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Innsbrucker Zeitung
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Pagina 8 di 12
Data: 12.01.1935
Descrizione fisica: 12
als „Meisterdetektiv" nun dahin. Spendet für die Winteehilter das erst werden, wenn sie mich wirk-lich zum Bürger meister machen? Ich würde die Ehre gerne einem an deren, Widerstandsfähigeren überlassen. Aber ich muß bleiben. Es ist wegen Hanna. Du verstehst, Thomas! Der junge Koller will ecken auch etwas haben von die ser Verbindung. Mein Gott, ideal ist der Fall ja nicht. Wer ich will der armen Hanna doch helfen, so gut ich kann. Die Einsamkeit ist etwas Bitteres — gar für eine Frau." Thomas würgt

an jedem Bisten. Die Worte des Hof- rates quälen ihn, und er weiß nicht recht, weshalb. Weiß nur, daß ihn vor diesem Paul Koller furchtbar ekelt. Das Mädchen liebt ihn offenbar, und er läßt sich doch dafür bezahlen. Statt Gott zu danken, daß er geliebt wird von einem jungen, reinen, seelenvollen Geschöpf. Thomas sieht immer noch das feine, blasse Profil, die schönen Augen vor sich, hört die weiche Stimme . . . Dieser undankbare junge Fant. Dieser kalte, blöde Strecker. Versteh einer die Frauen! Irgend

ein Zorn, eine jähe Bitterkeit erfaßt Thomas. Er wirft ein abgenagtes Hühnerbeinchen in die Kno chenschale. „Fräulein Wengras — liebt ihren Bräutigam eben ehr." Der Hofrat streicht mit der Serviette langsam über m Bart. „Mein Gott lieben ... Sie ist ein armes Mädel -hne jede Chance, mußt du denken. Das muß den Lrsten nehmen, der daherkommt, um versorgt zu sein." „Ach so." Mit einem harten Ruck hat sich Thomas er hoben. „Also, Mahlzeit, Onkel!" „Aber, Herr Baumeister, bleiben Sie doch sitzen

! Jetzt kommen ja erst die Powidlgulätschen!" verkündete die Fritsch. „Freilich, so gut sind sie nicht wie ganz frisch. Das ist alles die langweilige Oeffentlichkeit schuld und die Sitzungen. Aber kosten soll der Herr Baumeister doch . . ." „Danke", schneidet Thomas die lockende Anpreisung kurz ab. Geht zur Tür. Und zu dem Hosrat gewandt: „Ich Mhe jetzt auf mein Zimmer. Wenn du später mit mir sprechen willst — ich stehe jederzeit zu deiner Ver fügung, Onkel." „Was hat er nur plötzlich?" sinnt der Hosrat

. „Wenn das so ein Herr sagt, der alles hat und hacken kann — dann müßt unsereins längst im Bach liegen." Damit klappt sie die Türe hinter sich zu. „Also, lieber Thomas, nun erzähl mal von Walkers dorf", beginnt der Hofrat. Er hat in einem der massi ven Lederfauteuils Platz genommen. Ihm gegenüber sitzt der Baumeister. Sehr ernst, sehr bleich. Einen Zug starker Entschlossenheit um den strengen Mund. „Lieber Onkel, mit Walkersdorf ist es nichts. Ich müßte ein ganz schuftiger Kerl sein, um das Geschäft

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Wörgler Nachrichten
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Pagina 7 di 10
Data: 26.11.1932
Descrizione fisica: 10
, einem solchen Rat geber dürfe man wohl in Allem vertrauen. In Hopfgarten wußte man um diese Zeit (1821) mir Sicherheit siebzehn Mitglieder. Die namhaftesten von diesen waren Simon Leiminger, der noch einen wichtigen Anteil nehmen wird, und der Bodenschmied Urban Mair, ein Bruder des Thomas; ferner die Bodenschmiedin Ursula und ihre Spießgesellin Doro thea Wurzenrainer. Von beiden ging schon die Rede. Zu Itter wohnten zwei Mänharter. Zu Wörgl in Einöden hingen drei weibliche Perso nen dem Worte des Manhart

! die Hälfte der Bevölkerung und sehr viele zu Wildschönau, zu Wörgl, zu Söll, zu Kirch bühel und überhaupt in jener Gegend. II Diese zerstreuten Manharter standen miteinander im engsten Verbände, teilten sich alles Wichtigere mit und versammelten sich bald hier, bald dort, in kleine rer oder größerer Anzahl. Manchmal erschien Manhart in Einöden oder im Laknerhause zu Kirchbühel und stärkte die Glaubensgenossen. Zu Hopfgarten war frü her das Haus des Thomas Mair, später das des Bo denschmiedes

nur in schlichter Form traulicher Un terredung vor und lehnte sein Wort am liebsten an eine Vorlesung, deren Pausen er mit Bemerkungen ausfüllte. Um von Inhalt und Methode ein Bild zu gebet:, folgten aus einer vergilbten manhartischen Konven- tikelschrift einige Auszüge, die dann vom Vortrage des Manhart begleitet wurden. Das Benehmen und die Aeußerungen des letzteren sind teils aus den Ak ten geschöpft, teils aber aus einer Art von Autopsie. Denn der vertrauteste Anhänger Manharts, Thomas Mair

ein Vor- liehe Vergehen wegen der besonderen Umstände nach fall mit Thomas Mair. der Analogie schwerer Polizci-Uebertretungen zu be- Er stand fortwährend im Dienste bei Sebastian handeln und bei der Urteilsfällung zwar das Land- Manzl. Im Sommer arbeitete er mit den beiden gerichtspersonal beizuziehen, aber nicht zugleich zwei Nebenkncchten Leonhard Taxenbüchler und Georg Riedl Gemeinde-Männer. Aas gefällte Urteil war demnach auf einem Felde in der Nähe des Dorfes. Sie leg- ein arbiträres, wurde

klingelte zu wiederholtenmalen. Die tionellem Wege einzuschrciten und besonders durch Be- Manharter kehrten sich nicht darnach. Jetzt näherte lehrung zu wirken. Taxenbüchler hatte inzwischen dm sich der Geistliche auf einige Schritte und befahl wie- geistlichen Zusprüchen Gehör gegeben und sich von der zu klingeln. Georg Riedl, ein Jüngling von 20 der Sekte getrennt, weshalb er entlassen wurde. — Jahren, fühlte sich innerlich erschüttert; er rückte den Aber Thomas. Mair und Riedl lagen noch immer Hut

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 2 di 8
Data: 17.05.1932
Descrizione fisica: 8
wirtschaftlichen auch die unentbehrlichen Politischen Voraus setzungen einer sozialistischen Umgestaltung der Wirtschaft zu schaffen — das ist die geschichtliche Ausgabe, die nach einem Jahre auswegloser Kreditkrise riesengroß vor der in ternationalen Arbeiterklasse steht. Feuilleton. Geschichten um Albert Thomas. Von Hans W e s e m a n n. Genf, im Mai 1932. Mit seinem blonden Rauschebart und der funkelnden Goldbrille sah Albert Thomas viel eher einem germanischen Recken ähnlich, als einem Gallier. Vielleicht

erklärt sich so die unausrottbare Historie, daß Albert Thomas der Sohn eines deutschen Kriegsgefangenen sei, der 1870 in Frankreich zurückblieb. Seine politischen Gegner, an denen es ihm nie ermangelte, haben ihm diese angebliche „teuto nische Abstammung" manchmal anzukreiden versucht. Aber ohne Erfolg. Albert Thomas lvar ein guter Franzose, was ihn allerdings nicht hinderte, auch ein guter Europäer zu sein. Umgekehrt gibt es von dieser Legende eine deutsche Variante, die noch dazu wahr

ist. Der deutschnationale Minister Bazille von Württemberg — Heiterkeitsbazillus nannte ihn einst Adolf Hoffmann — ist tatsächlich der Sohn eines französischen Kriegsgefangenen, der nach 1870 im Schwabenlande Wurzel schlug. Vielleicht hat diese teuto nische Seltsamkeit den Grundstock für die Legendenbildung über Thomas abgegeben. Man nennt so etwas eine Koineidenz der Fälle. Albert Thomas war im Krieg Munitionsminister der französischen nationalen Regierung. Man hat ihm des wegen Vorwürfe wegen angeblichen Verrats

