, die Bedeutimg der vorstehenden Summe für die Schweiz zu ermessen. Diese Einnahmsquelle dürfte dem Schweizervolke erhalten bleiben, solange die Engländer und die durch den wachsenden Wohlstand immer reiselustiger gemachten Amerikaner fortfahren werden, die Schweiz zu srequentiren. Umso bedauerlicher muß cs erscheinen, daß die der Schweiz in ihren Reizen so gleichen Alpen länder unserer Monarchie, insbesondere Tirol, von dem Strom des Fremdenverkehres nicht in dem Maße berührt werden, als es wün- schenswerth
und möglich wäre. Insbesondere die Amerikaner, welche mit einer beschränkten Reisezeit von zirka zwei Monaten in Hamburg oder Bremen landen, dann Deutschland be suchen, benützen Oesterreich, wenn sie nicht etwa krankheitshalber nach Karlsbad kommen, zumeist nur als Durchsahrsland nach Ober italien. Wenn schon in Wien oder Budapest gehalten wird, so bleibt doch Tirol vollkom men abseits liegen auf der Tour, die über Oberitalien nach der Schweiz und von dort meist über Paris nach der Heimath zurückgeht
. Der Grund sür die Vernachlässigung un serer Alpenländer liegt in der geringen geo graphischen Kenntniß des Amerikaners, welche ihm nur jene europäischen Länder mundgerecht sein läßt, mit welchen er in Geschäftsverkehr steht, nach welchen sich seine Mode richtet, aus welchen er seine Bedürfnisse zum Theil noch immer befriedigen muß oder welche er durch gletscherüberladene, schneeglänzende An noncen beständig vorgeführt bekommt. Ohne Zweifrl wäre es durch eine zweck mäßige Rekame möglich, ihm auch Tirol
näher Zu bringen. Die Ausstellung eines so gelun genen und vollendenten Panoramas wie die „Bergfahrt in Tirol' in Hamburg ist ein sehr zweckmäßiges Mittel dieser Art. Auch schöne Plakate werden in den amerikanischen Hotels gerne genommen und könnten, in entsprechen der Anzahl den Konsulaten zur Verfügung gestellt, von denselben nach deren Ermessen unentgeltlich vertheilt werden. Ein seuille- tonistijch geschriebenes englisches Bnch (etwa in der Art wie die in deutscher Sprache er schienenen Bücher
des Freihern V .Schweiger- Lerchenfeld: Abbazia, eine Idylle von der Adria, Veldes, eine Idylle aus den Julischen Alpen), welches man in Amerika lanciren müßte und welches im Nothfalle vom General konsulate aus dem Deutschen ins Englische übertragen werden könnte, würde Manchen auf ein Land wie Tirol aufmerksam machen, das mehr noch als die Schweiz durch seine Geschichte und durch seine noch unbeschädigte Originalität die Liebe dessen gewinnt, der es kennen lernt, das dem Fremden gewiß eben so viel gibt