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Pagina 5 di 6
Data: 24.06.1940
Descrizione fisica: 6
Briefzeugniffe aus dem Familienleben eines grotzen deutschen Staatsmannes Karl Freiherr vom und zum Stein, ge boren am 26. Oktober 1757 in Nassau, ge storben am 29. Juni 1831 in Cappenberg (Westfalen), einer der bedeutendsten deutschen Staatsmänner, war in den nopoleonifchen Zeiten der Wegbereiter deutscher Freiheit und Wiedervereinigung, Führer -um volkhasten Staat, Erneuerer Preußens, ein Wegbereiter, von dem die wichtigsten politischen Gedanken und Bestrebungen des 19. Jahrhunderts

und Handelns so wie von heroischer Selbstlosigkeit, war er ein unbeugsamer Charakter. Wie kein anderer deutscher Staatsmann vereinigte er in sich alle kennzeichnenden Züge des deutschen Wesens. 1894 als Minister nach Berlin berufen, er kannte Herr vom Stein die Notwendigkeit der Reform des preußischen Staates. Die Reform arbeit wurde aber durch den Krieg und den Zusammenbruch des Staates 1806 überrascht. Stein wurde am 3. Jänner 1807 wegen Meinungsverschiedenheiten mit dem König von Friedrich Wilhelm III

. in ungnädigster Form entlassen. Nach dem Frieden von Tilsit auf Veranlas sung Napoleons, der den Freiherrn vom Stein als tüchtigen Finanzmann schätzte, wiederberufen, erließ er. mit außerordent lichen Vollmachten ausgestattet, in dem einen Jahr seiner Ministerschaft die wichtigsten Resormgesetze (Bauernbefreiung, Städte ordnung, Ministeriakvrganisation) und be reitete mit Scharnhorst die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht sowie die Erhebung gegen Napoleon vor. Durch Napoleon, dem ein Brief des Freiherrn

vom Stein in die Hände gefallen war, geächtet, floh dieser Ende 1808 nach Oesterreich, wo er als Emigrant lebte. 1812 berief ihn Kaiser Alexander I. von Rußland zu sich. Stein bewog den Zaren, den russischen Verteidigungskrieg als einen euro päischen Befreiungskrieg weiterzuflihren. An fang 1813 rief er die Ostpreußen zu den Was, fen und vermittelte das russisch-preußrsche Bündnis. Nach der Schlacht bei Leipzig (1813) in hoher Stellung im Verwaltungsdienst ver- wendet, zog er sich, als er weder in Paris

Freunde hatte, und ich hoffe, daß das Harte, Heftige und Uebereilte, so in meinem Charakter liegt, durch den Anblick dieses wohlwollenden und sanften Geschöpfes gemildert werde.' Nach nüchterner Ueberlegung und mit den besten Vorsätzen war Stein diese Ehe ein gegangen. Sie verband ihn mit einer Familie des Hannoveranischen Hochadels, deren Echt heit, politische Weite und Kultur er wohl zu schätzen wußte. Die Ehe selbst aber blieb nicht ohne Enttäuschung. Stein, besten Wesen ge waltig

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Meraner Zeitung
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Pagina 2 di 20
Data: 24.05.1903
Descrizione fisica: 20
und Sozialdemokraten fol gender Dialog entspann: Abg. Wilhelm: Von den 180 Petitionen der galizischen Juden sagen Sie nichts. Die ganze Bukowina und Galizien haben Petitionen gegen die Sonntagsruhe ein gebracht. Abg. Dr. Ellenbo g en: Da sind wir selbstverständlich dagegen. Es wäre kindlich, wenn ich das ausdrücklich noch betonen müßte. Ich bin, damit ich es sage, gegen diese Petitionen. Abg. Stein: Der polnischen Judeu. Abg. Dr. Ellenbogen: Ja, der polnischen Juden. Abg. Steiu: Das ist sehr wichtig

, daß Sie das sagen, weil Sie es verstehen, sich überall wie ein Aal fisch durchzuwinden. Abg. Eldersch: Und Sie verstehen es, sich Ivie ein Schwindler da einzu reichen. Stein: Ihr seid die größte Schwind ler-Gesellschaft. Abq. Eldersch: Sie sind ein Gauner: lassen Sie sich ausliefern. Abg. Stein: Es liegt doch gar kein Antrag vor. (Heiterkeit.) Abg. Ellenbogen: Aber mit dem Stein sich in eine Polemik einzulassen, ist immer unrätlich. Abg. Eldersch: Ein Mensch, der auch bei Ge richt nicht die Wahrheit sagt

. Präsident bittet um Ruhe. Abg. Stein: Ich werde mir doch von einem solchen Mordsvieh nichts sagen lassen! Abg. Mali! zu den Sozialdemvkraten: Das ist bei Euch eine Ueberhebung sondergleichen! Abg. Stein: Eine gemeine Verleumdung? Abg. El dersch: Sie Lausbub, Sie i Abg. Stein: Die Bauern wollt Ihr zugrunde richten, Ihr Gauk ler, Ihr Zollschinderj Abg. Malik: Die Ueber- Referendar hier einzog. Ganz im Vordergrunde, hart am Rheinstrome „Winkt eines Gartens wohldnrchblümte Au Und halbversteckt pon

hat; eine kleine Tafel kündeb: Hier wohnte Dr. I. V. v. Scheffel 1850—1' (Schluß auf Seite 17.) ^ Hebungen diefer Leute find maßlös. Sie selbst stehlen die Arbeiterkreuzer und fressen. Abg. El- dersch: Sie Wurschtel!, Abg. Stein: Machen Sie das Maul zu! Halten Sie nicht immer die Pappen offen! Abg. Ellenbogen: Es zeigt sich, daß man sich mit de5n Stein nicht in eine Polemik einlassen darf, weil man sich dabei be schmutzt. Wenn uns unser Verhalten im Zoll- Ausschuß zum Vorwurf gemacht wurde, .so ge reicht

