deS Kapitels verpflichtet zum täglichen Chorgebet um 6 Uhr früh und 2'/- Uhr Nachmittag, und an den Bigilien der hohen Festtage, während der Frohnleichnamsoctave ?c. auch am Abende. Nun ist es bekannt,, daß die Pfarrkirche im Winter von allen Kirchen BozenS die kälteste ist, so daß ein zweistündiges Ver bleiben in derselben — zumal in der Frühe'— nicht zu den An- «ehmlichkeiten eines „RuheplätzchenS' gehört. Und so geht es täglich ; ja an Sonn- und ^ Feiertagen kann diese . Seligkeit des FrierenS oft
4 bis 5 Stunden,^ ja auch ganz nüchtern' dauern. Eine andere Ver pflichtung für einen Caplan lst, daß er. jede» Sonn- und Festwg, nachdem er oft mehrere Stunden im Beichtstühle zugebracht hatte, am Altare beim Hochamte levitiren oder eS selbst halten muß. Wie be schwerlich dieS besonders im Winter ist, kann nur derjenige sagen, der eS selbst erfahren hat. Er muß ferner beinahe jeden Tag zu ^er bestimmten Stunde Msse lesen, und zwar trifft eS ihn jede Woche ein oder mehrere Male etwas spät das hl. Meßopfer
und, an Sonn- und Festtage» Mehrere Stunde» la»g im Beichtstuhle zu sitz«. Mit dem Berchtstuhle ^er der Seelsorge ist auch der Krankenbesuch und der Beistand der Sterbenden verbunden; denn kein Beichtvater verweigert seinem Beicht ende diesen Liebesdienst, wenn er darum gebeten wird. Und da kann es leicht geschehen, daß er auch Nächte am Sterbebette zubrmge» M. Daß er auch außerdem noch in mancher ander» Hinsicht AuS- hufe in der Seelsorge leisten soll, läßt sich leicht denken, da eS i» '»er Pfarre