in der Beweisführung über die Beistimmung einer un geheuren Majorität der Männer von Verstand, Unabhängigkeit, politischer, Bildung, Berechnung der Tragweite der Beschlüsse rc., ganz gefehlt hat, erlaubt nicht, der von den. „Tiroler Stimmen' so hoch ge priesenen Massenmajorität jene Bedeutung beizulegen, die sie hätte, wenn z, B. die Mehrheit der hiesigen Universität, besonders der staats- und rechtswissenschaftlichen Fakultät sich für sie erklärt hätte. Doch was wäre, nach der Einsicht der „Tiroler Stimmen
und niederen Studienanstalten, besonders deren weltliche Glieder, schwerlich in einer ungeheuren Majorität Verehrer der „Tiroler Stimmen' sein, und daß dasselbe nicht weniger von den öffentlichen Behörden, wenigstens den weltlichen, gelten werde, scheint man ohne Furcht, hierin dementirt zu werden, annehmen zu können. Gestehe man demnach es sich offen, daß die In telligenz und die Wissenschaft sowohl in der Schule, als auch in den öffentlichen Verwaltungskreisen und in der öffentlichen Presse
, ja daß selbst die reifere Jugend, welcher doch, wie Einige meinen, die Zukunft gehört —, der immensen Mehrheit nach—, nicht zur Partei der „Tiroler Stimmen' gehören. — Ist dies aber unbestreitbar, so wird man das Herrschaftsgebiet der „Tir. Stim' eher auf eine Minorität beschränken müssen, als auf eine Majorität ausdehnen dürfen. Noch kleiner wird das Land der „Tirol. St.', wenn es nach dem Erfolge gemessen wird, den sie durch ihre Jntervenirung bei der jüngsten 500jährigen Säkularfeier zu erzielen im Stande
waren. Die im Namen der Schützen des Landes geforderte Vertheilung der Beste nach dem Fuße des spezifischen Tirolerthums wurde von der ungeheuren Mehrheit dieser Schützen nicht getheilt, der stille Wunsch, den 29. September zu Schritten zu benützen, welche geeignet sein könnten, die Aufhebung des Protestantenpatentes zu erwirken, wurde vom Volke nicht unterstützt, die projektirte Monstreprozession nach Absam um Erhaltung der Glau benseinheit, wie diese von den „Tiroler Stimmen' aufgefaßt wird, unterlassen
, die Festfeier nicht, wie es von den „Tiroler Stimmen' diktirt war, blos auf die Kirche und den Schießstand eingeschlossen, dagegen wurden Oesterreich und Deutschland brüderlich ge laden und am Schießstande herzlich behandelt. Ver traten nun die „Tiroler Stimmen' bei dieser Feier, der dieselben eine solche Wichtigkeit beilegten, daß sie sich es zur heiligsten Pflicht rechneten, nicht zu ruhen, bevor sie jeden Zweifel gehoben, jeden Flecken rein ge waschen haben —, vertraten die „Tiroler Stimmen' nun damals