der dreispaltigen Petitzeile 3 kr., bei dreimaliger Einrückung 6 kr. österr. Währ. — Bestellungen werden in der Expedition (MuseumSstraße Nr. 578) und durch alle k. k. Postämter frankirt entgegengenommen. Unversiegelte ZeitungSreklamationen wnden portofrei befördert. Das römische Recht und die „Tiroler Stimmen.' Innsbruck, 19. November. In Nr. 264 sprechen die „Tiroler Stimmen' in einem, wie gewöhnlich, „lehr gelehrten Artikel,' überschrieben: Cäsar oder Kaiser? das große Wort, daß deutsche Rechts auffassung
ihre Losung, römische Rechtstheorie aber die ihrer Gegner sei; darin liege auch der Schlüssel zu jenem Geheimnisse, das sich, wie sie sagen, auf die beiderseitigen, ganz verschiedenen Anschauungen der österreichischen Reichsverfassung beziehe, denn während sie (die „Tiroler Stimmen'), als Konservative Tirols, sowohl im G la u be n Sl e b e n, als auch in der gesammten R e ch t s a u f s a s s u n g die Erben ihrer Vater, also Deutsche seien, so beweise die ganze politische Existenz ihrer Widersacher
, daß diese sich ihrer deutschen Väter schämen und daß sie den deutschen Beruf, sonderbar genug, in einem politischen Renegatenthum erkennen, das nicht ruhe, bis auch die letzte Wurzel wahrhaft deutschen Rechtes im Herzen der Nation ertödtet sei, was sie (die „Tiroler Stimmen') Alles auch beweisen werden. Wie nun dieser Beweis den „Tiroler Stimmen' in der bezogenen Nummer, so wie in den späteren Nummern 265 und 266 gelungen, soll dem Urtheile des Lesepublikums anheimgestellt bleiben; hier wird nur das überraschende Geständniß
zur Nachricht ge nommen, daß die „TirolerStimmen. als die Vertreter der tirolischen Konservativen, das römische Recht nicht nur in Glaubens-, sondern auch in Rechts sachen verlassen, und sich dem deutschen Boden zugewendet haben. Wäre dieses mit selbstbewußter Ueberlegung gesprochen, so würden sie nunmehr eben da angelangt sein, wo die Jnn-Zeitung fortan ge standen ist und von wo aus diese ihrer Nachbarin wenigstens in Einem Punkte die Hand zur theilweisen Verständigung bieten könnte. Ob aber die „Tiroler
Stimmen' die Tragweite ihrer Konzession wohl gehörig erwogen und nicht etwa, wie ihnen sonst passirte, auf ein Terrain gerathen seien, wo sie sich. wie gewöhnlich, nicht auskennen? Die Jnn-Zeitung befürchtet sehr, eS möchte letzteres der Fall sein und zwar aus folgenden Gründen: 1. Die „Tiroler Stimmen' sammt Anhang holten sich bisher stets Rath und Stärke, auch in Recht s- und in politischen Sachen, am liebsten von Süden, diesen bis nach Rom ausgedehnt; sollte es nun hierin seit wenigen Tagen