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Schlern
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Pagina 15 di 58
Data: 01.07.1935
Descrizione fisica: 58
von St. Valentin nach Falzes. Die Todes angst und die Kreuzigung lassen keinen Zweifel an der Urheberschaft Simons zu. Um die Jahrhundertwende war also Simon außerordentlich viel beschäftigt, nicht nur in Osttirol. Man möchte natürlich vermuten, er habe eine Werkstatt mit Gesellen betrieben, wie dies ja damals die Regel war; indes deuten nicht nur die bekannten Regesten das in keiner Weise an, sondern es ist auch dem Verfasser an den zahlreichen Fresken nirgends die gesicherte Tätigkeit

einer anderen Hand ausgefallen-, Simon war eben doch nur ein ländlicher, nicht ein städtischer Meister und die Kunst entwickelte sich damals zu schnell, als daß weite Kreise von Kunstfreunden Simons Werke noch gewürdigt hätten. Ende der Neunzigerjahre finden wir Simon auch in seiner Heimatgemeinde beschäftigt. Die ur alte St.-Georgskirche, unweit des Bauern hofes, von dem er den Namen trägt, verdankt ihm vielen Schmuck. Wie schade, daß die meisten dieser Fresken durch die Restaurie rungsarbeiten Theophil

, die rundbogige Stein umrahmung, die gleichen Kapitäle als ein Werk des Meisters des Nasener und Auf- kirchener Christophs zu erkennen. Eine besonders interessante Aufgabe hatte Simon im Innern des Kirchleins zu lösen. In die Zwickel über der Konche hatte jener öfters genannte Maler der Sunterfchule eine feine, ikonographisch interessante Verkündi gung gemalt, diese war aber bei der baulichen Umgestaltung um 1498 beschädigt worden. Und so sehen wir deutlich, daß Simon die oberste Zone erneuert

hat, ohne peinliche Nachahmung der alten Pinselführung, aber in möglichster Anpassung an den älteren Be stand. Daß Simon die Arbeit ausgeführt hat, beweist eindeutig der neu gemalte Kopf Gott Vaters, wenn man ihn vergleicht mit dem Gott Vater des Schutzmantelbildes in Bruck; nur steht hier die Flüchtigkeit der Ausführung in einem interessanten Gegensatz zur frommen Genauigkeit des Sunterschülers. Simons Hand entstammen auch hier die Gewölbedekorationen (nach 1498: „das gbelm ist gemacht 1498" meldet

, doch gehen selbst die besten unter ihnen — St. Martin, Blasius — über das Mittelmaß keineswegs hinaus und es ist unseres Erachtens kein Anlaß, sie einem Pacherschüler zuzuschreiben, der mehr gekonnt hätte als Simon, etwa dem nebelhaften Brixner Meister Claus; es find durchaus Werke Simons, mit dessen Stil z. B. die Bil dung der Augen, die Zeichnung der Harnische 36 36) A. a. O.. Sp. 82 f.

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Pagina 2 di 58
Data: 01.07.1935
Descrizione fisica: 58
Der Maler Simon von Tefido (Taisten). Von Dr. Heinrich Waschgler. Als der Verfasser dieses Aufsatzes vor Jahren für Weingartners „Kunstdenkmäler" unter anderem verschiedene Orte des Puster- tales und auch die Kirche von Nasen bei Valdaora (Olang) beschrieb, fiel ihm auf, daß das Fresko an der Südseite dieser Kirche, den hl. Christoph darstellend, eng verwandt ist mit den zahlreichen Werken, die dem spät gotischen Maler Simon von Tesido (Taisten) zugeschrieben werden. Doch schien

befiehlt auf eine Ein gabe des Malers Simon von Tastend den Raiträten, dessen Gesuch zu prüfen und nach Gutdünken zu handeln. Der Maler sagt, er habe für den verstorbenen Grasen Leonhard von Görz „dessen Haus gemalt", ferner „ötliche Schlitten, Truhen, Kuchelwägen und Kammerwägen, Wappenröcke vergoldet und 70 Spieße gemalt und für alles nur 1 Gulden Zahlung erhalten". Seine Majestät wolle ihm armen Manne gnädig sein und ihm für obige Arbeit, die er auf 100 Gulden anschlage, Bezahlung verschaffen

