aller Art, und diese Lasten zehren am Ertrage seiner Wirt schaft, verringern also diesen Ertrag. Dasselbe thun die hohen Dienstbötenlöhne, die hohen Zinsen 2c. Wie wohl würde es dem Bauern thun, wenn er statt 4'/,, nur 2'/„ Schuldzinsen zu zahlen brauchte! Nicht darnach also fragen wir, ob. diese Mittel für den Bauern nützlich. sind; der Sinn unserer Frage ist ein ganz and erer: nämlich, ob wohl nicht die Verschuldungs freiheit soschädlich i st, dass, solange sie fortbesteht
alle die anderen an sich so nützlichen Hilfsmittel unzureichend sind, um den Schaden der Verschuldungsfreiheit wett zu machen; ja noch mehr, die Frage hat noch den Sinn, ob diese Freiheit wohl nicht so verderblich ist, dass die anderen Mittel durch sie ihren Nutzen sogar einbüßen und theilweis e sogar zum Scha d e n w erd en. Dies ist der Sinn der Fra g e. Ist. aber so etwas möglich und denkbar? Was kann die Verschuldungsfreiheit daran ändern, dass der Bauer bei Anwendung der gefammten Mittel (um bestimmte Ziffern zu nennen
im Jahre um 730 fl. besser als früher. Daran ! wird die Verschuldungsfreiheit doch nichts ändern. — Dieser vielen Zahlen und Worte kurzer Sinn ist also, dass, was an sich für den Bauern nützlich ist, immer und in Men Verhältnissen nützlich sein muss. Dem ist aber durchaus nicht so. Ist nicht auch der gut vertheilte Regen und Sonnenschein das größte Glück für den Landmann? Gewiss. Wenn aber der Weizenacker voll von Unkraut ist, das vielleicht dichter ist und schneller wächst als der Weizen, dann, lasse
' diesen Mitteln beim Fortbestande der Verschnldungs- srNheit dem Bauernstande auf die Dauer geholfen ist, so kommen wir eigentlich viel zu spät; die Antwort ist schon fix und fertig: Ja, es ist zu helfen, das liegt klar am Tage. Es hat also keinen Sinn, die Frage zu stellen, da die Antwort darauf für einen halbwegs sachkundigen Menschen schon gegeben ist. Dies hat dem Verfasser dieser Artikel auch Herr Dr. von Grabmayr in der Landtags- Sitzung vom 17. Mai 1899 entgegnet; er sagte: „Auch die Frage
2 .... hat in dieser Allgemein heit keinen rechten Sinn. Gewiss kann der Verschul dung gesteuert werden; wenn wir gewisse Factoren, gewisse Productionsbedingungen schaffen können, witd der Bauernstand trotz der Verschuldungsfreiheit gut existieren können. Die Frage ist nur, sind wir in der Lage, solche Productions- und Lebensbedingungen zu schaffen, die trotz der Möglichkeit der Verschuldung den Bauernstand nicht nöthigen, übermäßige Schulden machen zu müssen?' Und trotz dieser Einrede und trotzdem auch im heurigen Landtage