zum Umschlagsplatz, die Zahl, der Banken verfünffachte sich innerhalb eines Jahres, die einheimische Produktion — soweit sie die durch den Krieg zeitweise lähmgelegte Produktionsfähigkeit schon er reicht hatte — erfreut« sich guten Absatzes. Tirol ivuvde also yus der valutastarken Nachbarschaft viel besucht. Diese Vorliebe für das Land zeigte sich auch zur Rcisetzelt. Noch im vergangnen Sommer war es in Tirol trotz der starken VrciserböhungLtt und der neuen Steuern, welche die Frem- denitchustrie beläßeten
auf Valutageschäfte. Ter Kredit wird (knayp, und Made.jetzt bedürften oio Unternehmer und Kauf- lcuie des denkbar Müßten Kredites, üm Neuanschaffnugeil durchführen zu können. Die Forderungeil der Tiroler Bauern für die Produkte ihrer Landwirtschaft steigen ins Ungxmessene. Kartoffeln, Fett, Mich und devglleichen haben die Weltmarktparität be reits läng« überschritten. Amerikanisches Schweinefett wird im Lande zu.1700—1900. Kronen pro Kilo verkamst, je uach»- dem der Dollar sieiglt oder fällt. 'Man bezahlte
auch schon .Südklroler LanderzeNrms'. für die.gleiche 'Ware 2400 Kronen,, dieselbe Qualität und aus der gleichen Lieferzeit. Für Tiroler Butter aber w-rdeir 2500—3000 Kronen verlangt. In einzelnen Hotels wird die Butter mit 4000—6000 Kronen bezahlt. Daher bequemen sich die Bauern nichts ihre Preise denen des Weltmarkts? ött. j ji&affen. Holländische. Butter erhält man um 30 Prozein billiger», als einheimische, nur ist sie selten zu haben, weO die vaue'rnfrcundliche Landesregierung zu Innsbruck
auch eine Veränderung unse res Verhältnisses zu den Nachbarn im Deutschen Reiche ein. Tirol war. ein beliebtes» leicht erreichbares Ausflnchzieh mit der Mark in der Tasche lebte man .hier noch billig! und Mt, um den Preis von 15 Mark (gerechnet 1:40) ist aber in Tiroler Unterkünften kein Mittagnkähl zu erhalten. Die Herrlichkeit mit dem vielbegehrten billigen Tiroler Wein ist ebenfalls vorüber, die Preise in Deutschland für Inländer- Weine sind derzeit niedriger, als jene in Tirol. Tiroler Weine in Deutschland
bezahlt man ungdfähr mit der gleichen Summe (1:40), wenn aber die neue Ware der Weinernte! 1921 Über den Brenner gerollt sein wird, ergibt sich die Ungeheuerlichkeit,, daß man Tiroler-Wein im Auslande bil liger trinkt, als in jenem bedauernswerten Ecktei(e., von dem diese GottcSgqbe den Namen hat. Die Wirte haben Vas Recht ,auch alten Wein zum Anfchaffunaiswerte des neuen zu verkaufen: bei dem derzeitigen Stand der Lira aber wird dev Tiroler-Wein in Bayern beispielsweise billiger sein, als im Jnlande