, alles mutig an. — Es wurde ein sehr feiner Plan ge- ' macht. Wenn es ging, sollte dieser Priester in das Haus der Frau geschickt werden, die sich für ihn zu interessieren schien und sich wohl leicht bei täg licher Berührung und naher Bekanntschaft in den jungen Priester verlieben konnte, wie sich die Kom tesse Irene einst

in einen anderen Jesuiten verliebt hatte. Und wenn dann der Bruder Viktor Kolberg sich als ein echter, verständiger Schüler Loyolae erweisen sollte — und das war zu erhoffen —, w sollte ijhm eine hoMerhabenc und wichtige Mis sion erteilt werden. Er sollte eine schwache Stunde dieser Dame ausspähen, um sie zu Fall zu brin gen. Denn von jenem Augenblicke an wäre die Dame in der Gewalt der Jesuiten, und es konnte ihr gesagt werden: .Gardez vous bren de nous contrarier! Hüten Sie sich! Sre sollen jenen mäch tigen Mann

sogar heiraten, wir wollen für Sie in diesem Sinne arbeiten, wenn Sie uns ein er gebenes Werkzeug werden und Ihren Einfluß auf Ihren Gatten in einer uns nutzbringenden Weise verwerten! Weigern Sie sich aber, dann sollen Sie ihn nie heiraten; denn dann werden wir ihm sa gen, daß Sie die Geliebte Viktor Kolbergs find? So. Das war in klaren Worten der feine Plan; das ist die Mission des Bruders Viktor; deshalb kam er und ist er mit dem Willen seiner Vorgesetz ten im Hause der Frau von Sellborn

zu erkennen. Er nickte und sagte: «Jesuiten. O ja, so ist es, mein Bruder Viktor." Da wankte dieser, und die Erregung schien ihm die Sinne rauben und ihn hmschleudern zu wollen. Der andere umfaßte ihn mit starken Armen und zog ihn langsam, liebreich auf den Sitz herab. Pa ter Viktor saß nun gasz still, ganz regungslos. Bronowski flößte ihm etwas zu trinken ein und rieb ihm mit einer starkduftenden Flüssigkeit Stirne und Schläfen. Plötzlich zuckte der Leib des Priesters in allen Nerven und Fasern

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 04.01.1924
Descrizione fisica: 8
Sie. Und noch ein anderes, Viktor Kolberg, oder eigentlich das Gleiche! Auch Frau von Sellborn gegenüber be wahren Sie wenige Tage lang unverbrüchliches Stillschweigen darüber! Da sagen Sie die Wahr heit, indem Sie sagen, daß ich Sie bat. darüber zu Wweigen, bis ich selbst spräche. Wollen Sie?"' ' .Ich will. Königliche Hoheit."' ' .Ich danke Ihnen. Nun halte ich Ihr Geschick in Härten und will das mir anvertraute Gut redlich verwalten. Und jetzt gehen Sie! Aus Wiedersehen, Viktor Kolberg! Das alles hat mich müd gemacht

. Sie find eben jung, und ich bin all."' Als der Jesuit das Zimmer verlassen hatte, seufzte Prinz Albert schmerzlich und strich mit zit- txruden Fingern «durch das schneeweiße Haupthaar. 22 . Als Pater Viktor zur Audienz fuhr, blickte Re gine ihm aus einem Fenster des Hauses nach, bis der Wagen, der ihn entführte, ihr aus den Augen entschwand. Wohl noch Nie in ihrem ganzen bis herigen Leben hatte sie eine so tiefgehende, auf wühlende, Herz und Leib durchschauernde Erre- verspürt wie in dieser Stunde

sie zu sprechen. Regine sah die Bewegungen der Lip. pen, den Ausdruck der Mienen, die Gebärden, hörte den Schall der Worte, die AuSrufe der Er regung, fühlte zweier Herzen Pochen, zweier Blute Strömen und Wallen. Und sie sprachen, sprachen endlos. Jetzt zuerst von Maja, von der armen Maja. Nun hatte Pater Viktor den Namen des Verführers genannt; nicht doch, ehe er ihn aus- sprach, hatte der Prinz den Namen erraten und schrie empört aus. Und jetzt sprach er — lange, lange, so voll Verachtung und Zorn

. Aber was war das? Er brach im Sprechen ab und trat dicht an den andern heran, als wollte er ihn be drohen. Warum? Warum? Haltet ein! Gnade, Albert! Erbarmen mit Viktor! Aber nein, sie sprachen ja ganz ruhig weiter, ganz ruhig wie Freunde. Jetzt gestand der Priester die Niedrig keit der Jesuiten. Wie schwer es ihm ward, wie er sich schämte! Viktor! Und mm lachte der Prinz schneidend auf, seine Augen flammten, von seinen Lippen brachen sich wie Sturmestoben Worte des Grolles, der Verachtung Bahn und fielen

wie eisenschwere Keulenschläge auf Viktors Haupt. Albert, Hab' Erbarmen mit ihm! Er leidet ja selbst so tief, so weh. so entsagungsvoll! — Jetzt aber, jetzt Regine fuhr mit einem Schrei empor. Viktor hatte gestanden, hatte seine Liebe zu ihr gestan den, und der andere hielt plötzlich — wie kam er nur so jäh zu dieser Waffe? — hielt ein stumpfes Beil in der Hand und schlug und schlug und schlug auf die Brust Viktors, um den Herzschlag zu er töten. Furchtbar! Regine fühlte, sah und hörten es. Und abermals

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 21.06.1923
Descrizione fisica: 8
Albert, der schon seit geraumer Zeit die zwei Bilder betrachtete, die ihm seine Mut ter schon früher gezeigt hatte, „Mama, die wird Pater Viktor mir in meiner Kabine aufhängen. ! Pater Viktor hat mir schon eines geschenkt. Es : hängt schon. Ein sehr schönes Bild von Jesus mrt -dem Herzen. Das Herz ist ganz rot und hat oben Wammen und in der Mitte einen Dovnenkranz." ! JSm göttliches Herz voll heiliger, reiner Men- si^rÄiebe, das um unsertwillen litt und brach/ kistwach -der Geistliche. i .„Pater

