Orts- und Personen-Namen des Lagerthales in Südtirol : mit einem Anhange und einer Kartenskizze.- (Tirolische Namenforschungen ; [1])
Namenstamm LIUB kommt als erster Theil in Levico auch in verschieden geschriebenen Geschlechts-Namen Leb ardo, Li bar do, Libar do ni (Liebhart) vor, welche auf eine alte Sippe hinweisen mögen, da auch in einem Urbar des Schlosses Selva (bei Levico) von 1536 ein «Libardo dii Libardi» und ein «Vettor dii Libardi con li fratelli» als Einwohner von Levico verzeichnet stehen. Auch ein Gehöfte auf dem Berge über Levico heisst Libardoni. Der Anlass zur Bildung des Ortsnamens Levico mag der gleiche
des Dorfes Brancafóra im Astico-Thale unterhalb Lavarone, urk. 1276: hospitale de Brancafura. Herr Malfatti erklärt den ersten Theil des Namens aus ital. branca im Sinne von «Thierkralle», als Grenzzeichen in Bäume oder Felsen gehauen (urk. in diesem Sinne branca lupi, branca ursi). Beim zweiten Theile bleibt er ') Man erinnere sich der oben aus Muratori angeführten urkund liehen Form «Livicinn oppidum vallis Suganae» ! — - S 37 — zwischen lat. furus = furetto, d. i. Frettchen (Wiesel) und iat. for
) auf bi-ramica zurückgeführt. Branca kann daher im Sinne von «.Zweig, Ast, pars extrema», zusammengesetzt mit fora- fura, ital. fuori, den äussern Theil einer grössern Gemeinde, welche in diesem Falle vielleicht Lavarone gewesen sein könnte, bezeichnet und dem nach etwa so viel wie « Ausserdorf » bedeutet haben. Diese Deutung mag gelten, wenn und so lange wir über das urkund liche Brancafura von 1276 nicht zurück kommen. Auch hier wäre es vielleicht entscheidend, noch in Erfahrung zu bringen, welchen Namen