uns das zum Stoh. Wir lassen uns aber gar nicht einfallen, für Kolonialzölle zu stim men, sür welche nicht einmal die Reaktionäre stim men würden. Abg. Stein: Das ist wieder eine notorische Unwahrheit! Eine rote Lüge! Sie haben nicht dafür gestimmt! Präsident ersucht um Ruhe. Abg. Stern: Lassen Sie mich doch reden; ich werde mich doch rühren dürfen, wenn der Jnd lügt. Abg. Ellenbogen: Bitte lassen Sie ihn doch auswben! Je länger er spricht, desto mehr sieht man, was er für ein Gassenbub ist! Abg. Eldersch

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Pagina 6 di 8
Data: 14.11.1932
Descrizione fisica: 8
« verteidigte sich. Was er sagt« war reichlich dunkel, aber 2lirgust Stein schien eg doch zu verstehen. „Gerade dahin geht er nicht,' erklärte der Prokurist Sanerwein. „Sie dürfen nicht im mer das Schlimmste denken, Herr Stein. Wenn der Mensch mal hinaus muß, dann muß er eben mal hinaus. Aber der Schulze muß gar riicht muffen! — Im Kalkulations büro kommen sie »rämlich nicht zurecht. Schutze bearbeitet doch den Hamburger Auf trag und kann nicht weiter.' „Idiot!' mrinmlte Stein und krachte das Fenster

zu. Dann fing er zu jammern an: „Ist das bei Ihnen auch so, dieses Elend? — Was einem für Zeit gestohlen wird. Un glaublich! Ein Kreuz mit solchen Angestell ten. Wenn man nicht alles selber macht» wirb nichts fertig.' August Stein kannte ferne Leute, «nd Werner hatte Mitleid mit dem Aemiften. Werner brannte sich eine Zigarette an und lehnte nachlässig iin Selsel, war aber sehr intensiv bei der Sache. Aarßerdem konnte er prachtvolle Ringe blasen. „Hamburger Auftrag — hörte ich, gratu liere!' sagte

. Seine Stunde schien da und Worte konnte er nicht macl)en. In ähnlicher Lage hatte er sich noch nicht befunden. „Es eilt nicht, Herr Stein,' sagte er zögernd. „Wirklich nicht! — Das Verhältnis, in welchem wir zueinander stehen, ist scliätzeuswerter, als das Geld an sich!' Stein unterdrückte sein Staunen. „Ehrt mich! Ehrt mich außerordentlich!' „Und Hamburg, Herr Stein? — Wenn Sie den AaPrag nicht bewältgen können, ich stehe gern zur Dersügung. Könnte ein Kompaonie- geschäst werden. Ueberhaupt — ein näheres

Aneinanderkommen, ein — — Zufammen- rücken, wenn ich so sagen darf, scheint mir für beide Teile nicht unvorteilhaft. Auch familiär! Sie verstehen, Herr Stein!' Fester umkrallte August die Stuhllehne. Und ob er verstand! „Uebrigens darf ich mich nach dem Befinden der Damen erkundigen? Wie geht es Frau Gemahlin und Fräulein Mia?' „Danke, ausgezeichnet! Wirklich aus — ge- —zeich — net!' Werner erhob sich. Ihm glühte der Kopf. Nur fort und heim! Er kam sich dümmer als dumm vor, in dieser Verbin dung nach den Damen

gefragt zu haben und wußte doch nicht, wie er es hätte vernünf tiger anstellen sollen. „Darf ich bitten, mich d«n Damen zu emp fehlen.' bat er. „Werden sich freuen. Ste zu sehen. Beehren Sie uns bald mal, lieber Herr Holk. Beehren Sie uns!' „Werde mir gestatten, Herr Stein.' Verbeugung. Sehr verbindlicher Hände druck. Verlegenes Lächeln. Ausl Gott sei Dank, daß das überstanden war. Hörbar atmete Werner auf, als er die Tür hinter sich hatte. August aber riß den Vorhang vor das Fenster und lachte

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Alpenzeitung
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Pagina 3 di 6
Data: 21.04.1937
Descrizione fisica: 6
von 185 Karat nach Paris. Tad jani erhielt den Auftrag, den Stein nicht unter anderthalb Millionen Peseten zu verkaufen. Der arme Wesir stieg im bescheidensten Hotel in Paris ab, doch wollte es ihm nicht gelingen, eine annä hernd so hohe Summe für den Stein zu erlangen. Schließlich mußte der frühere Minister für seine Lebenshaltung den Hotelwirt um ein Darlehen bitten, das sich zu einer Summe von 21.500 Fran ken steigerte. Tadjani gelang es schließlich doch noch, den Stein für 217.000 Peseten

gegen den in Paris lebenden Sultan. Lange Jahre beschäftigte dieser Prozeß alle möglichen Pa riser Gerichtsinstanzen, bis schließlich der Sultan verurteilt wurde, die Schulden seines ehemaligen Wesirs zu bezahlen. Sie Geheimnisse der Fallire wie man sich lebend begraben lassen kann. — Er lebnisse in Indien. — Das Grabgeheinmis und das S ellwunder. „Hier, bitte, sehen Sie diesen Stein!' ruft der Fakir, um den sich eine Menge Zuschauer ver- wmmelt haben. „Aus diesem Stein muß eine Palme emporwachsen, hier mitten

in der S.raße.' Er läßt den Stein fallen, zeigt auf den Boden: „Hier — machen Sie etwas mehr Platz, sehen Sie die Palmel^ Ein Hexenspiel oder was immer — aus dem Straßenboden wächst eine kleine Palme heraus, eine wirkliche Palme. „Sehen Sie. wie sie wächst!' Und die Palme wächst, immer größer wird sie, wächst über die Zuschauer hin aus, der Fakir immer erklärend um sie herum gehend. „Berühren Sie doch den Baum, über zeugen Sie sich, daß es auch eine Palme Ist und kein Hirngespinst!' Die am nächsten

