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Pagina 3 di 4
Data: 30.09.1932
Descrizione fisica: 4
. Merkwürdig, man hörte das Ticken des Wurmes bis her unter in die Halle. Der fraß sich nun satt an dem morschen holze. Ging, streng genommen, nicht alles darauf aus. sich att zu fressen, Mensch wie Kreatur? Häßlich war das und :s löste in Viktor ein Uebelwerden aus und machte ihn zum Sterben traurig. Im Begriff, die Stufen nach dem Park hinabzugehen, sah ix eine Gestalt zwischen den Laubengängen verschwinden Un willkürlich strengte er die Augen an Der Vater! Er konnte wahrscheinlich auch nicht schlafen

. Nichts war so aufwühlend und löste derartig wehe Stimmung aus. wie eine solche ßuninacht. Er wartete, bis die Schritte verklungen waren, und setzte langsam die Füße in Bewegung. Es war schön von Lex, daß ix wenigstens der Auffahrt so etwas wie ein feudales Ge präge gab. Der breite Weg war frei von Unkraut und der Glimmer schillerte wie Silber zwischen dem Rosaquarz, aus )en der Mond nun eine glasige Helle warf Viktor glaubte zu wissen, wohin der Vater ging und schlug aun ebenfalls den Weg sum Mausoleum

und störten einander nicht mehr. Es schliefen allda: Die beiden Grafen Eduard und Rainer, die Richard Löwenherz auf seinem Siegeszug begleitet und den Tod in den Fluten der Donau gefunden hatten, die schöne Sigurd, die Viktors Ur großvater sich aus dem Nordischen geholt und die in der Blüte ihrer achtzehn Jahre mit dem ersten Kind ihr Leben hatte. Hier lag auch die Mutter, die Viktor als kaum ierzehnjähriger verloren hatte. Sein Fuß hatte einen Stein gelockert, der nun ein Stück den Hang hinabkollerte

und haust den Kerl zum Teufel. Ich hab's bis heute nicht bereut und wenn's zum Sterben geht, dann fahr' ich lieber in die Hölle, als daß ich dem Mulatten das verzeihe " „Vielleicht hat er's gut gemeint." suchte Viktor zu be schwichtigen- Der alte Lippstädt lachte grimmig auf: „Du hast ihn nicht gekannt! Der macht's wie der Satan und kapert dir, bis du dich auf- und umschaust, die eigne Seele weg. Ich hätt's gerne, wenn deine Schwester jetzt neben mir herginge. Sie würde zwanzig sein und wohl auch schön

, wie die Mutter. Aber ehe ich sie dem stiernackigen Kaffeekrämer gegeben Hütte, lieber weiß ich sie in den Armen ihrer Mutter tot. drunten bei den andern, denen nichts mehr wehe tut." Viktor sprach kein Wort mehr entgegen. Der Vater hatte Recht. Blut gehörte zu Blut. Ein Schuft, der es verschüchtert. Er schob zum Zeichen innerster Zusammengehörigkeit seine and in die seines Vaters und ließ sie darin ruhen. Den opf zurückgeneigt, ließ er das Mondlicht durch die ge schlossenen Lider rinnen So iah

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Dolomiten
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Pagina 10 di 16
Data: 11.12.1937
Descrizione fisica: 16
^6«v»10 —Sr.1« msassBrnsass ttTTMTtlwry €<rmgftrg, den 11. Dezember 19S7QCVI Svenbea Tvenk«: SrnHigfitü 6e» So&e» mrfnrS ©attrt, ftrtt». jrsrcre» 'ibitcr» spenden wir an Vinzenzverein. IllktlnngSliesellschaft u. Elisabethen- Verein i e L 400.—. Familie Viktor Minne Iler. Spende: In treuem, dankbaren Gedenken an den anien Heren Ehe? Viktor Mumelter i e L 50.— dem Vin-.en!- und Elikabethen-Berein - die Angestellten. Stande: An Stelle eine» Kranze» auf da» Grad «Niere» lieben Weidgenosten Viktor

Mumelter 2 50.— rxm Ieiulieim und 3 50.— dem Vinzenz-Vercin Bol- zano: die ehemalige Roblnuer-Iagdgescllsckxist. Der Vinzenz-Konferenz Bolzano spendete Dr. Her mann Mumelter und Familie 3 00.— anstatt eine» Kranze» auf da» Grab de» lieben Vetter» Herrn Viktor Mumelter. In trrlirm Gedenken an ibren lieben und guten Schwager und Onkel. Herrn Viktor Mumcüer. L 80.— von Anton und Mckard Red. In meiääbrer Grinnmmg an Herrn Viktor Mumelter 2 50.— von Familie Franz Engel«. In treuem Ge lben kcn an den lieben

Freund .Herrn Viktor Mumelter W 50.— von Familie Dr. Theodor KöllenSverger. Ter Iang-VInzenz-Konferen, um» hl. Martin in kkh-.endem Gedenken an hren lieben, guten Hau». sherrn Herrn Viktor Mumelter 2 K-— von Familie Kehrer. ^ Dem oMfadetdendrrrln. Zm» Gebenden an kheea Neben Onkel Viktor S 50.— von Familie Dr. Rel- «lfch. Zum Gedenken an ihren Neben Onkel Viktor 2 50.— von Familie Dr. Paul Mumelter, Kinder arzt. In treuem Gedenke« an ihren lieben Scbwa- «er imd Onkel Viktor Dkumelter anstatt

einer Kranz- H-cnde L 50.— von Familie Andre» Tscburtschenthaler. Dem Annenvrrei» widmet« in treuem Gedenken «n ibren lieben S<vwager und Oheim Viktor Mu- rnelter an Stelle eine» Kranze» 2 100.— Famllie Friedrich v. Tsclmrtfchenthaler. In treuem Gedenken an Ibren kleben Freund. Herrn Viktor Mumelter, 2 50.— von Ernst Deeorona und Frau. In liebe vollem Gedenken an ihren teueren Vetter, Seliwager und Onkel Viktor Mumelter an Stelle von Blumen .2 50.— von Familie Ernst Mumelter-InnSbnirk Im treuen Erinnern

an ihren lieben Schwager Viktor Minnelier 2 40.- von Frau Frida v. rschurtlcben- «Haler und 2 40.— von Martha v. Tschurtscl^nthaler. Dem ■ Mädchens-Huf». Zum Andenken an .Herrn Viktor Mumelter 2 20.— von Frau Hofrat Christa- mell. Dem Knabenafvl Ioseflmnn. Dem Freunde Viktor Mumelter ln dankbarem Gedenken 250.— von Albert W,ul,Iler. In treuen Gedenken an seinen kleben Schwiegervater Herrn Viktor Mumelter 2 100.— von Dr. Rudolf Sotrlffer. In treuem Gedenken an ihren lieben Verwandten Herrn Viktor Mumelter

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Unterinntaler Bote
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Pagina 20 di 22
Data: 04.05.1912
Descrizione fisica: 22
war hier großartige Gründungsversammlung des katholischen Arbeitervereines St. Johann i. T. und „Das ist nicht gut, Oheim, daß Ihr ds- getan habt", sagte Viktor ergriffen, Worte, welche mir meine Ziehmutter in ein» Briefe geschickt hätte, hätte ich sehr gern, empfangen." „Siehst du, wie du das alte Weib liebst, sagte der Oheim, „ich habe es immer gr! dacht!" „Wenn Ihr jemanden liebtet, so irürbt Euch wieder jemand lieben," antwoM Viktor. „Dich hätte ich geliebt," schrie der Gieij 'heraus, daß Viktor fast

erzitterte. Es m einige Augenblicke Stille. „Und der alte Christoph liebt mich", sch er fort, „und vielleicht auch die alte Magd." „Was schweigst du denn?" sagte er mus einiger Zeit zu dem Jünglinge — „mit sieht es denn mit der Gegenliebe aus? nun so rede einmal." Viktor schwieg und wußte kein einziges Wort herauszubringen. „Siehst du", sagte der Greis wieder, „ij habe es ja gewußt. Sei nur ruhig, es i alles gut, es ist schon gut. Du willst fort und ich werde dir ein Schiff geben, daß d» fort kannst

und auf der ganzen Insel durfte Viktor herumgehen und alles untersuchen, sondern der Oheim bot ihm auch an, daß er ihn in einem Kahne an alle Punkte des Sees fahren lassen wolle, wo hin er nur verlange. Der Jüngling hatte wenig Gebrauch davon gemacht, weil er eigent lich, der nie in dem hohen Gebirge gewesen war, nicht wußte, wie er 1>ie Schätze des selben heben sollte, daß sie ihm freude- und gewinnbringend würden. Er fuhr nur selber zweimal zu dem Orla hinüber und stand an dem Ufer und sah die Hohen, grauen