Entente: 4. Herstellung eines innigen Kontaktes der nationalen listischen Prinzipien gemacht. Mit Unrecht! Thomas tvar seinen patriotischen Ministerkollegen ein unbequemer Part ner, der bei jeder Gelegenheit für die Interessen der Ar beiterschaft und gegen die Militärsuprematie austrat. Eines Tages geriet er mitElemenceau wegen derMassenerschicßung von Deserteuren in heftigen Streit. „Es ist eine Schände, wie Ihre Generale die armen poilus behandeln. Was würden Sie tun. wenn ich jetzt die Arbeiter

zum Streik aufrufen würde!" Der Tiger besann sich keinen Augenblick. „Ich würde Sie erschießen lassen." „Sagen Sie das im Ernst?" fragte Thomas. „Natürlich." „Dann ist es gut. Ich verstehe nämlich in so ernsten Dingen keinen Spaß." Für dieses Mal zog die Gewitterwolke noch vorüber. Thomas wohnte am Quai Wilson in der Bel-Etage eines großen Hauses, gerade mit dem Blick auf den See. Seine hübsche, bedeutend jüngere Frau und zwei reizende Töchter teilten sein Familienglück. Thomas war in sei nen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 9 di 12
Data: 28.08.1926
Descrizione fisica: 12
aus den Landstraßen, die nicht allzusehr belastet find, bestens bewährt. — An die Vorträge schloß sich eine Besichtigung der Straßenbauaus stellung. In den Na chmittagsstunden wurde die Dersuchs- strecke eingehend besichtigt. 71 Jm des Lebens willen!" Erzählung von Jakob Knudfen. Thomas Big kannte ja Amalie aus der Verlobungs- zeit her und hatte darum nichts Besonders an ihr auszu setzen. Aber er 'bekam doch Angst vor sich selbst, weil ihn Gedanken übermannten, die, wie er wußte, töricht und un nütz

. Und dann folgte die dritte Linie: Also hatte sie sich nie etwas aus Thomas gemacht, und nur aus Leichtfertigkeit hatte fie sich ihm hingegeben. And dann stellte er im stillen allgemeine Bettachtungen an über Schande und Ehre. Und schließlich begann er von vorne — das war eben das Fürchterliche — und sann dar über nach: ob es nicht sehr schlecht von Karen gewesen, sich bloß deshalb zu verloben, um versorgt zu sein, usw. Tage lang drehten sich diese drei bis vier Gedanken wie ein Rad in seinem Kopfe. Thomas Big

an Karen, Thomas?" Das stellte er entschieden in Abrede und glaubte im Augenblick auch, die Wahrheit zu sagen. Denn er sehnte sich ja gar nicht nach Karen, wie ihm schien, so wenig chm die Verhältnisse auf dem Hof auch behagten. Bloß jene Gedanken konnte er nicht loswerden. Sie 'befielen chn wie eine Krankheit. Fünftes Kapitel. Eines Sontags, Anfang September, waren Thomas und seine Frau nach Sundsted geladen. Oben im Saal nahm ihn seine Schwiegermutter beiseite; sie hatte beschlos sen

, die ihm zugedlachte Neuigkeit als Ermahnung im Ge heimstil vorzutragen. Ihre Stimme hatte gegen alle Gewohnheit gar kernen lachenden Beiklang, sondern gurgelte vor Schmer und Schluchzen. Frau Lindström legte ihre Hände auf Thomas Vigs Schultern und sagte: „öte'&ex Thomas, es tut mir sehr leid, daß du nicht nur die tiefe Wahrheit des Wortes erfahren sollst, daß Sünde immer Sünde ist, sondern daß du auch die fürchterlichen Folgen der Sünde kennen lernen mußt. Denke dir: das junge Mädchen, das du seinerzeit

ins Unglück gebracht hast, ist ein schlechtes Menschenkind geworden, ein verworfenes Geschöpf, vor dem alle zurückweichen, ja, das alle verab scheuen müssen! Mads Larsen hat sie verlassen, hat seine Verlobung mit ihr ausheben müssen, weil sie ihm nachge strichen ist und ihn von früh bis spät verfolgt hat. Sie hat ihn nicht in Ruhe lassen wollen, obwohl die beiden noch nicht verheiratet sind!" „Das sind Lügen!" rief Thomas. „Mads Larsen lügt," fügte er verwirrt hinzu. „Was würde das denn für Mads Larsen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 6 di 10
Data: 24.02.1951
Descrizione fisica: 10
e u , u ... V l .lk..«n..l Samstag. 24. Februar Ig i Seite 6 Nr. 46 — — — —- Eine Seite für unsere Frauen Die hob m fensiee Von Franz Nekula-Berton Der Bühnenarbeiter Thomas Körber war kein schöner Mensch. Er war klein, hatte eine schiefe Schulter und sein breites Ge sicht war mit Sommersprossen übersät. Aber er litt nicht darunter, sein Leben war aus gefüllt von Arbeit und geheimen Träumen. Wenn er abends mit sicherer*, raschen Grif fen die bunten Kulissen bewegte, blitzten seine lustigen

, braunen Augen, und das helle Bühnenlicht gab seinem groben Gesicht einen heiteren, freundlichen Zug. Wenn die für Thomas Körber von hasti ger Arbeit erfüllten Pausen vorüber waren, da stand er, in den Winkel einer Kulisse ge drückt, regungslos und schweigend. Mit gro ßen, glänzenden Augen verfolgte er das Spiel auf der Bühne, jeder Gesang und jede Geste der Schauspieler erweckten tausend glück liche Erinnerungen in ihm. In Nußdorf hatte Thomas Körber eine saubere, kleine Wohnung, die mit Liebe

und Geschmack eingerichtet war. Von seinen Fenstern sah er auf den Beethovengang, und wenn er in einsamen Stunden sinnend dem Rauschen der Weiden lauschte, da fühlte er sich verlassen wie jener geniale Musiker, der vor den Menschen in dieses zärtliche Stück Natur flüchtete. Da trat in Thomas’ Leben eine Wendung ein. Das beglückende Gefühl der Liebe hatte ihn erfaßt, das mit solch elementarer Kraft nur über Menschen kommt, die ihr niemals im Leben begegnet sind. Einmal, als er über den Nußdorfer Platz ging

, da sah er ihr Gesicht das erste Mal hinter der Fensterscheibe eines Kaffeehauses. Der Blick ihrer dunklen Augen erweckte ein seltsames Gefühl in Thomas Körber. Nie mals noch hatte eine Frau ihn so angesehen. Täglich ging er nun um dieselbe Zeit an dem Kaffeehaus vorbei und sah diese Frau am Fenster. Ihre Blicke trafen sich. Eines Tages aber ging Thomas nicht mehr vorbei, sondern trat unsicher und mit klop fendem Herzen in das Kaffeehaus ein. In einer Ecke am Fenster saß sie; lose Blätter

und Farbstifte lagen bunt durcheinander vor ihr auf dem Tisch. Sekundenlang trafen sich ihre Blicke, dann ging Thomas Körber zögernd zu ihr, stellte sich vor und nahm auf ihre Einladung an dem Tisch Platz. Das ging alles viel leichter, als er es sich gedacht hatte. Christa Berg mann war Modezeichnerin und alleinstehend. Sie wohnte bei einer Freundin in Untermiete in einem dunklen, kleinen Kabinett und ging täglich in das Kaffeehaus, um einige Stun den zu arbeiten. Thomas’ anfängliche Un- Zu einer hübschen