Stehenden berühren tatsächlich das Wunder, und aus ihren Mienen und ihrem Erstaunen ist leicht zu ersehen, daß es eine eihte Palme Ist. Wie der Fakir dies zuwegebrachte, ist ihnen unerklärlich. Aufgefor dert. blicken alle wieder dahin, wo der Stein ur sprünglich lag. „Sehen Sie. hier ist der Stein wieder, aus dem die Paline gewachsen ist — nun ist der Baum wieder verschwunden!' Was bleibt anderes übrig, als an Massensug gestion zu denken, und so oerhält es sich: Als in Delhi ein Fakir

durch die zurückgezogene Zunge abgesperrt. Dann steckt man den Fakir in einen plombierten Sack. Darin wird er In das eng ausgemauerte Grab gelegt, das überdies mit einem großen, ein gemauerten Stein verschlossen wird, und oft wird darüber noch eine Erdschicht gebreitet. Ja, bei längerem Begrabensein sät man sogar auf diese Erdschicht Gerste. Während diese keimt, fährt darunter, wenn man so sagen darf, der Tote noch zu leben fort. Oeffnet man nach einer Woche oder einem Monat das Grab, so hat man den Eindruck

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Pagina 8 di 20
Data: 21.12.1932
Descrizione fisica: 20
du bist in einem Vierteljahre mein« Frau, oder... es muß zwischen uns zu Ende fein.' Sie drängte sind an ihn. „Warum mW du uns den heutigen Tag verderben! E» ist so schön! Wir sind jung und lieben uns! Laß uns jetzt nicht an dos andere denken!' „Es muß fein. Ellen! Mer gut... ich will noch warten. Einen Monat Ellen, dann sollst du mir sagen, wie du handeln willst.' So war die Entscheidung abermals ver tagt. Bankier Reyhsr hatte August Stein be sucht. 'August empfing ihn in der vergnügt- schnoddrigen Art, wie immer

. Er war bester Laune, dem: gestern Hatto er Holk ansgo- zohlt. Frais Asta hatte nach vielen Kämp- sen den weitaus größten Teil ihres Privak- vermögens geopfert. Als August seinem Freunde Reyher ins Antlitz sah, erschrak er über den Ernst in seinen Zügen. „Was gibt's, lieber Reyher?' sagte er. «hn zun: Platznshmen einladend. „Sie machen ein so ernstes Gesicht!' Reyher strich sich über die Stirn „Ich habe wahrlich allen Grund dazu, lieber Stein. Und... ich muß befürchten... Sie worden es auch bald

machen!' „Was ist denn geschehen?' ..Wollen wir nicht Sauerwein heran - ziehen? Er ist vertraut mit allem. Wir müs sen die Lag gründlich durchfprcchen!' „Wenn Sie es wünschen gern!' Sauerwem kam unp sich jener betreten ,.?Uso, jetzt schieß«: Sie los, lieber Rey- l>er! Was für einen Pfeil, haben Sie im Köcher?' „Holks Pfeil Herr Stein! Holk hat mir Ihre Hypothek ab ge kauft!' August Stein glaubte nicht recht verstän de:: zu haben. Seine Stimme zitterte, als er fragte: .„Halt -7- hat — meine Hypothek

! Und — Sie — haben sie ihm verlauft?' Drohend pfkqnzre er sich vor Reyher auf. Der Bankier blieb ruhig. „Ja, ich mußte es, .Herr Stoin. wem: ich nicht mein« Schal ter schließen wollte!' Er erzählte den beiden austnerksam Zu- horchrnden alles genau, was sich ereignet halte. August Stein war plötzlich non Angst er- fiillt. Eben noch fühlte er sich so sicher. Jetzt war -hn: zumute, als wanke der Boden unter seinen Füßen. „Was wird Holk tun?' Sauerwem, der alte Prokurist, warf die Frage auf. „Kündigen! Rücksicht ist nicht zu erwar

ten. Dnum komme ich zu Ihnen, um gemem- jsmn mit Ihnen z»i versuchen, eine Lösung aus dem Dilemma zu finde::.' Die drei sahen sich an.. Einer suchte in des anderen An-tlitz die fi, „Sie müssen mir eine neue Hypothek »er schaffen, Hqrr Reyher!' stotterte Stein. „Wa svsi ich focht «erLevkommen! Sie haben doch BesichtMyan, «d wen« Syoft d'e Hypothek gekauft hat,... dann haben Sie ja den Be trog von ihm erhallen.' „Ja, das wohl, nur nicht stüfsig... und nicht flüssig zit machen. Holk w'.nd die Hypo

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Alpenzeitung
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Pagina 3 di 6
Data: 08.01.1937
Descrizione fisica: 6
und zu erforschen. Der Wortführer war immer jener alte Abra ham, dem man das Zustandekommen dieler Busch mannssiedlung verdankte. Er sagte eines Mittags: „Mich hat schon einmal ein weißer Mensch; eine Frau, das alles gefragt. Die Frau hat auch alles aufgeschrieben!^ Den Ruhm, immer noch der schönste Stein zu sein, obschon er „nur' 136 Karat wiegt, nennt der „Regent' sein eigen. Cr weilt neuerdings in England. Seine Geschichte beginnt mit einer Unterschlàgung. Ein indischer Minenarbeiter fand den Stein im Jahre

