für jedes Dutzend ein Freiexemplar. Alle Nachrichten und Berichte sowie Rezensionsexemplare von Zeitschriften an die Redaktion deS „Tiroler Volksboten', > Baumkirchen, Unterinntal. Alle Bestellungen, Geldsendungen und Reklamationen sind stets zu richten an die Administration des .Tiroler Volksboten'. Innsbruck, Andreas Hoferstraße 4. Nr. 8 Innsbruck, Freitag, den 12. NprLl 1SIZ. XX. Jahrg. Ein alter Tiroler VoWbMuch. ES ist dermalen ein groß'Geschall undG?wc, um die Altertümer dem Lande zu erhalten. In, Schrif
und Hauser hineinwurzeln . . . Jetzt spitzt ihr die Ohren. — Was mein 'ich etwa damit? Just nichts anderes als das „alte Tiroler Glabele', die tiefe, lebendige, treibkrästige Religiosität, die sich nach außen und innen reich betätiget. — Ach, jetzt kommt Wieder eine Predigt! — Mit Nichten, sondern ein ganz welt licher Artikel. Paßt nur aus. -. Da bin ich vor einiger Zeit mit einem berühm ten Reisefchriftsteller, einem weitläufigen, hochgebilde ten Mannes der schon viele Dutzend Herren Länder durchwandert
,» hochstrebenden Sinn, dieses VM sei noch micht erstarrt in , dem kalten Hauch der Zeit, sondern es- lebe noch wärm und heiß in.alter Kraft und Schönheit. In Tirol habe er auf allen seinen Reisen die schönsten, herzerhebensten Bilder von Land und Leuten gefun den, da werde sein Heimweh nach schöneren Zeiten immer gestillt. D a s ist ein beinahe überschwängliches Lob, nicht wahr? Ob wir es noch ganz verdienen? — So viel steht fest: wenn unser Tiroler Volk edel, bieder, tapser, heldenmütig, opferwillig
, grundehrlich und treuherzig, voll Geist und Gemüt, voll Kunstfreude und Schönheitssinn, wenn unser Volksleben noch wahr und naturfrisch ist, wenn sich die Fremden bei uns wohl und sicher suhlen, so verdanken wir das alles der tiefen Gläubigkeit, der innigen Religiosität, die im ganzen.Volke lebt und wirkt. — Der alte Tiroler. Glaube ist der Boden, aus dem all die schönen Cha raktereigenschaften gleich zarten, farbigen Blumen her auswachsen, Frische und Leben ziehen. Nehmt unserem Volke seine tiefe
, frisch und in Ehren bleibt, der muß alles daransetzen, um den Glauben .des Volkes zu halten und zu vertiefen. ,— Da haben besonders die Tiroler Väter und Mütter, die Haus vorstände, eine edle, hochpatriotische Aufgabe. An ihnen liegt es, das kostbare Erbstück von Vaters Zeiten her ihren Kindern treu und ungemindert zu hinterlassen. Schaut — Ihr mögt Eure» Sindern Haus und Hof und Wiesen und Alpen und Freigeld vererben, aber das alles ist nicht so viel wert, als die Hinterlassenschaft