» besaßen die Tiroler die vorzüglichste Fenerwaffc. Die Handhabung des Stutzens war für Jung und Alt Vergnügen, was sich oft bis zur Leidenschaft steigerte. Vergleichen wir die Treffwahrscheinlichkeit der Gewehre der Tiroler, denen der französischen Infanterie gegenüber, so er gibt sich: Im Jahre 1809. Entfernung auf Schritte 200, 300, 400, 500, 600. Treffer nach Prozenten Tiroler Stutze» . . . 99, 82, 32, lg, 4 auf eine Scheibe 4^ hoch, 4/ breit. Franz. Infanterie-Gewehre S3, 29, l6, —, — Scheibe
6^ hoch, 100' breit. Im Jahre 1348 Entfernung auf Schritte 200, 30V, 400, 500, 600 Treffer nach Prozenten. Tiroler Stutzen . . . 99, 34, 46, 13, 10 Scheiben wie oben Französische Minw-Gewchrc 99, 92, 75, 75, 75 So hatten schon im Jahre 1843 die französischen Gewehre die der Tiroler an Treffwahrscheinlichkeit bedeutend überflügelt. Seit dem Jahre 1343 wurden die Waffen der Armeen meist nach neuem Systeme eingeführt und erreichten dadurch, man möchte glau ben, den höchsten Grad der Vollkommenheit
. In Tirol wurde nur wenig zur Verbesserung der Gewehre gethan, und erst i» neuester Zeit führte man die Gabel ein. Nnr einzelne Schützen haben es bis zur Spitzkugel gebracht. Dem Landesvertheidiger steht die trefflichste Feuer- Waffe nicht mehr zn Gebote und es ist der Fall ein. getreten, daß der Flind in besserer Qualität die Waffe besitzt, die früher den Tiroler so furchtbar machte. Allein nicht nur in der Waffeutechnik, sondern anch in der Ausbildung der Truppen wurde Stannens- werthes geleistet
. In den Napoleonischen Kriegen bestand meist nnr schwere Infanterie; Liliieiiformation nnd Massen Ware» fast universell. Der Feind stand am Fuße des Berg Jsels in langen Reihen aufgestellt. In diesen Reihe» richteten die Kugeln der Tiroler furchtbare Verhee rungen an. Diese Kampfmethode wurde in jüngster Zeit fast ganz nmgestaltet, denn die starre^ Linien formation wurde aufgegeben, dafür das Tiraillenr- fystem ausgebildet. Dies hebt, sagt ein tüchtiger Schriftsteller, das geistige Element, besonders die persönliche
aus. Anders jetzt. Dorfgefechte und sorgsame Terrainbenütznng sind jetzt ebenso sehr Regel, als sie früher Ansnahme waren, da her scheut die leichte Truppe kein Gebirge mehr. Ist aber, fragen wir weiter, die Tiroler Landesvertheidi gung so organisirt und ausgebildet, um einer solchen Armee gegenüber das Vaterland mit Erfolg verthei digen zn können? Nein! den» häufig ge»»g habe» die Kompagnien Führer an der Spitze, die das Wort Tirailliren nicht kennen. Die geographischen nnd topographischen Veränderun gen erschweren