1702 in den Diamanten minen bei Hcnderabad. Der Minensklave verbarg den Stein in einer tiefen Wunde am Oberschenkel, die er sich selbst beigebracht hatte — in seinem eigenen Blut unter dem rasch angelegten Notver band schmuggelte er den Diamanten hinaus. Ein paar Tage später lernte der „glückliche Finder' einen europäischen Matrosen kennen, der ihn unter dem Vorwand, den Stein zu kaufen und hoch bezahlen zu wollen, auf ein menschenleeres schiff lockte. Niemand war Zeuge, wie die Mör derfaust

ihn die damals unge heuerliche Summe von vier Millionen Franken ausgab — das Geld war dem französischen Staats schatz entnommen, die verschwenderische Wirtschaft des Herzogs von Orleans, nach dein der Stein „Regent' getauft wurde, trieb den französischen Staat zum Bankrott — so bewährte sich auf Um wegen guch hier der „Regent' als Unglücksstein. . Nach dem Herzog von Orleans gehörte er der Buschmann einen Gemsbock erlegt. Die Gems böcke aber kümmern sich nicht um die Grenzen ihres Schutzgebietes,^ sie gehen

sich der „Regent' vorübergehend auch einmal in Berlin. Der preußische Großkauf mann und Bankier Tresckow belieh ihn mit einer großen Summe harter Taler. Napoleon Bona parte ließ den Brillanten, nachdem er sich zum Kaiser von Frankreich gekrönt hatte, in Berlin auslösen. Des Korsen Schicksal ist bekannt, ob schon es abwegig wäre, es nun ausgerechnet mit dem Besitz des „Unheilssteines' in irgendwelche Beziehung zu bringen. Sin zweiter berühmter Stein aus dem Besitz der Marie-Antoinette ist der „blaue Hope

. Der Sultan Abdul Hamid, einer der letzten Besitzer des Steines, verlor Thron und Land. Der Edel stein kam dann in amerikanischen Besitz und — soll mit seinem Besitzer bei der „Titanic -Katastro phe mit untergegangen sein. Es scheint aber zwei Steine dieses Namens ge geben zu haben, die vielleicht gemeinsam aus dem früher sehr großen „Hope' durch Teilung beim Schliff entstanden sind. Jedenfalls wurde vor zwei Jahren noch ein „blauer Hope' von einer jählings verarmten Amerikanerin verpfändet

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Pagina 8 di 12
Data: 07.12.1932
Descrizione fisica: 12
, als habe ihm eine Keule den Schädel zertrümmert. Ein wilder Schmerz nahm ihm für Sekunden jede Denkfähigkeit. Er mußte sich fefthalten, um nicht vom Sessel zu gleiten, so elend fühlte er sich. „Fräulein Stein lief mir über den Weg.' Das war so dahingesagt, braucht« nicht Ab sicht, konnte Zufall gewesen sein. Aber über einem Mädchen das Geschäft zu vergessen, war doch ein bedeutsames Faktum, Werner saß an diesem Tag« lange, dumpf vor sich hinbrütend im Sessel und überlegte genau, wie er handeln müsse. „Der bucklige

, auf eine breitere Basis zu stel len, während die anderen einschränkten. Holk-Ware war Qualitätsware, und sie hatte ihren Preis. Und mit dem Preis« Weltgeltung. Er hatte gut« Mitarbeiter gehabt, das wußte er und er erkannt« es an. Aber er hatte doch wirklich auch eine Leistung hinter sich. Und jetzt... jetzt kam dieser Rainer Rey- her, der nichts war, als der Sohn feines Baters, und beschimpfte ihn. Dieser Mann, der nichts war, nichts konnte, der bedeutungslos blieb. Und Mia Stein ließ sich von ihm küssen

! Was war Mia Stein? Die Tochter des Vaters! Klug, geweckt, das hatte er erkannt. Und sie ließ es geschehen, ldaß dem Gast im Hause des Vaters Schimpf widerfuhr. Sie tat nicht das Selbstverständliche, den Mann in die Schranken zu verweisen. Rainer Reyher darf Mia Stein nicht heiraten! Zu diesem Entschluß .am c: m dieser Stunde. Im Innern seines Herzens galt dem Manne aller Groll. Er suchte nach Gründen, um da? Mädchen zu entschuldigen, allen Groll lud er auf den Mann, der sich alles dünkte

ein nicht sehr wesentlicher Was bin ich? 9 Mittel Sektion SB 1 Versammlun entfällt heu Die Sektion norioen Moi der Spiele« s Mcrancr Die morgig, 13 Uhr am Grov. Falcist F. <E. Dolan SI. S. Masc s Region Eoortamt d teilt, «ntsäll $ Die Ai Wie angek tag vormcrt, machten, när Staaten, En, um die Lage der Abrüstur ersten Zusam jragen behnr tags fortgese denden Stunde vor. Frederiks Worte: 5$ gab König«, die einen Buckel hatten, traten in seine Erinnerung und er kam zu einem' großen Entschluß. Er wollte um lia Stein werben

. Cr war auf di« Ablehnung der Werbung-: gefaßt, für ihn war sie ein bitterer Weg,k aber er mußte ihn gehen, um seines Ge? Wissens willen. Horst war wieder nach Hamburg gereist-! Drei Tage waren seitdem vergangene alA sich Werner Holk entschloß, den schweres Gang zu August Stein zu tun. Er war ganz ruhig, seine Stimme wahre beherrscht, wie vielleicht noch nie in seine»! Leben, als er August Stein anries und ihi^ fragte, ob er ihn sprechen könne. August Stein hatte ein schlechtes Gewisse und gab sich sehr liebenswürdig

