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Bozner Nachrichten
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Pagina 6 di 8
Data: 18.03.1903
Descrizione fisica: 8
überfallen und den Kutscher und sämmtliche sechs Reisenden ermordet. Der Bruder als Bräutigam der Schwester (a la „Ahn frau'). Aus Mailand, 10. ds., wird geschrieben: Die Sig norina Maria Fiori Mosto und der Hotelbesitzer Giuseppe della Valle haben sich in einander verliebt und wollen sich hei- rathen. Die Verlobung hat bereits stattgefunden. Als es sich darum handelte, den Tag der Hochzeit festzustellen, erhielten Braut und Bräutigam je eine Verfügung des Staatsanwal- tes, in der ihnen die Hochzeit

untersagt wird, weil sie Bruder und Schwester seien. Die Signorina Maria Fiori ist ein Fin delkind. Sie wurde am 24. Februar 1882 im Mailänder Fin delhause eingeliefert und erhielt den Namen Maria Mosto. Am 19. Juni 1899 fand sich im Findelhause das Ehepaar Della Valle ein und verlangte, daß man ihnen das Mädchek anvertraue, das am 24. Februar 1882 ins Findelhaus ge bracht worden sei. Als Erkennungszeichen legten sie einen Brief vor, der in der Mitte durchgerissen war. Die eine Hälfte des Briefes

hatte das Findelkind im Händchen gehabt, die andere Hälfte befand sich im Besitze des Ehepaares Delta Valle. Da sich das Erkennungszeichen als zutreffend erwies und das Ehepaar Della Valle sich des besten Rufes erfreute (sie waren Besitzer eines geachteten Mailänder Hotels), so vertraute ihnen die Verwaltung des Findelhauses die damals 13jährige Maria Mosto an. Das Ehepaar Della Valle er klärte, es hätte den Eltern des Kindes, die beide gestorben seien, versprochen, für die Maria zu sorgen. Das Mädchen wurde

denn auch in der Familie Della Valle wie eine Tochter gehalten und aufs Beste erzogen. Sie nannte ihre Pflege- eltcrn Onkel und Tante. Nun lebte in dem Hause ein Sohn des Herrn Della Valle ans dessen erster Ehe. Der junge Mann wußte nicht anders, als daß die Maria ein fremdes, von seinem Vater angenommenes Kind sei. Im Sommer 1901 starb der alte Herr Della Valle. Sein Sohn Giuseppe erbte das väterliche Vermögen und Hotel. Drei Monate später gab die verwitwete Signora Della Valle vor Notar und Zeugen die Erklärung

ab, daß die Signorina Maria Mosto ihre Toch ter sei, weshalb sie dem Mädchen ihren Namen Fiori beilegen wolle. Im Standcsamtsregister wurden die nöthigen Aende rungen vorgenommen. Bald daraus hielt ein bekannter Opern sänger um die Hand der Signorina Maria an, die zu einem Mädchen von hervorragender Schönheit aufgeblüht war. Die verwitwete Signora Della Valle begünstigte den Bewerber, das Fräulein selbst aber wollte nichts von ihm wissen. Als sie mündig geworden war, Verlobte sie sich trotz des heftigsten

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Volksblatt
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Pagina 3 di 14
Data: 13.12.1902
Descrizione fisica: 14
. Der seine Parlamentston, die neueste Art und Weise der gesetzgeberischen Tätigkeit, die von Österreichs Gauen nach Deutschland überlief, hat auch den breiten Rhein übersetzt und im französi schen Parlamente einen gewaltigen Sturm verur sacht. Die bekannte Affaire Humbert stand in Ver handlung. Die Familie Humbert ist eine Betrüger- Familie. Der Betrug beträgt Millionen und Millionen. Da hat nun die Opposition den Jnstizminister beschuldigt, im geheimen den Schwindlern Vorschub zu leisten. Justizminister Valle stellte

das Signal zu einem uner hörten. Tumult. Justizminister Valle Packt seine Schriften zusammen und verläßt die Tribüne. Die Linke dringt aus Coutant ein, welcher auf die Tribüne steigt; man reißt ihn gewaltsam herunter. Alle Par teien des Hauses sind in lebhafter Erregung: sie schreien, sie bedrohen sich gegenseitig. Deputierte zerren einander an den Kleidern, gehen aufeinander mit geballten Fäusten los, sassen einander an der Gurgel und bearbeiten einander mit Händen und Fäusten. Man denke

sich sechshundert Personen in diesem Zustande ausschäumender, ungezügelter Auf regung. Ein Sturm durchbraust den Saal, der in eine Staubwolke gehüllt ist, die aus den Teppichen aufgepeitscht wird. Coutant steht da und provoziert sortwährend den Sturm. Ein nationalistischer Ge sinnungsgenosse, der Pariser Deputierte Syveton, stürzt auf den Justizminister Valle los und ruft ihm zu: „Ihre Bemerkungen sind Lügen und Spitz bübereien!' Es scheint, daß er auf den Minister schlägt. Minister Valle, ein starker Mann

, schlägt mit seiner Ledertasche nach Syveton. Deputierte stürzen sich zwischen Valle und Syveton und der Sturm'braust weiter. Zehn Minuten lang ist das Haus der Schauplatz zahlreicher Rausereien. Präsi dent Bourgeois bedeckt sein Haupt und unterbricht die Sitzung. Der Saal und die Galerien werden geräumt. Nach Wiedereröffnung der Sitzung stellt Präsi dent Bourgeois den Antrag, gegen den Deputierten Coutant die Strafe der Hensur wegen Beleidigung eines Mitgliedes der Regierung zu verlangen. Die Zensur

hat die Ausschließung aus der Kammer für dreißig Sitzungen zur Folge. Nach Wiederausnahme der Sitzung erklärt Kammerpräsident Bourgeois unter großer Un ruhe, Deputierter Syveton habe gegen ein Mitglied der Regierung beleidigende Worte gebraucht. — Deputierter Syveton erklärter habe dem Justiz minister Valle infolge des mit ihm gehabten Streites seine Zeugen gesendet, und wiederholt, daß er mit seiner Äußerung, Valle habe gelogen, sich an die Regierung gewendet habe. — Die Kammer verhängt über Syveton die zeitweise

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