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Tiroler Volksbote
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Pagina 4 di 16
Data: 08.01.1919
Descrizione fisica: 16
auch jedesmal aus dem Letten, gewann dabei aber stets größere Oberhoheitsrechte über den Schneider. Der Schneider war auch ein Musi kant und hatte einen>guten Ansatz zum Bla sen, sowohl bei Instrumenten 6ls auch bei Literslaschen. Diese letztere Musik aber hatte er seit seiner Heirat vollständig verlernt, denn Weib und Schwiegermutter waren ihm scharf aus den Socken und sobald er auch nur einmal aus ein Viertelstündchen seine Sonn tagsschuhe unter den Wirtstisch gesteckt hatte, war gleich eine der beiden

seinen Mund, dann fuhr ihm die Schmie germutter gleich messerschars über die Zunge und herrschte: „Still bist! Du bist nichts als ein Habenix und Verstehnix Und liegst Hur deinem Weib in der Schüssel — solche Lotter buben müssen's Maul halten!' — In solcher Weise wurde der Schneider gebiegelt und ge- pudelt und das Herz kochte ihm im Leibe; aber er mußte ruhig an sich halten und der Schmiedmeisterin noch seidenfein und ge schmeidig um den Kamm streichen, mußte hübsch freundlich komplimentieren: Liebe

Mutter hin — liebe Mutter her — denn sonst knüpfte die Schmiegermama ihren Geldsack zu und dem Schneider krochen die Schüldlein wieder an den Hals. — Sein Weib, die Gretl. hatte der Jörg alleweil noch gern — aber ge gen die Frau Schwiegermama sammelte sich unter bemeldeten Umständen ein ganzer Kes sel wm Gift und Galle in seinem Herzen. Je mehr er seinen Grimm verbergen und in sich hweindrücken mußte, desto stärker verdichtete sich derselbe und manchemal zappelte und gan- fterte es im stillen

. Als es zu nachten begann, schoß er in seine Feiertagskleider, dann huschte er zur Tür hinaus und flink wie ein Wiesel zum Värenwirte hinüber. — Dort hockte gerade ein Kleeblatt van vier losen Vögeln beieinander, die nichts so gut verstan den» als ihren lieben Mitbürgern Spott anzu- tun, Schelmlieder zu dichten, tolle Streiche und Schabernack zu spielem Als der Jörg sich zur Türe hereindrückte» da ging ein stürmi sches Halloh los. „Ja was', rief der Plattenmuch, „ist gar einmal der Schneider durchs Nadelloch

ausge schlossen?' „Hat dich dein Weib ausgesperrt?' lachte der Zeltepeter. »Ist der alte dicke Drach' abgeflogen?' schrie der Wasenander. „Schneider» geh' heim!' spottete der Schnalzjaggl, „sonst kommt die - Gretl mit dem heißen Bügeleisen.' „Seid still und läßt mich mit euren Schalks narreteien!' sagte kleinmütig der Schneider; „wenn ihr Ruhe gebt, zahl ich heute/' Das ließen sich die Burschen gefallen. Sie zogen den Schneider jubelnd in ihren Kreis und versicherten ihn des tiefsten Landsrie dens

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Tiroler Volksbote
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Pagina 4 di 40
Data: 21.03.1913
Descrizione fisica: 40
Wie machst du leicht den schwersten Erdenlauf!' Amen. < ' V, Der Vetter aus Amerika. Eine Geschichte don Reimmichl. ' (Nachdruck verboten.) Der Fexpeter von Grünsteig hat sein Lebtag die Menschen für Narren gehalten und viel heillosen, tol len Schabernack gestiftet; einmal aber ist ihm ein Streich von heilsamer, frommer Wirkung gelungen. Das kam so. LÄten in besagtem Grunsteig zwei Schwager, der Schneider Servaz und der Schuster David. Beide hatten eine Tochter des Kramer-Jakob geheiratet, der Servaz