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Innsbrucker Zeitung
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Pagina 7 di 12
Data: 12.01.1935
Descrizione fisica: 12
werden. Auch die B l u- s e n geben sich neuartig; so werden vielfach Blusen gezeigt, die rund um den Halsausschnitt eingezogen sind und lose über Büste und oft auch über den Gürtel im Rücken fallen. Als besondere Neuheit erscheint die N u ck s a ck b l u s e, die wie eine Sportbluse geschnit ten ist und im Rücken einen angearbeiteten Rucksack trägt. £s geht um alt&s Von ESse Sola Plenk {6. Fortsetzung.) Thomas schüttelt ernst den Kopf. „Darum handelt es sich mir nicht. Aber 'die Kosten für den Bau sind mir zu hoch." „Ja — tut

denn Ihnen das weh, Baumeister? Die Gemeinde zahlt es doch!" „Die Leute zahlen es. Die armen Leute, für welche diese Häuser gebaut wenden. Wie sollen sie den Pacht- schilling aufbringen, wenn der Bau sich zu hoch stellt?" „Dann sollen sie es eben bleiben lassen", meint der Direktor gleichgültig. „Werden schon welche kommen, die zahlen können." „Aber dann verfehlt ja das ganze seinen Zweck! Die Siedlung soll doch fürs Volk fein!" ruft Thomas fast leidenschaftlich. Er sieht wunderbar jung aus in diesem Augenblick

. „Also — Sie wollen nicht." „Ich kann nicht!" Thomas hat sich erhoben. „So kann ich nicht abfchließen." „So nicht? Aber — vielleicht anders?" Der Direk tor ist nahe vor Thomas hingetreten, die Hände in den Taschen. „Lieber Baumeister — Sie wollen oder können doch offenbar nicht, weil Sie der Preis stört in Ihren — Berechnungen? Ich verstehe — Fichtenau liefert billi ger — ergo haben Sie den größeren Profit. Aber, Baumeister, ich mute Ihnen doch nicht zu, unsere Zie gel um meiner schönen Augen willen zu nehmen. Wir bieten Ihnen —" „Herr Direktor

—" Das Antlitz Thomas Oberlech- ners scheint in Flammen getaucht. Seine hellen Augen sprühen entrüstet. Ihm ist, als hätte man ihn geschla gen. „Herr Direktor, ich muß leider unsere Unterredung abbrechen. Sie haben mich anscheinend mit so fester Ueberzeugung für einen heuchlerischen Lumpen ge halten. als ich bisher einen anständigen Menschen in Ihnen gesehen habe. Wir haben uns wohl beide — getauscht..." „Herr Baumeister —" Der Direktor ist fahl vor Wut. „Hüten Sie Ihre Zunge, rate ich Ihnen." „Ich mache

niemals einen Hehl draus, wenn mich vor unsauberen Wegen ekelt", versetzt Thomas ruhig, die Hand schon an der Türklinke. „Empfehle mich, Herr Direktor “ Draußen auf der Stiege steht die Huber und kehrt. Thomas geht ohne Gruß vorbei, achtet ihres herausfor dernden Lächelns nicht. Da wirbelt sie zornig eine Staubschwade hinter ihm auf. Solch ein hochnäsiger Mensch! Da ist der Direktor schon ein anderer. Trotz aller Brutalität. Wenn er gut auigelegt ist, kann er sehr nett sein und gar nicht hoch mütig

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 4 di 16
Data: 01.04.1937
Descrizione fisica: 16
schimpft, so ist nicht viel zu erwarten. Ich bitte euch, daß ihr Eltern, besonders ihr Mütter mitwirkt, daß die Kinder oft und gut die heilige Kommunion empfangen. Der Nutzen hängt Zu einem großen Teil von euch ab. Thomas: Wird nicht am Weißen Sonntag das Evangelium vom ungläubigen Thomas gelesen? Pfarrer: Ja, das wird gelesen. Dieser ist ja dein Namenspatron. Ich will dir und den anderen Zuhörem etwas Genaueres darüber erzählen. Jesus ist am Oster sonntag von den Toten auferständen und den Aposteln

im Abenmahlsaal erschienen. Da sie ihm nicht glauben wollten, hat er sie von seiner Auferstehung überzeugt. Thomas war aber, wie uns die Bibel erzählt, nicht dabei. Als Thomas kam, erzählten ihm die anderen Apostel, daß ihnen Jesus erschienen sei. Trotz aller Versicherungen und Beweise wollte er es nicht glauben. Er sagte die bekannten Worte: „Wenn ich nicht meine Finger in die Wunden seiner Hände und meine Hand in seine Seite lege, dann glaube ich nicht".'Acht Tage darauf waren die Apostel wieder am selben

Ort versammelt. Auf einmal stand Jesus wieder unter ihnen und sprach zu Thomas: „Lege jetzt deine Finder in die Wunden meiner Hände und deine Hand in meine Seitenwunde und sei nicht mehr ungläubig, sondern gläu big." Thomas glaubte nun und rief aus: „Mein Herr und mein Gott". Anna: Ist das nicht das Gebetlein, für das man bei der heiligen Wandlung einen Ablaß gewinnen kann? P f a r r e r: Ja, das ist es. Wer dieses Gebetlein mit Andacht und Neue ausspricht und dabei bei der heiligen Wandlung

oder bei einer Aussetzung die heilige Hostie an schaut, kann einen Ablaß von sieben Jahren und sieben Quadragenen gewinnen. Ich rate euch, diese leichte Ge legenheit fleißig zu benützen. T h o m a s : Mein Namenspatron hat also gesagt: Was sch nicht sehe, das glaube ich nicht. Pfarrer: So hat er es gemeint. Jesus hat ihn aber zurecht gewiesen und hat gesagt: „Du, Thomas, hast geglaubt, weil du mich gesehen hast. Aber ich sage dir: Selig, die nicht sehen und doch glauben." Thomas: Ich habe schon öfter Leute sagen

, daß dieser uns die Wahrheit sagen will und kann. Wie das Kind seinen Eltern und Lehrern vernünftiger weise glaubt, so müssen auch wir Erwachsenen gar vielen glauben. Thomas: Warum gebraucht man diese Ausrede bei Sachen, die den Glauben betreffen. Pfarrer: Weil man nicht glauben will und für seinen Unglauben Ausreden und Beschönigungen sucht. Damit tröstet man sich, wenn diese Ausreden auch noch so dumm sind. Zu einem Priester kam einmal eine Frau. Diese hatte ebenfalls die Ausrede, daß sie nichts glaube, well

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 2 di 8
Data: 31.08.1931
Descrizione fisica: 8
Arbeitsamtes, Albert Thomas, über die wir bereits kurz berichtet haben, bisher auf mehr Zweifler als Gläubige ge stoßen. Thomas will internationale Arbeiten in ganz Europa organisieren und er verfolgt dieses Ziel, trotz dem man sich über seine Patentlösung zur Heilung der Ar beitslosigkeit lustig macht, mit allem Eifer. Thomas war soeben in Berlin und hat mit der Reichsregierung über seine internationalen Arbeitsbeschaffungspläne verhandelt, die deutsche Reichs regierung hat die Absicht