Viktor, schauen Sie nur!" Albert brachte • täm die Bilder, in jeder Hand eines, und zeigte sie - chm »Sind sie nicht wunderschön? Das ist die !Mutter Gottes. Und wissen Sie, wer das ist?" »Deine Mutter, mein Kind." Pater Viktor nahm toi Knaben die Bilder ans den Händen und sah M an. Und da sein Blick von dem einen zum an de inen schweifte, verglich er sie unwillkürlich, und aber- lnrals drängte sich in sein Herz der Gedanke, daß -diese schone Frau auch einer Heiligen gleiche. Dre (Hand, die ihr Bild

er sich auf einen Sitz nieder und, zu zartfühlend, um zu stören, zog er das Brevierbuch hervor, betete und harrte aus Beendigung des Gespräches, das Frau von Sellborn mit Pater Viktor führte. Daß er manchmal dre Augen vom Buche erhob und von seinem Sitze aus, sehend und doch selbst ungesehen, seine Blicke m das große Sprechzimmer sandte, um sich zu über zeugen, ob das Gespräch nicht seinem Ende nähre, war natürlich. Sowohl Regine wie Pater Viktor schraken leicht zusammen, als sie Pater Huber gewahrten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 5 di 8
Data: 26.07.1923
Descrizione fisica: 8
Oeftören. Sie haben immer geglaubt, Pater Viktor, daß ich. Heimweh habe, aber das war gar nicht wahr. Ich ' habe nur nichts gesagt, weil ich mich geschämt habe, - schrecklich geschämt. Das haben die gewußt und mich immer mehr gequält, und ich habe mich so vor ihnen gefürchtet, weil ich nirgends mehr ruhig 'gehen konnte, weil sie mich überall geschimpft ha ben. Und ich habe so geweint und habe sie gebeten, mich in Ruhe zu lassen, und habe ihnen gedroht. Und das hat alles nichts geholfen. Lieber, lieber

Pater Viktor, ich habe so furchtbar leiden müssen und war so lange ganz still und brav und habe es mir gefallen lassen, obzwar ich ganz krank davon war. Und ich habe es auch gewiß nicht gerne getan, . daß ich den Twiel. mit dem Meffer gestochen habe, ich schwöre es Ihnen. Aber wie der Greiling auf dem Reck turnte, hat er mir auch wieder B zugeru- ' fen, und der Twiel ist zu mir gekommen und hat es auch getan. Und da, da Hab' ich — ich weiß wirk lich gar nicht, gar nicht mehr, wie es geschehen

ist. Aber ich habe aus einmal gar nichts mehr gesehen : und gehört und da — ich Hab' ihn nur schlagen wollen, tveil ich's nicht mehr aushalten konnte. Und da Hab' ich das Mesier in der Hand gehabt, weil ich gerade den Bleistift spitzen wollte, und — — Und ich weiß nicht, Pater Viktor, ich schwöre Ih nen, ich weiß nicht, was ich gemacht habe. Aber der Twiel hat plötzlich geschrieen und ist auf der Erde gelegen. Und das Messer habe ich in der Hand ge habt, und es war rot und ganz naß. Aber ich kann nichts dafür

Kolberg, Pater Sanden und der.Justizrat, blieben ganz still an der Türe stehen, die sie leise hinter sich geschlos sen 'hatten, un'd lauschten ebenso ergriffen wie die anderen Zeugen dem wilden Schmerzensausbruch >des Kleinen. Dieser begann, nachdem er sein übervolles Herz ausgoschüttet hatte, wieder bitterlich zu schluchzen, und sein ganzer Körper zuckte und wand sich. Er wankte und fiel, Pater Viktor stürzte weinend auf ihn zu, fing ihn aus und umschlang ihn. „Mein Bubi, mein armer, armer Bubi

ihm. „O, der Kleine ist krank, hochwürdiger Pater Rek tor," sagte Pater Bronowski. „Er fiebert. Man muß ihn ins Bett legen." Der Rektor nickte billigend. „Hochwürdiger Pater Rektor, soll man nicht der Mutter depeschieren?" fragte Pater Viktor. Ein eisiger Blick des Rektors traf ihn. „Nein, Pa ter Viktor," eutgegnete er und richtete sich auf. „Sie und alle werden tun, was ich befehle." Volkswirtschaft. Herabsetzung des Brotpreises in Wien. Die Wie ner Bäckermeister und Brotfabriken haben für die nächste

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 13 di 16
Data: 10.11.1928
Descrizione fisica: 16
vom Kirch- platz zur Besichtigung des Lebensmittelimagazins. Führung: Gen. ^Arnold. — Als Sammelplatz zu jcweder Feier gilt der Kirchplatz ' in Hötting. Für die kommenden Parteiveranstaltungen gelten fol gende Abmarschzeiten: Sonntag vormittags halb 10 Uhr (Viktor- Adler-Gedenkfeier); abends 7Y* Uhr (Festakademie). Montag : 8 Uhr vorm. (Jugendheim). — Sonntag abends Besuch der Theater- : Vorstellung der Heimatbühne: „Die Arbeitssklaven". Jugend- genossen und -genosiimren tragt alle das Verbands

. i Dr. Renner. DertrauenSmärmerlegitimationen werden vor Be- : ginn an die Mitglieder ausgegeben. SAJ. Bezirk Innsbruck. Die Stehparterrekarten für die Fest- ! Vorstellung der Arbeiterkanimer am Montag den 12. November um ! halb 8 Uhr abends '„Zwölstausend" sind zum ermäßigten Preise von 50 g im Jugendlsekretariat beim Gen. Ebenberger und bei den Gruppenobraännern zu haben. SAJ. Wilben-Ost. Sonntag Treffpunkt aller Jugendgenossen . um dreiviertel 10 Uhr im Jugendheim zur Viktor-Adler-Feier. — ' Montag

um 8 Uhr früh Zusammenkunft im Jugendheim. SAJ. Mühlau. Montag den 12. ds. Treffpunkt 8% Uhr bei der Hungerburgbahn zur Festseier in der Ausstellungshalle. Naturfreundejugend Innsbruck. Sonntag den 11. ds. um halb 10 Uhr vormittags Treffpunkt beim Hotel „Sonne". Teilnahme an der Viktor-Adler-Feier. Nachmittags Ausflug Rechenhof—Thaurer- . schloßt. Treffpunkt 1 Uhr nachmittags beim Hotel „Sonne". SAJ. St. Nikolaus. Alle Jugendlichen treffen sich Sonntag um 9A Uhr früh beim Platzbrunnen

