Kriegs jahr gab auch den Juden Gelegenheit, sich neue Verdienste um das Haus Oesterreich zu erwerben. Freilich fand auch nicht ein einziger der zahlreichen Historiographen dieser KriegSepoche, zu deren jüngsten für Tirol und Vorarlberg der Landeshauptmann von Oberösterreich, Dr. Ebenhoch, gehört, ein Wort der Anerkennung für die Juden. Vorerst sei er wähnt, daß eine Wiener Jüdin, die durch Geist und Herz ausgezeichnete, unvergeßliche Baronin Fanny Arnstein es war, die Hormayr, der bekannte Intendant
von den Kaufleuten selbst fatiert wurden, also wohl kaum zu hoch gegriffen wurden.' Ich habe meinem vorstehenden AuSzuge vor läufig nur daS noch hinzuzufügen, daß er nur einen überaus kleinen Theil aus den Ehrenbildern vorführt, an denen die Geschichte der patriotischen Handlungen der Juden in Tirol und insbesondere in Vorarlberg,so überreich ist und mit deren voll ständiger Darstellung ich aus mein Geschichtswerk verweisen resp, vertrösten muß. Mein gefeierter Lehrer und Gönner, Herr GeheilMytkZ'ff^» ' LazaruS
Bataillons während 18 Tagen von den Juden trefflich verköstigt worden sei. Ihm folgen im Jahre 1798 Hauptmann Vamberti, Lieutenant Ferry, Graf zu Pappenheim, Freiherr v. Eichler, Major v. Stein, und endlich der Kommandant deS 60. Linien-Jnsanterie-Regi- menteS Major Clunchett, die alle nächst dem patrio tischen Eiser insbesondere die Uneigennützigkeit der Juden betonen. Im Jahre 1800, da die Kriege der 2. Koalition auch in Vorarlberg blutigen Widerhall fanden, sind die Zeugen jüdischer Opfer- Willigkeit
, sind gemeiner Volksklatsch und verdienen weder eine Erwähnung, noch gar eine Widerlegung. Dagegen sei betont, daß den Aufständischen in ihrer steten Geldnoth das Wiener Bankhaus Arnstein und Eikeles mehr fach in uneigennützigster Weise helfend beisprang, wie ebenso, daß ein Jude Nathan der KriegSkasse der Aufständischen 10.0.0 fl. vorgestreckt hat. — Ende April 1809 organisierte sich auch, in Vor arlberg der Aufstand unter Leitung des Bregenzer Advokaten Dr. Schneider — auch Vorarlberg hat seinen Schneider
von den Juden ein Darlehen von 20.000 fl.; doch zerschlugen sich die Verhandlungen hierüber in Folge der bald darauf durch eine falsche Nachricht aus Tirol erfolgten Kapitulation. Als der Krieg wieder aufgenommen wurde, erneuten die Stände ihr Verlangen unter Androhung, daß „sonst gegen die Judenschaft die unangenehmsten Vorkehrungen unvermeidlich wären,' was zur Folge hatte, daß die Juden im Auslande gegen hohe Zinsen Geld aufnahmen und den Ständen 4000 fl alS unverzinsliches Darlehen, rückzahlbar