, wie Zange und Hammer, wie Ratz und Katz. — . — Es nahte die heilige Ostcrzeit, aber die beiden Stoßhammel entzogen sich ihrer Christenpflicht und mieden sorgsam den Beichtstuhl — weil es doch umsonst wäre. Vergebens drangen die Freunde und Nachbarn in sie, vergebens der Pfarrer, welcher ihnen mit flammende^ Worten den sündhaften Krieg und das Aergernis vor Augen hielt. Die zwei Kampel blie- Ken steif und haarig. Ter Schneider ging überhaupt nicht mehr in die Kirche; denn, sagte er, es müßten

doch alle Heiligen heraus, wenn der Schuster drinnen sei. Der Schuster hinwiederum erklärte, er möge gar nicht in den Himmel, wenn der Schneider hinein komme; das habe jedoch keine Gefahr, denn aus den Schneider passe drüben ganz ein anderer als der Himmelspförtner. . - Wie kein Register mehr zog und alle Versöh nungsanstalten das Feuer nur schürten, beschloß der Fexpeter, sich ins Mittel zu legen. Am Ostermontag erhielt der Schuster David einen. Brief aus Innsbruck, in dem Mit großen, star- ren Buchstaben

auch der Schneider Servaz am Ostermontag. Nur hieß in diesem Briese das Lieblingsbäschen des Vetters nicht Resi, sondern Kathi und die Stunde des Zusammentreffens beim Schlüsselwirt war auf Punkt acht Uhr abends ange- fetzt. Nun herrschte beim Schuster und Schneider eitel Wonne. Die beiderseitigen Ehevölker zitterten vor freudiger Erwartung und sie vermochten in ihrer Erregung bis zum Samstag fast nicht zu schlafen. In beiden Häusern wurde das beste. Zimmer ausgeräumt, neu eingerichtet und herzig verziert

und schaffte einen Liter Spezial mit drei Gläsern. Immer wieder schaute er auf seine Uhr, allein Viertelstunde auf Viertelstunde verrann nnd kein Vetter aus Amerika ließ sich blicken. Er und die Resi verzipperten in Unge- duld und bald ging das eine, bald das andere Ausguck halten. Nach halb acht Uhr verließ der Fexpeter die Gaststube, um nach dem zweiten Vettermann zu kundschaften .... Nichtig auf der Straße hinter dem Wirtshause trabte schon der Schneider einher. Auch er hatte seine Ehehälfte

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Volksbote
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Pagina 3 di 14
Data: 05.02.1920
Descrizione fisica: 14
und dem Schneiderlein das Wasser in den Mund rann, so mußte es. gern oder ungern, immer wieder an den Kittelfack der Frau Schwiegermama appellieren; diese zog den Schwiegersohn auch jedesmal aus den Letten, gewann dabei aber stets größere Ober hoheitsrechte über den Schneider. Der Schnei der war auch ein Musikant und hatte einen gu ten Ansatz zum Blasen, sowohl bei Instrumen ten als auch bei Literflaschen. Diese letztere Musik aber hatte er seit seiner Heirat vollstän dig verlernt, denn Weib und Schwiegermutter

und schließlich noch wie der ver lorene Sohn mit den F . . .n Greipen und Trestern essen möge. — Oeffnete.der Jörg mich nur zu einem einzigen Worte der Verteidigung seinen Mund, dann fuhr ihm die Schwieger- niutter gleich messerscharf über die Zunge und herrschte: „Still bist! Du bist nichts als ein Habenix und Verstehnix und liegst nur deinem Weib in der Schüssel — solche Lotterbuben müssm's Maul halten!' — In solcher Weise wurde der Schneider gebiegelt und gepudelt und das Herz kochte ihm im Leibe

; aber er nmßte ruhig an sich hallen und der Schmied meisterin noch seidenfein und geschmeidig um den Kamm streichen, mutzte hübsch freundlich komplimentieren: Liebe Mutter hin — liebe Mutter her — denn sonst knüpfte die Schwie- germama ihren Geldsack zu und dem Schneider krochen die Schüldlein wieder an den Hals. — Sein Werb, die Grell, hatte der Jörg alleweil noch gern — aber gegen die Frau Schwieger mama sammelte sich unter bemeldeten Umstän den ein ganzer Kessel von Gift und Galle in sei nem Herzen

zu spielen. Als der Jörg sich zur Tür herein- brückke da ging ein stürmisches Hallo!, los. ..La was', rief der Plattenmuch, „ist gar einmal der Schneider durchs Nadelloch ausge schlossen?' „Hat dich dein Weib ausgesperrt?' lachte der Zeltepeter. „Ist der alte dicke Drach' abgeflogen?' schrie der Wasenander. „Schneider, geh' heim!' spottete der Schnalzjaggl, .sonst kommt die Grell mit dem heißen Bügeleisen.' „Seid still und laßt mich mit euren Schalkrnarreteienl' sagte kleinmüüg der Schneider