, den Arbeitsbeschaffungsplan des Direktors des Jnternarionalen Arbeitsamtes im Europaausschuß zu unterstützen. Heute besteht jedenfalls im allgemeinen bei den maß gebenden europäischen Regierungen grundsätzliche Zustim mung zu seinem Vorschlag. Auch Thomas' Fühlungnahme mit den G e l d l e u t e n zum Zwecke der Finanzierung seiner Pläne findet mehr und mehr eine Atmosphäre von Sympathie und Entgegenkommen. Thomas hat bereits mit einer Bankengruppe verhandelt und das erste Resultat dieser Verhandlungen war nicht ungünstig. Natürlich

verfügt Thomas nicht bereits über einen Kredit von Hunderten von Millionen. So eilig haben es die Geldgeber nicht. Es sind jedoch immerhin auch in der Finanzierungsfrage schon einige erfolgreiche Schritte unternommen. Albert Thomas ist durchaus optimistisch. Er glaubt bestimmt, daß seine Pläne in nicht ferner Zeit in irgendeiner Form Gestalt an nehmen. Seine nächsten Aufgaben sind die Herbeiführung einer klaren Stellungnahme des Europaausschusses zu sei nem Arbeitsbeschaffungsplan und Beratungen

mit den Technikern. Der Europaausschuß wird Ende August in Genf seine Arbeiten beginnen. Er muß über eine allgemeine grundsätzliche Zustimmung hinaus durch klare Beschlüsse den Plänen des Direktors des IAA. die Bahn freimachen. Zur technischen Durchberatung der Arbeitsbeschaffungs pläne wird Thomas eine Reihe von Sachverständigen, vor allem von Kennern des Eisenbahn« und Straßenbaues, nach Genf zu einer Besprechung berufen. Albert Thomas hat nicht die Illusion, mit seinem Plane die Arbeitslosigkeit beseitigen

zu wollen. Allein er hält seinen Plan jedenfalls für ein durchaus brauchbares Mittel, um einen Teil der Not zu lindern. Seine Kritiker, die sich über seine „Patentlösung" lustig machen, haben bis jetzt nicht gezeigt, was sie zur Linderung der Not tun können. Kritisieren ist leicht und Projekte machen ist nicht schwer. Schwer ist tatkräftige Hilfe. Niemand wird be haupten wollen, daß Thomas' Pläne nur irgendein von jenen Tausenden von Projekten zur Bekämpfung der Ar beitslosigkeit sind, mit denen seit langem

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Alpenländer-Bote
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Pagina 4 di 16
Data: 06.01.1935
Descrizione fisica: 16
die Familie wieder im Wohn zimmer versammelt hatte, mußte Thomas von seinen Reisen, seinen Erlebnissen in Indien, von seinen Ka meraden und von allem, was er gesehen und getan, er zählen. Seine Mitteilungen waren jedoch so kärglich, daß er über jedes gefragt werden mußte. Ein Mann» dessen Seele erfüllt ist mit der Erinnerung an eine ver lorene Liebe, ist ein schlechter Erzähler. „Du denkst doch nicht daran, wieder nach Indien zu- rückzugeken, hoffe ich?" fragte Mr. Parsey, als er mit seinem Sohne allein

war. „Du wirst deine Entlassung nehmen oder doch in ein hiesiges Regiment eintreten?" „Nein, Vater", erwiderte Thomas bestimmt, „ich gehe nach Indien zurück." „Aber in deinem letzten Briefe sprachst du davon —" ,Hch weiß", unterbrach Thomas seinen Vater. „Ich hatte damals die Absicht, meinen Platz mit einem an dern zu vertauschen, doch ich muß zurück." „Warum? Was kann dich dazu zwingen?" fragte der Vater. „Die Gerechtigkeit erfordert es", entgegnete der Sohn ruhig. Mr. Parsey schüttelte den Kopf. Diese Antwort

war ihm unverständlich und er grübelte über ihren Sinn nach. Während der wenigen Stunden der Rückkehr sei nes Sohnes hatte er empfunden, was jeder Vater frü her oder später einmal empfindet, und meistenteils mit Schmerz — daß dieser seiner Macht entwachsen war. „Es tut mir leid, Thomas", sagte er, „sehr leid, denn ich hatte eigentlich die Absicht, meinen Hof zu verkau fen und nach London überzusiedeln, dich aber in einem heimischen Regiment — in der Leibgarde — unterzu bringen. Du weißt, daß ich nicht ganz

ohne Einfluß bin, und du hättest dir eine glänzende Stellung errungen." „Es ist zu spät, Vater", versetzte Thomas ruhig, in dem er spielend die Zigarre Zwischen den Fingern drehte und eine dicke Rauchwolke von sich blies. „Zu spät? Also hast du dich schon entschlossen?" „Nein, das nicht, aber das Schicksal hat für mich entschieden", sagte Thomas, und als er sah, wie sein Va ter mit einer Art Unwillen den Kops schüttelte, setzte er rasch hinzu: „Ich weiß, Vater, daß dir Sentimentalität ebenso sehr zuwider

ist wie mir selbst, aber meine Worte: das Schicksal hat für mich entschieden, haben eine ganz gewöhnliche prosaische Bedeutung." „Hast du Sorgen — etwa Schulden? Du brauchst dich nicht zu scheuen, es mir zu sagen, du weißt doch, daß ich niemals zurückhaltend gewesen bin." „Du kannst etwa zehntausend Pfund in den Händen meines Agenten finden", erwiderte Thomas; „das ist wohl ein Beweis, daß ich keine Schulden habe." „Was ist es denn?" fragte Mr. Parsey ungeduldig. „Ich wünsche, daß du meine Zweifel durch eine Erklä rung beseitigst

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 5 di 12
Data: 17.12.1949
Descrizione fisica: 12
. Der Gewinner stößt einen Schrei aus, der die Seuf zer der Verlustträger übertönt. Die Raucher niachen tiefe und leidenschaftliche Züge aus lan gen Pfeifen mit kleinen, irdenen Köpfen, lassen euren Augenblick den Mund offen, fauchen wild, dann lächeln sie mit einem ins Leere gehenden, starren Blick. Man hat Große Zukunftspläne in Tanger Die Finanziers stehen bereit, Pläne sind ent worfen und Milliarden warten auf ihre Ver wendung Man will aus Tanger ein Super- Der Reporter Wymford Vaughan Thomas

hatte sich an Hand der Fahrpläne der internatio nalen Fluglinien ausgerechnet, daß man Jules Vernes „Reise um die Erde in 80 Tagen", wenn alles klappt, heute in acht Tagen bewältigen könnte. Wenn alles klappt! Darauf kam es an. Würde alles klappen? Es galt, den Versuch zu unternehmen. Die B. B. C. (Britische Rundfunkgesellschaft) griff die Idee auf und so wurde Mister Thomas in der letzten Septemberwoche zur Weltumkrei sung ausgesandt, wobei er, so lautete die Bedin gung. sich nur fahrplanmäßiger Flugzeuge bedie

nen durfte. Während aber Mister Philias Fogg, der Held des Jules Verneschen Romans, nur die nördliche Erdhälfte umkreist • hatte, mußte Mr. Thomas eine weit längere Route bewältigen, da auch die südliche Erdhälfte einbezogen war. Montag, den 19. September, verließ Mr. Tho mas um 8 Uhr früh London und am Abend konnte * er melden, daß er nach einer Zwischenlandung in Rom in Kairo eingetroffen sei. Von dort ging es über die Arabische Halbinsel und den Persischen Golf nach Karachi in Pakistan

- wo Mr. Thomas am Dienstag eintraf. In der Nacht flog er zu nächst östlich quer über Indien hinweg nach Kal kutta und von dort an ging es südlich über Singa- pore und Batavia nach Port Darwin an der Nord spitze Australiens und schließlich über dm fünften Konr nent hinweg nach Sidneh. Damit hatte Mr. Thomas am Freitag den südlichsten Punkt seiner Reise erreicht und schickte sich an, den Pazifischen Ozean zu überqueren. Das geschah in drei Abschnitten. Der erste führte am Samstag bis zu den einsamen Fidschi