(Geschäfte von Hof 1507, f. 105)." „Im selben Jahre 1507 wird der Münz meister und Stadtrichter in Lienz von der Raitkammer angegangen, bezüglich der An sprüche des Simon von Tastenz Erhebungen zu pflegen (Embieten und Befelch, f. 170h Am ersten Dezember erhält Simon, Maler von Tästn, von seiner Schuld 6 Gulden (Rait- buch 1507, f. 176). Und nach langer Warte zeit, am 14. Feber 1509, betommt Simon, Maler von Taisten, zu ganzer Bezahlung seines Guthabens 47 Gulden (Raitbuch 1509, f. 211

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Pagina 13 di 58
Data: 01.07.1935
Descrizione fisica: 58
hat also Simon seine Arbeit vor ihrer Vollendung abgeschlossen. Weshalb? Die natürlichste Erklärung ist wohl, daß dies geschah, als 1500 Leonhard, der letzte Görzer, starb und alles in fremde Hände kommen mußte. So wäre denn die Todesangst das späteste Bild; die übrigen Bilder genauer aneinander zureihen, haben wir aber nur stilistische Mittel und es zeigt sich hier, wie schwer das bei einem Meister ist, der bei seiner erlernten Kunst bleibt und höchstens noch unwillkürliche Schritte voran macht. Das erste

. Der hl. Sebastian gleicht dem an der St.-Georgskirche in Tesido (Taisten). Das Motiv des hl. Christoph hier ist bei Simon eine Ausnahme. Eigentümlich ist die Be malung der Konche: auf einer breiten Bank sitzt Gott Vater, sein Gewand ist mächtig ausgebreitet, in den Händen hält er das Kreuz mit dem Erlöser, dahinter halten zwei Engel (wie auf Flügelaltären) einen Brokat vorhang. Diese Engel sind sicher spätgotisch und, wie kaum zu bezweifeln, von Simon. Doch auch der Gnadenthron ist mehr ikono- graphisch

als stilistisch altertümlich. Es scheint, daß Simon hier interessanterweise das frühgotische Gnadenthronfresko in der St.-Georgskirche seines Heimatdorfes S1 ) frei verwendet, das ja an einer baulich ganz ähnlichen Stelle sich befindet. Wir sehen also Simons Stil in den Neun zigerjahren von der härteren, ängstlicheren Manier sich ins Breite, zu relativer Weichheit entwickeln. Diesen veränderten Stil scheinen nun die beiden Freskenarkaden an der Nord seite des Chores in Obermauern zu zeigen. Das Marienleben

in sechs Bildern beginnt wieder oben im westlichen Felde. Der Stamm eines hohen Baumes trennt das Bild in zwei Hälften, links verheißt ein Engel der hl.Anna, rechts ein anderer dem hl. Joachim die Geburt der Muttergottes. Das Bild darunter ver bindet die im Mittelalter so beliebte Dar stellung der heiligen Sippe mit der Begeg- * 31 39) Auch in Obermauern hat Simon die Einzelheiten der Rüstungen stets mit Interesse wiedergegeben. Einen solchen Kinnschutz tragt auch ein Soldat aus der Verurteilung

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Pagina 18 di 58
Data: 01.07.1935
Descrizione fisica: 58
des 16. Jahrhunderts gemalt sein, nach unserem Empfinden früher als der Auf- kirchener. Es bleibt ein gutes Zeichen für den alternden Simon, daß er sich auch hier nicht wörtlich wiederholt, sondern durch die Dar stellung im Gegensinn, durch Veränderungen am Standmotiv usw. der reinen Selbstkopie ausweicht. Es wäre angesichts der ikonographischen Übereinstimmung auch in Nebensachen nahe liegend, den Christoph an der Kirche von Perca, die „Asem Mair aus dem Ryed" 1525 so schmuck erbaut hat, dem Simon zu zuschreiben