: „wenn ihr Ruhe gebt, zahl ich heut.' Das ließen sich die Burschen gefallen. Sie zogen den Schneider jubeln- in ihren Kreis und versicherten ihn des tiefsten Landfriedens. Ein Liter um den andern stteg auf den Tisch, der Zeiger aus der Uhr stteg immer höher und die Köpfe wurden immer röter. Dem Schnei derjörg begannen schon die Spukgeister im Dachstuhle zu tanzen. Jetzt war er in der rich« ügen Stimmung, jetzt konnte man chn steigen lassen wie einen Luftballon. Der Wasenander fand auch gleich das wahre

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Volksbote
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Pagina 3 di 8
Data: 28.10.1920
Descrizione fisica: 8
Stonnetstog, den 28. Oktober 1920, ' $ o liefest 3 * Freunde öüt Schrecken das Zittern kriegen. Der Cchneider hält sich für einen Humoristen (Spaß macher). Wenn er einem, der in guter Weiulanne gerade voller Behagen eiu Gschichkl erzählt, den Faden durchschneidet, glaubt der Schneider, daß es- keinen wirksameren Witz gäbe.- Denn dieseEeschichte und ihren Schluß vergißt teist Hörer sein Leben lang. Oder wenn einer gerade in puterrotein Zorne schimpft und sich anfrichtet gegen seine Widersacher

, und plötzlich auf der Nase liegt, so meint derSchnei- der, das sei nichts anderes als eins Erläuterung zu der großen Erdenweisheit: .„Mensch, ärgere dich niemal«!' Der Schneider hat viel Aehnlichkeit mit seinem Kameraden, denn Rüpel. Er faßt rasch zu, widerlegt nichts, macht seine Arbeit so aus der Lau ne, so aus dem Handgelenk heraus. Nur ist er we- Mer roh als der Rüpel. Kinder und einsaches MM verschont er fast immer, nur unter den „bes serer!' Ständen erlaubt er sich oft seine Streiche. Manchmal

Ihr euch, daß der schlichte Engel, der den: Leben des Bauern Tobias beigegebsn war, als sr vom Herrn der Zeit den Wink zum Schlußma- chen bekanr, zu der Genossenschaft der Todesbrllber ging u. sich für seinen Schützling den „Schneider' ausbat? Der Enge! kannte die Rechnung des alten Tobias, die Rechnung mit dem Hinrnrel, die Rech nung mit der Erde. Sie stimmten beide. And so bat rr sich den Schneider aus. Am Montagabend, wenn die Lerche zu fingen aufhörte, sollte es geschehen. < * * # Der Bauer Tobias war an; Montag

: um anderen Ende des Klee- svldes die Senil-. Er wii!' das Abendfutier schnei den. Schon knarrt der F-ulterwagen den Feldweg entlang. Jetzt inachi Tobias eine kurze Rast. Um den Wiesenbuich. der ihm nahe ist, lugt eist Gesicht. Ein. scharfer Blick flieg: über die Wiese,, so scharf wie der Augeu'K-hl ist, den der Jäger auf ein Wild lichter. Und nun, wie der Tobias dem Busch den Rücken kehrt, huscht ein Schatten über die Wiese. Der Tod ist da — der Schneider. Aber er hört die Lerche noch singen über dein Klee

Furche. All Ding nimmt einmal ein Ende!' Sacht gehts den Acker hinab, auf den Schnei der zu, dessen Augen durch die Lust glühen. And der Schneider reckt den Hals. Aber der Engel faßt ihn an der Hand. Noch singt die Lerche. Unter dem Wolkengebirge tritt die Sonne wie der hervor, steht klar am Äbendhimmel. Wie der Tobias mitten in der Furche ist, packt ihn plötzlich jemand von hinten an der Schul-, tsr. Tobias erschrickt ein wenig und läßt den Pflug fallen. Das Pferd bleibt stehen und sieht

