, der gerichtlichen Durchführung der Anklage nur durch Leistung vor: Abbitten und Ilebernahme der entstandenen Kosten zu entgehen. Die Nnio Cathsliea im Parlamente. In der Sitzung vom 24. April des österr. Ab geordnetenhauses richteten die Abgeordneten Breiter und Genossen eine Interpellation an die Herren Minister des Innern und der Justiz betreffend die Schwindeleien der „Unio catholica", die wir hier auszugsweise folgen lassen; jeder Commentar hiezu ist wohl überflüssig: „Die Statuten der Unio catholica
insbeson dere die Bestimmungen über die Art der Zusam mensetzung der Generalversammlung, über die Art der Gebahrung mit dem Vermögen der Ge sellschaft und insbesondere die Verficherungsbe- dingungen, ermöglichen der Unio catholica, deren Deficit von 138 829 K angeblich mit 123 200 K des Garantiefonds gedeckt ist, zahlreiche Opfer zu fangen, dieselben auszubeuten, ohne ihnen die ge ringste Sicherheit zu bieten. Für die Unio catho lica sind auch diese Statuten nicht maßgebend
, denn nach den von ihr versendeten Circularen nimmt sie auch Lebensversicherungen auf, und in den von der Unio catholica in den Blättern ver- z öffentlichten Einschaltungen unterschrieben: „Unio, catholica" und „Janus", bietet sie die besten Be dingungen für Lebensversicherungen. Die Unio catholica hat in: letzten Jahre, ge stützt auf die mächtige Protection des Cardinal- erzbischofs von Wien, auf den päpstlichen Segen — ertheilt am 24. August 1900 (die Unio catho lica sendete aus dem Gewinnüberschusse nach Rom
einen Peterspfennig im Betrage von 1000 Frcs.) — auf die Agitation der Jesuiten, Geistlichkeit und Ordensoberen in Galizien eine rührige Agitation entwickelt, um Mitglieder zu acquiriren, und soll, obwohl ihr Garantievermögen bloß 23 000 Li ausmacht, Versicherungen von vielen Millionen Kronen abgeschlossen haben. Die Unio catholica ist, falls Schäden in größerem Umfange eintreten sollten, nicht in der Lage, ihren Verpflichtungen nachzukommen, dafür sind auf Grund der von dem llfllllllHillI llimHWT — Ministerium
des Innern genehmigten Statuten die „vernchcrtcn" Opfer bis zur Deckung des gan zen Schadens als „Mitglieder" des „Vereines" zu Geldzahlungen von unbestimmter Höhe heran zuziehen. Seit April 1900 hat die Unio catholica durch ihre Repräsentanz in Galizien, an deren Spitze der clericale Ädvocat Dr. Starczewski, der Bernar- dinermönch und bekannte Mädchenverführer Pater Letus Olszewski und ein gewisser^Thumcn gestanden sind, unter den Augen der Behörde viele Schwindeleien begangen, welche bisher