. Sie waren aus der Ur sache dieses Gewitters etwas länger bei dem Tische sitzen geblieben. Viktor antwortete auf die Rede gar nichts, sondern horchte, was ferner kommen würde. „Es ist zuletzt doch alles vergeblich", hob der Oheim wieder mit langsamer Stimme an, „es ist doch vergeblich — Jugend und Alter taugen nicht zusammen. Siehe, du bist gut genug, du bist fest und aufrichtig und bist - 142 — mehr, als dein Vater in diesen Jahren war. ! Ich habe dich die Zeit her beobachtet, und man dürfte vielleicht auf dich bauen

. Ich er kenne, daß es so ist. Die Jahre, die da zu nützen gewesen wären, sind nun vorüber, sie neigen jenseits der Berge hinunter, und keine Gewalt kann sie auf die erste Seite herüber zerren, auf der nun schon die kalten Schat ten sind. Darum Lehe nur zu dem alten Weibe, von dem du kaum mehr einen Brief erwarten kannst — gehe hin und sei dort heiter und freudig." Viktor war im äußersten Maße betroffen. Der Greis saß gerade so, daß die Blitze in Ruine Jorgenberg b. Brlgels, Bündner Oberland sein Antlitz

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Alpenzeitung
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Pagina 3 di 6
Data: 09.10.1930
Descrizione fisica: 6
im ?ìà me>l eines Konzertes das bekannte russische Volkslied „Die 12 Räuber'. Alles lauscht ge spannt, allmählich verdichten Melodien und Worte sich zu dein Schicksal, das nun im Film vor uns abrollt: Oberleutnant Viktor Fürst Sa- gar!« (Hans A. v. Schlettow) feiert seine Ver lobung mit Natascha (Lien Deyers) dein Mün del des Gouverneurs (H. W. Kahle). Der Gou verneur war ursprünglich gegen dieser Verlo bung, und nach dieser erfährt er von Seite eines Vertrauten, daß der Vater des Fürsten Viktor Sagarin um Prolongierung

' von Wechsel er suchte, dieselbe ihm jedoch nicht gewährt wurde: nach diesen Vorkommnis hat sich der Vater des - jungen Fürsten erschossen. Fürst Viktor Saga rin wird von allen seinen Kameraden mit eisiger Kühl« im Ossizierskasinö empfangen. Rittmeister Wronsky, fem abgeblitzter Rivale hat es ver standen das Gerücht zu verbreiten, daß der Frei tod des alten Fürsten mit Geldschwierigkeiten zusammenhängt. Die übrigen Kameraden reden Viktor zu, er soll seinen Dienst quittieren. Dieser Gedanke wird von Viktor

, der mit Leib und Seele Offizier ist, abgelehnt. Er verläßt das Kasino. Beim Aufsuchen seiner Verlobteil ver wehrt ihm der Gouverneur den Zutritt. Viktor beschließt Natascha zu entführen. Bei dieser Durchführung ist ihm sein treuer Diener Dyrka (Kowal Samborsky) behilflich. In dunkler Nacht ergreifen die drei die Flucht, und erzwingen in derselben Nacht von einem Geistlichen die Trau ung des jungen Paares. Der Gouverneur nimmt die Verfolgung auf. Kurz nach der erfolgten Trauung ist er mit seiner Kavalkade

vor dem Hause. Der Gouverneur sinnlos vor Wut greift zur Reitpeitsche, Viktor erwidert diese Belei digung init einem Revolverschuß. Viktor wird degradiert. Natascha bleibt in Obhut des Die ners. Als gewöhnlicher Sträfling wird Viktor nach Sibirien verbannt.-Dort lernt er einen ein fachen braven Mann Mitjucha (Fritz Kampers) kennen, der den Verführer seiner Frau ermordet hatte, und deshalb ebenfalls für ewig verbannt bleibt. Inzwischen rüstet Dyrka und Natascha die Flucht ihres Herrn zìi ermöglichen

War- nungszeich'en der Horchposten. Die Musik bricht jä ab. die Räuberbande ist von allen Seiteil von Militärtruppen umzingelt. Sie scheinen verlo ren. Der Hauptfiihrer ist nicht imstande seine Bande zusammen zu halten. Da greift Viktor ein. Die Leute gewinnen Mnt. Und nach einem grausamen und nimmer endenden Gemetzel wer den sie dennoch Sieger, aber es blieben nur noch 12 Ueberlebende, die aber nun auf das Kom mandos Viktor hören. Alles spielt sich in der Nähe seiner Heimat ab. Viktor bittet Dyrka in die Stadt

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Alpenzeitung
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Pagina 3 di 6
Data: 10.10.1930
Descrizione fisica: 6
'. Dirigent: Sergej Saraoff. Der weltberühmte Donkosaken-Chor singt im Nahmen eines Konzertes das bekannte russische Volkslied „Die 12 Räuber'. Alles lauscht ge spannt, allmählich verdichten Melodien und Worte sich zu dein Schicksal, das nun im Film vor nns abrollt: Oberleutnant Viktor Fürst Sa- garin (Hans A. v. Schlettow) feiert seine Ver lobung mit Natascha (Lien Deyers) dein Mün del des Gouverneurs (H. W. Kahle). Der Gou verneur war ursprünglich gegen dieser Verlo bung, und nach dieser erfährt

er von Seite eines Vertrauten, daß der Vater des Fürsten Viktor Sagarin um Prolongierung von Wechsel er suchte, dieselbe ihm jedoch nicht gewährt wurde-, nach diesen Vorkommnis hat sich der Vater des jungen Fürsten erschossen. Fiirst Viktor Saga rin wird von allen seinen Kameraden mit elsiger Kühle im Offizierskasino empfangen. Rittmeister Wronsky, sein abgeblitzter Rivale hat es ver standen das Gerücht zu verbreiten, daß der Frei tod des alten Fürsten mit Geldschwierigkeiten zusammenhängt. Die übrigen

Kameraden reden Viktor zu, er soll seinen Dienst quittieren. Dieser Gedanke wird von Viktor, der mit Leib und Seele Offizier ist, abgelehnt. Er verläßt das Kasino. Beim Aufsuchen seiner Verlobten ver wehrt ihm der Gouverneur den Zutritt. Biktor beschließt Natascha zu entführen. Bei dieser Durchführung ist ihm fein treuer Diener Dyrka (Kowal Samborsky) behilflich. In dunkler Nacht ergreifen die drei die Flucht, lind erzwingen in derselben Nacht von einem Geistlichen die Trau ung des jungen Paares

. Der Gouverneur nimm: die Verfolgung auf. Kurz nach der erfolgten Trauung ist er mit seiner Kavalkade vor dem Hause. Der Gouverneur sinnlos vor Wnt greift zur Reitpeitsche, Viktor erwidert diese Belei digung mit emem Revolverschuß. Viktor wird degradiert. Natascha bleibt in Obhut des Die ners. Als gewöhnlicher Sträfling wird Viktor nach Sibirien verbannt. Dort lernt er einen ein fachen braven Mann Mitjucha (Fritz Kampers) kennen, der den Verführer seiner Frau ermordet hatte, und deshalb ebenfalls für ewig

Taumel er greift alles. Plötzlich ertönen die schrillen War- inmgszèichen der Horchposten. Die Musik bricht jä ab. die Räuberbande ist von allen Seiten von Militärtruppen umzingelt. Sie scheinen verlo ren. Der Hauptführer ist nicht imstande seine, Bands zusammen zu halten. Da greist Viktor ein. Die Leute gewinne»! Mut. Und nach einem grausamen und nimmer endenden Gemetzel wer den sie dennoch Sieger, aber es blieben nur noch IL Ueberlebende, die aber nun auf das Kom mandos Viktor hören. Alles spielt

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Lienzer Zeitung
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Pagina 10 di 24
Data: 04.07.1913
Descrizione fisica: 24
teilnehmen werde. Andern Tags waren wir wieder bei L. versammelt, und Freund Viktor quälte mich unausgesetzt mit Fragen, aus welchem Grunde denn Kollege H. gar nicht mehr mit uns zusammen käme. Da blitzte urplötzlich in mir ein Gedanke auf. „Nanu,' sagte ich ganz erstaunt, „wußten Sie denn wirklich nicht, daß Kollege H. sich verheiratet hat, der ist schön böse auf Sie. daß Sie ihm nicht gratuliert und auch gar keine Aufmerksamkeit für seine junge Frau hatten.' „Aber. Mensch, warum sagen