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Alpenzeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 14.09.1930
Descrizione fisica: 8
langer Hindu, ihm einen kleinen, wertlosen Stein aufzuschwatzen; aber Mynheer Cornelis schüttelte hartnäckig den Kopf. Endlich raunte ihm der Inder beschwörend das Wort „Kabine' ins Ohr. Der Hofländer überlegte einen Augenblick. Dann sagte er leichthin: „Warum nicht?' Er drehte sich um und führte den Mann in seine Kabine hinunter. Mit drei Schritten war der Hindu am Bull auge und spähte argwöhnisch hinaus: dann zog er hastig die Gardine vor. Mynheer Cornelis amüsierte sich köstlich

über die Heimlichtuerei und drehte gelassen das Deckenlicht an. Im nächsten Augenblick griss der Hindu in eine der vielen Falte» seines Gürtels und streckte ihm einen herrlichen, großen Goldtopas hin. Bei aller Selbstbeherrschung gelang es dem Holländer nicht ganz, sein Cnizücken zu ver bergen. Er nahm den Topas in die Hand und betrachtete ihn genau. Dann machte er die Probe. Er drückte ihn mit der größten Schliss- seit« fest gegen den Spiegel und zog die Hand rasch zurück. Der Stein blieb für einige Se kunden

wie angeleimt auf der glatten Fläche haften. «Es ist gut', sagte Mynheer Cornelis mit einem Anflug von Heiserkeit in der Stimme. „Wieviel?' Die übertrieben hohe Summe, die der Hindu forderte, entlockte ihm nur ein kühles Lächeln. Auch er verstand die Kunst des Bluffens. Er machte ein Gegenangebot, und nach endlosem Handeln erstand er den Stein zu einem ganz vernünftigen Preis. Während er seine Brieftasche hervorzog, be obachtete er, wie der Hindu den Topas noch einmal in die Hand nahm und mit spitzen Fin

gern wieder auf den Tisch zurücklegte. „Halt!' sagte er rauh und schob den Hindu beiseite. Mit zusammengepreßten Lippen machte er die Probe noch einmal: aber aüch diesmal hastete der Stein am Glas. Der Inder lächelt« nach sichtig. Mynheer Cornelis fühlte, daß er nervös wurde. Er zählte das Geld auf den Tisch und ließ den Mann nicht mehr aus den Augen. Nur einmal mußte «r sich für einen Moment bücken, um eine zu Boden flatternde Banknote zu haschen. Dann schob er d«n Hindu zur Tür hinaus und schloß

,' fügte er selbstbewußt hinzu. Inzwischen hatte der kleine, elegante Herr Becc« den Stein aus der Tasche gezogen und ließ ihn herumgehen. Als Price ihn in die Hand bekam, warf «r nur einen kurzen Blick darauf: dann stand er auf und trat an die Wand des Kartenhauses. Dreimal drückte er den Topas an die Scheibe und dreimal fiel er ab wie ein Stück Blei. „Glas!' sagte er achsel zuckend. „Unmöglich!' ereiferte sich Herr Becce. „Ich habe selbst die Probe mit dem Stein gemacht und den Händler nachher

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Brixener Chronik
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Pagina 3 di 8
Data: 03.08.1911
Descrizione fisica: 8
aus den verschiedensten Gegenden und Orten. ver reäeacke Stein von Paris. Bei der unge heuren Hitze, die augenblicklich überall herrscht, pilgern die Pariser zu einem Ort, der unterhalb der Seine liegt. Hier wollen sie in der vergangenen Woche den »redenden Stein' gesehen haben und als die Kunde davon laut wurde, verbreitete sich ein nicht geringer Schrecken in der Bevölkerung. Dieser „redende Stein- ist ein Felsen, welcher nur dann zum Vorschein kommt, wenn die Jahreszeit unge wöhnlich heiß und trocken ist. Kommt

er an das Tageslicht, dann ist eine Zunahme der Temperatur noch zu erwarten, desgleichen bleibt die Trockenheit und Dürre bestehen. Dieser „redende Stein' hat die Worte eingehallen: »Wer mich sieht, der wird weinen, noch immer weinte man, wenn ich an das Tageslicht kam.' — Zum letztenmal sah man den „redenden Stein' im Jahre 1755, im Jahre 1870 wollen einige Pariser Bürger den Unglücksftlsen gleichfalls geschaut haben, doch ist es nicht erwiesen, daß er sich damals zeigte. In diesem Sommer verbreitete

sich zu Anfang der ungeheuren Hitzwelle die Kunde von dem „redenden Stein', der wieder zu sehen sei und der wahrscheinlich Hungersnot und Krankheit im Gefolge haben werde. Uebrigens wurde in Lissabon gleichfalls ein solch „redender Stein' entdeckt, ein FÄsen, der eine ähnliche Inschrift trägt. Im Jahre 1755 wurde Lissabon durch ein Erdbeben zerstört und bald nachher begann der Siebenjährige Krieg. Nach dem Erdbeben sah man den Felsen in dem Flußbette liegen und ihm wurden die Worte eingehauen„Wer mich sieht

, der weiß, daß ich von Unglück künde.' Seit 1755 wurde der „redende Stein' in Lissabon nur noch einmal erblickt und das im Jahre 1872. In diesem Sommer ist er gleichfalls zu sehen und Hunderte von Menschen wandern täglich hinaus, um dieses Dokument eines glühend heißen und trockenen Sommers schäum zu können. In Frankreich wird der Ort, wo der „redende Stein' liegt, möglichst geheim gehalten, um das Volt nicht zu schrecken und nicht zu ängstigen. Dennoch ist das Interesse an diesem beschrudenen Felsen

