Tirol ist, weil sie dem Volke die alten, so oft be währten Vätertngenden, die Glaubenstreue uud die Kaisertreue, aus dem Herzen reißen will. Sie weiß recht gut, daß der glaubenslose nnd revo lutionär gesiunte Tiroler mit seinen natürlichen Fähigkeiten ein sehr branchbares Werkzeug zur allmählichen Durchführung ihres Umfturzpro- grammes ist, welches sie heute allerdings nicht ossen im Lande zu enthülleu wagen darf, da die Grundsätze die'es Programines nicht weniger volksseindlich
sind, als jene der französischen Re volutionäre vor mehr als hundert Iahren, gegen welche unsere Väter ibr Herzblut vergossen. Die große, religiöse Gefahr für Tirol liegt in der Nichtbeachtung oder Verkennung des Ern stes nnd des wahren Charakters des gewaltigen, religiösen und sozialen Kampfes der Gegenwart, welcher das gesamte öffentliche Leben beherrscht. Gewiß birgt dieser Kamps auch eine Reihe von einzelnen religiösen uud sozialen Gefahren schwerwiegender Nalnr in sich. Dazu gehöreu die Versuche zur Entchristlichung
religiösen Einzelngefahren wir ken in einem Lande wie Tirol, welches von Jahr zu Jahr aus der früheren Abgeschlossenheit heraustritt uud als großes europäisches Durch- zugslaud nnd Frcmdeuverkchrszentrum mitten im großen Weltgetriebe sieht, immer stärker ein und fördern die religiöse Verflachung uud den Jndiffereutismus oder gar den Abfall, wenn nicht mit allen Kräften die Organifation der Stände nnd der Katholikenvereinigung in den bestehenden, religiösen Institutionen, wie Diöze- sanorganisation
gegen den gefchloffenen, mächtigen Feind, eine Ei nigkeit, die sich von selbst bald auch aus den po litischen Boden wieder erstrecken wird. Dazu braucht es wahrlich nicht viel. Gu ten Willen, einigen Mnt, vernünftige Presse, vor allem aber Glaube! Wer hat Tirol in der Ver gangenheit zn seinem Opfermuts, zu seiner welt berühmten Kaisertreue, zu seiner Zuversicht in allen Kämpsen nnd Wirren entflammt? Es war sein kernkatholischer Glaube und sein daraus geschöpftes Gottvertrauen. Was in der alten Zeit geholfen, es nützt
ist der Glaube der katholischen Kirche. Der ganze, große Dogmen inhalt ist das Bild, um das sich bei uns in Tirol ein buntfarbiger Nahmen religiöser Gebräuche schlingt, ein reiches Rankenwerk von Andachten und Gewohnheiten, die unserem Volke lieb und teuer geworden, weil es sie seir Iahrhun^- geübt hat. Oder wollt Ihr den Tiroler schein-. . er seinen Hut abzieht vor dem ^eldk'^--'' Wege! Wollt Ihr es ihm übel nehmen,'^ die Stationen des Kreuzweges an die ^ setzt, wo er selbst — unter dem Kreuz seiner- lichen