Sie mir das denn nicht!' rief Freund Viktor empört, „ich hatte ja keine Ahnung, daß H. geheiratet hat, sonst hätte ich doch ein Geschenk geschickt. Wo wohnt er denn eigentlich?' „In Woltersdorf wohnt er momentan mit seiner jungen Frau, er hat dort eine Sommerwohnung gemietet, um in un gestörter Ruhe seine Flitterwochen zu genießen, aber wenn Sie ihm schon etwas schenken wollen, senden Sie es doch in die Wohnung seiner Mutter, wenn das junge Paar in der Stadt ist, wohnen sie immer dort, weil sie sich erst zum Oktober

eine Wohnung nehmen wollen; schreiben Sie einfach auf: .Für Frau H.', wenn Sie den Neuvermählten ein Hochzeitsgeschenk machen wollen.' „Aber das ist doch selbstverständlich,' unterbrach mich Viktor voll Eifer, „es tut mir nur leid, daß Sie es mir so spät erst sagen! Wie sieht sie denn übrigens aus. ist sie-hübsch, nett, wie kam er zu ihr, die Sache ging doch furchtbar schnell, vor acht Wochen war er doch noch nicht einmal verlobt!' Ich konnte kaum noch das Lachen verbeißen. „Na, schön kann man eigentlich

nicht sagen,' antwortete ich mit möglichst großem Ernst, „aber Geld hat sie, klotzig viel Geld, und Sie wissen ja, so ein armer Schriftsteller überlegt sich dann die Sache nicht lange.' Wir blieben noch eine geraume Weile zusammen, denn unser Freund Viktor konnte sich kaum über die so schnell ge schlossene Heirat beruhigen. „Passen Sie auf,' sagte er immer wieder, „H. wird unglücklich, so übereilte Ehen bringen nie etwas Gutes, Sie werden daran denken, was ich Jlnen jetzt sage; nein, es ist wirklich

zu schade um den lieben Kerl, aber glauben Sie mir, er wird unglücklich.' Zu Hause angelangt, setzte ich mich schnell hin, teilte Freund H. seine Verheiratung mit und bat ihn, doch in den nächsten Tagen zu L. zu kommen und Viktor gegenüber den Beleidigten zu spielen. Vier Tage darauf, wir hatten gerade einen Dreimänner skat begonnen, kam Kollege H. an, er grüßte uns auf das herzlichste. Vikior schien er nicht zu sehen. „Willst Du nicht mitspielen, Alfred,' fragte

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Bozner Zeitung
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Pagina 8 di 16
Data: 13.05.1911
Descrizione fisica: 16
sinnigen kommt, wohl vor keinem Gerichtshofe sehr ins Gewicht fallen.' „Jetzt sehe ich klar: Du willst mich in der Patsche sitzen lassen,' jammerte Percy. „Da bleib! nur ein Ausweg noch, den ich schnur stracks beschreiben werde. Morgen früh schon sö!! in allen Blättern zu lesen sein, daß Percy .->rne sich eine Kugel durch den Kopf jagte.' Viktor Mackenzie wuszte viel zu gut, ds dieses traurige Vürschchen der letzte wäre, m.i ein Lcid anzutun, aber seineDrohung mit v.'.u Selbsinio:d lecken

!.rl':' sc!» Le^en nicht, weil man sterben, sonve n wei! man noch recht lange leben und schliesslich das Kapital in Frieden verzebren will. Le!n<?ir du nicht stets in WolkenkucUia Percy. so hättest du schon längst an ^...> Mittel, dir Geld zu verschaffen, gedacht.' „Da hast du recht,' sagte der sunge Mann, der sichtlich noch immer nicht verstand, um was es sich eigentlich handele. „Aber, Viktor, ich werde den Fehler schleunigst gut machen, und du guter Kerl wirst mir gewiß dabei helfen. Sei nicht böse, wenn ich vorhin ein wenig grob

wurde, aber es ist bitter, soll man einen Zehner missen, nachdem man in drei Iahren dreißigtausend Pfund an den Mann gebracht hat.' Viktor fetzte sich rasch an den Schreibtisch, nahm ein Formnlar heraus, füllte einige Rubriken aus und lud dann Percy ein, seinen Platz einzunehmen. „So,' sagte er, „das wäre ein Versicherungs antrag bei der Perennial-Gesellschast aus zehn tausend Pfund Sterling. Fülle die leer- gebliebcnen Rubriken aus und unterschreibe dann.' Percy nahm die Feder zur Hand

und arbeitete sich mühsam durch die verschiedenen Dorschristen des Formulars durch, bis er ganz unten bei einer Fußnote angelangt war und verblüfft aufblickte. „Halt!' rief er, „hier steht ja: vorbehaltlich des Ergebnisses der ärztlichen Untersuchung! Da läßt mich kein Doktor passieren. Nachts alle Augenblicke Bluthusten und morgens Atemnot!' Viktor Mackenzie lächelte überlegen und spielte sich auf den guten Schutzgeist eines ver zweifelnden Jünglings hinaus. „Nur ruhig, Percy, du wirst dich balz

, und als die beiden auf die Straße traten, erkundigte er sich schleunigst, wieviel bei dem Geschäft für ihn abfallen würde. Während sie Arm in Arm den Strand entlang schlenderten, weihte ihn Viktor in das neue Geheimnis ein. „Eine Police auf zehntausend Pfund wird es mir ermöglichen, dir mindestens zweitausend zu verschaffen,' sagte er. . ..Natürlich bedarf es einiger Zeit, um einen Juden zu finden, der ncm berausrücken will. Wenn du „^o.nrr Heil»»,,' l 'ü^nn'lei ' mir aber die Police als SichersieUung ver

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Pagina 6 di 8
Data: 15.03.1883
Descrizione fisica: 8
. (Nachdruck verboten.) (Fortsetzung.) Eben zog ein Volkshaufe, an ihrer Spitze ein Priester der Diana, an einem Hause vorbei; es war geschloffen und Niemand ließ sich sehen. „Wem gehört das Haus', fragte der Priester; „dem Viktor', sagte ein stämmiger Schmied; „das Haus neben ihm gehört mir, ich kenne ihn, er erscheint nie in den Tempeln der Götter, ich habe Verdacht, er thue es aus Ver achtung gegen dieselben.' „Viktor heraus, Viktor heraus', brüllte nun. die Menge; „willst du herauskommen

, sonst schlagen wir dich todt, wie einen Hund. Viktor heraus!' Und da Niemand öffnete, holte man Steine und Hebstangen; in kurzer Zeit krachte die Thüre und hinein in's Haus drang die wüthende Menge. Viktor, der Freund Theodots, war soeben im Begriffe, der Menge entgegen zu gehen; er hatte das wilde - Gebrüll gehört, die Flucht war ihm unmöglich und so beschloß er, über sich ergehen zu lassen, was da wolle, er hatte seine Seele Gott empfohlen. - „Preise die hehre Diana', schrie ihm der Priester entgegen

, „sonst bist du des Todes.' Viktor schwieg todtenblaß. „Preise unverzüglich die -Göttin Diana, sonst erdroffeln wir dich', heulte das Volk. „Ich preise Diana nicht', sprach Viktor, „ich wüßte nicht, warum.' „Schlagt ihn todt, er hat die Göttin geschmäht', hieß es. Und die Leute stürmten wie wahnsinnig auf Viktor ein: er wurde bei den Haaren und den Gewändern ergriffen und unter Stößen und Schlägen hinaus auf die Gaffe geschleppt. „Willst du nicht Diana preisen', rief der Schmied, eine eiserne Keule gegen Viktor

erhebend. „Ich preise Diana nicht', antwortete Viktor, „ein Christ preiset nicht steinerne Götzen.' Schon wollte der Schmied den Schlag gegen Viktor führen, um deffen Haupt zu zerschmettern, da fühlte er sich von einer mächtigen Hand von rückwärts ergriffen und sammt seiner Waffe auf die Seite gedrängt; es stand hinter ihm Theodot. „Was beginnst du Unsinniger', sprach Thcodot; „bist etwa du Richter und Henker, ist nicht der Statthalter da zu richten; kennt ihr nicht die römischen Gesetze

