Freitag, den 15. August 1919. „Lirsler Banern-Arttnng' Nr. 32. Seite 3. Unglück verfolgtes Bergvolk soll ins Judenjoch ge spannt werden, das ist das Ziel dieses aufdring lichen, schäbigsten und gefährlichsten aller Feinde. Unterjochen will der Jud den Tiroler! Väter, er bebt in euren Gräbern, der Jude — der Jude be droht die euren Erben hinterlassene, von euch so treu behütete Tirolerscholle! Juden, Juden, schä bige, vaterlandslose Juden drohen Besitz zu ergrei fen von unserer teuren Heimat
und nimmer, „liebe Juden", wird euch das gelingen." Man hat eurem Treiben mit großer Langmut, schließlich mit immer größer werdendem Groll lang genug zugesehen; ihr habt den Bogen viel zu straff schon gespannt, nun kommts zum Schnellen. Wenn unser Landl in Gefahr war, haben sich noch immer die richtigen „fölsafesten Mander" gefunden. Wenn die Tiroler mit den Franzosen und Bayern fertig geworden sind, dann werden sie es auch mit dem schäbigen Judenvolk, das sich uns aufdrängen will. Burschen heraus, junge
und alte! Ohne Unterschied der Partei! Laßt das kleinliche Parteigezänke! Jetzt gilts den gemeinsamen, gefährlichen Feind aus dem Lande zu schmeißen! Den von uns allen bestgehaß ten und verachteten gefährlichen Judenfremdling! Fangen wir Tiroler an, dem jüdischen Volksfeind die Faust unter die Nase zu reiben, vielleicht raffen sich auch andere deutsche Stämme sodann nach Ti rolermuster auf, mit dem nur Unglück über die Länder verbreitenden Judentum Kehraus zu ma chen. Der Tiroler ist von Haus
, daß die besten Männer des Volkes, ohne Un terschied der Parteifarbe, sich ehestens zusammenfinden, um endlich in Schnelle in die Behandlung der Tiroler Judenfrage ein System zu bringen. Die Richtung des geplanten Warenum schlagplatzes in Innsbruck, das Bestreben der Ju den, sich in Tirol immer mehr dauernd niederzu lassen, hier die Zuständigkeit, ob gewässert oder un gewässert zu erlangen, drängt zu raschem Handeln. Führende Männer des Landes heraus! Gründet so fort eine scharfe,, schärfste Antisemitenliga
, damit sich die auserkorenen Persönlichkeiten mit der gebotenen Schnelligkeit und Dringlichkeit an die Arbeit machen können. Die „Redaktion" dieser Zeitung nimmt, rech nungtragend der täglich zunehmenden Erbitterung über die wachsende Judengefahr im Lande diesbe zügliche Vorschläge bereitwilligst entgegen und wer den dieselben sodann zweckentsprechend weiterge leitet. Aus Tiroler, jetzt gilts! Unsere Väter, Brüder und Söhne sind fürs teure Vaterland gefallen, aber nicht für unseren ärgsten Volksfeind — den Juden