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Tiroler Volksbote
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Pagina 9 di 20
Data: 07.04.1898
Descrizione fisica: 20
Vr. 8. „Tiroler VolKsboke.' Seile 9^ Eine Hochzeilsfahrk in Tirol im Winter 1610. Nach A. Flirs „KriegSbilder aus Tirol', von Zl»rt>ert. »Na, der Kaiseradler ist wohl arg zerzaust, W viel Federn Haben's ihm ausgerissen. Doch oie werden ihm wieder wachsen, und Tirol, seine Wnste Schwungfeder, zu allererst! Napoleons <>aum' werden doch auch nicht in den Himmel wachsen!- ^ ^ ^ Es war im Widum zu See im abgelegenen Paznaunthal, wo mit obigen Worten der Herr vurat Stefan Krismet*) sine

, den Tirolern >o verhakn bairischen Herrschaft. ^en trat Jana (Juliana), des Curaten ^Wester und Wirtschafterin, ins Zimmer und Erreichte dem „Herrn Bruder' einen Brief. Brennbühler Müller,' sagte sie, „ich kenne Schrift.' 2-. Der reiche Brennbühler Müller trug die schuld, dass Stefan Krismer aus einem Geiß- uoen Student und aus einem Studenten Priester ^worden war. Hanne, des Müllers Töchterlein, gewes ^ P^imiz Stefans „geistliche Braut'*) Daher die innige Freundschaft zwischen dem urat-Widum in See

und dem Müllerhause in nennbühl. Herr Curat hat den Brief geöffnet und seine Bemerkungen hiezu machend: „Lieber Herr Stefan! los war'S geladen; jetzt geht der Schnss 5«. KriSmer, den Helden dieser Erzählung, lein» persönlich gekannt und die Geschichte anS ^ eigenen Munde> vernommen. Anm des Berf. ^ In vielen Gegenden, namentlich im südlichen klein ^ bei der Primizfeier des Priesters ein Mädchen von 3—5 Jahren in bräutlichem Schmucke g.At'. Sie wird die „geistliche Braut- des Priesters nicht ^ ^ Unschuld die Hei

Braut, die Hanne, hat einen andern Bräutigam. „Am Faschingmontag werden sie copuliert.' Was? am Faschingmontag ? Das ist morgen! Und erst heute die Einladung? „Sie haben zwar, lieber Herr Stefan, der Hanne versprochen, das heilige Band zu knüpfen, und die Braut weint schier, dass es nicht möglich ist...' Nicht möglich ist? Und warum, nicht? warum nicht? „Im Wirtshaus drüben liegt der Haupt mann H. im Quartier; der war am 11. No vember vorigen Jahres bei der Geschicht' an der Arzler Brücke dabei

. Nun hat er in Erfahrung gebracht, dass der Parlamentär in HauptManns- uniform ein gewisser Stefan Krismer, Curat in See, gewesen. Auch weiß er von Ihrem Com- mando bei der Gigglerschlacht am 24. November und von Ihrer Weibercompagnie. Grausig ist's, wie er über Sie schimpft; er schwört Stein und Bein, sobald er Sie erwisch', schick' er Sie ! standiped in Ketten nach München. Bei der ! Sachlag' müssen wir bitten, bleiben Sie zu-- Hause und schließen Sie das Paarl in Ihr Gebet ein, sowie mich und uns alle. Ihr alter

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Tiroler Volksbote
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Pagina 12 di 20
Data: 07.04.1898
Descrizione fisica: 20
Seile 12 „Tiroler Volksbole.' Nr. 8. aus der Quelle als aus Krügen; er schöpft lieber aus Gott und dem Leben als aus Büchern und Systemen. So ist es ganz er klärlich, dass die Bauern auf ihn verfielen, nach dem er einmal, allerdings durch geistliche Ab sichten, in den Krieg hineingezogen war.' »Mir scheint fast, Sie halten dem Krismer und seinem ganzen Unwesen eine Vertheidigungsrede!'' Herr Stefan lachte hell auf. „O Herr Hauptmann, bei mir gilt auf Gottes Erdboden kein Mensch weniger

als dieser Stefan KriSmer!' Der Soldat, freudig überrascht, neigt sich ihm freundlich zu und schüttelt ihm die Hand. »Vortrefflich, Hochwürden! Sie theilen also doch auch mit jedem Vernünftigen die Ueber zeugung, dass der Aufstand Tirols eine Rebellion, ein Verbrechen war? Sprechen Sie aufrichtic — wir geben hier kein Aergernis.' „Sie wollen also, dass ich aufrichtig spreche?'' „Ohne weiters. Auf mein Ehrenwort!' „Warum halten Sie denn Tirols Wider stand für eine verbrecherische Empörung

noch tapfere Soldaten gibt in Baiern!' Mit Mühe gelang es Herrn Stefan, sich zu mäßigen. „Wohl! Die Unterthanen haben ihrePflichten. Aber auch Könige und Regierungen haben solche. Ich frage entgegen: Wohin soll es kommen, wenn die heiligsten Bedingungen feierlicher Verträge unter die Füße getreten werden? wenn die offen barsten Rechte der Unterthanen nicht die geringste Achtung mehr finden?' „Wenn man euch das Bessere gibt für das Schlechtere, so nennt ihr das Beeinträchtigung eurer Rechte. Wollt

edles Feuer hatte auf sein edles Herz Eindruck gemacht. Doch der Groll gegen Stefan Krismer war noch nicht überwunden. »Lassen wir diesen Streit. — Sie äußerten, dass Sie den Stefan Krismer nicht leiden mögen.

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Tiroler Volksbote
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Pagina 14 di 20
Data: 07.04.1898
Descrizione fisica: 20
Seike 14. «Tiroler Volksboke.' Nr. faß der Geistliche zur Rechten, der Kriegsmann zur Linken der Brautleute. Die Unterhaltung ward immer lebhafter; die Toaste giengen los, und die Pöller knallten. „Der Herr Curat von Karres, Vivat!' rief der Hauptmann, das Glas gegen Stefan er hebend. Dieser lächelte. Ueberrascht sahen sich die Gäste einander an. Der Hauptmann be merkt es. „Sind Sie denn nicht der Seelsorger von Karres?' „Ich bin wohl von Karres gebürtig; aber Seelsorger bin ich nicht in Karres

, sondern — zu See in Paznaun: Stefan Krismer trinkt auf das beste Wohlsein des Herrn Hauptmanns' Vivat!' Wie versteinert stand der Hauptmann. Eine lautlose Pause. Der Soldat lässt das Glas sinken. „Ein solcher Schalk ist mir denn doch in meinem Leben noch nicht vorgekommen!' Da erhob sich — die Braut. Mit erglühen den Wangen und zitternder Hand ergriff sie das Glas: „Herr Hauptmann, die Braut bittet für den Herrn Stefan um Pardon!' Der Krieger stößt leise das Glas an: „Wer kann der liebenswürdigen Braut

etwas abschlagen?' Und er schwingt hoch das Glas und ruft: „Pardon und Versöhnung!' Die Gläser des Soldaten und des Priesters stoßen klingend zusammen! Die ganze Gesellschaft erhebt sich mit dem Ruse: „Hoch lebe der Herr Hauptmann und der Herr Stefan.'' „Im Nothfall hätt' ich auf Ihren zuge sicherten Schutz Anspruch gemacht,' sagte Krismer lächelnd, indem er sich setzte; der Hauptmann aber langte hinter dem Nucken her, um ihn ins Ohrläppchen zu kneifen. Während dieser lebendigen Scene hatte man nicht bemerkt

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