; von dort gemeinsamer Ab marsch ins Jugendheim, Leopoldstraße, mit den Hottinger Jugend lichen zur Viktor-Adler-Feier. Abends Teilnahme an der Fest akademie im Stadtsaal. — Montag treffen sich alle Jugendlichen ' mit dreiviertel 8 Uhr beim Platzbrunnen; von dort gemeinsamer Abmarsch mit den Höttinger Jugendlichen ins Jugendheim, Leo poldstraße. Wer Wanderbluse hat. erscheint in derselben. SAJ. Pradl. Sonntag 9 Uhr Abmarsch zur Viktor-Adler- Feier mit Wanderbluse. Abends Teilnahme an der Festakademie im Stadtsaal

. — Montag halb 8 Uhr früh Abmarsch zur Republik feier mit Wanderbluse. SAJ. Dreiheiligen. Sonntag 9 Uhr Zusammenkunft bei den Schwimmbädern; von dort gemeinsamer Abmarsch mit den Prad ler und Saggener Jugendlichen zur Viktor-Adler-Feier ins Kinder heim. Abends Teilnahme an der Festakademie im Stadtsaal. — Montag halb 8 Uhr früh treffen sich alle Jugendlichen bei den städt. Schwimmbädern. Erscheinen zu allen Zusammenkünften in Wanderblusen. Jugendordner Bezirk Innsbruck. Montag den 12. November Punkt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 09.10.1923
Descrizione fisica: 8
und bitte ihn. dieses kleine Andenken anzunehmen äks ein Zeichen des herzlichen Gedenkens und der unQrtwegten Liebe feines alten Pater Kilian. Der Knabe hatte Tränen der Freude vergossen, uad auch Regine war sichtlich gerührt gewesen. Auch Pater Viktor selbst. Er hatte jäh eine dumpfe Empfindung in feinem Herzen verspürt, nagend, zerstörend wie ein häßlicher Wurm. Warum so pGtzsich wieder diese bestechend liebe Annäherung?' hatte'er sich gefragt und sich nicht zu sagen ver mocht, daß da lediglich

um einen anderen weinen sah, um einen, den sie liebte. Das war Eifersucht, tolle, lodernde Eifersucht, zu der er kein Recht hatte. Wer wer fragt nach Recht, wenn er liebt? Hatte es Regine nicht selbst einmal ausgesprochen, daß sie als Pflicht nichts aner kannte, als die Pflicht gegen das Herz? Und war Pflicht nicht gleichbedeutend mit Recht?! Und er — er liebte ja, bewußt liebte er dieses schöne, gute, herrliche Weib. Seit Tagen war es ihm klar. Pater Viktor fuhr verstört aus seinem Sinnen

auf. Hatte man nicht an die Türe gepocht. '** „Herein." rief er heiser. Mit freundlichem Gruß und liebreichem Lächeln ttat Pater >Sandcm ein. „Störe ich, mein lieber Bru der Viktor?" fragte er. „Keineswegs, lieber Bruder." „Sie haben eben gelesen?" „Nein, geio'"""' ■ ’ — Für die Zeit vom 10. bis 12. Oktober einschließ lich beträgt das Goldzollaufgeld 3.699,999.900 Mark vom Hundert. Eine Goldzollmark ist gleich 137 Millionen Papiermark. Wiener Devisen vom 8. Oktober. Mark ----- 0*8172 Kr.*) 1 Lire — 3209. Kronen, 1 Schweizer

, mein lieber Bruder. Wohl ist die Gottesgabe der träumenden Phantasie ein schöner Schmuck des Lebens, zumal wenn wir sie ge brauchen, um uns über die Kümmernisse der Welt hinwegzusetzen und das Elend zu verschönen. Aber, guter Bruder Viktor, sie ist auch gefahrvoll. Demi sie ttübt den klaren Blick und verum g selbst Böses und Sündhaftes so zu verschleiern, daß wir Gutes und Gottgefälliges zu sehen vermeinen. Darum müsien wir uns vor wachen Träumen hüten, es sei denn, sie gelten dem einzig und wahrhaft

untriig-- sichen Quell aller Tugend, unserem Herrn und Gotte und feinem eingeborenen Sohne. Doch Ihr Sinnen, Bruder Viktor, galt sicherlich unserem ten, ren Herrn und Meister." „Ich dachte an meine Pflichten und Rechte. Bru der -Landen." „Unsere Rechte kennen wir nicht, mein teurer Bru. der; sie alle tverden von Gott verliehen nach seinem Ratschlüsse, selbst unser größtes Anrecht, das, durch unsere Verdienste die ewige Seligkeit zu gewinnen. Doch kennen wir unsere Pflichten, und es ist schön

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 9 di 12
Data: 10.10.1923
Descrizione fisica: 12
^und scheinbar. ' diesem I^^llebens anzuvert^uen hätte. ^ »Das ist schön, mein kiÄ»er Bruder Viktor, und | ich preise den Namen des Herrn. Ihm gebührt das Verdienst, daß meine schwachen Kräfte und meine Freundesworte Sie in schwerer Zeit aufrecht erhiel ten und daß Sie Erleuchtung und Frieden fanden. Und nun erzählen Sie mir ein wenig von Ihrem j äußeren Leben! Unser guter, hochwürdiger Pater Provinzial, der so vttl warmen Anteil an Ihnen nimmt, mein lieber Bruder, wenngleich er es fast .Nie au den Tag legi

und Fürsorge. Obzwar es uns nicht zusteht, über da8 Los, das Gott uns erteilte, zu grüböln und vielleicht zu klagen, ich weiß, — kann ich doch sagen, Bruder Sandeu, daß ich mich glück lich fühle." »So haben Ihnen also alle Menschen das anfangs kiche Wohlwollen erhalten? Das freut mich von Heiden, lieber Bruder Viktor. Auch Seine könig lich Hoheit der Prinz, mit dem Sie ja früher in Berührung kamen?" »Ich sehe ihn noch jetzt, Bruder Sande«. Heute sprach ich mit ihm. Er ist sich gleich geblieben