. Dann kämen ihm auch die (stark veränderten) Fresken im Innern zu. Nun ist aber der Christoph so erneuert, daß eine Stil oergleichung unmöglich ist; soviel aber kann man noch sehen, daß es wohl das plastischeste, der Renaissance am nächsten stehende, eben das späteste Werk Simons wäre. Noch einmal taucht Simons Name auf, in der Nachricht vom Altar zu Heiligenblut (1520, s. oben S. 291). Da sollte man nun unter suchen, ob die Rolle „des vornehmen Künst lers" Simon Mareigl nicht bedeutender

ist für ihn durchaus möglich. Nun sagt aber Aicher, Simon habe die Bilder entworfen. Eine Beobach tung hiezu möchte der Berfasser Mitteilen: in den Zwickeln des Schreins, zwischen dem prächtigen Rundbogen und dem geraden oberen Abschluß ist die Verkündigung Mariens dargestellt: links kniet der Engel mit Anrede gebärde, rechts kniet Maria am Betpult, auf sie herab schwebt das nackte Christkind. Dies ist, soviel der Verfasser weiß, an den alpen ländischen Flügelaltären ein „hapax lego- menon“, das sich erklären

würde, wenn man sich erinnert, daß dieselbe Darstellung und An ordnung am Absidenbogen der Taistener Georgskirche vorkommt (s. oben S. 299). Darf man daraus schließen, daß der Meister Simon Mareigl den Altar entworfen bzw. das Pro gramm angegeben hat, wenn dieser auch dann von jüngeren, fortgeschritteneren und begabteren Kräften ausgeführt wurde? Das ist ein gotischer Künstler aus der Heimat, in Geburt und Sterben unbekannt; nur mehr die Werke reden von ihm, doch sind deren so viele wie bei keinem anderen. Er besaß

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Pagina 4 di 58
Data: 01.07.1935
Descrizione fisica: 58
Der Ausgangspunkt für Simon war die Brixner Freskenmalerei. In dieser selbst gingen damals mancherlei Veränderungen und Stilwechsel vor sich. Gerade in Tesido (Taisten) malte jener bescheiden-liebens würdige Maler, als Sunterschüler wird er meistens bezeichnet, dessen Werke sich auf ein Gebiet verteilen, fast ebenso groß wie später das Simons. Er hat im Brixner Kreuzgang, in Klerant und in Melaun, in S. Candido (Jnnichen) und St. Silvester volkstümliche, sanfte, aber nicht schmächtige Heiligen

von 1484, „Weltkunst", Berlin 1934, Nr. 37 (mit Abb.). Beschreibung dieses für den Dom dekan Benedikt Fieger geschaffenen Flügelaltars im gedruckten Katalog der Sammlung Eich, Lenzburg 1934. Schnörkel erinnert (nicht zufällig verwendet gerade Simon so gerne seine charakteristische Schrift in Buchstaben und Zahlen), die Aus führung ist skizzenhafter, die Modellierung verschmelzt viel weniger, alles ist diesseitig, profan, manchmal bis zur Ironie. Woher das? Derselbe manieristische Realismus findet

sich in Pachers Fresken, beispielsweise an den Bischöfen des Jnnichner Südportals, bei dem Meister des Wiener Altars mit dem Gnadenthron (der einst im Besitz des Kunst händlers Pacully in Paris war"), bei der Wengener Kreuzigung, die Allesch") um das Jahr 1490 ansetzt und dem Meister des Neustifter Katharinenaltars zuschreibt. Gerade dieser Altar zeigt in manchen Teilen, wie in der Geißelung, recht verwandte Züge mit Simon. An einen Lehrmeister solcher Art mühte man also neben dem Brixner Fresken stil

