zum Essen bringt, enteilt sie ihm schaudernd. Der folgende Abschnitt bringt nun das so vorbereitete Ausein andergehen der an ihren Zusammenstößen verzweifelnden Liebenden, Verlobten „Wie die Anführer von zwei Völkern' sind sich Gertrud Preu von Köbach und der Cavaliere Umberto Romanelli gegenübergestanden und so gehen sie auch von einander, jedes stolz aus seine Eigenart und keines hat verloresn. Sie aber ist uns deutschen Südtirolern zu einer Heiligen geworden, einer Heiligen des Deutschtums — wer
. Wirklich und wahrhaftig: Grenze? Auch wenn das Herz, das doch lenkbar, bestimmbar war, den entscheidenden Schlag tat? Nein! Dann nicht mehr! Dann ist jede ver wischt! Also, tu diesen Schlag! Tu ihn, Herz, du verstocktes! Tränen der Verzweiflung erstanden in ihrem ruhlosen Auge. „Umberto!' flüsterte sie bang wie ein Kind. „Umberto!' Aber er rührte sich nicht. Also doch: Grenze? Ja: Grenze! Wie in Todesverach tung hob sie den Blick aus dem Tal empor in die Gletscher. Zu fleckenloser Kette reihten
, die das Ende leibhaftig vor Augen sieht, warf sie sich an ihn; schmiegte sie sich, nicht mehr ein Fünkchen von Wissen und Wollen, an seine keu chende Brust. „Umberto!' schluchzte sie, zum erstenmal ganz sein Geschöpf, und legte sich mck jeder Fiber des Leibs in seinen Willen und mit jedem Strahl ihrer Seele in feine Willkür; „einmal, im Mai, haben wir uns die Welten ge zeigt, die wir einander schenken wollen. Und da war jede schön, die deine und die meine! Und,— jetzt?' Ah, fuhr er zusammen, sie gibt
nach? „Umberto! Und jetzt?' „Gib deine Welt auf!' befahl er mit funkelnden Augen. „Und nimm die meine!' Wesenlos, eigenlos, nichts mehr als schlotternde Nieder lage, weinte sie: „Ja!' * „Denn es gibt keinen Kompromiß!' fuhr er noch gewalt tätiger fort. „Wir haben es erlitten! Haben es tausendmal versucht! Es geht nicht! Einer von uns zwei muß den Ton angeben! Du bist die Frau, ich bin der Mann! Gehöre zu mir!' „Ja!' „Verlasse, was nicht mein ist, und bekenne dich einzig zu mir!' „2a!' „Folge mir! Mir allein
! Ich!' Und wie Falter, die einander verfolgest flirrten sie über den Plast. Schnell ins Haus hinein! Rasch die Treppen hinan! Vor der Stube noch einmal eng neben einander haltgemacht! Weiß, ohne Blut, sein Gesicht; tobend vor Angst ihre Bruft. „Laß mich es .sagen!' begehtte « stürmisch. „Nein, mich! Du hast keine Schuld!' „Du auch nicht!' „Trotzdem, laß mich voran!' „Ich beschwöre dich: mich!' „Nein!' Mit entschlossenem Griff jagte sie seine Hand von der Klinke weg und stres die Tür auf. „Vater! Mutter! Umberto