wird. Von dieser Steuer ist nur jener Wein auszunehmen, der von den Weinbautreibenden als Haustrunk be nützt wird.' So der Resol.-Antrag. Was wollre also der Abg. Schraffl? Es ist unglaublich aber wahr! Der Mann, der Land auf, Land ab ging, um das Abschaffen der Steuern zu predigen, er verlangte eine neueSteuer, eine lehr drückende Steuer, eine Steuer, die gerade die Weinbauern auf das schwerste getroffen hätte. Er verlangte, daß nicht bloß die Wirte, welche vom Weinverkaufe emen Gewinn haben, fondern
auch die übrigen K o n su m e u t e n, d. h. jeder m a n n, der ein Glas Wein trinkt, die Verzehru ngssteuer wie die Wirte zahlen sollten, und zwar „unverweilt'; er kann es gar nicht erwarten, bis diese Steuer kommt. Ausgenommen sollte nur der „Haustrunk', d. i. der Leps, bleiben, welchen die Weinbauern selbst machen uyd trinken. Außer diesem „Leps' der Weinbauern sollte jeder Tropfen Wein, der ge trunken wird, ja jeder Tropfen Leps, welchen nicht die Weinbauern, sondern andere Leute trinken
, die Verzehrungssteuer zahlen. Also jeder Tropfen Wein und Leps, weichen die Bauern auf Berg und Tal, die Arbeiter in Stadt und Land, die Geistlichen, die Klöster usw. trinken, sollte neben und außer der Grundsteuer und der außerordent lich hohen Produktionskosten noch mit einer neuen Steuer, mit der Verzehrungssteuer belastet werden. Man denke da an die schreckliche Kontrolle für eine solche Steuer. Kein Haus würde mehr von den Steuerschnüflern sicher sein. Man denke an die zahl losen Strafen! Man denke
an die Abnahme des Weinkonsumes und an den Rückgang des Wein- preises! Und das alles hat Schraffl nicht bloß für das Land Tirol, sondern für das ganze Reich haben wollen. Leider hat man diese Steuer zum größten Schaden der Weinbauern schon in zwei Nachbars ländern, in Kärnten und in Salzburg, als Landes steuer zu unserem- größten Schaden eingeführt. Schraffl aber wollte eS für ganz Oesterreich so haben, damit die Weinpreise für die Weinbauern in ganz Oesterreich gleichzeitig sinken. Ist es da ein Wunder