." »Sie bestätigen, mein lieber Bruder Viktor, was ich stets dachte und wohl auch aussprach. Wenn es auch nicht zu leugnen ist — und Sie geben es ja zu —, daß der hochgestellte Mann der alleinselig machenden Kirche darin untreu wurde, daß er nicht alle unumstößlichen Wahrheiten ihrer Lehren aner kennen will und sich ihren Segnungen entzieht, so kann man doch nicht bestreiten, daß im Innersten seines Herzens noch nicht das Dunkel der Hölle rmd nwf» ein Strafst der aöttlfchen Seite 9 ist kein Kampf

, nicht genehm ist, das findet auch vor Gott, dem allmächtigen, kein Wohlgefallen. Bruder, die Gefahr dieser zweiten Ehe, die dem Willen Gottes und den Interessen unserer heiligen Gemeinschaft entgegen ist, für mmrer zu ^seifigen, — das, mein teurer Bruder Viktor, wäre eine herr liche Ausgabe, des reichsten Segens unseres Herrn und Meisters gewiß." Der junge Priester atmete schwer. Verblendung des Fleisches? Eine neue Ehe? Woran gemahnte ihn dieser da! »Ich weiß von nichts. Don seinen mir unbekannten Plänen

soll ich den Prinzen 'abbrin gen?" fragte er. »Ein herrliches Verdienst wäre es. Unser großer Franziskus Taverius, der die Märthrerkrorre er rang, da er über Austtag Seiner Heiligkett und des frommen Königs von Portugal zur Bekehrung der Heiden auszog, wiirde segnend auf jenen herab blicken, der diese ungleich schwierigere und größere Aufgabe löste. Würde mtt der ruhmreiche Auftrag zuteil, mein lieber Bruder Viktor, ich priese mich glücklich. Doch mir fft es ja nicht vergönnt, den Prinzen zu kennen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 05.11.1923
Descrizione fisica: 8
Viktor aus und schritt weiter. Nein, nein, was man nicht ahnt, nicht kennt, das kann man nicht abschwören. Dieser Schwur galt nicht. Und galt er auch auf Erden, dort oben im Himmel gewiß »icht; Gott hatte ihn sicherlich nicht gehört, und hatte er ihn vernommen, so hatte er ihn doch von sich gewiesen. Das wäre eines Gottes unwürdig, seiu Geschöpf bis ans Lebensende geknebelt zu hatten, weil es als Kind im unverständigen Spiele sich Fesseln erbat. Das wäre Betrug, und Gott konnte nicht betrügen

, sein Kleid? Das alles ging gegen die Statur, war feindlich seiner Liebe und darum Sünde gegen Regine. Was war ihm der Prinz, der ein Anrecht auf diese Frau hatte? Er hatte es nicht mehr, sie war nicht mehr sein, sie war kraft des heiligen Rufes ihres Herzens das Eigentum Viktor Kolbergs. Diesem gehörte sie mit allem, was sie war und fühlte. Auch ihr kostbarstes Gut, der süße, kleine Albert, wer immer dessen Vater war, gehörte nunmehr ihm, Viktor Kolberg

. Alles andere und alle anderen wollte er aus seinem Herzen ausstoßen, so wie er sie jetzt aus seinem Hirne jagte. Nicht den ken, nicht denken, an nichts als an sie allein, die er liebte, jubekrd, heiß, peinvoll und selig liebtet Ne- gine, Erdenkönigin! In wonnevollem Glückesrausche, in stürmender Herzenstrunkenheit schritt Pater Viktor dahin. I Kein Gestern gab es mehr für ihn, kein Morgen, bloß ein Heute, ein sonnvergoldetes, nimmerversin kendes Heute; er dachte, wufte nichts mehr als nur das eine: Regine, das Märchenglück, das sich leuch tend

vom Himmel geneigt hatte — zu ihm herab, der. im Staube kniend, deffen geharrt hatte. Aber als er vor dein Tore des Jesuitenhauses in der Clavergaffe angelaugt timr, wurde er er schütternd und jäh von «der strahlenden Höhe der Märchenwelt in die dunklen Tiefen 'der selbstgeschas- senen, unerbittlichen Wirklichkeit herabgerissen. „Hochwürden/ sagte der Frater Pförtner. ..der hochwürdige Pater Provinzial erwartet Hochwür den/ Pater Viktor blickte den Pförtner an. Hatte der Mann nicht gelächelt? Wußte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 2 di 18
Data: 10.11.1923
Descrizione fisica: 18
gegen die Republik zu erheben. - E s l eb e di e R ev » bl iikl Viktor Adler. Am 11. November 1918, am Tage vor der Aus rufung der Republik, starb Viktor Adler, ein Opfer treuer Pflichterfüllung, im Alter von 70 Jahren. Der große Lehrer und'Führer der österreichischen Arbeiterschaft war der Sohn wohlhabender Eltern. Als Mensch hatte er ein edles, warmfühlendes Herz; er sah die Not der Arbeiter und es erwachte in dem edlen Menschen der Wunsch, den hungern den, unwissenden und rechtlosen Arbeitern zu hel fen

. Die Philister des Alltags, die in Adler bloß den Sohn des reichen Mannes sahen, der es ver möge seines Geldes und seiner Verbindungen gar nicht nötig gehabt hätte, aus die Straße zu den Armen und Elenden hinabzusteigen, sahen in ihm förmlich den Narren und die Schlauen vermeinten in ihm den Ehrgeizigen zu erkennen. Dr. Viktor Adler war weder das eine, noch das andere; er wußte ganz wohl, daß ihm das rechtlose Proleta riat nichts bieten konnte und daß er mit seinem Eintritt in die Arbeiterpartei ein Leben

Einigungsparteitag geebnet hatte, und das Hainselder Programm, das die streitenden Brüder vereinte, war die Arbeit unseres unvergeßlichen Viktor Adler. Adler war keiner der „Arbeiterführer" von einst, die beim Aufflammen der Arbeiterbewegung in Oesterreich agitatorisch und organisatorisch tätig waren. Adler war viel, viel mehr. Er war die Feder des Volkes, er war sein Redner, sein Weg weiser, sein Bahnbrecher. Für ihn gab es, wie er selbst lächelnd zu erzählen pflegte, nur einiger maßen Ruhe und Erholung

