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Tiroler Stimmen
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Pagina 3 di 6
Data: 05.09.1885
Descrizione fisica: 6
ein Ehrenbeleidigungsprozeß im Wege des Ausgleiches seinen Ab schluß, der doch einen weitern Hintergrund hat. Der Gold- nnd Silberarbeiter Filzer dahier hatt am 26. Mai 1885, also in den Tagen der hochgehenden Wahlagitation zu den Reichsraths wahlen. im Gasthause vor mehreren Anwesenden behauptet, der hier sehr bekannte Kammerrath Stefan Unterberger habe als Schriftführer des Tiroler Gewerbevereins diesem Vereine den Be trag von 128 fl. veruntreut, „und so wie dieser seien die Schwarzen alle". Damit wollte Filzer einen Trumpf

auf den konservativen Reichsrathskandidaten geben. — Die Geschichte dieser Verleumdung datirt von einer Sitzung des Tiroler Gewerbe vereines. In der Versammlung dieses Vereines vom 15. Jän ner d. I. hatte der nunmehrige Innsbrucker Gemeinderath Epp öffentlich, ohne Widerspruch seitens des Vorstandes, die Meinung ausgesprochen, der Schriftsührer Stefan Unterberger habe es verstanden, dem Vereine den Betrag von 138 fl. geschickt abzuzapfen. — Das „Innsbrucker Tagblatt" brachte diese kecke Unterstellung

, die es leider wieder bei seinem notorischen Mangel an Wahrheitsliebe so zweideutig gab, daß Herr Filzer, ein gläubiger Leser des „Tagblattes", demselben richtig aufgesessen ist, als er die grundlose Ausstreuung trotz der Berichtigung nachbetete. Herr Unterberger strengte nämlich die Ehrenbeleidigungsklage gegen Filzer an, und pro- duzirte vor Gericht durch seinen Vertreter Dr. Wackernell folgende Erklärung: „Der gefertigte Vorstand des Tiroler Gewerbevereins erklärt hiemit, daß Herr Stefan Unterberger

genommen und als auch eine Wallfahrt nach Innsbruck ohne Erfolg geblieben war. Er mußte die Suppe ausessen, die die Generalpächler der Intelligenz ihm eingebrockt. Damit aber diese Suppe nicht allzu heiß werde, strebte der Geklagte durch seinen Vertreter, Dr. Traunsteiner, einen Vergleich an, der auch zugestanden wurde. Er fand seinen bindenden Ausdruck in folgendem „Protokoll, aufgenommen beim k. k. Bezirksgerichte Kitzbühel am 9. August 1885 von dem Gefertigten. Herr Stefan Unterberger

, Gürilermeister in Innsbruck, hat durch seinen Vertreter, Herrn Dr. Wackernell, Advokat dort, unter dem 3. Juni 1885 Z. 1460 gegen Herrn Johann Filzer, Gold- und Silberarbeiter in Kchbühel» die An zeige wegen Uebertretung gegen die Sicherheit der Ehre über geben, begangen dadurch, daß Herr Johann Filzer am 26. Mai 1885 im Gasthause des Herrn Ulrich Ritzer, Huberwirth in Kitz bühel, öffentlich und vor mehreren Leuten die Anschuldigung aussprach: Herr Stefan Unterberger habe dem Tiroler Gewerbe vereine

