Konflikt zwischen den Heimatwehr-Führern. Die durch den Eintritt der Heimatwehr in die poli- tischen Wahlen in den einzelnen Ländern entstandenen Krisen — es ist ja nicht nur in Tirol, sondern auch in den anderen Ländern, besonders in Wien und in Niederöster- reich, seit dem November zu schweren Mtßhelligkeiten, ja Spaltungen gekommen — haben nunmehr auch zu einer Spaltung in der Bundesführung der Heimatwehren ge führt. Dr. Steidle, die Landesführer von Vorarlberg, Wien und Burgenland sowie
und eine Steidle-Heimatwehr —, die sich, wie dies ja gewöhnlich ist, unter einander auf das schärfste bekämpfen werden. Auch in Tirol dürften sich einige For- mationen für Starhemberg erklären, so daß wir auch bei uns diese Spaltung haben werden. Es hat nicht den Anschein, als ob wirkliche grundsätz- liche Meinungsverschiedenheiten die Ursache dieses Kon fliktes wären. Jeder Teil gibt dem anderen die Schuld an den Schwierigkeiten, in die die Heimatwehr seit den letzten Wahlen geraten ist und keiner von beiden
Teilen will es gewesen sein, der die Aufstellung der Heimatblock- Partei und den Eintritt der zwei Heimatwehrführer in die Regierung Vaugoin verursacht hat. Der Bauernschaft kann dieser Konflikt ganz gleichgültig sein. Ihr dreht es sich nicht um die Person dieses oder jenes Führers, sondern sie will die Heimatwehr auf ihren ursprünglichen Grundlagen erhalten wissen. In Tirol muß wieder eine wahrhaft unparteiische, alle nichtmarxistischen Kreise umfassende, schlagkräftige Heimatwehr hergestellt
werden; steht die Heimatwehr in Tirol unter der Oberleitung des Landeshauptmannes auf festen Füßen, dann wird schon auch in der Bundesführung wieder Ordnung werden. Nachstehend die Zeitungsberichte: In einer Pressekonferenz berichteten Landesführer Dr. Steidle für die Heimatwehr Tirol, Bas für den Hei matschutzverband Burgenland, Stöcker für die Eisen bahnerwehr, Matt für den Vorarlberger Heimatdienst und Major Fey für den Wiener Heimatwehrverband über die Vorgänge in der österreichischen Heimatwehrbewegung
. Ls geht daraus u. a. hervor, daß diese fünf Landesführer die Bundesführung verlassen haben, weil versichert wor- den war, ein neues Stimmrecht einzuführen. In der letzten Sitzung der Bundesleitung lag nämlich ein Antrag Fey vor, zur Reorganisierung der Heimatwehr und einer Scheidung der unpolitischen Heimatwehvbewegung von der politischen, die Zielfestsetzung für den Heimatblock dem General Hülgerth zu übertragen. Bundesführer Star- Hemberg erklärte nun, daß Vorarlberg kein Stimmrecht mehr