, auch die Musik hatte sich durch einen lau ten Tusch wieder bemerkbar gemacht, aber niemand hatte darauf geachtet. In diesem Augenblick aber horchten alle auf und alle schwiegen wie auf Verabredung. Man hatte her» annahende Schritte vernommen und sah nun den General mit den Offizieren herankommen. Ewald war ihnen voran; als er jetzt Stefan und Nandl be merkte, überflog es zornig sein hübsches Gesicht. Die Gräfin hatte sich indes erhoben und die anderen mit ihr, mit Ausnahme des Professors, der ruhig sitzen
blieb und sich den Rest des Bieres in seinen Humpen goß. Ewald war nahe zu Hans getreten, und den ne benstehenden Stefan, von dem er wußte, wer er war, von oben bis unten messend, sagte er in einein absichtlich geringschätzigen Ton: „Wenn du für deinen Stand so wenig Achtung zeigst, um Freundschaft mit dem ersten besten zu schließen, so kann mir das gleichgültig sein, aber ich fordere, daß du Damen gegenüber, die man dir an vertraut hat, die schuldigen Rücksichten beobachtest
und sie nicht in Gesellschaft eines Rekruten bringst und sie mit demselben an einem Tische sitzen läs- sest!" Stefan war erblaßt, seine Augen trafen mit de nen seines Angreifers zusammen, ebenso drohend, ebenso geringschätzend; aber er wußte, wenigstens äußerlich, seine Ruhe zu bewahren, und in der reitenden Truppen die dreijährige Dienstzeit fort besteht! Beschlossen haben sie, daß jeder, der das Unglück hat, Korporal oder Zugsführer zu werden, zur Strafe dafür ein Jahr länger dienen muß! Beschlossen
. Der General aber schrie wütend: „Kanaille, du unterstehst dich, einem Offizier so zu antworten, — weißt du nicht, was das heißt, Insubordination!" „Nein, Herr General, das weiß ich nicht," sagte Stefan ebenso ruhig, aber in einem bescheideneren Ton, „ich bin erst seit heute morgen assentiert, aber da ich begreiflicherweise wohl leicht abermals dage gen Verstößen könnte, so erlauben Sie mir, mich zu entfernen." Er grüßte mit dem Kopfe, und ohne weiteres abzuwarten, schritt er mit seinem elastisch festen