bei Simon noch denken. Nur durch eines unterscheiden sich auch die frühesten Werke Simons in fortschrittlichem Sinne: hier finden wir an keiner Stelle einen anderen Hintergrund als die freie Weite "). Die Szenerie des Obermauerner Marien todes ist ein Platz in einer mittelalterlichen Stadt. Eine Reihe von Giebelhäusern schließt mit einem zweitürmigen Stadttor ab, durch das man Berge und Himmel erblickt. Links steht ein langgestrecktes Haus mit Lauben im Erdgeschoß. Den Marientod widersinnig ins Freie

schwebenden Engel. Und wenn Simon etwa nach dem Muster von Pachers St.-Wolfgang- wunders einen Engel verkürzt zeichnen will, so gelingt ihm das noch nicht recht. Die Falten sind gerade gekehlt und hart, die 11) Abgeb. n. a. bei Semper, a. ct. O., S. 245. 12) Allesch I., Michael Pacher, Leipzig 1931. 13) Dies kann einem in der Brixner Malerei aber auch bei anderen mittelmäßigen Meistern auffallen, z. B. bei Ruprecht Putsch.

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Pagina 16 di 58
Data: 01.07.1935
Descrizione fisica: 58
, da sie durch Friedrich Pacher den Altar erhielt, von dem sich die bekannte Epiphanie noch an Ort und Stelle befindet s8 )? Hier sollen — versuchsweise — auch die von Semper bereits erwähnten und Simon zu geschriebenen Fresken in der Taistener Sankt- Iakobs-Kapelle eingeschaltet werden: in den Gewölbezwickeln hat er Gott Vater gemalt, der vor einem brokatenen Vorhänge sitzt und die Rechte zum Segen erhebt. In der Linken trägt er die Weltkugel, in der sich — nach der Sitte der Niederländer — eine blaue Land

schaftsferne spiegelt. Dann malt Simon vier Tondos aus buntem Stein mit den Evange listensymbolen und zwei Engel mit Spruch bändern. Diese scheint eine bei Simon aus nahmsweise Weichheit auszuzeichnen, ein lyri sches Gefühl, das sich ausdrückt in der sanften Haltung, den langwallenden Falten, der grau- rosa Färbung, dem klaren Kinderblick: und doch kein Anzeichen, das für einen anderen Meister spräche! Nur kann man sich diese Bilder nicht vorstellen als Zeitgenossen der harten, zirbelhölzernen

nach' idealisierender Formenanmut" (wie Stiaßny sagt) geht über das, was Simon kann, in keiner Weise hinaus. Alles, was man heute von dem Bilde noch steht, spricht für Srmons Urheberschaft. 38) Übrigens noch ein Relief, das, schwer sicht bar, im Aufsatz des barocken Altars eingefaßt ist. Annakapelle von Villabaffa (Niederdorf) ">). Christus liegt in großer Figur vorne unter dem Kreuze, sein Haupt erhoben. Ein kleiner Wicht in scheckigem Kleide stößt ihn mit dem Fuß, ein Kriegsknecht hinter dem Kreuze will Christus

an der Nordseite des Schiffes und am Chorabsatz (im Futterhaus des Anwesens) sichtbar, neben anderen solche, die Simons Hand deutlich erkennen lassen (Abb. 6). Die Szenen einer Aburteilung und einer Erschießung beziehen sich wohl nicht, wie man zuerst meinen möchte, auf den hl. Sebastian, sondern auf den Kirchenpatron, den Soldaten in der the- bäischen Legion. Mauritius steht in einem weißen Mantel, unter dem eine blanke 39) Simon ist ja auch in Nasen und in Ober mauern zweimal zu verschiedenen Zeiten