- Inseln in der Mitte des Stillen Ozeans. Es war der einzige Haltepunkt, von dem aus Mr. Thomas seinen Tagesbericht nicht selbst per Mikrophon im Londoner Rundfunk geben konnte, sondern zu ka- Jn Jerusalem gibt es in allernächster Nähe des villenreichen Diplomatenviertels, wo auf den Gesandtschafts- und Konsulatsgebäuden die Fah nen der meisten europäischen Nationen im Winde flattern, ein „verbotenes Haus", das mit hohen gelben Mauern umgeben ist. Es gleicht auf den ersten Blick einem geschlossenen

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Pagina 3 di 4
Data: 26.09.1939
Descrizione fisica: 4
und Ordnung im Protektorat hervorhebt. (Nachdruck verboten.) 16 Sturm über Henriett Roman von Maria Oberlin Copyright by Prometheus-Verlag. Dr. Eichacker. Gröbenzell Bel München Plötzlich hörte er draußen heftiges Bremsenknirschen, ein leichtes Bimmeln an der Glocke des kleinen Gasthofes, dann eine weiche, dunkle Stimme: „Ein Herr? Für mich?" Thomas Dürkheim sprang auf und ging Henriett Morahn entgegen. Sie war sehr bleich, reichte ihm aber ruhig die Hand und sah ihn aus ihren großen grünen Augen ernst

an. Thomas half ihr aus dem schweren Pelz, in dessen weichen Haaren sich die feuchte Herbstluft verfangen hatte. Sie trug ein einfaches, dunkles Kleid mit leichtem grauem Pelzbesatz; es schien dem Mann, als sei die schlanke Gestalt noch schmaler, noch zarter, das blaffe Gesicht noch durchsichtiger geworden. Einen Augenblick lang schwiegen beide. Dann begann die Frau leise: „Ich wußte, daß ich Sie hier treffen würde, Thomas!" Thomas Dürkheim griff nach den schlanken Händen. „Warum haben Sie mir nie

von sich erzählt, Henriett? Glauben Sie nicht, daß ich Ihr Vertrauen verdiene?" Die blaffe Frau lächelte schmerzlich. „Das ist es nicht!" gab sie leise zurück. „Es ist so schwer, zu beichten..." r . v „Ich weiß doch alles!" gab der Mann ernst zurück. „Sre sind Henny von Lipperloh, und die kleine, blonde Henny ist Ihr Töchterchen..." Henriett Morahn sah den Mann starr an. „Sie wissen? Woher?" „Ein alter Freund, — hier ansässig...", wollte Thomas erzählen. Aber sie unterbrach ihn schon, ihre Mundwinkel hat ten

bei den Lipperlohs waren!" kam die Stimme der Frau jetzt müde zu ihm herüber. „Ich wollte nichts, als endlich mein Kind für mich haben. Das ist die Aufgabe, die ich erfüllen muß, das Ziel, für das ich leben muß. Zwanzig Jahre habe ich darauf gewartet, — jetzt soll es sich erfüllen. Verstehen Sie mich denn nicht, Thomas?" „Doch, Henriett. Aber noch nicht genug! Es gibt so viel Rätselhaftes um Sie, — ich möchte diese Rätsel lösen!'' Tho mas Dürkheim war nahe an die Frau getreten, sie lehnte matt an der Wand

bei den heftigen Worten. „Das ist nichts für Sie!" sagte sie hart. „Sie gehören zu den Männern, die bei der Frau das Reine, Engelhafte, Stille lie ben, nichts für Sie!" Sie schlug mit dem Kopf an die Wand. Thomas Dürkheim stand und starrte die Frau an. Plötzlich fühlte er, daß seine Verbundenheit mit der Frau noch enger, noch untrennbarer, noch schmerzhafter geworden war. Dann sagte er ruhig: „Du wirst mir alles sagen, Henriett. Schüttle nicht den Kopf und wehre nicht ab. Du wirst es tun/ Seine Stimme klang

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 25.01.1957
Descrizione fisica: 8
aus Saalfelden dem 33- jährigen Thomas Rassinger am Bahnhof in Zell am See hineingefallen ist. Waren e s die schwarzen Glutaugen des Thomas oder wa ren es seine eng anliegenden Ohren, mit de nen er beim Sprechen wackeln konnte? Wer kann schon ein plötzlich aufkeimendes Lie- besgefüh'i nachträglich analysieren? Fest steht jedenfalls, daß die Emma ihren Thomas an einem Dezembertag 1954, 17 Uhr, auf dem Bahnhof Zell am See zum erstenmal sah und ihm so verfallen war, daß sie ihm noch am gleichen Abend

alles schenkte, was sie für eine Nacht zu geben hatte. Diesem Geschenk folgten in den nächsten Jahren noch 22.000 S, um die sich Emma erst betrogen fühlte, als Thomas sein Eheversprechen nicht einhielt und sich mit einer gewissen Maria vergnügte, während Emma mit einem Kind von ihm zu Hause lag. Aber vor Heiratsschwindlern ist halt keine Frau sicher, die in der Torschlußpanik steckt und unbedingt einen Man n erwischen will. Emma glaubte einen guten Griff zu tun, denn Thomas stellte sich ihr als Finanzbeamter

aus Villach vor. Pensionsberechtigung zieht bei Frauen immer; die Emma war deshalb leicht enttäuscht, al s ihr Thomas nach einigen Mo naten der Bekanntschaft, die sich in Wochen- endbesuchen bei Emma erschöpften, mitteilte, er hätte eine Stelle am Weißsee angenommen, weil er dort mehr verdiene. Emma, die ihrem Aussehen nach sicher noch einen anderen Mann erwischt hätte, ließ sich von Thomas „Vom Himmel hoch Wenn auch Joschi mit seinem Weih nachtsabenteuer arg au« der Rolle fiel, so kann man ihm wiederum

. Ja, Emma bestärkte ihren Tho mas sogar noch darin, seine Arbeit am Weiß see aufzugeben und eine Vertretung anzu nehmen. Sie gab ihm noch 2000 S zum An kauf eines Autos, schwieg, al s Thomas, ohne sie vorher zu fragen, ihr Sparbuch nahm und 7500 S abhob, gab ihm noch einen Tausender für die Anmeldung des Autos und ließ ihm im Lauf der weiteren Monate so nach und nach Geld zukommen, bis insgesamt 22.000 Schilling beisammen waren. Emma hatte keinen Verdacht. Sie bemerkte unter der Spälte Familienstand

das Wort „ledig“, das wie Balsam auf ihren sonst arg wöhnischen Verstand wirkte. So lange Tho mas ledig war, glaubte sich Emma nicht ver loren. Darin irrte sie, denn Thomas war plötzlich weg und Emma mußte von seiner Tante erfahren, daß er in Kärnten verheiratet sei und drei Kinder habe. Außerdem besaß er noch in St. Johann im Pongau bei der hüb schen Maria ein Absteigequartier, wohin er flüchtete, als Emma ein Kind bekam. Emma fühlte sich auf Grund dieser Sachlage betro gen und das Gericht gab

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 3 di 8
Data: 21.10.1930
Descrizione fisica: 8
, der diesen Besehl nicht befolgt, etwas geschehen kann. Er wird wohl aus lauter Kameradschaft in das Heer der Arbeitslosen eintreten müssen, in das auch sehr viele seiner Kameraden eintreten mußten, weil es im Donawitzer Hüt tenwerk keine sozialistischen Arbeiter mehr gibt, die sich zu den geplanten Schändlichkeiten hergeben. Raziexzesie gegen Thomas Mmm. Der Berliner Beethovensaal war am letzten Samstag der Schauplatz wüster, von den Nationalsozialisten pro vozierter Lärmszenen, die in der unqualifiziertesten

