, wonach in Roveredo eine italienische Rechtsfakultät erstehen sollte. Die Geschichte der italienischen Unrversi- tätssrage mit den Innsbrucks Tumulten und der immer wieder Verlautbarten Forderung der Ita liener nach einer Universität in Tr«st ist be kannt. Das neue Regierungsprojekt, dem! der Ab geordnete und Bürgerineister von Roveredo, Ba ron Malfatti, nicht ferne stehen dürfte, das er wenigstens niemals offen bekämpft hat, führte nun zu einer tiefgehenden Spaltung der tirolifchen Italiener
. Die Haltung der Abgeordneten wird schars kritisiert und besonders wird dem! Baron Malfatti vorgeworfen, er stelle das Interesse seiner Heimatsstadt über die nationalen Hoch ziele. Malfatti aber verteidigt sich, indem er er klärt; auch er wolle die Universität in Trieft, könne jedoch uicht begreifen, warum man ein Pro visorium in Roveredo ablehnen solle, um dann wahrscheinlich gar nichts zu erhalten. Manche Abgeordnete pflichten ihm bei, andere sind un schlüssig mü> es dürfte im italienischen Reichs
aus, daß Ro- yeredo sich nicht auf einen- schmählichen Handel einlassen werde. Jede andere Losung der Frage, als jene durch Errichtung einer Universität in Trieft, sei unpatriotisch Änd schändliche Redner bedauerte die schwankende Häutung der Abgeord neten. Wenn man das Triester Ideal ausgebe, könne man auch das Dante-Denkmal in Trient schleifen. Tosender Beifall belohnte diese sana tische Rede. Dr. Bertolini, Vizebürgermeister von Trient> sagte, erbeneide die Roveredaner gar nicht uM das ihnen Zugedachte
Danaergeschenk, denn in Trient sei man überzeugt, daß eine Hoch» schule weder in Roveredo, noch in Trient gedeihen könne; lieber sollten sich die italienischen Stu denten in Graz, Wien oder Prag behelfen. Dr. Candelpergher erklärte im Namen von Roveredo, daß man, daselbst unbedingt für die- Errichtung der Universität in Trieft und nur in-Trieft, also nicht in Roveredo, eintrete. (Lang- anhaltender Beisall.) Dr. Degasperi, der Führer der „katho lischen' Studentenschaft, warnte vor einer unbe dachten Ablehnung
i>ie Universität nicht- (Pejsalk.) Dr. Battistr, Redakteur des „Popoko', meinte, wenn die Italiener sich eine Universität in Roveredo gefalln ließen, so ;sei das' der An fang einer Reihe von nationalen Niederlagen. Auch entspreche- es nicht der Wahrheit,, daß die Studentenzeit- den Kainhff nicht meK weiter führen könnten; wie dje Italiener in Innsbruck nicht gezittert hätten, so würden sie auch in neiuen Känipfen ihren Mann stellen. Möglich, daß. die in der Fremde zerstreuten Studenten nicht so viel lernen