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Pagina 6 di 58
Data: 01.07.1935
Descrizione fisica: 58
mit Christus vor dem Richter, der Geißelung und der Dornenkrönung sind auch gedacht als nebeneinanderliegende Räume einer Szenerie. Auch sonst ist ein großer Fort schritt festzustellen gegenüber z. B. dem Melauner Maler, der sich immer noch nach der Weise Giottos für verpflichtet hält, Architekturen von innen und außen zugleich darzustellen. Dagegen ver mag Simon die reine Innenansicht durch zuführen. Am schönsten gelingt die weite Landschaft in der untersten Reihe der vor deren Arkade

mauern verwendet Simon das Motiv, hier aber weit klarer. Auch andere Bewegungen scheinen gelenker, glaublicher. Die Über schneidungen sind nicht so vielfach und die Gruppen lichter. Die Landschaft in Gelb und Blau ist dieselbe geblieben, auch hier läuft sie bei zwei Szenen durch. Ohne daß sich etwas wörtlich wiederholt, ist doch die Erfindung so ähnlich, daß nur ein kleiner 19) Daß hier die Perlensäume fehlen, im Gegensatz zum Marienlöben und den Bildern in Lienz, hat der Verfasser wohl beobachtet

vermutet, hiebei um das erste der zahlreichen Christophbilder Simons handelt. Er ist datiert 1489. Simon steht er zumindest sehr nahe, schon durch die große Rolle, die der Landschaft hier zugeteilt wird; bei dem Christoph in Anterselva (Antholz), der Michael Pacher zugeschrieben wird"), ist diese viel geringer. Auch verschiedene Aeußerlich- keiten, z. B. der Rundbogen aus stark- farbigen, wie gemaserten Steinen, die braunen Felsen und blauen Fernen, das unvollkommen gezeichnete Kind, find gleich

Be weinung Christi, ist zu zerstört, als daß man vom Meister etivas sagen könnte. Wenn es von Simon sein sollte, so müßte es viel später eingereiht werden, dies lehren die fortgeschrittene Rolle der Landschaft und die interessant verwendeten Kreuze Lanzen und Leitern. 22) Von Eberhard Hempel in seinem Werke über Michael Pacher (Wien 1931).

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Pagina 3 di 58
Data: 01.07.1935
Descrizione fisica: 58
Heiligenbluter Flügelaltars verfaßt, in der es heißt: „Anstatt der Blindflügel sind an diesem Altar in flachen, mit Leisten ein gefaßten Tafeln schön flach geschnittene Ge heimnisse entworfen, und wenn die zwei Tafeln zugemacht werden, als an Advent und Fastenzeit wird der Altar geschloffen, alsdann erzeigen sich bei den Seiten zwei Tafeln, darinnen die allerschönsten Figuren von einem vornehmen Künstler namens Simon Mareigl zu Däßten im Gericht Wels berg entworfen 4 5 6 )". Den Namen Mareigl. der offenbar

Hinter grund bekommen zu haben. Sempers Annahme war mangels einer besseren Erklärung zur Not annehmbar. Doch der folgende Hinweis scheint viel natürlicher, 4) Vgl. Semper H., Michael und Friedrich Pacher, Ehlingen 1911, S. 368. 6) Vgl. Graus I., Kirchenschmuck, 1902, S. 86. — Semper, a. a. O., S. 366. — Stiahny, Mitt. d. Zk. 1904, Sp. 66 ff. 6) A. a. O., Sp. 74 f. Nach seiner Meinung hätte es geheißen: Simon aus der Malgrei (— „Eemeindeparzelle") Dichten da auch z. B. in der Niederdorfer Dorfordnung

in Kärnten zweifellos „Marenggl" lauten; das gedehnte „e" konnte wohl wie ein „ei" zu hören sein. Wie dem auch sei, der von Aicher über lieferte Name hat gewiß als der Zuname Simons zu gelten"). Wir dürfen annehmen, daß Simon aus Tesido (Taisten) selbst gebürtig war. Besser noch als die große Anzahl der für diesen Ort geschaffenen Werke beweist dies der Umstand, daß gerade dort seine Kunst aus der Brixner Kunst hervorgehen konnte. Ueber die Zeit der Geburt Simons sind wir nur auf Mut maßungen angewiesen

