ihm fern. Rosegger sieht Gott in der Allnatur, anderseits schil dert er ihn aber auch als persönliche Erscheinung. Rosegger erklärt demgegenüber: wo Gott anwesend ist, soll man ihn erfassen. Der Heilige Geist ist für Roseg ger Begeisterung für eine Sache im altruistischen (hilfs bereiten) Sinne. Beim Ablatz der Sünde legt Rosegger nur auf die sühnende Lebensart Wert, nicht aber auf AeUßerliches, auf Sakramente, was man ihm von klerikaler Seite auch zum Vorwurf machte. An die Auferstehung des Fleisches
im eigentlichen Sinne glaubt Rosegger nicht, weil die Naturwissenschaft da gegen spricht. Die Frage: Wie wird es im Himmel fein? beantwortet Rosegger dahin: Jeder wird den Himmel finden, den er sich auf Erden wünscht. Er meinte, wenn Gott allmächtig und allwissend sei. würde er im Himmel das geben, was dem Menschen schon auf dieser Welt im ethischen Sinne erwünscht sei. Rosegger wendet sich auch dagegen, daß man glauben müsse; er meint, jeder kann eben nur glauben. Er meint, daß der Mensch zu Gott ein rein
und Theologe zu sein. Es ist immer geraten, über Dinge, die man nicht versteht, bescheiden zu schweigen, wenn man sich nicht blamieren will. In Theologie war Rosegger jedenfalls ein Un wissender. Gerade ihm hätte gründliches Studium des Katechismus sehr not getan. Religiös in dem Sinne, wie das freisinnige Grazer Blatt den Dichter Rosegger darstellt, ist einmal nicht religiös im Sinne des apo- ftoliidttn Glaubensbekenntnisses, eher im Sinne des Gefühlstheologen Schleiermacher. Religiös sind auch die Hindus