„Friedhofkunst'. — „Heimatschutz und Frem denverkehr'. Diese höchst zeitgemäßen Gegenstände behandelte Hofrat Dr. Giannoni aus Wien in den Vortragsabenden, welche die Meraner Heimatschutz- Ortsgruppe letzte Woche am 27. und 28. Oktober, im Theatersaale des kath. Gesellenvereines veran staltete. lieber „Friedhofkunst' sprach er am Dion tag. Der Vortrag paßte so recht in oie Tage vor Al lerheiligen, wo sich der Leute Denken mehr als sonst den Friedhöfen zuwendet. Der Vortragende erin nerte zuerst
da eine wichtige Aufgabe zu. So nebenbei führte der Vortragende auch Bilder von einem jüdischen Fried hof und von einem Krematorium der Vollständig keit halber vor Augen. Den überaus gedankentiefen, lehrreichen und anschaulichen Ausführungen wurde am Schlüsse reicher Beifall zuteil. Wir möchten nur wünschen, daß die dargelegten Grundsätze auch all seitige Beachtung fänden! — Am Dienstag sprach Hofrat Dr. Giannoni über „Heimatschutz und Frem denverkehr' — ein Gegenstand beachtenswert beson- oers in unserem
, wirtschaftlichen Wert und sind Gegenstand eines Erwerbszweiges, der Fremdenindustrie gewor den. Der Fremdenverkehr kann der Heimatschutz- bewegung schädlich werden, insoferne es Luxus fremde gibt, welche sich nicht der Gegend anbeguemen, sondern diese sich unterordnen wollen, und dadurch, .daß Fremdenindustrielle zur Ausnützung des Frem denverkehres zu augenblicklichen Gewinnen Kunst- .denkmäler und Städtebilder, sowie Landschastkbil- der, Naturschönheiten, charakteristische Züge des Volkstums zerstören
. Das muß aber nicht sein und wirkt schädigend und zerstörend auf den Fremden verkehr zurück, weil es das vernichtet, um wessent- jvillen der Fremde kommt. Weitblickende Fremden- Verkehrsförderer gehen deshalb mit dem Heimat schutz, welcher die Schönheiten und Denkwürdigkeiten und Sehenswürdigkeiten eines Ortes, einer Land schaft, einer Gegend erhalten und pflegen will, Hand in Hand. Diese Zusammenarbeit oder gegenseitige Störung kann die Erschließungsmittel des Frem denverkehrs (Anlage von Wegen