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Meraner Zeitung
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Pagina 4 di 14
Data: 12.05.1885
Descrizione fisica: 14
zurücktreten müssen gegenüber >> gewissermaßen historischen „Ereignisse gegenwärtig vor unseren Augen aoM». vielbesprochene und vielverlästerte, m «r ^ des einzigen Stadtplatzes gelegene Z. ^ > Dogana, die Geburtsstätte so vieler ta! M-r Mch- z°as-pwgt« Sw»». endlich dem verdiente» Schch-l-dnW»^ preisgegeben, nachdem sie durch so ° >1 zehnte ihren schweren ^eruf erfüll ^ Fluthen von hämischen Bemerkungen der -. Passirenden Fremden, muthig ' Kugelregen, die Stirne ihrem Staube! Stefan dagegen träumte davon

sprachen und dessen vorzügliche Eigenschaften lobten. Selbst der Haushahn hatte nichts dagegen. Gut, daß die Polizei die Hühnersprache mcht versteht. Wahrlich, die Tage, welche Stefan in seinem Verstecke verbrachte, waren nichts weniger als angenehm. Eine HundStaghitze herschte hier, der Raum war so niedrig, daß der Kopf des jungen Mannes an die Decke stieß und so eng, daß seine ausgebreiteten Arme die Wände be rührten. Stefan mußte bewegungslos ausharren, um nicht entdeckt zu werden. Der Prophet

in der Wüste hat nicht so sehnsüchtig den ihn speisenden Raben erwartet, als Stefan seines Liebchens harrte, das stets mit Einbruch der Dunkelheit bei ihm erschien. Wie sehnte er die Nacht herbei und ach, wie lange währte es, bis die Sonne unterging und die Sterne sich entschlossen, am Himmel zu erscheinen. Wie gut war Speis' und Trank, doch um wie viel besser das Geplauder der Kleinen und ihre freundlichen Belehrungen, wie man küssen müsse, ohne Geräusch zu verursachen. Jeden Abend kam sie zur Scheune

herrschte tiefe Dunkel heit. Heute ein Brand — es wäre der Tag des Schreckens. Eine Stunde später trug der Sturm Thüren und Fenster davon. Eine schreckliche Nacht. Stefan erwartete mit Sehnsucht Evchen, doch sie kam nicht. Sicher « ^ dem Zimmer. Armer Hahn! Doch sieh', dort schleicht Jemand der A zu. Eine Mädchengestalt..... elasW^-. Zu. Eine Mädchengestalt ein kleines Körbchen . x. sieht es. denn seine Augen sind sG »z Dunkelheit gewöhnt. Er erwartete die Ankommende sprach kein Wort, stA, , «nrbcben

nieder, M«' - Stefan gF- ehe es St-A . Inhalt ündfchwamm, siel ihw Leiter, stellte ihr Körbchen inever,»», welchem Stefan Gefäß, ind der brennenoer Zunvschwamm, ^ . Der junge Mann zerdrückte mit ei ^ ^mit der an ein Gefäß, nach Mädchen ließ das Gefäß, ehe es ^ -'-k.''--» „nd der Jnhalt dM . erhalten, fallen, brennender jedoch da- Wüthe» d-sSWW«.„^!- vergaß aber Stefan Alles u I. ^ brandstiftnide Gewalt befreien und bn dem verz brach die Leiter entzwei. Oo»ts»bu«l

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Der Bote für Tirol
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Pagina 3 di 8
Data: 30.04.1889
Descrizione fisica: 8
zum Auseinandergehen aufforderte, welcher Aufforderung auch Folge geleistet wurde. In diesem Thatbestände liegt das oben angeführte Bergehen. Desselben sind angeklagt: 1. Der bereits genannte Muhr Georg juu., 2. Muhr Georg ssu., 66 Jahre alt, Bauer in Oberndorf, 3. Stöckl Stefan, 27 Jahr alt, Neuwirt in Oberndorf, 4. Dax er Simon, L6 Jahr alt, Bauer beim „Panzl' in Oberndorf, 5. Streif Gregor, 30 Jahr alt, Knecht aus Kirchherg, 6. Ober- leitner, 27 Jahr alt. Knecht ans Reith, V.Schwaiger Stefan, 23 Jahr alt