, die nicht erlauben, daß jemand ungehört verurtheilt werde.' „Wie Theodot, bist du etwa auch ein Christ', sprach der Schmied, „daß du Viktors Partei ergreifst, er hat die große Diana gelästert, und wir sollen das dulden?' „Zum Statthalter mit Viktor', entschied der Priester, „Selbsthilfe und Selbstrache ist uns nicht erlaubt. Machen wir den Anfang mit Viktor; er falle als das erste Opfer der Götter.' Und Viktor wurde unverzüglich zum Statthalter geschleppt. „Theoteknus', sprach der Priester dort ange kommen

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Lienzer Zeitung
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Pagina 18 di 24
Data: 23.04.1904
Descrizione fisica: 24
als er, ohne Blanche und ihren Jugendfreund wiedergesehen zu haben, dem mechanischen Stnhle des Herrn von Sautiers gegenüber saß. Und zwar in der sicheren Erwartung, zwei Partien zu ver liebn, nämlich die Schachpartie und die der Heirat. B^vor er sich verabschiedete, hatte er noch Gelegenheit, seinen jungen Rivalen kennen zu lernen. Er war ein hochgeschossener, von den Anstrengungen des Dienstes etwas abgemagerter Mensch. Aber er hatte gute Manieren und benahm sich sehr höflich gegen Viktor

in seinen Hoffnungen, trat Viktor den Heimweg an. 4. Acht Tage waren inzwischen vergangen, während welcher sich Viktor nicht ein einziges Mal in der Villa Gerda blicken ließ. Sie waren ihm traurig und lang genug erschienen. Er schrieb einen ausführlichen Brief an seinen Pariser Freund, in welchem er seine letzten Erlebnisse berichtete, und beschloß, an einem Juninachmittag gegen Abend, sich persönlich nach dem Befinden des kranken Herrn von Sautiers zu erkundigen. Es war dasselbe kleine Fuhrwerk

. Die Dämmerung brach ungewöhnlich zeitig herein, und Viktor konnte schon hier und da am Rande des Weges hinter schmut zigen Scheibe» das Aufflammen einzelner Lampen bemerken, die die Dunkelheit mit ungewißem und flackerndem Schein erleuchteten. Znr Rechten sowohl wie zur Linken, scheinbar bis ins Unendliche hinein, fühlte Viktor die weite Ebene sich ausdehnen und war zufrieden, es nicht auch noch sehen zu müsse», dieses „abgrundtiefe Nichts', das seiner Zukunft, seinem Leben so ähnlich sah. Er blieb

aber war der alte Rat in seinem Zimmer. Man ließ Viktor jedoch in den Salon eintreten, wo er Frau von Villeroh mit ihrem Sohn antraf, die in der Villa diniert hatten. „Mein Vater ist heute leidender,' sagte Blanche. „Erlauben Sie mir, daß ich Ihnen in seiner Abwesenheit Frau von Villeroh vor stelle ... Herr Viktor Ravol, unser neuer Staatsanwalt, von dem Papa wohl schon gelegentlich zu Ihnen gesprochen hat, liebe Tante.' Indem Viktor sich verneigte, empfand er ein gewisses Miß vergnügen über die vertrauliche

und Stimme. Made moiselle befand sich nicht im Salon, so daß Viktor keine Beob achtungen in betreff der Gegnerschaft der beiden Damen machen konnte. Aber nach kurzer Zeit erschien die Erzieherin in der Tür, um zu melden, daß Herr von Sautiers die Herrschaften bitten ließe, auf sein Zimmer zu kommen. Man begab sich dorthin. Nachdem Herr von Sautiers mit schwacher und leicht keuchen der Stimme den Staatsanwalt willkommen geheißen hatte, ent schuldigte er sich bei Frau von Villeroh, deren Wagen bereits

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Bozner Zeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 05.05.1911
Descrizione fisica: 8
, daß Herr Simon tatsächlich eine neup Methode wüßte, die aber in unversöhnlichem Gegensatz zu der Milde stand, mit der er sie entwickelte. Nachdem der Wärter abgetreten war, setzte sich Mackenzie wieder an seine Arbeit, doch.nur um gleich darauf von neuem die Feder aus der Hand zu legen, da er die Räder eines Wagens auf dem Kies der Allee knirschen hörte. Freudig erregt sprang er äüf, denn er erriet, daß e» die Droschke sei, die Viktor von der Bahnstation brachte. Kaum eine Minute da>-nuk trat diele

. ^ ,Mn Gentleman muß sich wiü ein Gentle man kleiden : doch ich glaube, .'wir haben jetzt wichtigere Dinge zu besprechen^- erwiderte Viktor. »Du hast doch meinen Brieferhälten?' - „Natürlich, und ich war» sehr froh, von' einem' neuen Patienten zu Höreck ' 's ist hohe Zeit, daß wieder^ einige^ der freigewordenen' Plätze besetzt werden,' sagte'Vimo'n.f^HasddW gut abgeschlossen, mein Jungei ^ ^Ia, weißt du, es handelt sich dä um eiii' Privatgeschäft, und deshalb wirst-dü znir etwas. Rabatt gewähren müssen

,' entgegnete Viktor', »selbstverständlich willige ich spätes wenn die Sache zum Ziele geführt hat, in ein Nach tragshonorar,' beeilte er sich hinzuzusetzen',''als er die Wolke sah, die seines Vaters Stirn 'zu umdüstern begann. „Siehst du, Vic, das ist ein kleiner Schlag für mich,' seufzte Simon nach 'einer nachdenk lichen Pause. „Ich hatte mich schon auf ein recht rundes Sümmchen gespitzt, bei dem auch «ine tüchtige Provision für sich herausspringen sollte. Na aber, so ein findiger Kopf wie du trifft imme

» das Rechte! Also frisch damit, und wir wollen sehen, was sich für dich tun läßt.' Viktor sprach jetzt länger als eine Minute ganz leise auf seinen Vater ein, während deren .Hch auf dessen Antlitz alle Regungen wachsender Gemütsbewegung — Neugier zuerst, dann Ab scheu, später Zorn — spiegelten, bis dieser end lich dem Ausdruck listigen Verständnisses wich, «ls Viktor geendet. „Nein, wirklich! Solch ein Mädel! Will «inen Prachtmann wie dich nicht nehmen!' Äef der Herr Anstaltsbesitzer erregt aüs. Mber

!' ^Das' könnte' ich auch, wenn ich' ÄiöUte,-' ' ;Lenommierle. Herr Viktor Mackensie. -Aber „Bozner Zeitung' (Südtiroler ich yaoe es nur nun einmal in oen Slops ge setzt, just dieses Mädel zu bekommen!' „Ist sonst alles in ° Ordnung?' fragte Simon. ' '' . .' „Der alte Tomkins und Miller haben das Attest bereits unterzeichnet, und da doch d^r Brüder ihr nächster' VeÄandter ist, können wir dem Vormünd, selbst wenn er evsahrtzn sollte, was mit' ihr geschehen ist, getrost, eist Schnippchen schlagen/' Wir iberdeii sie bei der ersten

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Alpenzeitung
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Pagina 3 di 8
Data: 31.05.1936
Descrizione fisica: 8
vom wahren Opferlamme, Schweb' vom Himmel und entflamme Ihrer Seele gold'nes Herz Und geleit' es sternemvärts! Laß die weißen Silberblüten Sie am lichten Wege behüten Und in Deinem Rosenhain Die Vestalin immer sein! Franz Tramb erger, Brunico. Achtmal stand er im Kugelregen... Viktor kaledin, der berühmlesie inkcrnationaleSpion. — kennen ?ìe lì 14 oder O. ZN. LS? — „Waffenschein bewilligt'. — Das Talent mit fünfzehn Sprachen. — Die «vichligsle Eigenschaft: hart gegen Frauenreize. einer solchen Operation

dem ehemaligen russischen Staatsbürger Viktor Konstantin Kaledin die Niederlas sung in der Nähe von Ilfracmnbe und die Naturalisierung zum britischen Untertan bewilligt. Wer ist dieser Kaledin? Einer der abenteuerlichsten Spione dieser Erde. D 13 läßt bitten... Erst seit einigen Wochen war Viktor Kaledin als Page beim' Zarenhof in Petrograd, als er eines Morgens die Aufforderung erhielt, sich in einem gewissen Haus in Petrograd bei D 13 zu melden. So viel hatte er schon aus dem Kulissenspiel der Politik

