Oeftören. Sie haben immer geglaubt, Pater Viktor, daß ich. Heimweh habe, aber das war gar nicht wahr. Ich ' habe nur nichts gesagt, weil ich mich geschämt habe, - schrecklich geschämt. Das haben die gewußt und mich immer mehr gequält, und ich habe mich so vor ihnen gefürchtet, weil ich nirgends mehr ruhig 'gehen konnte, weil sie mich überall geschimpft ha ben. Und ich habe so geweint und habe sie gebeten, mich in Ruhe zu lassen, und habe ihnen gedroht. Und das hat alles nichts geholfen. Lieber, lieber
Pater Viktor, ich habe so furchtbar leiden müssen und war so lange ganz still und brav und habe es mir gefallen lassen, obzwar ich ganz krank davon war. Und ich habe es auch gewiß nicht gerne getan, . daß ich den Twiel. mit dem Meffer gestochen habe, ich schwöre es Ihnen. Aber wie der Greiling auf dem Reck turnte, hat er mir auch wieder B zugeru- ' fen, und der Twiel ist zu mir gekommen und hat es auch getan. Und da, da Hab' ich — ich weiß wirk lich gar nicht, gar nicht mehr, wie es geschehen
ist. Aber ich habe aus einmal gar nichts mehr gesehen : und gehört und da — ich Hab' ihn nur schlagen wollen, tveil ich's nicht mehr aushalten konnte. Und da Hab' ich das Mesier in der Hand gehabt, weil ich gerade den Bleistift spitzen wollte, und — — Und ich weiß nicht, Pater Viktor, ich schwöre Ih nen, ich weiß nicht, was ich gemacht habe. Aber der Twiel hat plötzlich geschrieen und ist auf der Erde gelegen. Und das Messer habe ich in der Hand ge habt, und es war rot und ganz naß. Aber ich kann nichts dafür
Kolberg, Pater Sanden und der.Justizrat, blieben ganz still an der Türe stehen, die sie leise hinter sich geschlos sen 'hatten, un'd lauschten ebenso ergriffen wie die anderen Zeugen dem wilden Schmerzensausbruch >des Kleinen. Dieser begann, nachdem er sein übervolles Herz ausgoschüttet hatte, wieder bitterlich zu schluchzen, und sein ganzer Körper zuckte und wand sich. Er wankte und fiel, Pater Viktor stürzte weinend auf ihn zu, fing ihn aus und umschlang ihn. „Mein Bubi, mein armer, armer Bubi
ihm. „O, der Kleine ist krank, hochwürdiger Pater Rek tor," sagte Pater Bronowski. „Er fiebert. Man muß ihn ins Bett legen." Der Rektor nickte billigend. „Hochwürdiger Pater Rektor, soll man nicht der Mutter depeschieren?" fragte Pater Viktor. Ein eisiger Blick des Rektors traf ihn. „Nein, Pa ter Viktor," eutgegnete er und richtete sich auf. „Sie und alle werden tun, was ich befehle." Volkswirtschaft. Herabsetzung des Brotpreises in Wien. Die Wie ner Bäckermeister und Brotfabriken haben für die nächste