«Vetlage zum »Tiroler Volkblatt' Rr. S2. vom Samstag, 17. November 1900 An die Tiroler! Eing'schlagen hat's in die deutschnationale Spelunke und das Dach brennt lichterloh. Ja, eing'schlagen hat's und jetzt winseln sie, heulen sie und brüllen sie auf allen Seiten und in allen Tonarten. Wir haben uns «ämlich erlaubt, unter der Spitzmarke: „Wer die Deutschnationalen sind?' ein Mahuwo> t an das Tiroler Volk zu richten und es wieder einmal darauf aufmerk sam zu machen, was für gefährliche, giftige
(die sie nicht widerlegen können) und über unsere Frechheit, denn das passt den Deutschnationalen natürlich nicht, wenn die echten Tiroler ibmn die Wahrheit sagen; das nennen die Deutschnationalen Frechheit. Daran kann jeder, rechtschaffene Bauer, erkennen, was da? sür brave Leute sind, die heilojohlenden Deutschnationalen. Die Geschichte ist so, passt auf Tiroler: Irgend ein preußi scher Spion oder Hetzer kommt ins Landl und treibt da fein Unwesen, indem er die eine Hälfte der Tiroler gegen die andere Hülste aufhetzen
will; endlich merken die Tiroler, was der saubere Kerl vor hat und sagen ihm inS Gesicht, dass er ein Lump sei, und das* sie ihm heimleuchten würden, wenn er'S noch so weiter treibe. Was tdut aber der fremd? Lump? Er wird wüthend und wirst den Tirolern Frechheitvor; — nun gut, g'rad fo machen'S unsere Deutschnationalen. 2. Beklagen sich die unschuldigen Heilojohler dar über, dass wir sie neulich „Kerle' genannt haben. Die armen Hascher, eS thut uns wirklich leid! Aber leider wussten wir nicht, dass
'. Zu den letzteren gehören die Deutschnationalen allerdings nickt, wohl aber die Tiroler Bauern, die sich das Treiben der Deutschnationalen bis jetzt ruhig angesehen haben. Mit der Zeit dürfte das freilich anders werden. Die Heilo johler erlauben sich nämlich immer lauter zu johlen, und obwohl der Tiroler sehr viel Geduld hat, so wird er doch endlich zu den naseweisen WotanSgigerln sagen: »Haltet 's Maul!' Der Augenblick, wo das geschieht, scheint schon ziemlich nahe zu sein. Ein frischer Luftzug weht
durch die Tiroler Berge, und die Tiroler horchen auf und sagen: „Was ist das für ein Gejohle dort unten in den Städten? Das klingt nicht wie das Brausen der Bäche, oder wie das Rauschen der Wälder, wie der Schlachtruf der Tiroler! Es klingt wie die hohle Stimme des Abfalls und Verraths!' So sprechen die Tiroler und stehen auf, um Ordnung zu machen. Wo das Heilogejohle am stärksten ist, dorten ziehen sie hin. Und wie die Spatzen vor dem Gluthauche eines WaldbrandeS, so stäuben die Demschnationalen auseinander