erfahren, daß er wußte, wer dieser D 13 war: ein Mann ohne Namen, das Haupt der russischen Spionageabteilung, eine der wichtigsten Persönlichkeiten neben dem Zaren. D 13 saß mit dem Rücken zum Fenster. Er redete Viktor Kaledin nacheinander in sieben Sprachen an. Kaledin gab lächelnd Antwort. Denn er be herrschte deren nicht weniger als 15. Schließlich war seine Mutter Engländerin und sein Vater einer jener Russen, die sich durch ihre bemerkens werte Sprachbegabung auszeichnen. In dem Sohn potenzierten

sich diese Eigenschaften. Was kut die Iarenfamilie? D 13 hatte einen ganz bestimmten Auftrag für Kaledin, einen sehr diskreten und äußerst pein lichen Auftrag: Viktor Kaledin mußte alle Beob achtungen sammeln, die er über das Privatleben, die Privatgeschäfte und die privaten Beziehungen des Zarenhauses beschaffen konnte. Mit mehr Talent, als D 13 wohl vermutet hatte, ging der kluge junge Mann an seine Arbeit. Er deckte die, natürlich niemals an die Oeffentlichkeit gekommenen Korruptionen nnter der Romanow- Regierung

, die sich über einen Vetter de'.' Zaren ab« wickelte». Was er damals D 13 melden konnte, war so wichtig, daß zelm Jahre später in Ame rika dreimal Geheimagenten Viktor Kaledin für seine seinerzeitigen Enthüllungen ans Leben woll«. ten. Das vierfache Spicl. Als der Weltkrieg ausbrach, verschwand Kaledin plötzlich vollkommen vom Schauplatz der russischen Ocsfentlichkeit. Er ...bsitete nacheinander in vier verschiedenen Teilen der Welt, in vier verschie denen Rollen und — wie man hente weiß — für vier verschiedene Mächte

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Volksblatt
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Pagina 1 di 8
Data: 20.10.1906
Descrizione fisica: 8
. Wenn sich jemand aus den Terrorismus der Sozi als Auflösungsgrund beruft, so erklären Der Glinde. (Schluß.) Gedrückten Herzens und die Augen voller Tränen begab sich Viktor an seine Arbeit. Seine Gedanken verweilten bei dem sterbenden Blinden. Als er sich ihre letzte Unterredung vergegenwärtigte, erinnerte er sich, wie ihm der Greis besohlen hatte, noch an dem nämlichen Tage mit seinem Lehr meister zu sprechen. Wenn es ihm auch schwer fiel, so entschloß er sich doch, zu gehorchen. Es war bereits 6 Uhr abends

geworden und Herr Morau war noch immer nicht im Laden zu sehen. Da jedoch Frau Morau schon zurückgekehrt war, saßte er den Mut und stieg zum ersten Male die Treppe hinauf, die zur Wohnung feines Lehrmeisters sührte. Die Türe des ersten Zimmers stand offen, Viktor trat bescheiden ein, blieb aber betroffen stehen, denn er hörte im nächsten Zimmer jeman den heftig weinen. „Mein Gott!' rief eine Stimme, die er als diejenige der Frau Morau erkannte, „gibt's denn keine Hoffnung mehr? Mein Gott, komme

mir doch zu Hilfe!' Viktor glaubte nach diesen Worten, daß seine junge Meisterin krank sei, und trotz des Respekts, den ihm ihr stolzes Wesen immer eingeflößt hatte, wagte er anzuklopfen. „Wer ist da?' „Ich bin's, Frau Morau,' sprach Viktor, be scheiden eintretend. „Ich fürchte, daß Sie krank sind und jemanden bedürfen.' „Nein,' antwortete die junge Frau sanft und ihre Tränen trocknend, „ich bin nicht krank und bedarf deiner nicht.' „Entschuldigen Sie, Frau Meisterin, ich bin nicht aus Zusall heraufgekommen

... ich will mit Ihnen über eine Sache sprechen.' „Morgen, morgen, Viktor,' unterbrach ihn die Meisterin gütig. „Heute kann ich mich mit nichts befassen.' Viktor zog sich zurück, ganz erstaunt, die Frau, vor der er sich immer so gefürchtet hatte, fo gütig zu finden. „Viktor! Viktor!' rief ihm die Frau nach, „ist Herr Morau im Laden?' „Nein, er ist seit morgens noch nicht dagewesen.' Bei diesen Worten erhob sich die junge Frau jählings von ihrem Stuhl und schritt wie außer sich durch das Zimmer. „Er ist nicht zurück!' sagte

sie, laut zu sich sprechend; „er ist nicht zurück! Ach, ohne Zweisel ist es ihm nirgends geglückt!' Und dann, wie von einem schrecklichen Gedanken Plötzlich getroffen, rief sie: „Und wenn ihn die Verzweiflung erfaßt? O, mein Gott, wo kann er sein? Wo ist er jetzt?' „Wollen Sie, daß ich ihn suche?' sragte leb haft Viktor. Die junge Frau blieb vor ihm stehen und sah ihn an, als ob sie ihn zum erstenmal sehe. „Ja, ja!' sprach sie endlich; „lause zu Herrn Depre, dem Kaufmann auf der St. Annastraße

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Bozner Zeitung
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Pagina 3 di 8
Data: 16.03.1911
Descrizione fisica: 8
abends, fand im Gasthause des Karl Rauch in Auer eine Tanzunterhaltung statt, an der sich auch mehrere maskierte Burschen beteiligten. Während des Tanzes erlaubte sich die eine oder andere Maske derbe Scherze; so z B. erhielt der Fütlerer Valentin Zorzi vom Schmiedesohn Lunelli einen leichten Schlag auf den Kopf und von Viktor Wenter eine ziemlich heftige Ohrfeige. Diese Ungehörigkeiten hatten zur Folge, daß der Wirt die Masken ab schaffte. Viktor Wenter und sein Kamerad, der Taglöhner Micheletti

und den Brüdern Anselm und Viktor Wenter zusammen, die ebenfalls aus der Wirtschaft gekommen waren. Ohne ein Wort zu verlieren und mit einem Gruße schritten die beiden Parteien anlinander vorüber; jedoch nach etwa zwei Schritten drehte .fich Anselm Wenter um, trat auf VareSco, dem fein Bruder ihm als einen der streitsüchtigsten von den Italienern bezeichnet hatte, zu und fragte ihn in aller Güte, was er denn eigentlich gegen jenen habe ; dabei erfaßte er den VareSco beim vorderen Kragenende feines Rockes

. Auch Viktor Wenter hatte sich inzwischen umgewendet und dem Vqresco auf einen Schritt.genähert, so daß beide, da. auch letzterer Kehrt, gemacht hatte, einander gegenüberstanden. VareSco riß sich aber plötzlich von Anselm Wenter los, fuhr ohne jede weitere Veranlassung mit der Hand in die Höhe und führte rasch, nacheinander von oben herunter auf Viktor Wenter, der ihm garnichts getan, ja ihn nicht einmal angesprochen hatte, zw« Streiche. Infolge der herrschenden Dunkelheit hätten die Zeugen

nicht wahrnehmen können, daß Varesco-mit einem Messer bewaffnet war und die Hiebe gegen Viktor Wenter mit diesem gesetzt worden waren. ^ Anselm Wenter schob nun den VareSco von seinem Bruder weg,' verspürte .aber selbst .an' der - linken . Hand ein Brennen, wahrscheinlich, weil er zufällig das Messer desselben gestreift hatte; Varesco lief nun eiligst, von Anselm Wenter ein kleines Stück weit verfolgt, davon. Wenter kehrte aber gleich wieder zum Tat orte zurück und .sand seinen Brudev i Viktor ^ bereits

röchelnd am Boden liegen. Weder. Bonelli noch Micheletti hatten sich. irgendwie am Rencontre - be teiligt,. sondern waren etwas ., abseits gestanden. Viktor Wenter hatte durch VareSco drei Stichver letzungen zugefügt erhalten: eine solche an der Brust zwischen dritter und vierter Rippe, am. linken Rande des. Brustbeines beginnend, schräg nach innen und unten verlaufend. Haut und Unterhautzellgewebe, Rippenmuskel, Mittelfell, Herzbeutels vordere rechte Herzwand - und -die - Zwischenkammerwand

