Nr. 195 Dienstag den 26. August die Wagschale gelegt werden, ebenso wie die Stink bomben und Unratkübel, welche die beiden klerikalen Parteien, Christlichsoziale und Konservative, be ziehungsweise ihre Zeitungen täglich gegeneinander entleeren, von ihnen nicht auf die Wagschale gelegt werden. Was haben sich da nicht schon die „Neuen Tiroler Stimmen" gegen den „Anzeiger" und um gekehrt der „Allgemeine Tiroler Anzeiger" gegen die „Stimmen" „beklagt". Wir haben ja über diese be merkenswerte
Kinder vergewaltigt, genotzüchtigt und der Blutschande geopfert hat, und die Feststellung, daß Valentini ein Christlichsozialer war, hat die Volks-Aeitung Redaktion des „Tiroler" in ein wahres Delirium verfallen lassen. Die Donnerstagnummer bringt daher folgenden köstlichen Erguß, den wir zur Er heiterung unserer Leser abdrucken müssen. Das Leichenschänderblättchen schreibt: Eine bemitleidenswerte Gesellschaft ist das Bozner „Redaktionskomitee" der Innsbrucker roten „Volkszeitung". Das Komitee
, welches im mer unauffindbar ist, wenn es Ehre und guten Namen des Nächsten verbrecherisch angegriffen hat, entdeckte jetzt gar einen christlichsozialen Wüstling. Hört, Genosien, wie interessant! Der Mann hat Notzucht, Schandung und Blutschande begangen, war durch 15 Jahre beim christlich!ozia- len „Tiroler" beschäftigt. (Hier kommt der Schlußsatz unserer Notiz und dann weiter:) Ge wiß, verehrte „Volkszeitung", erlauben wir uns auch heute noch die Behauptung, daß die sozial demokratischen Ideen die Familie
Heuchler bestehen, wixd es Genossen und Verbrecher geben, welche die Kir- chen besuchen, sei es auch nur, um sich in Stellun- gen zu behaupten. Also, Valentini war kein Christlichsozialer. Er hat seine christlichsoziale Gesinnung nur geheuchelt, da mit er beim „Tiroler" Hausknecht für wöchentlich 80 Kronen inklusive „Tiroler"-Austragen bleiben darf. Ja, für wie dumm schaut denn das Leichen schänderblättchen seine Leser eigentlich an? Glaubt der „Tiroler" vielleicht, mit dem Faschingsscherz
, in den Reichsrat oder in die Kraukenkasie ftattgefunden haben, war Valentini ein eifriger Agitator. Selbst in der Druckerei agitierte er im mer für die klerikalen Kandidaten und die „roten" Buchdrucker hatten verschiedene Male Gelegenheit, sein loses Mundstück über die „entsittlichten Sozial demokraten" zu hören. Es grenzt an Lächerlichkeit, wenn der „Tiroler" behauptet, Valentini habe das Christentum nur geheuchelt. Um einen Haus knechtposten wird wohl niemand heucheln und jeden falls