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Pagina 2 di 16
Data: 20.09.1912
Descrizione fisica: 16
bald ^ kommen sollten — was ja immer Jeld kosten tut. — Jotte » doch, hier hat de Anna wahrhaftigen Jott nen. Loch nich H jesehen. Ne, so 'n Racker! Aber Se glauben och nich, wat A de jungen Leute heute de Wäsche reißen tun —' ' „Vier Jahre ist aber eine lange-Zeit, Frau Schneider. V Das wird den beiden schwer fallen.' ^ . ^ „Nu ja — so 'ne Kiek in de Welt können's ja nich ab- 5 warten, bis die lieben Ehesorjen anjetanzt kommen. Aber ii det hilft doch nu mal nischt, Herr Hauptmann.' ^ „Nehmen

Sie mal an, beste Frau, ich hätte einen reichen ii Verwandten, der mir eine kleine Summe ausgehändigt hätte ^ von seinem Überfluß, um ein paar junge Leute glücklich zu 5 machen —' es kam etwas unsicher über Dernstädts Lippen. A Frau Schneider setzte das Bügeleisen hin und sah den H Offizier groß an. Dann fuhr sie sich plötzlich mit der umge- kehrten Hand über die Augen — Dernstädt glaubte schon ge- 5 wonnenes Spiel zu haben mit der Absicht, die sein gutes j Herz sich ausgedacht. Aber die Alte überwand

die Rührung H des ersten Augenblicks sofort. Sie nahm das Eisen wieder auf und strich mit fast zu gewaltigen Strichen über das arme H Einjährigfreiwilligenhemd hin: „Jotte doch, daß et wirklich jl so jute Menschen jibt — Jotte doch, Jotte doch —!' Ihre H Stimme hatte den kräftigen Tonfall noch nicht recht wieder- L gefunden. „So jute Menschen, wie Sie einer sind, Herr H Hauptmann!' il „Nicht ich nicht ich, Frau Schneider!' H Allmählich schwoll das Organ der behäbigen Madame

^ wieder an: „Mir machen Se keine Fisematenten vor — mit » Der Seealpsec. S Z Pernnschon zu sagen, Herr Hauptmann. Nischt vor ungut, A sein Se nich böse! Aber daß Sie derjenige sind, der — das ^ merkt ja nen Blinder. Un, nee, Herr Hauptmann, ick kann s jar nich sagen, wie jut des von Se is — nen Stein muß 's I rühren.' Sie fuhr sich wieder mit der Hand über die Augen, ii «Zu jut, zu jut! Aber, Herr Hauptmann —' ^ „Kein Aber Frau Schneider!' ? „Doch — doch, Herr Hauptmann. Et jeht nich ohne Aber. ; Ick kann des nich annehmen, partu nich

. Un weil ick doch nu mal die Mutter von des Kind ^ bin — na — Herr Hauptmann — Sie Versteh» mir schon .. f Un Se sind mir nich böse, Herr Hauptmann, und nich un- ^ jnädig, daß ich so frei jewesen bin —' !l Dernstädt schüttelte der braven Alten herzlich die Hand. ) „Wie sollte ich, Frau Schneider! Es tut mir nur leid. Aber ^ Ihnen steht als Mutter selbstverständlich allein die Entschei- 5 dung zu, und wenn Sie mein Anerbieten ablehnen, nun, so j ist die Sache erledigt.' ^ Die Alte hatte schon

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Bozner Nachrichten
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Pagina 18 di 24
Data: 12.10.1911
Descrizione fisica: 24
IL Um seines Wortes willen. ^ .ki Roman Von H. Waldemar. . ^4. Foryetzuvg.) ' „Ich mache euch so viele MAHe und doch habt ihr so viel Geduld mit mir!' sagte sie. „Ihr wißt ja, was mich zu rückhält wie mit tausend Banden, was mich veranlaßt, im mer und immer wieder zu überlegen, ob ich nicht dennoch auf irgend eine Weise auch hier mein Brot verdienen kann, nur um ihm nahe zu sein!' - ' „Bas wäre gleichbedeutend mit stetem Kampf gegen die Hydra: Vorurteil/ Frau Manna,' sagte Schneider ernst

wir doch, nicht selbstsüchtig sein und müssen Ihnen den einzig wahren Rat geben, der für Sie zum Heile führen muß und der ist: Wehen Sie!'' ^ Schneider hatte mit vom Hirzen kommendem, bewegtem Tone gesprochen und wir damit zum Herzen gedrungen. Nicht allein die Augär seiner Gattin waren feucht geworden, auch Manna war tiefbewegt und konnte sich seinen Gründen nicht verschließen, während die Rätin aufsprang und ihm .die Hand drückte, ^ Auch Manna erhob sich und sagte: „Ich ZmnLe Ihnen von ganzem Herzen, Schneider