Weise einen Vortrag des Dichters Thomas Mann zu stören ver suchten. Nationalsozialistische Rowdies trieben diese Pöbe- leien schließlich soweit, daß Polizei einschreiten mußte, um die Ruhestörer gewaltsam zu entfernen. Thomas Mann richtete in seinem Vortrag „Deutsch lands Ansprache" einen Appell an Vernunft und Einig keitsgefühl. Es war viel geistige Elite anwesend, darunter der preußische Kultusminister Grimme. Thomas Mann erklärte, der Geist drohe unterzu gehen in einem Zeitalter rohester Gewalt

, der An betung verkrampfter nationalsozialistischer Phrasen und äußerlicher Rekordsucht. Er appellierte an das fortschritt liche Bürgertum, sich an die Seite der Sozialdemokraten zu stellen, die zwar nicht in ihren materiellen Theorien, um so mehr aber in ihrer politischen Praxis sich als die Hüter des deutschen geistigen Gutes erwiesen. Thomas Mann erinnerte an Stresemann, der seine außenpolitischen Erfolge nur mit Hilfe der Sozialdemokraten erzielen konnte und dem seine eigene Partei nur widerwillig

gefolgt sei. Der Dichter trat für die Verständigung mit Frankreich ein. Auf der deutsch-französischen Freundschaft beruhe der Friede Europas. Bei diesen und anderen Sätzen Thomas Manns machten die Nationalsozialisten einen furchtbaren Lärm, so daß die Polizei eingreifen und die ärgsten Ruhe störer an die Lust setzen mußte. Unter ihnen befand sich auch der zu den Nationalsozialisten übergegangene Dichter Ar- nolt Bronnen (rekte Arnold Bronner), der Thomas Mann mit den heftigsten Zwischenrufen

überschüttete und von der Polizei hinausbefördert wurde. Bronnen ist gegenwärtig im Hauptberuf Dramaturg der Berliner Funkstunde. Die Ovationen des Publikums für Thomas Mann nahmen am Schluß des Vortrages demonstrativen Charak ter an. Notstandsarbeiten handelt, sagte Bürgermeister Seitz, wirb selbstverständlich für sie die produktive Arbeitslosensürsorge in Anspruch genommen werden. An der Ausarbeitung der Projekte werde bereits gearbeitet und es sei zu hoffen, daß bereits vor Weihnachten mit den Arbeiten

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Pagina 1 di 4
Data: 20.05.1920
Descrizione fisica: 4
Sprache diesbezüglich spricht." Emveruahm« der KrisgsheschrrMgteu in Leipzig. KB. Berlin, 19. Mai. Das „Berliner Tageblatt" mel det, daß die in der kürzlich von der Entente überreichten Liste der Kriegsverbrecher beschuldigten Deutschen vom Oberreichsanwalt in der Zeit von: 7. bis 30. Juni zur Einvernahme nach Leipzig eingeladen worden sind. Der französische Sozialistenführer Thomas in Italien ansgepfiffen. Mailand, 19. Mai. Bei einem Vortrag, den der franzö sische Arbeiterführer und ehemalige

Minister Albert Thomas in Mailand über den Völkerbund und die internationalen Arbeiterorganisationen gehalten hat. ist es zwischen den Versammlungsteilnehmern zu einem Zusammenstoß gekommen. Die Linkssozialisten und etwa 80 Anarchisten wollten Thomas am Reden Verhindere wodurch es zu einer förmlichen Schlacht mit Stühlen und Stöcken kam. Thomas wurde ansgepfffsen und Mit Bor. würfen liberhäuft. Die Anarchisten warfen ihm Hände voll Kleingeld ins Gesicht. Bei den: darauffolgenden Ge dränge wurden

einige Personen verletzt. Erst als die Po lizei den Saal besetzte, konnte Thomas weiterspreGen. Die Extremsozialisten zogen daraufhin unter Absing'.mg vor: Liedern nud dem Rufe„ Der Sozialist Thomas spricht unter dem Schutze der königlichen Wache" ab. Ein englisch-französisches Kohlenabkommen. KB. Paris, 18, Mat. (Funkspr.) Die britisch-französi schen Verhandlungen wegen Kohlenlieferung haben zu einem vollen Erfolge geführt. England verpflichtet sich, 45 Prozerrt seiner gesamten Kohlenansfuhr Frankreich

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 30.08.1926
Descrizione fisica: 8
, weil er sich an den ihm im Gefängnis anvertrauten weiblichen Gefangenen vergangen hat. Die Verhandlung fand unter Ausschluß der Oeffentlichkeit statt. Der Staats anwalt hatte zwei Jahre Gefängnis beantragt. Sie Genossenschaften und das Znter- nationale Arbeitsamt. Wir entnehmen dem Bericht des Direktors Thomas des Internationalen Arbeitsamtes folgende Mitteilungen: Obgleich in der Verfassung unserer Organisation dem Genossenschaftswesen kein Teil an den Beschlüssen einge- räumt worden ist, steht es außer Zweifel

, das den Familienskandal un widerruflich heraufbeschwor. Als er den Laden betrat, stand sein Schwiegervater allein hinterm Ladentisch, und zwar in seiner gewöhnlichen Stellung; die rechte Hand stützte er diesmal auf eine große grüne Petroleumflasche. Das Gesichl. mit dem er die Ein tretenden begrüßte, schien stets zu besagen: Was für eine Verrücktheit mag das Menschenkind nun wieder begangen haben? Auf Thomas wirkte dieser Gesichtsausdruck heute über raschend. Und das trug vielleicht dazu 'fei, daß er nicht län ger

durch seinen Lach- husten hindurch. .Ja." Ein erneuter Lachanfall folgte. „Karens wegen, die die Braut unseres Mads gewesen ist . . . eine von seinen vielen Bräuten! Ha ha ha! Karens wegen, die dem Mads nach gelaufen ist. so daß er keine Ruhe vor ihr gehabt hat " „Das sind Lügen, verstanden!" rief Thomas. Er merkte in diesem Augenblick, daß ihn seine Selbstbeherrschung ver ließ. Unaufhörliches Quaken und Glucksen war die Ant wort. „.Halten Sie 's Maul,Zachen Sie nicht so!" In blinder Wut wankte Thomas

nur zu den Damen hinein, Thomas, dann komme ich bald nach." sagte er darauf mit bebender Stimme, wie jemand, der zu verhindern versucht, daß ihm die Zähne klappern. Sobald Thomas zum Laden hinaus war, rief Lind- ström nach 'dem Lehrling, schrieb einen Brief und ließ ihn unverzüglich damit nach dem Pfarrhof gehen. In dem Briefe bat er Pastor Stouibye, so schnell wie möglich nach Sundsted zu kommen, und teilte ihm auch den Grund mit. Denn Lindström wußte, welche Stellung der Pfarrer seiner zeit, als Thomas Digs

Verhältnis zu Karen bekannt wurde, zu Thomas und seiner Verlobung eingenommen !hatte. Er erwartete denn auch bestimmt, daß der Pfarrer sich jetzt auf Amaliens Seite stellen würde. Als Herr Lindström kurze Zeit darauf im schwarzen Rock die Wohnstube betrat, sah er seine Frau am Tisch sitzen, die Hände auf die Kante der Tischplatte gestemmt, als wollte sie die ganze Welt von sich fortschieben. Sie schwamm in Tränen und erschien dadurch doppelt so breit wie sonst. Amalie stand am Fenster und zupfte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 5 di 8
Data: 06.09.1926
Descrizione fisica: 8
, daß man, wenn man ein bißchen Glück hat, sehr gut die Sitten des Landes verletzen kann, ohne daß man deswegen das Land zu verlassen braucht. Aber das ist verkehrt. Und da euch kein anderer für das, was ihr getan habt, bestraft, dar um macht ihr euch selber Vorwürfe deswegen. Sie selber, Thomas Big, tadeln jetzt Ihr Mädchen um jener Handlung willen, derentwegen Sie — es lieben. Sie werfen chr wohl hauptsächlich vor, daß sie sich Ihnen damals hingegeben hat, ohne daß ste Aussicht hatte, sich jemals mit Ihnen zu verheiraten

