Mitunter aber ist in unseren Tagen ein Katholiken tag nicht blos etwas Ersprießliches, sondern sogar etwas Nothwendiges, und dies dann, wenn das, was der Katholikentag erreicht, ohne Katholikentag eben nicht in gehörigem Maße erreicht wird. Mich nun will bedünken, ^ daß bei nuS in Tirol ohne Katholikentag gar Manches noch nicht erreicht ist, was.bie Katholiken Deutschlands mit ihren Katholikentagen erreicht haben, z. B. die rechte Jnteressiernng deS Volkes für die gute Presse,! die Weckung
des katholischen Lebens in den Städten, - die politische Reife deS kathol. Landvolkes u. s. w. Also, Tiroler, wenn ihr Eifer für die kathol. Sache habet, arbeitet für die Abhaltnng eiueS .Tiroler Katho likentages!' ' ES wird hiemit nichts Unmögliches gefordert. Wie. traurig müßte eS stehen mit Tirol, wenn in diesem Lande ein Katholikentag etwas Unmögliches wäre! Denn waS gehört zn einem Katholikentage, waS macht denn «inen Katholikentag möglich? In welchem Lande ist' ein Katholikentag nicht möglich
von Seite der Behörde. Allerdings noch ein Viertes kommt hinzu: ein geeigneter,Platz für die Ver sammlung muß zur Verfügung stehen. Kann also in Tirol ein Katholikentag gehalten werden? daS Volk ist katholisch. Aber, sagt man vielleicht, wenn; «s auch katholisch ist, eS wird sich für den Katholiken tag wenig interessieren. Mag sein, wenn eS picht dringend eingeladeu wird und die Zeit der Abhaltung sür dasselbe nicht günstig gewählt ist, und mag sein, daß sich das Volk nicht gleich am ersten
, ob wir in Tirol Männer mit Geschick und Eifer für die Berufung des Katholikentages haben, mit einem „Ja' beantworten zu können. Ich sage: „Männer von Eifer'. Man wird sagen, das liege doch am Tage, daß bei uns nicht „Männer von Eifer für den Katholikentag' seien; da ja gar keine Einladung erfolge, kein Anzeichen -einer thatsäch lichen Jnswerksetzung desselben sich zeige. Dem entgegne ich, daß „die Männer' den rechten Eifer haben, wenn sie für die katholische Sache überhaupt Eifer habe«. Ich zweifle gar
nicht, daß sie dann, wenn das Volk einmal vorbereitet ist, die wichtige Sache auch bewerk stelligen werden. Die dritte Frage geht nach der Behörde. Ich weise diesbezüglich nur darauf hin, daß wir nicht in Ruß land sind, und daß wir das gleiche Verfammlungsrecht haben, wie die Liberalen. - ' Also' ein Katholikentag in Tirol scheint nicht zu den einsachhin unmöglichen Hingen zu gehören: jene so nützliche, so wichtige, so nothwendige That eines Katho likentages ist im katholischen Tirol möglich. : > Daraus ergibt