Zusammengehörigkeit in der Familie herrschte. Und nun sollte sie sich selbst des einzigen Trostes berauben, M seinem GM zu beten, sich dort Zuspruch und Wut und . Sk . S S4 Kraft zu erbitten für das schwere Leben, dem sie verfallen war? Trotzdem sich bei diesem Gedanken ihr Herz zusam- menkrampfte, und sie. galubte ersticken zu müssen' an dem großen, großen. Weh^ konnte sie doch Schneider nicht Unrecht menkrampfte - und sie . glaubte erstickenxzu müssen an- dem Hügel ruhe, daß die Seele des Abgeschiedenen

,'in welchen sich die hellen Sonnenstrahlen brachen. Das düstere Trauergewand ließ dieses Wbsche Bild besonders hervor treten und verstohlen nickten Schneider und seine Frau sich zu — die Rätin war, ohne Abschied zu nehmen, wieder ge gangen — und machten sich gegenseitig auf MaNnas Liebreiz aufmerksam, der, vom Kummer und vom Schmerz durch geistigt, einen überwältigenden Eindruck hervorbrachte. Eine schmetternde Fansare schreckte Manna aus ihrer Versunkenheit auf. Fast entsetzt lenkte sie ihren Mick auf die Straße hinab

. ; Manna trat einen Schritt zurück und sagte: : . - > „Wahrhaftig, das Leben ist nur ein Gaukelspiel. Höch ster Schmerz und größte Lust liegen nebeneinander, eins das andere nicht erkennend, sondern nur unbestimmt ahnend.' „Es handelt sich nur darum, daß man beide zu beherr schen versteht!' ergriff Schneider in ernstem Tone jetzt das Wort. „Glauben Sie mir, daß wir es noch tausendmal besser haben als diese da unten in ihrem Flitterstaat, der nur zu oft Elend und Jammer birgt. Wer hinter die Ku lissen

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Tiroler Volksbote
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Pagina 4 di 16
Data: 10.01.1917
Descrizione fisica: 16
mir einen Dreher, und ich bin mit einem lauten Weheschrei der Länge nach auf den Boden gefallen. Ganz blaß vor Schrecken, sind der Schneider und die beiden Weibsleute nun dahergerennt und haben alle drei zugleich geschrien: „Um Gottshimmelswillen, was ist denn los?' - „Ich weiß nicht, wie es gegangen ist', sag' ich; „bin auf etwas Kugeliges getreten, und da hat's mich geworfen. Wahrscheinlich Hab' ich mir den Fuß verdreht.' Da leuchtet die Schneiderin mit ihrem Talg licht auf den Böden und ruft aus: „Jernm

; aber ich konnte keinen von beiden Füßen anlassen oder auch nur ein bißchen rühren. Wenn ich's getan Hab', ist nur gewesen, als ob mir eins die Beine ausreißen tat', und es ist mir gleich übel geworden. So mußteu sie mich in die Stube tragen, und nachdem sie auf der Ofenbank ein Bett aufgeschlagen hatten, mich hinlegen wie ein Kind. Der Schneider jammerte: „Um Gotteswillen, hast dir wohl gar den Fuß gebrochen?' „Nein, nein,' tröstete ich sie und mich selber, „es ist nur eine Verstauchung. Wenn etwas ge brochen

, werde das Tina schon ausheilen, und ich könne in sieben, acht Wochen vielleicht mit einem Stab einen bißchen hernmspazieren. Bei diesen Wor ten ist mir vorgekommen, die ganze Stube tanzt mit mir herum wie ein Mühlrad. Als der Dok tor sort war, haben mich der Schneider und Jung fer Bertha trostlos angeschaut, und die Schneide rin hat gejammert: „Du armer Häuter! Wer Hütt' denn gedacht, daß es so schlimm wäre? Und an allem bin ich schuld, weil ich das dumme Scheit- Hab' liegen lassen.' „Schuld habt Ihr gewiß

keine, es ist halt ein Unglück,' sagte ich; „aber es tut mir leid, daß ich euch da hereinliegen und zur Last fallen muß. Soviel ich imstande bin, werde ich euch die Mühe waltung und die Kosten schon vergüten.' Da protestierten die zwei Frauensleute ein stimmig, von einer Last sei keine Rede, und der Schneider erklärte feierlich, was in seinem Hause geschehen sei, dafür komme e r mit den Kosten auf, von einer Vergütung dürfe nicht geredet wer den. Mir taten diese Neden wohler als der süßeste Balsam. Ich schaute