, was ein Mensch hinzu geben vermag. Die Arbeiter Oesterreichs werden ihren Viktor Adler, den großen, edlen Lehrer und Führer, nie vergesien. Stent Geist lebt in der Ar beiterschaft Oesterreichs fort — er wird die Arbei ter zum Kampfe und zum Ziele führen! Republikfeier in Tirol. Innsbruck. Freudig rüstet allerorten die republikanisch ge- finnte Bevölkerung Oesterreichs zur feierlichen Be- gehung des 12. November. In Innsbruck beteiligen sich am Feste die Sozialdemokratische Partei, die freien Gewerkschaften

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 12.07.1923
Descrizione fisica: 8
und man bemühte sich, einige Stunden mit ihm zu verleben. Am Sonntag werden wir den Sechziger bei der Landeskonferenz der Gewerkschaften in Innsbruck wieder begrüßen können. Heute schon rufen wir ihm mit der Gratulation ein aufrichtiges „W ill- kommen!" zu. I. Sp. Genosie Viktor Berger in Europa. Im nord amerikanischen Repräsentantenhause in Washington befindet sich als einziger proletarischer Vertreter der Sozialdemokrat Viktor Berger, der auch regelmäßig als Präsidentschaftskandidat der So zialdemokratie

werde ich," erklärte Pater Huber, unserem lieben Brüder 'besonders ans Herz legen, daß er der verehrten Dame vor allem erst eindring lich den christlichen Rat erteile, den guten .Knaben jetzt hier unter seinesgleichen zu lasien, da er sonst den Verlust des Vater? schmerzlicher empfände. Glauben Sie. mein lieber, guter Bruder, daß wir unserem Bruder Viktor auch sonst noch Derhal- tungsmaßregeln erteilen und ihn gewiisiermaßen vodbereiten sollten?" „Also, Pater Rektor, nein. Der wird alsdann

in Kanzleisovmat, „sehr viel .damit und mit anderem zu tun. lieber Pater Holselder, und bitte Sie darum, die Post für mich vom Frater Kattenegger zu übernehmen. Sie wisien, daß Vorsicht in der Auswahl heute von nöten ist. Ich verlasse mich ganz ans Sie. Und während des Mendstudiums der Knaben senden Sie mir, bitte, unseren lieben Bruder Viktor!" „Also schön. Pater Rektor," sagte der andere und ging. Pater Viktor hatte, noch ganz im Banne der überraschenden Unglückskunde, «das Arbeitszimmer seines Vorgesetzten

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Alpenländer-Bote
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Pagina 11 di 16
Data: 19.04.1925
Descrizione fisica: 16
, christlichfoz.; 2. Gemeinderat Hans Oberegger, i Kurhausbesitzer, nat.-soz.; 3. Gemeinderat Viktor Rau- j scher, Malermeister, großdeutsch: Gesamtmandate 12. | In die Unterausschüsse wurden gewählt: 1. Finanzen: Referent: Alois Rainer. Viktor Rauscher, Tr. Hans Hofer, Forstrat Ing. Karl Valaster: 2. Thermal,vaster: Referent: Bürgermeister Alois Laner, Eduard Lindner, j Alois Rainer, Hans Oberegger: 3. Trinkwasser: Refe rent: Viktor Rauscher. Dr. Hans Hofer, Franz Tafer- uer; 4. Elektrizität: Referent

: Forstrat Ing. Karl Va- ! lasier, Alois Rainer, Eduard Lindner; 5. Wegausschuß: . Referent: Franz Taferner, Pfarrer Gabriel Kellinger, j Josef Spitzer 6. Kino und Gebäude: Referent: Hans Oberegger, Eduard Lindner, Sebastian Berger. 7. ; Schulbau: Referent: Bürgermeister Aldis Laner. Alois Rainer. Viktor Rauscher, Dr. Hans Hofer. 8. Armen- i rat: Referent: Josef Gruber, Pfarrer G. Kellinger, ; Hans Oberegger. 9. Kurkommission: Referent: Viktor Rauscher, Ing. Karl Valaller. Pfarrer G. Kellinger

. ; .10. Rechnungsprüfer: Josef Spitzer. Franz Taferner. ! 11. Baukommission: Ing. Karl Valaster, Alois Rainer, j Viktor Rauscher. Hyfgastein, 13. April. (Ein Leichenzug), wie vielleicht alle zehn Jahre einmal Hosgastein einen solch I langen sehen kann, bewegte sich heute von der Landge- ' meinde herein, durch den Markt zum Friedhofe, unter > Vorantritt der Schuljugend, Veteranen und Bürger- j Kapelle. Der 65 Jahre alte Rallingbauer, Johann : Sendlhofer, ein braver und arbeitsamer Gatte, Vater ! und Bauer

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Der Arbeiter
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Pagina 4 di 8
Data: 24.06.1920
Descrizione fisica: 8
, daß ihr mich mit der An gelegenheit Walter in Ruhe laßt und diesen Na men überhaupt nicht mehr vor mir nennt. Das wäre mir gerade recht, um eines solch niedrig ste henden Menschen willen den Frieden des Hauses gestört zu sehen. — Bitte, meine Herren, kom men Sie!" Stolz erhobenen Hauptes, gleich einem Sieger, der eine Heldentat vollbracht, verließ Herr Trom- bolt, gefolgt von seinen Freunden und seinem Sohne Viktor, das Zimmer, um sich in seine Räume zu begeben. Kaum war dies geschehen, nahm Ernst abermals das Wort und sagte

: „Mutter, das kannst du glau ben, an der ganzen Sache ist nur der Jensen schuld, der hat den Walter hinaus gebracht. Er ist ein böser Mensch, und ich kann mich darüber ärgern, daß Viktor, der doch sonst so apart sein will und so großartig tut, sich mit diesem Menschen einläßt. Oft schon habe ich sie miteinander verhandeln se- „Ach, Ernst, da irrst du dich wohl," meinte hier die Kommerzienrätin, „Viktor und Jensen!" „Ich weiß, was ich weiß, Mutter!" beharrte Ernst, „der Walter ist ein anständiger Mensch

