Seite 4 Tiroler BolkSblan 19. Juni 1909 Der Treneschnmr vo« Tirol. Motto: „Herz, dich Wahlen wir zum Schilde In den schweren Kampfestagen, Daß der Feinde Troß, der wilde Werde in die Flucht geschlagen.' Winrich an der Wolt. „Umgürtet euch, seit tapfer und bereit, wider die Völker zu streiten, die sich zusammengerottet haben, uns und unser Heiligtum zu vertilgen,' (I. Bd. Machab. III. 38), so mag wohl die Kriegs- Parole gelautet haben in jenen Zeiten, wo der stolze Korse Napoleon seinen eisernen
. Wiederum erschien General Laudon, um die Tiroler Truppen marschbereit zu halten. Schon stand anno 1809 Napoleon mit seiner Armee in Italien. Und so konnte es nicht mehr lange dauern, daß seine Direktiven nach dem Zentrum von Tirol ergingen. Am 18. Januar 1801 erschienen die ersten französischen Truppen in der Stadt Bozen und nisteten sich allmählich durch nachrückende Streifregimenter in Bozen ziemlich häus lich ein, aßen und tranken und lebten, wie es in einer Aufzeichnung heißt, auf Kosten der Stadt
und der Privaten prächtig. Dieser Ausenthalt der Herren Frankmänner kostete der Stadt Bozen bei 300.000 fl, das Trinkgeld von 12.000 (!!) mit eingerechnet. Hierauf zogen sie wohlgenährt und gut abgefüttert aus, um den in zwei Monaten darauf folgenden Bayern Platz zu machen. Und, ehe das Jahr 1805 zu Ende gegangen, waren die Tiroler nicht mehr Oesterreicher, sondern Bayern, hatten als Reichswappen nicht mehr den Reichs adler, sondern den bayrischen Löwen! Das Kriegselend im Lande ward nun neuer dings
nicht nur angefacht, sondern zu einer hell lodernden Flamme entbrannt. Von den Bayern wie Verräter und Revolutionäre behandelt, aller alten, verbrieften und rechtlich erworbenen Privi legien beraubt, mit aufgezwungen fremden Seel sorgern und Beamten bedrückt, konnte sich das bie dere Tiroler Volk einfach nicht mehr sehen, ohne sich Mann an Mann sest aneinanderzuschließen, um sich selbst aus solch schmachvollen Sklaven ketten zu befreien. Dazu stand auch ein Anführer auf, der das Vertrauen aller Tiroler besaß
Befrei ung des Vaterlandes von denHäuptern der Landesverteidigung eingegangenen Gelübdes, soll das Herz-Jesufest zu einem beständigen Feiertag erhoben und im TirolerKalender rot eingedruckt werden.' Der Feier dieses Festes in Innsbruck wohnte der Tiroler Oberkommandant selbst bei und er baute alle durch seine Andacht. So der Treuschwur anno 1809. Sie haben sich gelegt die ausgetürmten Kriegs fluten, die milden Oelzweige des Friedens sie grün ten wieder im heiligen Lande Tirol