. Mit dem Einbinden und Pflaster umlegen hatte es anfand auch feine Schwierigkeit. Der Schneider in seiner großen Empfindsamkeit war nicht im stande, mich nur anzurühren. Es schauderte ihn beim Gedanken, daß er mir wehetun könne. Schon wenn er mich ein bißchen ächzen hörte, wurde ihm beinahe übel. Frau Marianne aber hatte zwei steife Finger und brachte keinen richtigen Ver band, der auch festhielt, zuwege. Außerdem ver^ ursachte mir ihr uugeleukes Hantieren ziemlichen Schmerz. Sie merkte es bald selber

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Bozner Nachrichten
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Pagina 14 di 32
Data: 13.08.1911
Descrizione fisica: 32
geschwärmt, Oskar.' „Gewiß, sie verkörpert in sich das Ideal, das ich mir früher von der Frau bildete.' „Und ich?' Schneider lächelte der holden Frau zu, die forschend zu ihm aufschaute. „Du bist mein herziges Weib, Lorch!' antwortete er. „Bist Wohl eifersüchtig? Mine Ursache, denn Ideale liebt man nicht. (Äehen doch solche viel zu hoch für uns Sterb liche!' „ Gnädige Frau, kann ich anrichten?' Der Zauber der köstlichen Stunde war gebrochen; die nackte Wirklichkeit trat wieder in ihre Rechte. Wahrend

Frau Lony aufsprang und ihr Haar glatt strich, fuhr Schneider sich über die Augen und seufzte: „Wenn doch nur der nächste Dag erst vorüber wäre!' Waren es die Worte selbst oder gab der Ton, mit dem sie gesprochen waren, der jungen Frau zu denLen, sie wandte sich plötzlich um, erhaschte wieder jenen tiestraurigen Aus druck in ihres Gatten Augen, und sich an seine Brust werfend, bat sie: „Sage mir, was dich bekümmert, Oskar, du bist so ganz anders als sonst!' „Wenn man irre werden muß

aus!' plau derte er. ' Die Eltern sahen sich an, äußerten aber nichts: dafür sprach Frau Lony zu dem Kinde: „Das ist das Fräulein, das Frau Philippi behilflich sein soll im.Aiuse.' „So steif muß der arme Hans neben ihr hingehen!' plauderte das Kind weiter und ahmte so drollig nach, was er gesehen hatte, daß auch Schneider und seine Frau in La chen ausbrachen. i > l g, 13. August 1911 N. „Du warst schon- lange nicht mehr bei Frau Manna, Lony?' fragte Schneider, eifrig in seiner Tasse rührend, nachdem

. Schneider seufzte ties auf, was seiner jungen Frau nicht entging, aber sie schwieg. Sie war viel zu klug, als daß sie hatte Fragen stellen sollen, die ihr Gatte doch nicht beantworten konnte, und dann auch wieder zu rücksichtsvoll, um ihn veranlassen zu wollen, gegen Pflicht und Gewissen zu handeln. Dennoch War die kleine Frau sehr neugierig; das gestand sie sich selber ehr lich ein. - > Daß bei Philippis nicht alles War, wie es sein sollte, das hatte sie aus den Reden der Rätin gehört, die nie