?" „Ja, ist das nicht schlimm?" „Gewiß. Aber wenn das nicht geschehen wäre, so hättet ihr euch wohl nie gekriegt." „Nein. Wer — es ist auch noch etwas anderes. Sie hat mir damals ja gar keinen Widerstand geleistet. Dafür hat sie auch selber keine Erklärung. Und ich finde — „Ja. es war wirklich sehr bedauerlich, wenn es denn schon sein sollte, daß sie nicht wenigstens allerhand Umstände machte und sich ein bißchen zierte, wie es sich gehört hätte. Nicht wahr, Thomas Vig?" Thomas Vig blickte den Pfarrer erstaunt

(Graz) im Namen der Städte, die eigene Theater besitzen, das Ersuchen vor, es möge in das BuNdesbu'dget ein Betrag zur Subventionierung dieser Theater eingestellt werden. Bundeskanzler Dr. Ramek versprach, diese Forderungen dem Ministerrat zu unterbreiten. Die Lotterie der Innsbrucker Rettungsabteilung bietet beste Gewinnmöglichkeit. Thomas stockte. Der Pfarrer hatte sich ans Fenster ge stellt und sah hinaus. Dann drehte er sich um und sagte: „Gut, reden Sie nur weiter. Es war nicht meine Absicht

, sie Wiste nichts davon." „Das ist die richtige Antwort von ihr. Aber nun will ich euch etwas sagen, was Ihnen, Thomas Jensen, augen blicklich vor allem nottut. Es kann aber recht gut eine Zeit kommen, wo es auch Karen nottut, es zu wisten. Ich gehe davon aus, daß alles, was ihr getan habt, aus wirklicher Liebe geschehen ist. Hätte ich nicht allmählich diese Über zeugung gewonnen, so hätte ich verhindert. daß ihr ein Paar würdet. Wenn aber zwei Menschen wirkliche Liebe zu einander empfinden

, dann besitzen sie darin den Stein der Weisen und viel Gutes außerdem. Dann haben sie daran auch den richtigen Maßstab zur gegenseitigen Beurteilung. Wenn Sie, Thomas Jensen, darüber urteilen wollen, in wieweit das, was Karen getan hat, sich verteidigen läßt oder nicht, so dürfen Sie sich nicht zuerst den Kopf darüber zerbrechen, wie ein gutes Weib handeln soll oder kann, und dürfen damit nicht vergleichen, was Karen tatsächlich getan hat. Sondern Sie wüsten in erster Linie Karens Handlung- i Der Import

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 9 di 12
Data: 19.06.1954
Descrizione fisica: 12
Ein amerikanischer Sozialist sieht die Welt Ein Interview mit Norman Thomas Als sozialistischer Politiker ist Norman Thomas, der sechsmal der Bannerträger der Sozialistischen Partei in Präsidentschafts wahlen, von 1928 bis 1948, war, moralisches Gewissen Amerikas, als Mann, der von jeder mann geachtet und dessen Meinungen allge mein respektiert werden. Um so wichtiger ist, was er in der gegenwärtigen Krise der amerikanischen Außenpolitik und angesichts der kritischen Lage in Südostasien und Süd

amerika zu sagen hat. Erst vor wenigen Ta gen hielt Thomas bei einer Tagung der „Union for Democratic Socialism“ einen Vor trag über Grundlinien einer sozialistischen Außenpolitik im Zeitalter der Wasserstoff bombe. Bei diesem Vortrag vereinbarten wir. daß er mir für europäische Sozialisten seine allgemeine Haltung zu den Grundfragen der gegenwärtigen amerikanischen Außenpolitik darlegen werde. „Was wollen Sie mich fra gen?“ ist Thomas 1 erste Frage an mich. Und ich erwidere: Was ist Ihre Meinung

über di e allgemeine Außenpolitik Eisenhowers und volles? „Im allgemeinen stimme ich mit den Zie len der gegenwärtigen Außenpolitik über ein“, antwortet Norman Thomas. „Ich bin der Meinung, daß wir den Kampf gegen den Kommunismus führen müssen und daß die Vereinigten Staaten in diesem Kampf führen sollen. Aber in ihren äußeren Erscheinun gen und Ausdrücken ist diese Politik un zweckmäßig. Ich bin auch für kollektive Si cherheit, aber der gegenwärtigen Außen politik mangeln Takt und Geschicklichkeit. Nehmen

Von dem erschrockenen Waldschläfer erfuhren sie dann in eingehendem Verhör, er kampiere lediglich im Freien, um Geld zu sparen. Als sein Arbeitgeber das erfuhr, stellte er seinem Gesellen sofort eine Schlafstelle zur Verfügung. rung ist man erstens zu wenig konsequent, und dann geschehen schwere Fehler.“ Wo die Fehler begannen Thomas wendet sich der Vorgeschichte der gegenwärtigen Schwierigkeiten im Fernen Osten, insbesondere in Indochina, zu. Damit sind wir aber bei*der wichtigsten Sorge der gegenwärtigen

Außenpolitik: „Warum ist die Lage in Südostasien so bös?“ Thomas meint, daß alle Fehler auf die Konferenz von Kairo im Jahre 1945 zurück gehen, als Roosevelt mit Churchill über den Fernen Osten — vor der Konferenz von Jalta — konferierte: „Damals versäumte man, ein fortschrittliches Programm für Süd ostasien aufzustellen — das war vor allem Churchills Fehler — und irgend etwa gegen den Kolonialismus zu tun, bevor seine Ab schaffung ein kommunistisches Propaganda schlagwort wurde. Es steht fest, daß Roose

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Pagina 3 di 12
Data: 02.03.1927
Descrizione fisica: 12
Der Dr. Zedek war kein Doktor und noch weniger ein Rechtsanwalt. Die Bauern schrien ob der Betruges Zeter und Mordio. Jeder ist geschädigt und schimpft über die Partei und ihren Obmann. waS angesichts der bevorstehenden Wahlen nicht mit einem bloßen Achselzucken abgetan werden kann. Zu mal sich auch die St. Pöltener Staatsanwaltschaft für den Fall interessiert. „®;is w«n!g ia Verzug!" Vor kurzem weilte Genosse Albert Thomas, der Ge neralsekretär des Internationalen Arbeitsamtes, zum Stu-- d:um

der Avbeiterverhä^N'ste in Ungarn, wober er mit der Regierung anch wegen der Ratifizierung internationaler Arbeitersckw tzabkommen verharldelte. Die Regierung und die sogenannte „Gesellschaft" machten die allergrößten Anstren gungen. den einflußreichen Gast einWsangeu. Ein Feit jagte das andre, die Raubritter mit den guten Manieren suchten Thomas irrezuführen, wie so viele fremde Besucher vor ihm. Es ist an sich verständlich, daß ein hoher Funktionär des Völkerbundes gegenüber allen Behörden des Landes

, das er besucht. Höfttchkeit bekunden muß. wenn man Thomas anch nicht beneiden kann, daß er nacheinander Gast des Minister präsidenten Bethlen, des Präsidenten des Abgeordneten hauses Isitvay sein mußte und es ihm sogar nicht erspart wurde, Horthy einen Besuch abzuftatten. Wec es sche.ut. daß auf Thomas diese Mobilisierung der Salons nicht den Ein druck mackste, wie sonst aus Diplomaten, die ans einer an dern Umgebung hervorgegangen sind. Ein Frauenverein lud ihn zu einem Vortrag über das Internatronale