Stefan, 26 Jahre alt, Knecht aus St. Johann, 17. Margreiter Josef, 23 Jahre alt, Knecht aus Going, 13. K ö ck Jofef. 44 Jahre alt, KnechtauS St. Ulrich. Außerdem sind noch der Uebertretung nach Z 312 St.-G. durch Beschimpfung der Gendarmerie während deS obigen Tumultes beschuldiget: Streif Gregor, Ober- leitner Jakob, Daxer Simon und Schwaiger Stefan. Die Angeklagten vertheidigen sich dahin, dass sie theils behaupten, bei dieser Zusammenrottung nicht dabei ge wesen zu sein, theils sagen

, ren Stöckl Stefan und Landegger Gottlieb zu je 5 Tagen, Daxer Simon und Streif Gregor zu je 1 Woche, Oberleitner Jakob und Ploner Peter zu 10 Tagen, Schwaiger Stefan, Hager Josef und Ploner Georg ;u je 7 Tagen, Zimmerleitner Franz zu 4 Tagen und Stöckl Nikolaus, Schwaiger Jofef, Berauer Josef, Wieser Stefan, Margreiter Josef, Köck Josef zu je 3 Tagen, sämmtliche einfachen Arrests. Aus den Vereinen. Die Statuten des „Vereins zur Hebung des Fremdenverkehres für Nordtirol' mit dem Sitze in Innsbruck

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Bozner Zeitung
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Pagina 2 di 6
Data: 04.11.1884
Descrizione fisica: 6
siren war reine Süßmilch gegen die Grobheiten des Onkel stefan. Morgens um Z Uhr war er im Stalle beim Füttern, Wehe dem Knechte, der sich auch nur um zwei Minuten verspätete. Onkel Stefan vermochte eine gute Viertelstunde hindurch zu fluche», ohne dabei auch nur recht Athem zu schöpfen. Er begann bei den Haar- spitzen des sündigen Knechtes und verfluchte ihn bis zur kleinen Zehe hinunter, ohne auch nur einem einzi gen Gliede ein höllisch krachendes Donnerwetter mit Blitz, Hagel, Regen und sonstigen

Pflüge hatten nur ein Horn oder auch nicht ein einziges mehr und die Eggen vermoderteil ohne Zähne. Der größte Theil der Felder lag brach und war von mehrjährigem Unkraut üherwuchert. Einige magere Fer kel wälzten sich im Hofe neben dem Brunnen, aber sie waren vor Hunger so melancholisch geworden, daß sie nicht einmal mehr recht zu grunzen vermochten. Es war eine wahre Türkenwirthschaft! Hci, wie schnell sich das Alles änderte, wie wild war der Herr Stefan Farago dreingefahren. Wenn seine gnädige

Gemahlin bei den Castellfenftern heraussah, da erblickte sie im Sommer nur grünende Wiesen und gut besäete Felder. Die Zugthiere waren feit und stark und die Knechte zogen mmiter pfeifend hinter ihren Pflügen einher. Sie bekamen ihre Convention in guten Körnern regelmäßig ausgefolgt und wie der Herr Farago auch wettern und fluchen mochte, unter sich hießen sie ihn doch nur so wie die Bauern im Dorfe und wie die ganze Umgebung: den Onkel Stefan. Er zählte erst vierzig Jahre, der Herr Stefan Fa rago

und dennoch hieß ihn alle Welt den Onkel. Das geschah aus dem Grunde, weil er sich das „gnädiger Herr' entschieden verbeten hatte. Das Prädicat .gnä dig' gebühre nur seiner Frau, meinte er, und so nannte man ihn denn den Onk.l Stefan, seine Frau aber, von welcher er nie anders als von seiner gnädigen Gemah lin sprach, hieß die gnädige Gemahlin des Onkel Stefan. Er war ein tüchtiger Landwirth, ein kerniger Mann. Seine Gestalt maß gut sechs Fuß und sein Brustkasten war mächtig gewölbt. Sein Kopf