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Volksblatt
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Pagina 1 di 8
Data: 17.10.1906
Descrizione fisica: 8
vor einer Stunde gelesen habe. Mit Recht verwies Gufler auf den Leichtsinn, mit dem Irr tümer verbreitet werden. Selbstverständlich wurde das schneidige Auftreten Güsters den Bündlern Der Micke. (Fortsetzung.) Die traurigen Ahnungen Antons verwirklichten sich in der Tat. Es waren noch nicht sechs Wochen vergangen und seine Schwäche wurde so groß, daß er sein Zimmer und manchmal auch sein Bett nicht verlassen konnte. Jetzt waren die Besuche Viktors sein einziger Trost, und Viktor verfehlte

auch nicht, ihm alle die Augenblicke zu widmen, die ihm zur Verfügung standen, so daß er oft an einem Tage mehrere Male die fünf Treppen zu dem Kranken hause mehr hinausflog als ging und ihm alle ihm möglichen kleinen Dienstleistungen erwies. Obgleich Viktor den Greis täglich schwächlicher und leidender fand, dachte er doch nicht an eine nahe bevorstehende Trennung; denn der Blinde hatte nichts von seiner gewohnten Ruhe und stillen Sanftmut verloren, ja er schien jetzt oft heiterer als früher, so daß sich der Knabe

mit der Hoffnung schmeichelte, ihn bald wieder hergestellt zu sehen. Eines^Abends bat er ihn, einen Arzt kommen zu lassen, der die Frau seines Lehrherrn in einer .schweren Krankheit glücklich behandelt hatte. Der Blinde willigte ein, nicht weil er von der Kunst des Arztes viel hoffte, sondern um womöglich zu erfahren, wie lange er noch zu leben habe. Den Tag darauf, als der Greis den Besuch des Arztes erhalten hatte, bat er seinen jungen Freund, des Abends noch auf einige Augenblicke zu ihm zu kommen. Viktor

kam auch, und als er die Treppe hinaufstieg, begegnete er einem herab- j kommenden Priester. Er erkannte ihn sogleich, denn es war derselbe, der ihm die erste hl. Kommunion gereicht hatte. Bei seinem Anblick stieg in Viktor die Befürchtung auf, daß der Priester vielleicht bei dem Blinden gewesen und dessen Zustand gefähr licher sei als er bisher geglaubt hatte. Er grüßte ehrfurchtsvoll den Priester und erkundigte sich ängstlich, ob er bei Herrn Anton gewesen sei. „Ja, mein Sohn,' antwortete

der Priester, „er ist recht krank; bete sür ihn!' Kaum hatte Viktor dies ge hört, als er auch die Treppe vollends hinaufeilte und fast atemlos in das Zimmer des Kranken eintrat. Als er dessen veränderte Gesichtszüge sah, sank er vor dem Bette nieder und rief schluchzend: „Herr Anton! O guter Herr Anton!' „Lieber Viktor,' sprach der Kranke mit schwacher Stimme, „wir müssen uns trennen. Aber Gott ist gnädig mit mir, er läßt mich ohne große Schmerzen diese Welt verlassen und für die andere vertraue

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Lienzer Zeitung
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Pagina 18 di 24
Data: 07.05.1904
Descrizione fisica: 24
durch das Städtchen gefahren sei. Einmal von Paris kommend, das andere Mal dahin zurückkehrend. Viktor brachte die Reise Rogers sogleich mit Blanche in Zu sammenhang. Das jnnge Mädchen, welches acht Tage vorher so freimütig zu ihm gewesen war, zeigte sich heilte etwas gezwungen in ihrem Sprechen. „Haben Sie Besuch gehabt, seit ich Sie nicht gesehen habe?' fragte Viktor. „Sie wissen wohl, daß mich hier kanm jemand aufsucht und daß ich im übrigen nicht empfange.' „Ich habe erfahren, daß Herr von Villeroh

diese Woche durch Merh-snr Anbe gekommen ist.' Blanche errötete nicht, sie rmHelte uur uumerklich die Augen brauen. Dann erhob sie sich nnd schlug eine Promenade durch den Garten vor. Es war im November, ein klarer, aber etwas kalter Tag. Eine leichte Schicht von Rauhreif lag auf den Zweigen der Bäume. Die jungen Leute gingen lange nebeneinander, ohne ein Wort zn sprechen. Endlich brach Viktor das Schweige». „Habe» Sie mir nichts zu sage», nachdem Sie so dringend wünschten, daß ich Ihr Vertrauter

vou andern Dingen sprechen? Es ist überhaupt am besten, wenn dieser Gegenstaud zwischen uns so wenig wie möglich erörtert wird.' Viktor konnte indessen nicht deu Eindruck gewinnen, als ob die ander«? Gesprächsstoffe, die er berührte, fesseMder fnt'das jnnge Mädchen seien. Er dshiite seine» Besuch daher nicht lauge aus. Zwei- oder dreimal in der Woche begab er sich nach der Villa und las gewöhnlWVkUuche UM Frau Bertheau etwas vor. Aber im Grunde empfand er wenig von der stillen Glückseligkeit

, die er von diesem Zusammensein erträumt hatte. Fräuleiu vou Sautiers, die sich im Anfang immer sehr liebenswürdig und freundlich zeigte, wurde bald zerstreut, verlor sich i» Gedanken und war meist nicht bei der Sache. Das bereitete ihm aufrichtigen Kummer, so daß auch seine Stimmung davon beeinflußt wurde. Im Anfang des Dezember wollte Blanche zn ihrem Vormund nach Troyes reisen, um dort längere Zeit zu bleiben. Viktor würde inzwischen also gänzlich vereinsamt sein. Man konnte ihm die tiefe Entmutigung, die er darüber

empfand, anmerken. „Wann werden Sie wieder zurückkehre»?' fragte er Blanche, als er ihr Lebewohl sagte. Noch vor dem Ende des Winters, hoffe ich. Ich liebe den Aufenthalt iu der Villa viel zu sehr, um nicht so bald wie mög lich dorthin zurückzukehren. Und ich freue mich schon daraus, Sie dann wieder hier zu empfangen.' „Danke für das Almosen! Aber ich verlange wirklich nichts.' „O, welch schlimmer Stolz! Zu Ihrer Strafe werden Sie nach Trohes kommen und mich besuchen.' Viktor machte eiu unbestimmtes

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Bozner Zeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 07.06.1911
Descrizione fisica: 8
Nr. 129 „Bozner Zeitung' (Südtiroler Tagblatt). Mittwoch, den 7. Juni 1911. Der Diamant Ks ROH. Roman a. d. Londoner Verbrecherwelt von H.H l ll. Frei bearbeitet von Karl August Tschak. 32. Fortsetzung. Nachdruck verboten. So kam es, daß Viktor, als »r. Tomkms soeben unter unartikulierten Zornesworien ein- trat, ihm die Pistole, die er aus der Tauche zog, schleunigst entwand. Nachdem er dann den kleinen Mann in einen Sessel gedruckt hatte, schloß er die Tür und verriegelte sie: mit glücklicher

« Und dann wandte er sich in einem plötz lichen Wutanfall zur Elmslie. und nur die -schmetternden Fanfaren der Musikkapelle draußen verhinderten, daß man außerhalb des Kabinetts vernahm, wie er schrie : Närrin! Mich verschmähen Sie um eines Mannes willen, der Sie vergiften wollte — der es dahin gebracht hätte, daß Sie jetzt schon kalt und steif wären, wenn ich es nicht ver» hindert hätte!' Viktor Mackenzie war vollständig über rascht, daß man ihn eines Verbrechens be» ^kbttate. das. wie er noch vor fünf Mmuten