Arbeitsamt cm. Im Lawe des Vortrages sagte Thomas, daß Ungarn mit -der Durchführung sozialpo tttischen Gesetze „ein wenig im Verzug" sei. Er zog dann eine statistische Zeichnung hervor, wo mit weißen und schkvarzen Würfeln d e von den einzelnen Staaten ratifizierten Arbeiter schutzgesetze emgezeichnet sei. Dabei war die Rubrik Ungarn ganz leer. „In einem andern Lande, beispielsweise in Frank reich". sagte Thomas, „würden in diesem Falle ae'-Älschast- liche Bereinigungen die Regierung zuerst höflich

, dann aber energisch ousgefovdert und schließlich auch gezwungen haben, die hochwichtigen Konventionen, die in allen zivilisierten Ländern ichon längst ratifiziert wurden, ins Leben treten zu lassen . . Zu dem Abend, den der Präsident des Parlaments' gab, wurden auch die sozialdemokratischen Abgeordneten eingela- den. Sie teilten aber dem Gastgeber mit, daß sie an keiner geselligen Zusammenkunft mit -den Vertretern der Rechtsvar- teien teilnehmen wollen. Bevor Thomas zu der Zusammen- funfr ging, wohnte

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Pagina 3 di 4
Data: 06.11.1939
Descrizione fisica: 4
Copyright bv Promerheus-Berlag. Dr. Etchacker. Gröbenzell bet München „henriett! Was ist denn? Wie siehst du aus? Was ist ge schehen?" henrietts blaffe Lippen murmellen ein paar Worte, sie klan gen wie verweht, ganz unverständlich. „henriett!" rief der Mann erregt. „Um Gottes willen, was P denn, Henriett?" Da riß sie die Handtasche auf, griff einen Brief, reichte ihn hinüber. Thomas Dürkheim entfaltete ihn: „Liebe Mutter, verzeihe mir, wenn ich Dir weh tun muß. 3<h kann nicht mit Dir kommen

. Man hörte nur das schwere Atmen der Frau, das leise Knistern des Papiers, als Thomas Dürk heim den Brief jetzt zusammenfaltete. Er trat an die Frau heran. „Arme — Liebe!" flüsterte er. „Komm doch, komm!" Er legte die Arme um sie und zog sie nahe an den Kamin. Müde ließ sie sich in einen Sessel gleiten, Die flackernden Flammen spielten aus ihrem bleichen Gesicht, das rotbraune Haar sprühte helle Funken . . . Schließlich hob sie die Augen, müde verzweifelte Augen. „Alles qus!" sagte sie heiser. „Zwanzig

Jahre! Alles Vor lebens!" Und plötzlich neigte sie sich nieder, ein wildes Weinen erschütterte den schlanken Körper. Thomas Dürkheim umfaßte die bebende Gestalt. „Sei ruhig, Henriett! Es ist eine Enttäuschung für dich, ge wiß. Aber vielleicht ist Henny nur erschreckt, verstört, — es ist doch noch nicht alles verloren . .." „Doch — doch!" flüsterte die Frau angstvoll. „Es ist alles vorbei. Ich bin ihr fremd, schreibt sie doch, hast du das nicht gelesen?" „Nicht du bist ihr fremd, Henriett, lies

doch richtig: Das alles ist ihr fremd, schreibt sie. Das Neue, Ungewohnte . . . Bedenk doch auch, welch eine Revolution für einen Menschen, wenn er plötzlich erfährt, was sie erfahren hat . . ." Henriett richtet sich langsam auf und ging durch den Raum. Dann griff sie nach Hut und Mantel, die flüchtig hmgeworfen auf dem Schreibtisch lagen. „Ja!" sagte sie mechanisch. „Ich will nun gehen." „Wohin, Henny?" Thomas Dürkheims Stimme bebte. „Ich fahre nach Wendsbach zurück. Ich packe. Ich reise

! Viel leicht gehst du doch und nimmst Abschied . .." „Ich kann es nicht!" flüsterte die Frau erstickt. „Verstehst du das denn nicht, Thomas? Es ist mir unmöglich. Wer weiß, vielleicht würde ich hart und bitter werden. Ich könnte dann Henny das Leid meiner einsamen Jahre entgegenschleudern, meinen verzweifelten Kampf um sie, meine Liebe, die Erfüllung haben will — alles... Das darf nicht fein. Sie kann doch nichts dafür, daß ein trostloses Geschick uns trennte, daß sie eine andere Frau für ihre Mutter hielt

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 2 di 6
Data: 10.10.1946
Descrizione fisica: 6
und durch den seidenweichen Herbst wind der tiefstehenden Sonne entgegenschritt, hörte er einen Anruf hinter sich. Er ließ aber die Hände nicht von Leitseil und Egge. Erst draußen am Rain hob er die Egge aus dem Acker und wandte sich zurück. Aus dem Rand des Ackers schritt Thomas, der Knecht, mit Pferd und Egge auf den Bauern zu. Der wunderte sich. Es lag doch erst der halbe Acker unter der Egge, und das Feld mußte zweimal übergangen werden, ehe es bereit war zur Saat. Morgen muß das Korn in den Acker kommen! Thomas hob

die Egge aus dem Boden, daß die weißgescheuerten Zähne blank in der Sonne blitzten. „Bauer, es ist Zeit; ich mutz mich zusammen richten, bis Barbara kommt. — Spannst du den Braunen zu deinem Rotz, oder soll ich die Egge heim aus den Hof bringen und den Braunen in den Stall stellen?" Das helle, von friedlicher Arbeit gelöste Ge sicht des Bauern straffte sich plötzlich. „Es ist Zeit, sagst du, Thomas? Was hast du im Sinn?" Der Knecht fand nicht sogleich das rechte Wort. Er nestelte am Leitriemen herum

leer. Bis Barbara über den Hügel hereinkam, war die Sonne schon hinabgesunken. Sie hielt un schlüssig an der Gabelung der Straßen und blickte herüber zu dem eggenden Bauern. Viel leicht lag ihr eine Frage auf den Lippen. Aber der Bauer hielt nicht an. Die Trockengerüste für das Heu lehnten am Dörrhaus. Barbara, die immer noch wartend an der Straße stand, wandte sich langsam und setzte sich auf eine der rauhen Stangen. Aber Thomas mußte viel zu tun haben im Haus, daß er immer

zu schlichten, lächelte er plötzlich. Thomas, du wirst ein gutes Weib haben an Barbara — die hält deine Sachen zusammen! Er dachte noch manches im Eggen über den weiten Acker — er übersah sogar, daß manche Furche den zerkrümmelnden Zähnen entkam. Noch öfter überblickte er prüfend das Dörrhaus — diesmal aber galten seine Gedanken nicht mehr nur Barbara. Als leise das Dämmern hereinsank, übersah es die schaffende Magd, daß Thomas über den Hügel herabschritt. Er trug schwer an den Kof fern auf seiner Schulter

. Der Bauer lächelte nicht mehr. Mit jähem Ruck mengte er die Pferde und trieb sie mit der Egge quer über das Feld auf das Dörrhaus zu. Fast zugleich mit Thomas hielt er vor Barbara an. „Thomas, lange hast du Barbara warten las sen. Aber schau nur um dich — sie hat ihre Hän de fleißig geregt!" Dann aber erzählte der Bauer von den Gedanken, auf diy ihn Barbara geführt hatte: „. . . wenn der Acker für das Korn be reitet ist und auch der Weizen im Boden liegt, könnten wir gleich darangehen, dir und Barbara

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