Frage einzuberufen, Bundes kanzler Seipel erklärte sich bereit, am Mittwoch den 11. Mitteilungen über die Verhandlungen mit der italienischen Regierung zu machen. Die Tiroler Abgeordneten hatten in ihrem Tele- gramme an den Landeshauptmann von Tirol Abwarten als rötlich empfohlen und mitgeteilt, daß sie ihre Pflicht vollauf erfüllen würden. Der Hohn Italiens. Nicht unerwähnt darf das Verhalten der italienischen Presse bleiben: es hatte hauptsächlich dazu beigetragen, daß die Srimmung
haben sollte, die Südtiroler hätten sich, mit ihren Bitten nur an die italienische Regierung zu wenden, erhält er die Antwort: die deutsche Kultur Südtirols muß geopfert werden. Die Stimme der Tiroler Gemeinden. Es war angebracht, daß nun der Lessen tlichkeit von einer Aktion Nachricht gegeben wurde, womit die Gemein den des österreichischen Tirols sich an die Regierung wandten. Die Bürgermeister folgender Gemeinden Tirols: Abfaltersbach, Absam, Achental, Alnet, Aldrans, Alkus, Alpach, Amlach, Ampaß, Amras, Angath, Anras
usw. nachstehende Austorderung gerichtet: Der gefertigte Bürgermeister richtet im Namen seiner Gemeinde an die Vertreter des Landes Tirol, an die Landesregierung, ebenso wie an die Herren Nationalräte, die dringende Bitte, bei der österreichischen Regierung das Verlangen der Tiroler Bevölkerung vorzulegen, daß gegen die beispiellose Unterdrückung des deutschen Volkes in Süd tirol bei den europäischen Mächten Einspruch erhoben und auf ein Einschreiten dieser Mächte zur Linderung der Leiden unserer
Brüder hingearbeitet werde. Diese Eingabe wurde von den Tiroler Nationalräten dem Bundeskanzler Dr. Seipel überreicht und wurde daher folgendes Komuniquee ausgegeben: Die Tiroler Abgeordneten, Minister a. D. Haueis, Dr. Kneußl, Dr. Kolb, Dr. Schuschnigg, Dr. Slraff- ner, Abram und Scheibein erschinuen beim Bundeskanzler, der sie in Gegenwart des Ministers Thaler empfing. Aba. Dr. Straffner überreichte im Namen sämtlicher Tiroler Abgeordneten gleichlautende Entschließungen aller Gemeindevertretungen
des Landes Tirol, in denen die Tiroler Landesregierung, ebenso wie die Tiroler Nationalräte, dringend ersucht werden, der österreichi schen Bundesregierung das Verlangen der Tiroler Be völkerung vorzulegen, daß sie Schritte zur Linderung der Leiden der Deutschen in Südtirol unternehmen möge. Bundeskanzler Dr. Seipel erklärte in seiner Ant wort, daß er die vorgelegten Resolutionen als Ausdruck der Volksstimmung zur Kenntnis nehme und sich vorbe- Halle, im geeigneten Zeitpunkt und in der geeigneten Form