, die jetzt selbst den Titel der Kaiserin-Witwe annehmen konnte. Sie war damals 3S Jahre alt und fühlte sich stark genug, um die Rolle ihrer großen Tante weiter- ufpielen. In der Tat war es ihr Ehrgeiz, den Prinzen Tschun und seine Gemahlin beiseite zu schieben und dann selbst die Zügel des Regiments zu ergreifen. In diesen Bestrebungen hatte sie den Widerstand, nicht so sehr des Regenten selbst, als den seiner Frau zu überwinden, die auch zu jenen energischen Mandschu-Damen gehörte, die an Tat kraft die Männer
Geliebten. Der Hauptmann, an Leib und Seele gebrochen, läßt Giuditta ihres Weges ziehen und geht einer freudlosen, unsicheren Zukunft ent gegen. Das Stück trägt als nähere Bezeichnung den Titel musikalische Komödie, ist aber seinem ganzen Anfbau nach nichts anderes als eine Operette. Die Musik ist echter-Lehar. Nach einem südlich gefärb ten Straßenbild hört man einen echten Leharwal- zer, der das „Leben lebenswert' erscheinen läßt. Giuditta? erste Liebesszene ist von glühender Stim mungskraft erfüllt