, der Jensen, mit dem Viktor allenthalben etwas zu schaffen hat, ist ein Schuft." Wher Ernst, welches Urteil." sagte mißbilligend die Mutter. „Mir tut ja nur die arme Frau Walter so leid," bemerkte Elisabeth, „denkt nur, wie der Pater Guardian sagte, liegt sic hilflos, krank und siech darnieder und ihr Sohn dabei brotlos. Man muß sich das vorstellen." Und gedankenvoll blickte das Mädchen vor sich hin. Dann zuckte es plötzlich in ihrem lieblichen Gesichtchen ans. Ja, das ginge, das würde sie tun, das müßte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 4 di 8
Data: 13.11.1928
Descrizione fisica: 8
Viktor Adlers. In schlicht-eindrucksvoller Form gedachte die Innsbrucker Arbeiterschaft des großen Füh rers des österreichischen Proletariats in viner am Sonntag vormittags im Jugendheim abgehobenen Gedenkfeier. Von der Bühne grüßte das Bild des urivergeßlichen Vor kämpfers, Musik — das Kaffee-Münchcsa-Orchester brachte Wagner-, Mozart- und Beethoven-Musik — und wirkungs volle Rezitationen Stefan Wagners (Madttheater) um rahmten die prächtigen Gedanken, bJ,e Genoste Simon Abram

in einer eindrucksvollen Gedenkrede aussprach. Es sei kein Zufall, daß am Tage der Republik die Heimat wehrmasten aufmarschierten, sondern die Folge der kapi talistischen Herrschaft, die verhindern wolle, was Viktor Adler als erster-in Oesterreich verkündete, die kommende Machtergreifung durch die Arbeiterklasse. Es ist aber auch kein Zufall, daß ein Arzt zum Führer der Arbeiterschaft wurde. Sah doch der Arzt Viktor Adler am ehesten, wie die Not, die seelische und materielle» die aus der Not, aus dem Wohnungselend

des allgemeinen, gleichen Wahlrechtes endeten, war sein Führer in den großen parlamentarischen Kämp fen, und als die Monarchie m den Krieg stolperte, der Volkszorn die Monarchie schließlich hinwegfegte, half noch in seinen letzten Lebenslagen Viktor Adler, ein treuer Bau meister, mit, aus dem Elend herauszukommen, den neuen demokratischen Staat auszubauen. Mit der Mahnung, am Werke Viktor Adlers weiter zubauen, der übermütigen .Macht, die in diesen Tagen prunkt und protzt, den geistigen Däumlingen zu zeigen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 5 di 8
Data: 09.07.1923
Descrizione fisica: 8
haben. Ich bin mir bewußt, daß in Ihren Köpfen. gar oft der Gedanke mugegangen fein wird: Was machen die freien Gewerkschaften? Ist denn diesen Vertretern die Und wundersam kamen ihr die verlorene Ruhe und daS verlorene Vertrauen zurück. So konnte nur einer sprechen, der Liebe und Güte nicht aus den Lippen, sondern im Herzen trug. „Und Gott ist das Verzeihen und die Liebe," schloß jetzt Pater Viktor mit stillem, demütigem Ernste. R^ine sah den jungen Geistlichen mit staunen den Augen an. Er erschien ihr unendlich

größer in seiner echten, vielumfassenden Nächstenliebe als sie m ihrer Mutterliebe. Fast Ehrfurcht empfand sie. „Sie sind ein guter Mensch trotz Ihrem Kleide." Da sprach sie wieder Worte, wie sie der Prinz ge brauchte. „Ich beschwöre Sie, gnädige Frau, sprechen Sie nicht so! Wenn ich ein guter Mensch bin, so bin ich es wohl gerade wegen dieses Kleides, das es mir zur Pflicht macht, so gut und gerecht zu werden, als rch vermag. Schenken Sie mir von neuem Ihr Vertrauen!^ Pater Viktor streckte

ihr die Hand hin, und in seinen Blicken lag eine Herzensbitte. . Sie ergriff die Hand und zog sie schnell, ehe er es zu wehren vermochte, an die Lippen. „Ja, ich schenke es Ihnen voll und ganz, Pater Viktor. Und ich verttaue Ihnen mein Bestes, mein Kind an." Der junge Geistliche war tief bewegt; seine Hand, auf die sie die Lippen gedrückt hatte, brannte, und in seinem Halse würgte es. Er wagte nicht zu sprechen — aus Angst vor aufsteigenden Tränen. „Es ist gut. daß Sie Albert nicht brachten. Hoch

stellte, wonach die Regierung einfach nur aufgefordert wurde, die Verhandlungen wieder aufzunehmen. „Ja," kan; cs leise von seinen Lippen. „Umsomehr muß der Mensch lieben und verzeihen können. Kommen Sie!" Sie schritt dem Empsangssaal zu. Pater Viktor folgte ihr. Aber dort fanden Sie nur noch den Rektor, der einsam in einer Ecke saß und Brevier betete. Jetzt - erhob er sich. „Hochwürden," fragte Negine, „ist die Gräfin Rhonek nicht mehr da? Pater Huber sah sie scharf prüfend an und lä- chelte

zum Abschied und sagte: „Aus morgen!" . _ . Innig drückte sie dann Pater Viktor die Hand, sah ihm tief in die Augen und ging. Während der Oberst mit dem Rektor sprach, hatte Fräulein Kiki der Gräfin Nora zugeslüstert: „Stell' dich schwerkrank, teure Nora! Dann ent- gehst du dem Skandal." Diesen Rat hatte die Gräfin befolgt und drin gend verlangt, in die Stadt zurückgebracht zu wer den. Und der Oberst hatte nicht anders gekonnt, als ihr unter solck^n Umständen den Willen zu lassen, obgleich

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 1 di 16
Data: 29.12.1928
Descrizione fisica: 16
Parteitag von Hainfeld in den Strom der Vergangenheit gerauscht. Vierzig Jahre sind es, daß auf diesem Parteitag unter Füh rung Viktor Adlers die Einigung der bis dahin in „Gemäßigte" und „Radikale" zersplitterten österreichischen Arbeiterbewegung vollzogen und das richtungweisende Par teiprogramm, das in der Parteigeschichte' bekannte „Hain- selder Programm", beschlossen wurde. Vierzig Jahre also sind es, daß die Sozialdemokratie in die politische Geschichte des alten Oesterreich eintrat. Morgen

und unerschrockene Arbeit aus dem gemeinsamen Boden unseres Programms zum Besten des Emanzipationskampfes der Arbeiterklasse. Außerdem wurden Resolutionen angenommen: Ueber die politischen Rechte, die Arbeitergesetzgebüng und Sozialreform, die Preffe, die gewerkschaftliche Organisation, die Arbeiterkammern und die Volksschule. In allen diesen Entschließungen waren die entsprechenden Forderungen for muliert. Von den acht Referaten über die Forderungen des Parteitages wollen wir das Viktor Adlers

durch den Ausnahmszustand, in Fraktionen zerklüftet, von welchen natürlich jede glaubte, die richtige, die zielsührende Taktik im Jntereffe der Arbsiterklaffe ein geschlagen zu haben, so zeigten sich schon bald nach Hain- seld —anläßlich der ersten Maifeier im Jahre 1896 — die Segnungen der Einigkeit. Viktor Adler, der geniale Führer, hatte mit festem Willen und starker Hand in den organisatorischen und geistigen Zersetzungsprozeß cinge- griffen und das Wunder der Sammlung unter e i n e m so zialistischen Banner

