Seite 2 Tiroler Volksblatt. , 6. Mai 1903 eingehoben werden, und wäre die Gebäudesteuer, welche bisher 83.000 fl. betrug, vollständig be seitigt worden. Dieser Umstand besonders drängte, und zwar gegen den Willen der Tiroler Abgeord neten, zur endgiltigen, schon in den Jahren 1875 und 1878 angefangenen Regulierung der Gebäude steuer. . Bei dieser Regulierung stellte sich heraus, daß die Ausnahmestellung, welche Tirol und Vorarlberg bis jetzt tatsächlich, aber nicht durch ein Privileg
eingenommen hatte, nicht mehr haltbar sei. Die Ab geordneten aller übrigen Kronländer drängten, daß Tirol und Vorarlberg in die Gebäudesteuer einbe zogen werden. Es hieß allseits, Tirol und Vorarl berg habe vom Staate den gleichen Nutzen, den gleichen Vorteil, den gleichen Schutz, wie alle übrige.: Kronländer, warum sollen sie nicht auch die gleichen Lasten tragen. Wäre ein anderes Kronland in der Lage gewesen, in welcher sich Tirol besand, so hätten die Tiroler Abgeordneten jedenfalls ebenso gesprochen
. 30'/o Amortisationskosten zu betragen habe. Die Hausklassensteuer wurde in 16 Klassen von 1 fl. 50 kr. bis 220 fl. bemessen. Für Tirol und Vorarlberg jedoch, wo die ganze Gebäudesteuer erst neu eingeführt werden mußte, wurde sowohl im Ausschusse, als auch im Hause sür die Hauszins steuer ein 12jähriger Übergang, sür die Hausklassen- steuer jedoch eine dreijährige Steuersreiheit und dann eine 19jährige Übergangszeit vorgeschlagen und auch angenommen. Sowohl in der General- als auch in der Spezialdebatte
. Kurz es stellte sich heraus, daß die Ausnahmestellung Tirols absolut unhaltbar, und die Einbeziehung in die Gebäudesteuer für Tirol unvermeidlich sei. In der Ansicht, daß auch Tirol in die Gebäudesteuer einbezogen werden müsse, waren alle unsere tirolischen Abgeordneten einig, nicht bloß die von der Majorität, sondern auch von der liberalen Minorität. Die konservativen Tiroler Abgeordneten waren in einer äußerst peinlichen Zwicklage: Hätten sie gegen das Gesetz gestimmt, so hätten
hat sich für diese Begünstigungen besonders Baron Josef Di Pauli eingesetzt, ebenso v. Zallinger, Greuter, V.Graf, die Vorarlberger Ölz und Turnherr. Abg. Baron Di Pauli erlangte ferner eine andere große Begünstigung, daß nämlich mit Aus nahme von Innsbruck aller übrigen hauszinssteuer pflichtigen Gebäude von Tirol nach Abzug von 30'/o Amortisations- und Erhaltung?kosten nicht 20^, wie alle übrigen Kronländer, sondern 15'/o des reinen Zinserträgnisses an Steuer zu zahlen haben. Msgr. Greuter erwirkte serner, daß Wilten