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Bozner Zeitung
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Pagina 2 di 8
Data: 27.04.1886
Descrizione fisica: 8
. W. SiemensschenktedemdentschenReiche 500,000 Mark zur Gründung eines Instituts für natur gung darüber mir allein zugeschrieben würde. Aber sorglos, edelmiithig, wie die Jugend zu sein pflegt, wollte ich davon durchaus nichts wissen, da ich fest davon überzeugt war, daß Stefan mich in keiner Weise schädigen würde. Eine glänzende Hochzeitsfeier machte mich endlich zu Stefan's Frau und ein Jahr lang war ich unaus sprechlich glücklich. Ich war zu unbekannt mit dem Werth des Geldes, um einsehen zu können, daß wir weit über unser Einkommen

lebten. Ich hatte meine Freude an dem mich umgebenden Luxus, ich. die soe ben der strengen Schulaufsicht entronnen war, und so genoß ich mein Leben in ungestörter Heiterkeit. Dann begannen die trüben Taxe. Stefan sing an mich zu vernachlässigen, oft hatten wir Streit mit einander, wenn ich meinem Gatten Vorstellungen machte über seine unwürdige Aufführung — über seine Ausschweifungen — sein zu spätes Aus bleiben. Schließlich fand ich mein eigenes Vergnügen in Ge sellschaften

und indem ich einige meiner Lieblingsstu die» wieder aufnahm, besonders an Sprachen und Musik. Außerdem liebte ich die Aquarellmalerei und machte meinen Freunden Geschenke mit Proben meiner Geschicklichkeit darin. Vier Jahre nach meiner Verheiratung wurde ich wie von einem Blitze gerührt, als Stefan mir zu- muthen wollte. ich solle mich mit der Bitte um ein Darlehen an Onkel Rufns wenden, indem er mir zu gleich kund that, daß mein Vermögen bis auf den letzten Pfennig verbraucht sei. Später erfuhr ich. daß die Spielhöllen einen großen

Theil desselben verschlun gen hatten. Doch schon lange vor dieser Zeit war die Liebe zu meinem Gatten in meinem Herzen erstor- ben. Meine Achtung vor ihm war ebenfalls lange ge schwunden. nachdem ich von seinem verschwenderischen Leben Kenntniß erhalten. Ich schlug ihm seine Bitte ab und bewirkte dadurch einen so heftigen Ausbruch seines Zorues, daß ich in der That glaubte, Stefan würde mich mißhandeln. Täglich wiederholte er seine Forderung, aber ich wollte nicht nachgeben

. Nach meiner Verheirathnng hatte Onkel Rufns sein HauS in der Stadt verkaust und seinen beständigen Wohnsitz in Greßbank genommen. Da ich wußte, daß mein Gatte ihm ein unwillkommener Gast sein würde, so hatte anS ich ihn nie dort besucht. Ich schrieb ihm hin und wieder, aber selbst unsere Korrespondenz wurde nichtssagend und voller Gemeinplätze, denn ich fühlte nur zu deutlich, seine Liebe zu mir, die er mir wie ein Vater seinem Kinde während langer Jahre erwiesen hatte dadurch, daß ich darauf bestand. Stefan zu hei

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Meraner Zeitung
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Pagina 3 di 14
Data: 12.05.1885
Descrizione fisica: 14
, welcher Haler versvrar^^ .stehend Demjenigen ch, welcher den Verbrecher kioen^and^^c^^ Bleiben -bten ^eck. Er wollte klaren, denn ^anze traurige Ge- « sein^ Du. '^Angebetete nicht im ^ Er hört- konnte er heimkehrt- I Abends, als sie mit vernahm das Jammern pe .beweinte d°s Schluchzen i' ''t dem ank «nem Auge den ^anderen aber den Mörder. Es wurde ruhiger im Hause und endlich ganz still. In der Scheune, auf deren Boden Stefan verborgen war, wurden deS Nachts die Hühner EvchenS eingesperrt