, um seine ans dem Hainfelder Parteitag reklamierten Rechte zu erobern. Die Vorläuferin der Wiener „Arbeiter-Zeitung", die auch von Viktor Adler gegründete und von Ludwig August B r e t s ch n e i d e r als Verantwortlicher ge zeichnete „Gleichheit" war in diesem proletarischen Eman- zipationskampfe die schärfste geistige Waffe. Neben der „Gleichheit" stritten dann später in den Alpenländern der »ivn Ha n s R e s c l in Graz gegründete „Arbeiterwillc" und unsere, im Jahre 1892 von Jg. Saska in Innsbruck

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 05.04.1922
Descrizione fisica: 8
nicht unwidersprochen lassen zu können. ..Nicht ungerecht sein, Hella! Du mußt objektiv urteilen. Lese Schilderungen in belletristischen Werken, die sich mit dem Pfarrhaus beschäftigen —" Hella lachte spöttisch: „Viktor, wenn du mich imt der literarischen Charakter losigkeit schlugen willst, so strecke ich schon im vorhinein die Waffen. Abgesehen davon, daß dies« Schreibtisch- prvdukte eine Wett schildern, di« nicht besieht, so -ienen sie stets der Glorifizierung in der aus Rücksicht auf den Absatz gebeiteten

Eigenschaften behaftet sein." Der Kooperator murmelte: „Hella, sprechen wir von etwas anderem. Du siehst, ich entgegne dir nicht und du redest dich in eine Hitze, die doch tarnen Zweck hat." Die Lehrerin lachte: «Ich bin schon in der Hitze zu dir gekommen, Viktor. Ich habe heute mit der Langtreu debattiert, weit sie die Poesie der Kirche rühmt«. Di« Kirche mit ihrer Formelautomatik und Poesie! Wer dies zu behaupten wagt, hat nie den Wunderhauch des köstlichsten geistigen Erlebens verspürt

in einer andern Zeit. Viktor! Die Schule ist freier als einst." „Wie du willst," sagte Erb. „Es wäre ein unnützes Märtyrertum. Und dabei hast du unrecht. Denn die Kirche besitzt Poesie. Der halbdunkle Kirchenraum, das schwei gende Träumen in ihm, das von vielen gesucht wird, das milde Licht, das durch die farbigen Fenster fließt, Orgel klang. Chorgesang, der Prunk des Mars, das Derfunken- sein einzelner Beter vor den Altären, das Feftgeprängs bei Kirchen feste n, das Geläu te, dos wie ein r tifendes Singen

dahinklingt . . „Ist Stimmung, Viktor, aber nicht Poesie! Denn diese ist .zarteste Ver kläru ng von Lebenserscheimingen, dem Menschentum entwachsend, von ihm Anteil und Leben empfangend. Du Blirtderl" Sie verabschiedeten sich lachend, vorher di« nächst« Zu sammenkunft in der Hauptstadt verein batet td, die sie stets getrennt auffuchten, um dort di« Welt auf eine Stunde zu vergessen. Der Kooperator verlarrgfamte seine Schritte, während Hella Haller von der Promenade in eine Sttaße zur Stadt einbog

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 07.11.1923
Descrizione fisica: 8
sie gleichfalls ihre Mitglieder auffordern, sich zum Schutze der Repu blik bereitzuhalten. zerr reißen wollte sie ihre sündige Leidenschaft, die, I von >der Fackel jener unpviesterlichen Worte entzün- : det, in giftigem Brande lohte. Ausreißen wollte sie 'die Sünde, zertreten und hinaus auf die Gaffe wer fen, um das bedrohte Glück ihres Hauses zu retten. Und sie hatte ihn, den Schuldigen, ja schon von sich gewiesen, wie er es heuchlerisch erbeten hatte, ihn, bin Meineidigen, den Viktor, Viktor, du , Geliebter

, nur nicht rrwhr denken! Morgen, morgen Weinend fiel Regine in bleiern schlveren, tiefen Schlaf. Er aber, dem Regine von Sellborn-Dalmar den furchtbaren Herzenskamps dankte, wachte noch zu jener Stunde. Aus dem Zimmer des Provinzials in sein eigenes zurückgekehrt, war Pater Viktor an das Fenster ge treten. Ihm war heiß von der Erregung all' des Erlebten. Er öffnete die Fensterflügel und beugte Berlin, 6. Nov. (Wolffbüro.) Die Deuffche demokratische Partei hat einen Aufruf erlassen, worin erklärt

schwieg es, rührte sich nicht? Herr und Hei land ! Still, durfte er denn noch 'den Herrn Jesus Christus anrusen, nachdem er ihn verleugnet — ärger, als Petrus es getan? Er war ja ein Pflichwergeffener, Eidbrüchiger, war .Gehorsam, Bruder Viktor, Gehorsam', gellte es ihm da jäh in den Ohren. Entsetzt sah er um sich. Wer hatte die furchtbaren Mahnerworte gerufen? Niemand, niemand. Aus seiner eigenen Brüst heraus waren sie erklungen. Warum hatte er geschworen? Es galt nicht, konnte nicht, durfte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 9 di 16
Data: 17.11.1923
Descrizione fisica: 16
über Gott und die Welt spricht, nach der unerträglichen Span nung, welche die Widereröffnung 'der Sitzung, das Erscheinen des Gerichtshofes, dre wörtliche Ver lesung der ausführlichen Fragepunkte und ihre Be antwortung durch den Obmann mit sich bringen, nach 'dem formalen Freispruch 'durch den Vorsitzen den, den Glückwünschen der Umstehenden und dem ■ Jubel der Zuhörer — nach all dem, was irrt Viktor Adler? Viktor Adler begibt sich zu einer Volksversamm lung im Schießhause, dem größten Lokal von Rei

chenberg! Die Versammlung ist aus seinen Wunsch einberufen, um für jeden Fall für die Partei zu agitieren. Verurteilung? Gut — aber dann muß man sofort die anderen trösten, jeder Depression der Gemüter entgegenwirken, kein Verzagen, keine Ent mutigung auskommen lassen! Freispruch? Umso bester — aber dann muß man die gehobene Stim mung sofort ausnützen, um Schwankende zur Partei herüberzuziehen, die Zuversicht der Genossen zu stärken, sie zu erhöhter Tätigkeit anzuspornen! Das war Viktor Adler