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Pagina 17 di 58
Data: 01.07.1935
Descrizione fisica: 58
kirche "). Die Widmungsinschrift sagt: „1506 42) Im Jahre 1505 müßte, wenn Stiaßny mit seiner Vermutung (a. a. O.) recht hätte, Simon von Max I. beauftragt worden sein, die Zeich nung zu dem herrlichen Eörzer-Erabstein der Lienzer Pfarrkirche zu machen („Wir haben Christof Geiger bildhauer auf weiland Leonhard von Eörz Grab einen Grabstein inhalt einer Visierung zu machen bestellt." 1505, 2 . März, Zuschrift nach Lienz. Vgl. Schönherr, Gesammelte Werke I, Innsbruck, S. 133). Doch läßt

sich der Schwung dieser herrlichen, in braunen Stein gearbeiteten Platte schwerlich auf Simon zurück- sühren und die angeführten Regestenstellen schei nen eine Arbeit Simons für oen Innsbrucker Hof um jene Zeit geradezu auszujchließen! 43) Vgl. die gleichzeitige Darstellung in der Totenkapelle in Gais und den hl. Gregor auf Pachers Münchener Kirchenväteraltar. das gald gfrimt hans prim und sein haus krau got cu lob und unser fraw und sant gregory d da spricht V paternutscher und V afe maria

mit dem päpstlichen Kreuz und der spitzen Tiara. Ein Kopf, so echt Simon als nur möglich, ist der selbstbewußt dastehende Hofherr im Pelz kragen. Links gestattet Gott einem Engel, den gekrönten Kaiser Trajan aus der Unterwelt heraufzuziehen, daneben betet eine Nonne den Rosenkranz. Vorn kniet der Stifter Hans Primus mit seinen sechs Kindern, dann die Ehefrau, dahinter der hl. Bartholomäus und eine Heilige ohne Zeichen. Eine schwere Kom positionsaufgabe ist bewältigt, wiewohl die starke Draufsicht bei einem Bilde

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Pagina 7 di 58
Data: 01.07.1935
Descrizione fisica: 58
dem Meister des Neustifter Katharinenaltars zu geschrieben wird, mit dem Simon in seinen Anfängen zusammenzuhängen scheint, wie oben gesagt wurde. Bewegter, dramatisch ist jede Linie am Wengener Bild, in der Nasener Kreuzigung liegt zarteres Fühlen. Tafelbilder Simons aus den Neunziger- jahren glaubt der Verfasser zu erkennen in vier Doppelbildern des Ferdinandeums, dem Passionsaltar aus Bressanone, den Leopold Bisdomini 1839 dorthin geschenkt hat "1. Schon Semper") hat auf die Überein stimmung

mit dem Obermauerner Passions zyklus hingewiefen. Und in der Tat: die beiden Abendmahkszenen weisen unverkenn bare Übereinstimmungen auf. Vergleicht 23) Die Kirche erwähnt um 1474, vgl, Tink- hauser G., Diözesanbeschreibung I, S. 373. 24) Abgebildet bei Weingartner, a, a, O. I, Abb, 144, und bei Allesch, a. a. O. — Die Simon zugehörige Kreuzigung an der Apside des Jnnich- ner Doms ist zu schlecht erhalten. Eher wäre die an St. Georg in Tesido (Taisten) noch zu be nützen. sie ist mit der Nasener eng verwandt

, diese war jedoch stets kränklich. Als sich nach Gebrauch des Altpragfer Bades ihr Zustand befferte, erneuerte sie mit ihrem kunstsinnigen Gemahl") die kleine Kirche von St, Magdalena in Moos an der alten Straße unter Villabaffa (Niederdorf). Der Baumeister Sigmund von Stegen schuf da einen einfachen Raum von vorbildlichen Verhältnissen. Wie schade, daß er in der Gegenwart dem Verfalle entgegengehtl Simon war mit der malerischen Aus schmückung betraut. Außen am Chor stellte er Christus an einem hohen Kreuze dar

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