und er hatte jene Leiter bei der Flucht benutzt, welche für die Hühner hierher gestellt worden war. Die gefiederten Wohnungsgefährten erschienen mit Einbruch der Dunkelheit und nahmen ihre Plätze ein. Eine fatale Gesellschaft. So oft sich Stefan rührte, begann ein ihm offenbar feind licher Hahn zu krähen und nachdem dieser das Signal gegeben, schrien alle Hühner aus Leibes kräften. Dieser Lärm weckte die Schläfer aus den Träumen. ' Und das war ein Glück. Evchen hörte das jämmerliche Geschrei und als sorgsame zukünf

tige Hausfrau stand sie in der Nacht auf, um den Marder zu vertreiben, der sich in ihren Hühnerhof geschlichen. Sie stieg die Leiter hinan und hörte jetzt eine menschliche Stimme: ^ „Evchen! Ich bin hier. Stefan.' Das Mädchen war muthig; eS schrie nicht und sprang auch nicht von der Leiter. „Um des Himmels Willen, was suchst Du hier?' .Ich will mit Dir sprechen, mein Engel und dann gehen — wohin ich kann!' „O schweige und frage mich nichts. Du weißt ohnedies, daß ich Dich liebe und lieben

würde, selbst wenn Du noch mehr gesündigt hättest. Doch von hier darfst Du nicht fort, denn man sucht Dich überall in der Stadt.' ^ „Dann will ich hier bleiben, bis es ruhiger wird und in der nächsten Nacht dieses Haut'> verlassen. . . . . Wenn Du mir aber Gutej thun willst, bringe mir einen Krug Wasser .... ich verdurste. . . nicht wahr, Du glaubst nicht, daß ich die Eva Tarka heirathen wollte? Das Mädchen war schon fort, brachte Speise und Trank und der arme Stefan küßte Evchen die Hände. Hierauf kehrte sie in's Hauö

zurück und sagte, daß sie den Marder Ver trieben hätte. . - i In der dritten Nacht begannen schon di: Brände und bei der herrschenden Wachsamkeit war es Stefan unmöglich zu flüchten. Er blieb daher auf dem Boden. Evchen wurde oft gelobt, weil sie ihre Hühnchen so aufmerksam pflegte. Spät in der Nacht, als schon Andere schliefen, trug sie noch Speise und Trank zu ihren kleinen Pfleglingen. Sie liebte die herzigen Thierchen gar sehr. Das Mädchen erzählte Stefan Alles, nur jenen Verdacht

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Meraner Zeitung
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Pagina 2 di 16
Data: 14.05.1885
Descrizione fisica: 16
jetzt aus dem Hause flüchten. Doch sie fanden zu ihrem Entsetzen die Thüren ver rammelt. Auch das hatte die Brandstifterin gethan. Als man die Familie auS dem Hause befreit hatte, war auch schon der Oberrichter zur Stelle und sein Erstaunen war eben so groß, wie das der Menge, als er Stefan Gubadi als Retter der Stadt sah, den man für den Brand stifter gehalten. Zuerst fiel der alte Gubadi seinem Sohn um den Hals und dann trat Evchen Csukasi vor und erzählte, auf welche Weise Stefan auf den Boden gelangt

, und von ihr ernährt worden sei. Und dann forderte die energische Kleine den Richter auf, Stefan sein Vergehen zu verzeihen, zumal er die Stadt vor sicherem Untergange gerettet. Ihren Vater um schlang sie und bat auch ihn, Stefan zu ver geben. Doch der alte Csukasi schwieg, der Richter hingegen sprach feierlich: . „Du hast unsere Stadt und uns gerettet^ und deshalb soll Dir auf dieser Welt Dein Verbrechen vergeben sein. Denke aber an die himmlische Gerechtigkeit und sei bestrebt, fürder so zu leben, daß die Summe