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Pagina 210 di 414
Data: 29.12.1911
Descrizione fisica: 414
Und so war es eines Tages geschehen — ja, wie es eigent- Er suchte einen der Nachbarn auf. In Schneider -Henriks lich gekommen war, das mochte Amor wissen — daß ihre Lippen Stube war Lärm und Getümmel. Der Schneider hielt eine sich in einem langen, seligen Kuß gefunden hatten und ein Winkelkneipe, die just gerade nicht von der besseren Vevölke- Bund zwischen zwei jungen Herzen draußen im grünen Wald rung der Gegend besucht wurde. „Priemchen-Ole' der „Tc- geschlossen worden war. Ja — grün

aus. i»aß alles, was sie sahen, im Glanz der Schönheit strahlte. Schneider-Henrik, der lahm war, bearbeitete eine Harmo- Römer hatte gar nicht von der Abreise gesprochen, als der nika und sana dazu: Sommer zu Ende ging, obschon das gesunde Freiluftleben, das „O, Karoline, heirate mich, heirate mich, er geführt, einen so günstigen Einfluß auf sein Befinden aus- 's ist keiner im Lande so froh wie ich / geübt hatte, daß er gut genug das unterbrochene Studium An der ganzen Seelandküst ...' jeden Augenblick wieder hätte

, dessen viele Falten und „Ohren' er sorgfältig Er hatte seme Wohnung m emem ärmlichen Miethause mit seinen schwarzen Nägeln glättete, während es in seinen vor dem Dorf. Die Wände waren voller Spalten und der Augen wie von Heringsschuppen leuchtete. Regen drang durch die schlechten Fenster, wenn der Herbst kam. „Bist du wieder beim Gemeinderat gewesen, Jens?' fragte Aber die Familie war abgehärtet. Sie gedieh und wußte mchts „Priemchen-Ole' und lachte. von Krankheit. r^ms wandte sich grinsend an Schneider

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Pagina 2 di 20
Data: 06.09.1912
Descrizione fisica: 20
Franken gesessen, in das Gespräch hineinzuziehen. „Ich hatte vor etwa acht Tagen die Ehre, Sie, gnädiges Fräulein, zu sehen — bei Frau Schneider — oder richtiger im Vorflur zu deren Waschküche', sagte er lächelnd. „Darf ich fragen, wie es Ihrer Schutzbefohlenen geht? Ich habe ein gewisses Interesse an der Rekonvaleszentin, da das Mäd chen die Braut, eines meiner Unteroffiziere ist', setzte er erläu ternd hinzu. Marie gab gern Auskunft, und indem sie von der Arbeit samkeit der beiden armen Frauen

, meine Tochter hat von Kindesbeinen an eine Vorliebe für alle Armen und Bedrückten gehabt. Ist ja recht schön und gut, aber mein Fall wär's nun nimmer, in die dunstigen Hütten und Keller hinabzukriechen, um Suppen auszuteilen und sich dabei wohl gar eine ansteckende Krankheit zu holen. Und bei der Anna Schneider fehlte auch wahrhastig nicht viel — das hat auch der Doktor gesagt.' Franken warf den Kopf hoch. „So? Und davon erfahre ich erst heute? Das war sehr unrecht von dir, Marie! Du weißt

lachte. „Sehen Sie, Dern städt, jetzt appelliert man schon an Ihr kompagniechefliches Herz — das.kommt davon. Berger — Berger? Das ist ja der Schlingel, der mit Vorliebe über Urlaub ausbleibt. Richtig, Ihr Vorgänger hatte ja schon seinen lieben Ärger mit dem Burschen. Was hat der denn mit der ehrsamen Familie Schneider zu tun?' „Unteroffizier Berger ist mit der Tochter verlobt', ent gegnete Dernstädt kurz und teilte dann Marie mit, daß er von einer Kündigung der Kapitulation bereits Abstand ge nommen

habe; der Unteroffizier scheine sich übrigens sichtbar zusammenzunehmen, und wenn es so bliebe, werde er ver suchen, den beiden jungen Leutchen später die Möglichkeit der Heirat zu erwirken. Wenn sie, Marie, ihm aber gestatten wolle, ein klein wenig an ihren guten Werken teilzunehmen, dann möge sie wenigstens erlauben, daß er ihr einige Flaschen stärkenden Weines für Anna Schneider und etwaige andre Kranke sende — er habe noch einige Flaschen ausgezeichneten griechischen Malvasiers im Keller, die er auf seiner Orient