, daß es ihm endlich einmal, wie er glaubte, gelungen sei, die Pläne seines Brotgebers zu durch kreuzen, hatte er für einen Augenblick das Spiel der Geliebten verkannt, nun aber egann er zu kichern und wies mit dem Finger auf Mackenzie. «Er sagte, es wäre für den Hofhund, «der ich wußte, für wen das Gift bestimmt war. Hatte ich doch eben erst euch beide im Streit belauscht — fünf Mnuten, bevor er «-.ich um das Gift ersuchte! Aber ich war schlau -- viel zu schlau fiir dich, mein lieber Viktor — und machte

dir ein Tränkchen zurecht, das Nicht einmal einem Kanarienvogel schaden könnte. Acht Gewichtteile destillierten Wassers »nd weiter nichts I' Und in seiner^Schadenfreude, deremTriumph »ur kurzlebig Mn sollte, lachte der kleine Doktor hell auf. . Aber die Wirkung war eine überraschende. Denn nicht Viktor, für den doch bei Tomkins' Handlungsweise das meiste auf dem Stiele stand, ergoß über den Doktor die Fülle seines Hornes, sondern Emma, die befürchtete, daß thre Flucht mit Viktor ^.dadurch verzögert «erden

könnte.^ „Idiot!' zischte sie. „Wie konnten Sie errn Mackenzie eine solche Absicht zutrauen l ir beide verstehen einander aufs beste, und Ihre Torheit hat mir ebensoviel Schaden be reitet wie ihm. Ich -' „Das dürste genügen, meine Liebe,' sprach -Viktor gedehnt und legte seine Hand auf ihren Arm, um sie zurückzuhalten. „Tom Aeht ein, weit ich nach seinem Gesicht beurteilen kann, aß du noch triftigere Gründe hattest als ich, den Tod des Hofhundes zu wünschen. Er hat «inen Fehler begangen

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Bozner Zeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 11.05.1911
Descrizione fisica: 8
,' fügte sie mit bebender Stimme hinzu. „Wie ai:d>.'is hätten Sie sonst den Namen des Elenden wissen und heute noch ihn nennen können?' Emma hörte dies alles mit grimmiger Genugtuung an. Kein Zweifel mehr: Das Mädchen war hierhergebracht worden, um e? zu zwingen, als Preis für die Freiheit Viktor zu heiraten, wollte abe? nichts davon wissen. Aehnliches hatte sie längst geahnt: jetzt war es gewiß, daß Viktor selbst dahinterstecke. Aber dies alles verstärkte nur noch Emmas Ab neigung gegen Käthe. Wohl

Sohn nichts schenken.' Sie blies die Kerze aus, öffnete vorsichtig die Pforte, die den Zugang zu der Privat- wohuung vermittelte, und schlich sich auf den Zehen bis zu einer Tür am Ende des dunklen Korridors, unter der «in sckmnl-,- hervorstahl, ^s war die Tür zu Simon Macken- zies Heiligtum. Von diesem Raum führte eine Glaswr in den Garten, und die ersten Worte, die die Lauscherin erhaschte, hatten darausBezug. „Warte, bis ich die Glastür geschlossen habe,' sagte Viktor. „Ja, ich sehe allerdings

böse aus! Ich habe einen gehörigen Sturz getan, aber ich bin mehr schmutzig als blutig, und gebrochen ist nichts.' „Aber wie kam denn das nur? Sie konnte dich doch nicht vom Dache stoßen,' ließ sich der ältere Mäckenzie vernehmen. < „Nein, wenn sie's gleich gerne getan hätte,' entgegnete Viktor mit häßlichem Lachen. „Ader Dann Gibson kam gerade dazu, als ich in Un gnaden entlassen war. Er war beim Port.er gewesen, um für den Kutscher eine Weisung zu hinterlassen. Als er die Leiter sah, stellte

er s.ch auf die Lauer, kehrte die Leiter, ahnungslos, mit wem er es zu tun habe, um, als ich eben: herunterkletterte, i und schleuderte mich so auf den Fahrweg. Ich war nicht wenig erbost/ aber er war natürlich im vollsten Recht, da er glauben mußte, irgend ein Fremder wolle dem Fräulein zur Flucht, verhelfen.' . ' s Wir wollen jedoch den Schleier des Ge heimnisses, etwas weiter lüften und daher er zählen, daß Gibsons Dazwischenkunft durchaus nicht so „zufällig' gewesen war, wie Viktor annahm

. Er war bekannt als der grimmigste Bullenbeißer unter der männlichen Bedienung des Hauses und würde schon alle Befreiungsgelüste mit derben Händen zerstören. Jetzt wollte sie sich, das Ohr fest an das Schlüsselloch gedrückt, von dem Erfolge ihres Anschlages überzeugen. Wieder und wieder hatte Viktor Mäckenzie ihr die He rat versprochen — nun hatte sie die Beweise sür seinen Verrat in der Hand, Beweise, nach denen ihre Seele dürstete! Es wäre doch wunderlich zugegangen, hätte sie seine Absichten

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Bozner Zeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 12.06.1911
Descrizione fisica: 8
Nr. 133 »Lozner Zeituvg^ (Südtiroler Tagblatt). Montag, dein, 12. Juni 1911, Dcr Diamant des Rajah. Roman a. d. Londoner Verbrecherwelt von H.H i l l. Frei bearbeitet von Kar! August Tschak. 36. Fortsetzung. Nachdruck verboten. ' 34. Kapitel ' ' D«r alte Brunnenschacht. W- . -ige Stunden später saß Viktor Ma ckcnzio» ! der ebc» erst das Rencontre mit Eeorge Hamilto i gehabt hatte, bei seinem Vater, in dessen Kontor die beiden sich eingeschlossen hatten, um von diesem die Vorfälle des Tages

Aufsehen machen, aber dergleichen geht vor über.' - - „Ich wollte, es wäre die andere gewesen/ jammerte Herr Simon. „Die Elmslie verstand sich auf die Behandlung weiblicher Patienten wie keine andere, und ich glaube nicht, daß sie dir ernstlich etwas zuleide getan halte, Viktor.' „Die andere wird auch noch aus irgend eine Weise daran glauben müssen, und zwar noch vor morgen früh,' erwiderte Viktor und sog eine Zeitung aus der Tasche. „Lies diese Notiz im heutigen Wendblatt. Ich kaufte es am Wege

^ '«lso nichts zu jammern, Alter; aber das eine sage ich dir, unsere Lage verlangt rasches Handeln. Aus deinen Schilderungen schließe > ich mit ziemlicher Sicherheit, daß wir im b Hause selbst einen Feind beherbergen, und ich «ette hundert gegen eins, ich werde ihn her- - «ussinden.' ' „Ich verstehe dich nicht, lieber Viktor; ich bin so verwirrt, daß ich, scheint's, keinen Ge- ^ 'kanten mehr fassen kann,' wimmerte Herr Simon. „Jener Pfiff, auf den hin du Drew vor- ! zeitig losließest, war kein Zufall

auf - Sie Elmslie, deren Zeugin sie gewesen, vorge bracht und auf „Fred' als den Mann ange- , spielt hatte, der es dem Angreifer ^eingetränkt' > habe. . „Sie muß sich geirrt haben; ich hätte das 5 <M2dchen abgeschossen, wenn ich es dabei er- «!Zchi hatte, wie es yernver>piomerle,' sägte Herr Simon. „Ich wünschte, du hättest es getan: aber, das Mädchen hat sich nicht geirrt;' ent gegnete Viktor. „Ich erkannte in ihr dieselbe Person, die Tomkins an jenem Tage, da Ha milton und der fesche Fred von Indien

konnten, da doch ein anderer den Diamanten in Beschlag ge nommen hat.' Simon stand schwankend von seinem Stuhle auf. „Wir wollen uns den Burschen ansehen,' keuchte er. „Wenn dem so ist, wie du sagst, dann — dann wirst du mich nicht zaghast finden, sobald es gilt, ihm die Possen zu ver treiben,— was immer auch geschehen muß. Nein, bei Gott, und wenn ich die Sache mit eigenen Händen durchführen muß.' Heftig stieß Viktor seinen Vater in den Sessel zurück. „Du verlierst ja den Kopf, alter Mann,' sagte

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Lienzer Zeitung
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Pagina 22 di 24
Data: 31.05.1902
Descrizione fisica: 24
„Wie heißt diese Straße?' „Nun, es ist der Rindermarkt, kennst Du Dich nicht mehr aus?' „Nehmen wir einen andern Weg.' „Was für Einfälle! — Kommst Du abergläubisch aus Italien zurück? Da unten sagt man, ist es Mode; aber fürchte nichts: Heute ist Dienstag und der dreizehnte ist erst morgen, auch sehe ich keine Krähen ans den Dächern und zu unserer Linken keinen Leichenwagen . . , Aber wahrhaftig. Du bist sehr blaß; ich spasse nicht mehr . . , Was ist Dir?' „Nichts,' antwortete Viktor schnell

und setzte seinen Weg fort. Nach einigen Schritten blieb er aufs neue stehen, als hätte er einen Platz wieder erkannt. „Beim Teufel!' rief Ferdinand aus, ihn mit sich ziehend; „es hat den Anschein, als ob Du in Ancona einem Irrenhause ent sprungen wärest.' Viktor antwortete nicht; seinen Weg verfolgend, überließ er seinem Freunde die Sorge der Unterhaltung. Einige Augenblicke nachher befand er sich an einem gut besetzten Tische, welchen ein Dutzend zügelloser junger Leute umgab, denen von des Bechers

verloren, welche hundert tausend Gulden in Banknoten enthält. Derjenige, welcher sie wieder zurückbringt, erhält zur Belohnung fünftausend Gulden.' Darauf folgte die Adresse. Viktor zitterte. „Fünftausend Gulden zur Belohnung!' fuhr Ferdinand fort. „Findet ihr den Spaß nicht lustig?' „Den Spaß?' fragte einer der Zecher; „warum ein Spaß?' „Warum? Weil die Brieftasche entweder, in die Hände eines ehrlichen Mannes gekommen ist, welcher sie ohne Belohnung zu rückgeben wird, oder in die eines Diebes