Deiner guten Thaten diejenige Deiner Sünden hoch überragt . ... Die zweitausend Gulden Belohnnng, die auf den Kopf des Brandstifters ausgesetzt waren, sollst Du erhalten.' Stefan entgegnete: „Ich danke für die Gnade und ich nehme dieselbe gerne an, soweit sie mich betrifft. Die zweitausend Gulden jedoch acceptire ich nicht, denn ich erfuhr von Evchen, daß gegen unsere Familien von Seiten des hohen Rathes ein Proceß angestrengt wurde, damit jenes Familien haupt, welches jüngst die erste Grobheit sagte

, an die Armencasse zweitausend Gulds ^ Mögen meine zweitausend Gulden in ^ casse^ fließen und-der Zwist Mische Familien für immer ein Ende nehM - - ^ Asten nicht- kiuutitlc« ^ .... . ^ blieb den beiden Alten nichts übrig, als Frieden zu schließen lind um den Hals zu fallen. Csukasi geM ? daß Evchen nicht mehr für ihren.sch^k- sondern er für fie sorge. ... Die Glocken wurden geläutet, da! öur Kirche und sang ein Osvm isv ^ . EvchenS Hochzeit mit Stefan ^ Stefanstage stattfinden. . Auch Eva sollte an diesem Tage

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Bozner Zeitung
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Pagina 3 di 4
Data: 07.11.1884
Descrizione fisica: 4
. Sie wollte sprechen, doch ein krampfhaftes Schluchzen erstickte ihre Stimme. Ihr bleiches Haupt an seine Brust lehnend weinte sie dort lange, lange Zeit. Er hielt sie fest, seine Brust wogte stürmisch, aber er wagte die heilige Stille mit keinem Worte zu unter brechen. Endlich versiegten ihre Thränen. Sie richtete sich em por; fest und ernst sah sie zu ihm auf und ihrKAntlitz zeigte eine majestätische Ruhe, als sie stolz?die Worte sprach: H „Stefan, willst Du mich zu Deinem Weibe ?' Er vermochte

nicht zu antworten; er schien irre ge' worden zu sein, so starr blickte er sie an. „Willst Du mich zu Deinem Weibe, Stephan?' wie derholte sie. „Lucie!' schrie er auf. „Willst Du mein Gatte werden, Stefan?' fragte sie zum dritten Male. Da löste sich der Bann von seinen Gliedern. Es war, als ob er aus einem tiefen Traume erwachen würde, als ob ihn plötzlich ein elektrischer Schlag durch zuckt hätte. Er sank vor ihr in die Knie. „Lucie!' klang es von seinen Lippen, „Lucie!' er vermochte kein anderes Wort

zu, daß dieser erschreckt die Magd ver ließ, welche er eben in die Wangen kneifen wollte und auf und davon lief. „Was soll denn der Pfarrer hier?' fragte ihn Lu cie mit sanftem liebevollen Lächeln, als er wieder in den Salon zurückgekebrt war. „Er darf doch nicht wissen, daß ich noch nicht Deine Frau bin?' „Richtig, richtig,' sagte Onkel Stefan verlegen, aber er war noch nicht mit sich zu Rathe gekommen, als man den Herrn Pfarrer über die dichte Finsterniß be reits heillos fluchen hörte. Gleich darauf stand er im Salon

. „Bist Du toll geworden, oder soll ich Dich mit den Sterbesakramenten versehen ?' fragte er Stefan. „Ich küsse Ihnen in aller Ergebenheit die kleinen weißen Händchen,' sagte er zu Lucie, Alles in einem Athem. „Ich bitte Dich, rede nicht so dumm,' sagte Stefan, zu ihm. „Ich verreise morgen früh mit meiner Gattin auf einige Tage. Wir wollen uns heute von Dir ver abschieden. Du sollst mit uns zu Nacht essen.' Der Herr Pfarrer KerekeS aß mit Stefan und Lucie in aller Seelenruhe, trank aber ein wenig

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