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Meraner Zeitung
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Pagina 11 di 20
Data: 29.11.1912
Descrizione fisica: 20
: „Unser Zies sei der Friede des Herzens' — vorbei buckh-Hen dämmerschattigen Wald zum SteinbaWrnhaus auf den sagenumwobenen Ganzstein. Im Hinterstubl dieses Hauses hat Rosegger als Schneider gearbeitet und hier fand sein alter Lehrmeister Jgnaz Orthoser in einer Lade Peterls gottloses Gedicht: „Darf i's Dirndl liabn'. An der Außenwand ist eine Eichentafel mit dem Bronzemedaillon des Ro- seggerköpses angebracht, und darauf sind in gvldenön Buchstaben die Worte eingegrabene „Zur Erinnerung an Peter Roseggers

. Lebenswende. Im HinterMbl dieses Hauses hat Peter Rosegger 1364 als Schneider- geselle^ gearbeitet und von da.aus seine ersten Gedichte in die Welt geschickt Wald- Heimatgesellschaft, 31. Juli 1903.' Absteigend gelangten wir wieder zum goti- schenKivchlein auf dem „Oelberge'. Unter Roseggers werWtiger Hilfe sind in derWaldheimÄt eine Schule und eine Kirche erstanden. Ein witziger Spötter sagte eimn'al: „Wenn er Äüch noch ein Wirtshaus baut, dann ist das'Dorf beisammen'. Das hat Rosegger wohk nicht getan

er, der auch das erwähnte Hamerling^-Meoaillon in der Au geschaffen hat. Das Bildnis von Roseggers Lehrherrn, des „Schneider Natz', zog ebenfalls unsere Aufmerksamkeit auf jich; hat doch dieser schlichte Landschneider durch die Schriften des Dichters Berühmtheit erlangt. Dieser origi nelle Aelpler, der als Junggeselle am 2.7. Februar 1902 im Alter von 38 Jahren starb, wurde in seinem jungen Leben Wohl sehr oft photographiert, was ihm aber keineswegs be sonders lieb war. „Wos denn olleweit nnt mir hobn!' sagte er immer

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Lienzer Zeitung
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Pagina 18 di 22
Data: 12.07.1912
Descrizione fisica: 22
Manne zu beweisen, daß nicht allein sein Geldsack die Leute glücklich macht. Bei einem neuen Meister bin ich bereits in Arbeit und auch für dich, Kamerad, Hab' ich ein neues Schlupf loch ausfindig gemacht! Du kennst doch den alten Flick schneider Bernhardt und sein gutmütiges Weib?' „Allerdings kenne ich beide.' „Nun siehst du, vor einigen Tagen ist der alte Bernhardt sehr schwer erkrankt und sein Mutterl sucht jetzt einen tüchtigen Ge sellen, um das kleine Geschäft noch überm Wasser

zu kommen, wo er jahrelang gearbeitet habe. Er erzählt, daß dortselbst die kurzen Strumpfhosen, wie man sie jetzt noch all gemein in Osterreich und Deutschland trägt, in geradezu rapidem Schwinden begriffen sind, um den seit der französischen Revo lution eingeführten langen Hosen Platz zu machen, die auch die Italiener nun zu tragen beginnen und ihnen sogar nach Panta- leoni, einem ihrer Schutzheiligen, den Namen Pantalons gegeben. Die Pariser Schneider, meinte Peppo, hätten jetzt mit Anfer tigung

der neuen Modehosen so viel Arbeit, daß sie diese kaum zu bewältigen vermögen, und schloß mit der Bemerkung, daß ein Schneider, in Deutschland oder Osterreich, der sich entschließen könnte, diese neue Hose einführen zu wollen, in kürzester Zeit ein gemachter, steinreicher Mann werden könnte, und machte Arganer den Vorschlag, mit ihm bezüglich dieses Unternehmens in Kompanie zu treten. „Und was tat Arganer?' fragte Mildner in gespannter Er wartung. „Er lachte den fahrenden Gesellen aus und wies

ihm die Türe, was auch, wie ich vernahm, andere Teplitzer Schneider taten.' „Und du meinst, ich möge es wagen, mit diesem Abenteurer in Kompanie j zu treten?' „Allerdings meine ich das! —Mag es nun wahr sein oder nicht,daßPep- po inParis ge arbeitet—das tut hier nichts zurSache ,aber eins ist gewiß, daß Peppos Gedanke ein gesunder ist Ein Modear tikel , der ein geschlagen, hat bisher jed weden Unter nehmer reich gemacht. Tre teauf alle Fäl le mit Peppo in Kompanie, mit dem ich be reits deinet- halben

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