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Alpenzeitung
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Pagina 5 di 6
Data: 14.08.1929
Descrizione fisica: 6
kennen, der sich ihm als Oberst und ehemalige» russischer Kosakenhetman vorstellte. Der Het- man trug einen Ring, der mit einem wunder- schönen blauen Brillanten versehen war. Di« außergewöhnliche Größe des Brillanten, di« wunderbare Schönheit des Steines lenkten di« allgemeine Aufmerksamkeit auf sich und die Mit glieder des Plubs schauten mit sichtlichem Ver gnügen den seltenen Stein an. Auch Herr Gras P. interessierte sich für den blauen Brillanten u. wollte ihn für seine Edelsteinsammlung kaufen

als Geschenk von einem indischen Maha radscha, bekommen hatte. Das wertvolle Ge schenk des Maharadschas erwies sich aber — nach den Worten des Hetmans — als Jmitaion. Trotz dieser Erklärung konnte sich Graf P. nicht be ruhigen, denn als Kenner von Edelsteinen war er überzeugt, daß der Stein echt war. Er schlug dem Hetman vor, den Ring einem Sachverständigen zu zeigen. Der Graf wollte mit dem Hetman zu einem Juwelier gehen, den Stein prüfen lassen, aber der Hetman wollte nichts davon wissen. Er nahm

ihm den blauen Brillanten zur Prüfung vor. Der Juwelier untersuchte einge bend den Stein, stellte ihn als echt fest und kon statierte, daß er seiner Färbung nach einer der seltensten Brillanten sei, die ihm in seiner lang jährigen Praxis vorgekommen wären. „Dieser, olaue Brillant ist zumindest 2Z0.000 Zloty wert' bemerkte der Juwelier, den Ring dem Grafen zurückgebend. Am nächsten Tag brachte der Graf den Ring mit dem blauen Brillanten dem Hetman in den Klub zurück und teilte ihm das Urteil des Sach

verständigen mit. Der Hetman steckte gelassen in Gegenwart des Grafen den Ring auf seinen kleinen Finger und versicherte lachend, daß der Stein falsch sei, aber Graf P. wollte unter allen Umständen den blauen Brillanten erwerben und bot dem Hetman lOv.vlX) Zloty. Wenn Sie daraus bestehen,' bemerkte der Oberst, „so bin ich damit einverstanden, denn die Höhe der Summe lockt mich, aber ich erkläre hier vor Zeu gen' — und der Hetman wandte sich an einige Klubmitglieder —, daß der Graf einen falschen Brillanten

kauft!' Und nun ging vor den Augen der Anwesenden der blaue Brillant von der Hand des Hetman aus den Finger des Grafen über und der Scheck auf IM.lllX) Zloty wanderte aus der Tasche des Grafen in die Tasche des Hetmans. Am näch sten Tag zeigte der Graf seinen Kauf einem be kannten Kollektionär und dieser erklärte den Stein für falsch. Der Graf eilte nun zujn Juwe lier, der den blauen Brillanten begutachtet hat te, und dieser stellte fest, daß dieser Stein ein anderer war als der, den er seinerzeit

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Alpenländer-Bote
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Pagina 5 di 16
Data: 23.07.1933
Descrizione fisica: 16
und wollte den Detektiv daraus aufmerksam machen. Dieser schnup perte aber schon wie ein Jagdhund und zog ganz leise zwei neue, ganz moderne Gasmasken hervor. Eine reichte er Petri und die andere befestigte er selbst mit ein paar raschen Griffen vor seinem Gesichte. Da nn richtete er den Schein der Blendlaterne aus die Lehm puppe, während er und Dr. Petri im Dunkeln blieben. An der Wand war ein leichtes, feines Kratzen zu ver nehmen. Ein leises Klirren am scharfen Stein und die Lehmpuppe stürzte durchs Herz getroffen

zu Boden. Eine Weile Schweigen, dann verlöschte der Detektiv die Lampe. Einer der großen Quadersteine bewegte sich leicht wie auf einer Angel. Ein frischer Luftzug strich durch den Keller und ein Kopf tauchte aus der Dunkelheit hinter den Steinen auf. Eine Blendlaterne blitzte auf und im gleichen Moment krachten zwei Schüsse der Kriminalisten. Lautlos drehte sich wieder der Stein und war festgefügt gleich den anderen. „Ha ben Sie gesehen, Signor Petri? Der Kerl kam aus der Wand, die Steine lassen

sich durch einen Mechanismus verschieben, wie ich ganz richtig vermutet hatte. Jetzt hinaus aus dem Keller, der geheime Zugang mündet wohl draußen unter den Rebstöcken. Vielleicht ge lingt es uns, die Spur des Mörders aufzunehmen." Fieberhaft durchsuchten die beiden Männer jeden Weinstock in der Umgebung des Kellers. Mißmutig, ohne den geringsten Erfolg, kehrten sie wieder in das Gewölbe zurück. „Die Wand muß sich durchbrechen lassen, wir wollen versuchen, den Stein zu durchstoßen", meinte der Po lizeirat. Der Detektiv

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Pagina 10 di 20
Data: 12.11.1932
Descrizione fisica: 20
! Das sang und schwang wie eine innige Melodie aus fernen Kindertagen in Werner Holks dürstender Seele. Und der Bucklige entschloß sich, Herrn August Stein einen Besuch zu machen. Cs war das erstemal, daß er das tat. » Ganz so neuzeitlich durchaus praktisch und »weckmäßig wie Re Holkschen Unternehmun gen waren di« Steinschen nicht eingerichtet. Auch die Steinschen DWo räume konnte» sich mit den Holkschen nickt messen. Arbeit aber wurde hüben und drüben geleistet, bei Steins noch mehr als bei Holks