Tag bleiben." (Spät nachts kam Adler zur Ruhe; nächsten Mor gen aber ging er zum Bahnhof — zurück nach Wien! Dort war während dieser Tage viel Rück stand ausgehäuft, neue Arbeit, neue Sorgen war teten! Das war er, Viktor Adler! Unermüdlich, ohne Rast und ohne Ruh', wenn es für die Partei, für die Arbeiterklasse etwas zu tun gab. Und gab es nichts zu tun, dann sorgte er da für. daß es 'hri'ßöer etwas gab. Woher nahm 'dieser Mensch mit dem schwächlichen, mageren Körper diese Energie, wie konnte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 5 di 8
Data: 31.08.1923
Descrizione fisica: 8
zu grüßen und ihm zu ■ sagen, daß er zu Ostern, also bald, bald in die Stadt kommen und :hn dann besuchen werde. An diesem Sonntage wurde anbetrachts des schö nen. sonnigen Wetters den Zöglingen zum ersten - Male wieder die Benutzung der Spielplätze gestattet, .und jubelnd und.lärmend liefen die Knaben nach - dem Mittagesten hinaus auf ihre Plätze. War auch der Kiesboden noch feucht, — die Spiele waren doch schöner als das Schlittschuhlaufen oder gar das langweilige Spazierengehen. Pater Viktor sah

erforschte er dabei die Mie nen des anderen, dessen Weg er nicht aus bloßem Zufall hier kreuzte. „Das ist mir willkommen jetzt." entgegnete der Gefragte. „Ja", sagte der andere, „wenn man Schwerem entgegengeht, dann tut es wohl, sich vorher zu sam meln und mit Gott und sich zu Rate zu gehen." „So ist es, Bruder." „Aber wohltuender als die Einsamkeit, Bruder Viktor, ist in solchen Fällen der Gedankenaustausch mit Gleichgesinnten. Soll ich Sie begleiten, Bru der?" Die Augen des Prorektors funkelten

- funden. Die Ursache des Todes ist nicht ganz auf geklärt; Ponademann dürfte vom Wege abgewichen und in den Bach gestürzt sein, wie die Wunde aus der Stirn und der gespaltene Kops bezeugt. emporstieg zum oberen Parke. Dann folgte er lang sam und vorsichtig in weiter Entfernung. Pater Viktor irrte planlos umher, blieb bald hier bald dort stehen — mit zerstreuten Blicken Halme. Bäume und Teiche betrachtend. Er merkte nichts vom Erwachen der Schöpfung, hörte nicht den Sang der kleinen Haubenlerchen

das ZerstörungA- werk fort. Dämmerndes Dunkel herrschte. Der Jesuit sah, daß die einzige Fensteröffnung teilweise mit Stroh ausgefüllt und mit einem Lappen ver hängt war. Offenbar eine Schutzmaßregel des Wächters. Pater Viktor' entsann sich der Lagerstat» utfb schritt ihr zu. Seine Hand griff nicht hartes Stroh, sondern weiche Federn, von Decken umhüllt. Seltsan:! Hatte sich der Mann eine bequemere, weichere Ruhestätte hier eingerichtet! Warum

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 03.01.1924
Descrizione fisica: 8
über die Möglichkeit der Uebersiedlung einer Reihe von deutschen Gelehrten infolge ihrer i Ein Zeichen des Ederen* machte ihn jäh ver- 1 stummen. Der Prinz hatte einen Finger an die ! Lippen gelegt. Uebervascht sah Pater Viktor das «Zeichen und horchte. Und da vernahm auch er, zwas der an'dere offenbar früher vernommen hatte. ; Hinter der Türe, die vom ersten Empsangsvaum in 'diesen Kveiten führte, ertönte ein leises Knistern Isuiniö Knarren, als stände dort lauschend jemand, -der im Eiser ferner Beschäftigung

, oh, so genau. Und dann, als mein — als der Mann das Mädchen im Stiche ließ, ahmten die Herren Jesuiten, die sonst recht gerne eine Ehe ge stiftet hätten, die ihnen neuen Einfluß hätte schaf fen können, das erlauchte Beispiel nach und ließen «die Dame auch im Stich. Nicht wahr?" »So ist es. Königliche Hoheit," gestand Pater Viktor Md senkte das erglühende Antlitz. Der Prinz begann wieder aus und nieder zu schreiten. »Daran erkenne ich die Herren Jesuiten," sagte er. „So oder anders, jenachdem

Albert wandte sich wieder, kehrte aber schon nach wenigen Schritten zum jungen Priester zurück, der zitternd vor ihm stand. »Daß Sie es nicht erfassen, junger Priester, daß Sie es nicht er fassen, Sie, 'den rch als Christen kennen und achten lernte! Daß Sie es noch immer statt als Schande als Auszeichnung empfinden, dieser Gesellschaft anzugehören!" Da blickte ihm Pater Viktor mutig ins Auge. »Ich schäme mich dessen. Königliche Hoheit," er klärte er mit fester Stimme. Durch den Leib des Prinzen ging

ein Zucken; mit großem Blick sah er den Prrester an. Dann reichte er ihm die Hand. „Das war ein Christen- ' wort, Pater Viktor. Und da? gibt mir das Ver- - trauen, eine Frage zu wiederholen, die ich schon ! einmal an Sie richtete. Werden Sie mir rücksichts- - los ehrlich antworten?" (Forts, folgt.)

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