Ankunft der Tiroler Schützen in München und Augeburg schreibt die A. Z.: Heute Mittags gegen 1 Uhr sind die nach Frankfurt ziehenden Tiroler Schützen, wohl bei 300 an der Zahl, stattliche Männer, deren äußere Erscheinung schon einen imponirenden Eindruck macht, hier eingetroffen. V-'ele von ihnen sind mit der silbernen Medaille der Landes? Vertheidiger geschmückt, da sie 1859 und zum Theil schon frü her dem nalfchen Feind an der Grenze gegenübergestanden. An ihrer Spitze befindet
t?96 in allen Kämpfen der Tiroler geweht, links eine Fahne in österreichischen Farten, gelb und schwarz, mit dem Doppelaar in der Mitte, und rechts die Tiroler Schützenfahne, grün und weiß, mit dem » rothen einköpfiqen Aoler darin, alle drei von kraftigen Männern getragen. Unmittelbar darauf folgten vier Pfeifer, mit einem Tambour; welche abwechselnd mit der hie sigen Schützenmnsik spielten, und dann etwa acht Sänger, woraus die Schützen sitbst in geordneten Reihen, je vier Mann hoch, die Wipp- und Pusterthaier
voran, worauf die Passey« rer, Ober- und Unterinnthaler/ Oezthaler, Vintschgauer, Bo- zener, Meraner u. ^ w. folgten. Alle trugen die in ledernen Ueberzügen wohlverwahrten Stutzen auf der Schulter, die. Mündung nach vorn> den Kolben nach hinten; auf dem Schü tze nhut eine grü»! und weiße SchÜFencocarde, darauf einen kleinen rothen Schild mit dem goldenen Tiroler Adler, viele UU.i Edelweiß, Spielhahnfevetn und sönstigm V!YUprul»v'«»-.- - ^ chener Schützenfahne mit der Musik und der Sckützendepütä
- tion voran, mitten durch die massenhaft zusammengeströmte Volksmenge, überall freudig begrüßt, und unter dem Jauchzen der Tiroler Schützen, vom Bahnhlf nach der Westendhalle, wo für 350 Personen gedeckt war, und daS Mittagsmahl ein genommen wurde. Vor der Westendhalle angekommen, erfreu ten die Tiroler Sänger durch den Vortrag eineS Nationallie des, was mit donnerndem Hoch verdankt wurde. Auch beim Mahl trugen dieselben noch einige Gesangstücke vor. Der Tiroler Landeshauptmann brachte
einen Trinkspruch der Mün chener Schützengesellschaft, der eS hauptsächlich zu danken sei, daß daS Frankfurter Schützenfest ein wirklich deutsches gewor den, wo unangenehme Bewegung nicht mehr zu besorgen stehe. Gegen 4 Uhr, nach beendigtem Mahl, während dessen anch die bayerische Nationalhymne gespielt worden war, begaben sich die einheimischen und Tiroler Schützen größtentheils wie der nach-dem Bahnhof, wo nach halb 5 Uhr ein weiterer Bahnzug wieder zahlreiche Schützen ans Wien, Unter- und Oberöstencich