, sie hatten beim Privat-Bankhaus Reyher mck noch einigen Bankinstituten namhafte Gut haben. August Stein saß in seinem Prtoatkontor, als Werner Holl das Büro betrat. Er sich durch da» über feinem Schreibtisch .ange brachte Fenster über die Köpfe seiner Ange stellten hin. Cr beaufsichtigt«! Selbst arbeitete er wenig. Noch seiner Meinung war das nicht nötig. Das Beaufsichtigen hielt er für wichtiger und tat e« deshalb gründlich und ausdauernd. Ueberhaupt August Stein! Cr war em KapUel für sich! Stein verzog

das Gesicht bei Holks An, blick. Innerlich fluchte er. Er schien kein gutes Gewissen zu haben. Und in der Tat jagten tausend Gedanken durch sein Hirn. Was wollt« der bucklige Zwerg bst ihm? August Stein senkte den runden, haarent blößten Schädel über die Schreibtischplatte und ließ die Dinge und den Holk an sich herankommen. Ein Lehrling meldet den Besucher. August ließ bitten. Er schnellte, von Freude be flügelt, aus dem Sessel auf wie ein Butzi- Männchen, als Holk über die Schwelle trat. Laut

und umständlich schloß er ihn ln die Arme. Gegrüßt, herzlich gegrüßt, mein Lieber l Welch seltener Glanz in meiner HMe. Bitte Platz zu nehmen. Verehrtester! — Rauchbares gefällig? Alles da nur kein Geld!' Das war Augusts übliche Rede. So be grüßt« er jeden Geschäftsfreund. „Und deshalb gerade komme ich,' sagte Werner, während er sich setzte. Diese kleine Lüge half am leichtesten über die erste Der- legenheit Anweg. Stein krümmt« sich, als ob er Leibwoh habe. Ein besonderes Gesicht für derartige Fälle

hatte er in peto. Das setzte er auf. Es blickte halb komisch und halb zum Erbarmen, aber es verfehlle nie feine Wirkung. „Is nich, mein lieber Holk!' sagte August „Augenblicklich ganz ausgeschlossen. Wenn Sie Geld wollen, bin ich krank, unpäßlich und gänzlich ungenießbar. — Ich muß schon bitten! Wir mache« vielleicht mal wieder ne Sache zusammen so — wissen Sie. wie der Dichter sagt: Avm in Arm mit dir. dann —* „Partie, danke.' wehrte Werner ab. „Was nützt mich das, Herr Stein? Ihre Neuanschaf fungen

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Pagina 10 di 24
Data: 17.12.1932
Descrizione fisica: 24
schimmerten wie blaue Strähnen durch die braune Haut. Beklommen wurde ihm zumute. Mit sichtlicher Anstren gung gab der Dater Antwort. . „Du hast Schuld an den Unannehmlich keiten, tsie uns Holk bereitst hat,' sagte er. „Du bist auch schuld an Steins mißlicher Loge, indirekt wemigsbens. — Ganz klar ausqedrückt: Du bist ! bS< Ursache zu' Holks aggrefsivsm Dovgehon, durch deine schlechten Worte!' „Was muh dieser Herr HM nach Fräu lein Stein ausbficken? Mt welchem Recht denn? Kannst idu mir das sagen

zuckte zusammen. „Das heißt...!' „Stein ist fertig! Holk wird di« Hypothek kündigen. Du... auch August Stein... ihr habt den Menschen Holk, diesen verwachse nen, armen Kerl, in seinem heiligsten Emp finden gekränkt. Gemein hobt ihr gehandelt!' „Ich bitte dich!' „Ganz gemein! Ihr kommt mir beide vor, wie dumme Künder auf der Straße, die ««von armen Krüppel verhöhnen, nicht wie erwach sene Menschen. Wunderst du dich, daß dieser Mann von Haß evflilü ist gegen alles, was Stein und Reyher heißt? Er ringt

setzt Stein zu Boden, ohne Crbarinen, grausam, aufs Letzte gehend. Ich weiß heute nicht, ob er Laune bekommt, auch uns fertig zu machen!' „Der ChriftemneNifch! Pfui Deibel!' platzte Rainer heraus. „Durchaus nicht! Er läßt sich nur nicht zum Popanz machen. Die Bibel sagt auch... Auge um Auge! Zahn um Zahn!' „Richtig! Aber ehrlich muß der Kampf sein!' „Wer sagt frir denn, daß Holl nicht ehrlich kämpft?' „Das tut er nicht! Er richtet seinen Komps gegen Unbeteiligte, nicht gegen die direkt Beteiligten

, gegen mich und gegen Mia!' „Tut er das nicht? Wenn er August Stein vernichtet, dann wird Mia arm und er ist gerächt nach der einen Seite. Wie will er gegen dich kämpfen, wenn er mich nicht rm- niert? Du bist ja nichts, mein Junge... wirklich gar nichts, als der Sohn des Ban kiers Reyher. Du bist gerade gewachsen, das, was man einen hübschen Kerl nennt! Das ist alles! Du bist nicht dumm und nicht ge scheit genug. Was bist du? Nichts, mein Junge! Auf was bildest du dir was ein?' In Rainers Gesicht zuckte es, alles Blut

stieg ihm zu Kopf. .Las hat dir wohl HM gesagt?' „Holl? Das braucht er und nicht zu sagen. . Wenn du eine Ahnung hättest, wie gering . dich der Mann «imschötzt. Er Hai gar nicht verlangt, daß du dich entschuldigen sollst. Dem bedeutest du nichts mehr! Und diesem Umstand werde ich es vielleicht danken, vaß ich mit einem blauen Auge aus der Affäre hsrauskomme! Das heißt... nein ich kann es noch nicht sagen. Das liegt an dir! Wie stehst du mit Mia Stein?' . „Wie meinst dv die Frage? Ich denke natürlich