, welcher genug von der Rechenkunst versteht, um zu wissen, daß die ganze Summe größer ist als der versprochene Teil.' „Das ist richtig!' riefen vier oder fünf Stimmen zu gleicher Zeit. „Trinken wir! Auf Deine Gesundheit, Ferdinand!' Die Gläser klangen, leerten sich, und füllten sich wieder. Nur Viktor hatte das seinige nicht geleert. „Ein Dieb? ein Dieb?' rief der junge Mann, welcher Viktor gegenüber saß. „Ihr seid sehr scharf, meine jungen Freunde. Nun, ich schäme mich nicht zu gestehen

, daß, sollte es der Zufall fügen, mich durch einen Fund in den Besitz einer solchen Summe zu setzen, ich ihn für mein rechtliches Eigentum ansehen und benutzen würde, auf die Gefahr, von euch verdammt zu werden.' „Das wäre ein großes Unglück,' murmelte Viktor, als spräche er zu sich selber. „O, ein großes Unglück, denn das Leben, welches Sie heute so leicht tragen, würde Sie quälen, und die Freuden, welche Sie mit diesem Gelde sich zu verschaffen wähnen, wären vergiftet.' Der junge Mann betrachtete ihn. „Bei Gott!' rief

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Meraner Zeitung
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Pagina 2 di 6
Data: 28.04.1924
Descrizione fisica: 6
sich Äs Feldherr hervor, konsvlAerte und erwei terte sein Herzogtum: or «ist der Begründer der italionHchen Marine, er hat auch Wecke frisd- li<j^er Kultur, insbesondere durch Griinvung ed.ivc U'NiseMat, >gÄetst>et. Sew Sohn Tmanuel erhielt! die Warlgvaf- schjaft Saluzzo. Die Regieuung Viktor Ama dea II. fiel in die stürmische Zeit des spanischen Erbsolgekriegss; in den darauffolgenden Frie- demsschwissen erwarb er Sardinien Seitdem (1720) bildeten Savoyen «und Sardinien die Hardinische Monarchie. Karl

) und Karl Felix (1S21—18S1). NM dem Tode des letzteren 'begann Nun der neue glüngende Aufstieg des Hauses Sa-ooyew: Karl Albert, Viktor Ema nuel- II., Humbert I. und unser jetzt regierender König Viktor Emanuel III. sind die Repräsen tanten der großen politischen Zeit Italiens. Dieser Reihe von markigen Vertretern des Hauises Savoyen gebührt blas unsterbliche Ver- disnisk, die Zeichen der Zeit richtig erkannt «und «kraftvoll! juiD MNelwIUßt gedesuiet «und diese Deiutungen voll Mut und Tatkraft

wandt, bietet uns «juich im privaten Leben seiner MjitgKeder ein schönes uW erhabenes Beispiel der Arbeit ilind ver PflichtsrWlliung. Die mäM- kichen Mitglieder des Hauses, allen voran Sc-We Majestät der KNnig, widmen sich neben der gewissenhaften Ausübung ihrer Pflichten Als Herrscher bezw- als Soldaten mit Webe und Be« geWerung den Werken der geistigen, tünstlsri- Wen und rolwiös-charitativen Kultur. König Viktor Emianueil ist der große Mimistnatiker, Prinz Amadea wieldier kst der berühmte For

, «durch die König Viktor Emanuel >., einer der gewal tigsten HochgMrgsjäger seiner Zeit, das bis dahin nur selten betretene Steinbock-Revier er schloß umld' hier eine «Pflegestätte für dieses nahe zu ausgervtte Hochwild schuf, wie eine zweite sonst Nirgends «ms Eriken zu finden 'ist. >Jm Sttllfrieden «der Alpen von Nivolet, um säumt von saftgrünen Matten, auf denen lang stieliges «Edelweiß mit großen Sternen zittert, steht dort in ergreiftndeMergeinsamkeit das vom .königlichen Iagdherren erbaute Forsthaus

„Ac- oampamento del Re', wo alljährlich zur Zeit der Steinbock- und Vemsjagden frohes Waiv- mannsleben gepufft und Viktor Emanuel seine Gäste selbst nrit den Geheimnissen der Hochwelt -des Grand Pa-radis vertraut zu machen pOogte. Won den« nahen Felsgraten iiber dem Jagd- Hause rückwärtsschauend, sieht man ob dem zarten Grün der Lärchenbwume den Eisdom des Mm» Vlanc in sckner ganzen unvergleichlichen Pracht, mährend sich zu Mßen das reichbebaute Avstv-Tal weitet, mit zahlreichen Schlössern und Glideiu

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Bozner Tagblatt
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Pagina 1 di 4
Data: 11.10.1943
Descrizione fisica: 4
. Am mittleren Dnjepr wurde im Gegenangriff ein Sowjelreglment ver- nichtek. Südwestlich Weliklje Luki dauern die schweren Kämpfe an. Don beiden Seiten wurden neue Kräfte zugeführk und eingesetzt. In Süd!kalten setzte der Feind vor Vorrat des Hasses Savoyen Faschistische Korrespondenz prangert die Heuchelei und Verlogenheit Viktor Emanuels an ; Rom, 13. Ott. — Die beispiellose Heu chelei und der Verrat, des Hauses Sa voyen, die durch die deutschen Veröffent lichungen bereits unwiderlegbar erwiesen

und an den Pranger gestellt worden sind, werden von der „Correspondenza Republicana', dem amtlichen Organ der republikanischen faschistischen Regie rung, 'noch einmal.an Hand von Aus sprüchen und Regierungshandlungen V i k t o r E m a n u e l e l's III. bestätigt. Die Korrespondenz weist nach, daß Viktor .Emanuel, der heute das Bestreben habe, die Verantwortung für die italienische Politik der letzten zwanzig Jahre aus schließlich dem Faschimus und besonders dem Duce zuzuschieben und sich selbst als einen alten

bewiesen werden könne. U. a. wird an den Ausspruch Viktor Emanuels bei der Verleihung des Großkreuzes des mi litärischen Ordens von Savoyen an Mus solini nach den siegreichen Beendigung des Krieges in Äthiopien erinnert. „Er t gewann den Krieg für unser'fa schistisches Vaterland.' Damit habe Vik tor Emanuel ausdrücklich und aus. freiem Willen den faschistischen Charakter Ita liens anerkannt. Das italienische Blatt erinnert rpeiter an die Botschaft Viktor Emanuels an den Führer nach Abschluß

fenstillstand oder Frieden zu schließen.' Auch an dem Verhalten Viktor.Ema nuels bei der Kriegserklärung Italiens an Frankreich und England beweist die Korrespondenz die Verantwortlichkeit Vik tor Emanuels III. und meint, wenn der König damals angeblich die Kriegserklä rung verurteilt habe, dann wäre es seine Pflicht gewesen, sich ipenigstens mit sei ner ganzen Autorität als König und oberster Kriegsherr der Kriegserklärung zu widersetzen. Stattdessen aber habe es Viktor Emanuel vorgezogen

, sich an der Seite Mussolinis -auf dem Balkon des königlichen Palastes zu zeigen und die Huldigungen und Begeisterung der Volks menge entgegenzunehmen. Gleichzeitig habe Viktor Emanuel damals in einer Proklamation arz die Soldaten erklärt, daß er „dem Duce des Faschismus und Ersten Marschall Italiens' den Oberbe fehl über leine Armee an allen Fronten anvertraue. Auch. Kronprinz Umberto habe die gleiche Haltung eingenommen und den Duce in einer telegraphischen Botschaft als den großen Führer, dem der Sieg gewiß

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