zu können. Ich handle im Namen eines Herrn Richard Steiner, eines Künstlers/' „Richard Steiner?' rief Fanny aus, welche natürlich wußte, daß dies der Name von Lottes Verlobtem war. „Er ist also zurückgekehrt,,, sagte sie, zutraulicher werdend. „Die Boriehuug führt Sie zu mir. Darf ich Sie nachhause begleiten, mein Fräulein?' „Ein Stückchen Weges wohl, weiter nicht, denn ich wünsche nicht, daß Sie ineine Wohnung kennen.' „Ich will Ihnen nicht lästig fallen, doch dachte ich meine Gesellschaft könnte Ihnen auf kurze
Zeit nicht unangenehm sein. Ich wollte mit Ihnen, über Richard Steiner, Fräulein Klünenberg und eine Diamantenangelegenheit reden.' ,Fräulein Kanuenberg und eine Diamanten- angelegenheit?' wiederholte das junge Mädchen und seine Wangen erblaßten. Mende betrachtete sie mit prüfendem Blick. „Ich hätte große Lust, mich Ihnen anzuver trauen'. sagte er. „Ich meinerseits habe keine Sehnsucht nach Ihren Geheimnissen', antwortete das junge Mäd chen schnippisch. „Sie können meine Hilfe nicht abweisen
. Wir interessieren uns beide für dieselbe junge Dame. Sie sind doch eine Freundin Fräulein Kannen bergs, nicht wahr? Also hören Sie, Herr Steiner sehnt sich, Fräulein Kannenberg wiederzufinden, und hat mich deshalb in seine Dienste genommen, indem er mir die ganze Geschichte anvertraute.' „Welche Geschichte?' „Ihren Besuch bei Hempel und weshalb sie in toller Angst davonlief. Sie hält sich selbst für die Diebin, mährend sie so unschuldig ist wie ein Kind. Ich bin der Meinung, daß sie mir helfen
, diese Kleinigkeit für Sie zu verauslagen. Also, Fräulein Preuß'/sagte Mende zu seiner Ge fährtin, als sie in der Konditorei an einem stillen Ecktische Platz genommen hatten, „lassen Sie uns im Interesse Ihres Schützlings keine Zeit verlieren. Herr Steiner bedarf Ihrer Dienste. Wir müssen Fräulein Kannenberg retten. Wäre es nicht herr lich, wenn wir dies könnten?' „Sie glauben doch kein Wort von diejer be schichte? „Daß sie den Diamanten genommen? Himmel, nein!' „Wenn man sie sprechen hört, so meint
dung geben,' sagte Mende. „Hier, nehmen Sie dieses Geld! Sie müssen sich selbst kräftig erhalten, wenn Sie Fräulein Kannenberg gut pflegen sollen. Herr Steiner und ich werden Sie morgen besuchen.' „Das ist doch nicht Ihr Ernst?' „Mein voller Ernst!' „Wird aber Fräulein Kannenberg den Besuch des Herrn Steiner nicht in schädlicher Weise auf regen?' sagte Fanny zweifelnd. „Das glaube ich kaum. Auf jeden Fall heißt es jetzt handeln. Die Vorsehung ist mit uns!' Fanny nannte dem jungen Mann ihre Adresse