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Pagina 9 di 24
Data: 17.12.1932
Descrizione fisica: 24
) IICI 1 VII Jl 1 “vi) VorhangsfoIIe. Preise äußerst günstig. Elnoleninhaqs Rlpper, Bolzano, Museumstr. „Ich bitte Sie, mir Ihre Bedingungen zu, nennen.' ' „Es sind zwei! Dke' erste. Sie. verkaufen. mir dje Hypothek in Höhe von zweihundert tausend Mark, die auf Steins Unternehmen haftet;' , • ■ . „ Reyher zuckte zusammen. Er hatte^sosört begriffen. . „Sie... wollen... mit Stein, abrechnen?'' „Ja!' sprach Werner hart. /.Ich w'ül mit ihm abrechnen! Ich will die Firmü Stein aüs. löfchen

. Sie soll so klein werden, wie sie einst war. Stein wird fallen! Oder Ihre Firma! Eins von beiden!'' ' Reyher' atmete schwer/ Er kämpfte mit sich. Er schämte sich,-das Geschäft zu -machen,' aber das Messer saß ihm an der Kehle. „Gut! Ich trete Ihnen- die Hypothek ab. Ich muß ja!' - ' /' „Ja, Sie müssen! Machen Sie'sich keine- Skrupel. August Stein hat sich ln- seiner Praxis auch nie Skrupel gemacht, wenn er anderen, den Hals abdrehte. Er verdient nicht, dort zu. stehen, wo er jetzt-steht. Ich weiß

,-die MM ist Ml Weg-damit!' - „Und die zweite-Bedingung?'- „Ihr Wort, daß an eine Verbindung zwi schen Ihrem Sohne und Mia Stein nicht zu denken ist!' Mein 'Wort'-darauf!' ’ ! „Dann sind wir uns einig!Moch eins, Hers Reyher. Ich habe keine Hoffnungen und Ulm siooen um Mia Stein. Ich stelle diese Bedin- gu»st nur... weil-mir Ihr-Sohn zu bedeu tungslos. erscheint, um Heben einem Mädchen,' -wie Mia Stein, einh'erzügehen.'. - - ' . „Mer-Mia Stein wirdMih «M werden!' „Das ist nicht' zu veWeidenk''' Dann qbsü läßt sich... korrigieren, Herr

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Pagina 9 di 16
Data: 24.12.1932
Descrizione fisica: 16
ihm den Vorschlag machen!' 0 Der DetriobskÄter des HoKschsn Werkes suchte am nächsten Tage gegen Mittag den Chef auf. „Herr Holk 'ist heim! Mittag!' sagte Traud und Arne Bokckardt merkte, daß sie traurig war. „Ist was Unangenehmes geschehen?' „Unangenehmes? Das ... das nicht! Wenigstens nicht für die Firma. Vordem war August Stein da. Sie «Äffen, der Fabrikant, der damals Herrn Hott beleidigte... als dieser um feine Tochter warb.' „Und?' „Als ich ihn meldete, sagte Herr Holk: Für Herrn ‘Stxün

bin ich nicht zu sprechen, so lange er der Fabrikant Stein ist! Der Bett ler Stein soll mir wilttommen sein!' „Ich verstehe das nicht recht, bin ja erst zu kurz hier.' „Herr Halt rmnievt den Fabrikanten Stein. Er hat feine Forderungen rücksichts los erngezogen, das verstehe ich noch, denn Stein machte keinen Anstand, einmal zu zahlen — aber damit nicht genug... er hat >wm Bankhaus Reyher die Hypothek Sts'.ns gekauft und sie — es find zwcihunderi- taussnd Mark — heute gekündigt. Ist das nicht bitter?' Arne Dolckardt

vor meinem Chef haben können. Er nimmt sie mir, wenn er so handelt.' „Er nimmt kam Wort an!' „Er ist doch ein Mensch mit einem Herzen. Es ist ja nicht nur um den Betrieb. Ich Venne August Stein nicht, mag er ein Schuft sein, ich weiß es nicht, ober es geht doch auch um die Manschen des Betriebes, die chre ArbeÄ verlieren.' Plötzlich stand Holk an der Tür. Er war sehr bleich, seine Augen waren groß und glänzend. „Sie verlieren die Arbeit nicht, Herr Volckardtl Dafür sorge ich! Aber Stern muß herunter! Muß

herunter! Das habe ich mir geschworen.' 9. , ' . Fenster des Wohnzimmers der Familie Stein lagen nach der Fabrcks^s zpt. Spinnerei, Wisbevat wfc stßsnckteknugs- , betriebe flankierten das große freie Meveck, das da unten in fo'.ner Verödung einen friiedhosähnlichen Eindruck machte. Das Ganze war nicht unzweckmäßig angelegt. August Stein stand mit vorgsbeugrem Oberkörper an einem der Fenster, die Hände auf dom Rücken. Er sah alt und verfallen aus. Er war physisch und sesl'.sch krank. Mm merkte

ist die Musik der Arbeit. Aus! Schluß! Vorbei! Und so was nennt sich Fabrik! Textilwsrke August Stein u. Co.! Bor vierzig Jahren gegründet und heute im Ruhestand, pensioniert, abgebaut, als ob 'ne Spinne darüber hrngekrochen wäre und sie «'.»gesponnen hätte.' Ein Gefühl, das zwischen Wut und Ber- \ zweiflung lag, packte ihn. Schallend lachte er aus. „Und dort, hinter den Fenstern, sitzt der Feis im Meer, das ruhende Pünktchen m dar Lrichaimmg Flucht der olle ehrliche Sauevwsin und schläft aus dem Hauptbuch

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