— 42 — Hier hatten sich die Schweizer unter dem Kommando Arnold» von Winkelried gesammelt. Einige Stunden von Sempach entfernt liegt da» Dorf Eich, zu dem da» Gölschengütl ge hörte. Beim Abschied der Söhne von den Eltern eiferte jene der Vater nochmals an, bis auf den letzten Blutstropfen zu kämpfen. Die Mutter aber, von Mitleid gegen ihre Landsleute, die Tiroler, gerührt, rief den Davonziehenden vom Söller au» nach: „Buben, ach Buben, höret noch eurer Mutter Bitte! Wenn ihr im Gewühle des Kampfes auf hergezwungene Leute
sie förmlich eine Wand au» Eisen. Hinter ihnen hatten die Söldner Aufstellung genommen. Ganz anders war die Schlachtordnung Winkelrieds. Diese bildeten einen Keil. Voran die Heldengestalt Arnolds von Winkel ried. Hinter diesem zwei, dann drei, dann fünf, sieben u. s. f., bi» die 1300 Mann, nur über soviel verfügten die Schweizer, eingereiht waren. Die freien Söhne der Berge, nur in ihren alltäglichen Kleidern, ohne Schild und Panzer, stachen seltsam ab von den geharnischten sRittern, die vom Kopf
zu Boden. Sofort drangen über des Helden Leiche die hinter derselben stehenden Krieger vor und schlugen die fünf todt. Dadurch bekam die feste Eiseumauer eine Spalte, die Schweizer fanden Raum, in da- Ritterheer zu dringen und, mit Löwenmuth kämpfend, Verwirrung in die getrennten Reihen zu bringen. Helmbüsche flatterten, Fahnen wallten, Waffen klirrten, Sterbende stöhnten, Todte starrten bleich und kalt au- Blutlachen, und Schritt auf Schritt folgte Verderben und Schrecken dem Heere Leopolds
, bis er endlich mit gespaltenem Haupte todt zur Erde sank und die wenigen Uebriggebliebenen in regelloser Flucht ihr Heil suchten. Furchtbar und schmachvoll war die Niederlage für Oesterreich und die mit ihm verbündete Ritterschaft, glorreich und glücklich aber für die Schweizer Bauern und Bürger. Unter den erschlagenen Rittern, deren Zahl sich wohl auf 600 belaufen mag, befand sich leider der Herzog selbst und bei 40 Tiroler. Auch Peter von SchlanderSberg, Friedrich Greifenstein, Heinrich von Eschenloh