soll getrachtet werden, durch Ver handlungen mit den angrenzenden Staaten eine Weiter führung dieser besonderen Bezeichnung und des Ausbaues der deutschen Fernverkehrsstraßen durchzuführen. Für Tirol hat dieses Projekt naturgemäß besondere Bedeutung. An der tirollsch-bayerischen Grenze münden von diesen 138 Straßen fünf. Eine davon ist nur eine ganz kurze Verbindungsstraße und führt von G a r m i s ch bis zur Reichsgrenze bei Griefen. Eine zweite Straße mit der Bezeichnung Nr. 17 ist ebenfalls eine kürzere
soll, ist die Zubringerstrecke aus Mitteldeutschland, die durch ihre Trasse aber auch als Sammellinie für den Verkehr aus W e st d e u ts ch l and nach Tirol von größter Bedeutung ist. Diese Strecke nimmt ihren Ausgang in Eisenach und führt über Meiningen und Bad Kissingen nach Würzburg und von dort über Hall und Aalen nach Ulm, von wo es dann über Memmingen, Kempten und Hindelang zur Reichsgrenze zwischen Tannheim und Hinde lang geht. Dieser Strecke haftet nun ein Schönheitsfehler an, auf den vom tirolifchen Standpunkt
aus mit besonderem Nachdrucke verwiesen werden muß. Der uralte Handelsweg aus Westdeutschland nach Tirol führt über K e m p t e n—N essel- wang und Reutte zum Fernpaß, von dem aus es ins Jnntal geht. Gerade dadurch, daß diese Straße im deutschen Fernstraßenplan die einzige im Plan enthaltene Verbindung aus ganz Westdeutschland nach Tirol darstellt — die numerierten Straßenzüge aus dem Westen münden in diese Route in Würzburg, Aalen und Ulm ein — ist sie für die weitere Ausgestaltung des Verkehres zwischen Tirol
und Westdeutschland von besonderer Bedeutung. Es ist daher unbegreiflich, daß sie in Kempten nicht die normale Route über Nesselwang und Reute einnimmt, sondern in Kempten plötzlich nach dem Westen abbiegt und über Jmmenstadt auf das O b e r j o ch führt, so daß nicht nur ein Umweg gemacht, sondern auch ein Paß erklettert werden muß, um dann auf der anderen Seite nach Tirol wieder hinab fahren zu müssen. Sicher ist ja dem Tannheimertal eine Erschließung durch den modernen Verkehr sehr zu wünschen
, aber das würde ja auch für viele andere Gebiete des Landes gelten. Für Tirol handelt es sich doch darum, zu sehen, ob in erster Linie die Interessen des gesamten Landes gewahrt sind und da muh naturgemäß eine Linienführung angestrebt werden, die möglichst direkt aus den Hauptgebieten des Deutschen Reiches in unser Land führen. Die Gebiete im Allgäu und im Tannheimertal sind ja diesem Straßenzug, auch wenn er nicht über das Oberjoch führt, so nahe gelegen, daß die Verbindungsmöglichkeit viel eher gegeben
