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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 12 di 16
Data: 27.08.1915
Descrizione fisica: 16
!" „Bin neugierig, was Du trieb'n hast, wenn er Dir in 'n Weg kömma war!" meinte spöttisch ein Bauer. „I? — Ang'schaut hält' i ihn voll Verach tung vom Kopf bis zum Fuatz — mein Moani- gung hätt' i mir denkt, weil i mit an Zuchthäus ler mich nit weita einlaß — und dann — dann — wär i mein Weg's ganga! Der Sepp hätt' sich schama müass'n auf seina Lebtag!" Der Schneider war aufgestanden und hatte sich in Positur geworfen, um zu zeigen, daß er Manns genug sei, Jemand seine Meiniguna ohne Scheu ins Gesicht

zu schleudern. Lachend schauten die Bauern auf ihn, den Helden, dessen Mut bis zur totalen Verachtung eines andern Jndividiums sich versteigt. „Bist doch a Teufelskerl, Gori!" rief der Gablerflori. „Doch hätt' sich der Windsepp doch in Bod'n nein verkrocha vor lauta Schama und Fürcht'n, wennst Du zuafällig unterkömma warst! I woaß nit, warum d' Leut dann all weil sag'n. Du häst koa Schneid und tatst allweil alle Heilig'n anruaf'n vor lauta Furcht, wennst bei der Nacht hoamgehst!" Der Schneider fuhr

wieder auf, diesmal auf das Aergste in seiner Ehre gekränkt. „Was Leut? I fürcht'n? Wer kann dös sag'n? Her amit, dem Lug'nbeut'l werd is verzähl'n, ob sich der Schneider von Sachsenkam fürcht! I tat iahms nit rat'n, daß er mir unter d' Händ kam! t u jeder Stund in der Nacht geh' i durch a jed's olz und g'fehlt wär's um den, der mir in den Weg kam! Jan — Leut, der Lampt mit seim Spetzl, dem Schwarz'n, wenn mir bei der Nacht unterkäm — g'fehlt wär's um alle zwen! G'fehlt wär's Leut — dös sag' enk

i, der Scyneroergori von Sachsenkam, weil i nix fürcht!" Die Gäste hatten noch eine Weile ihre Kurz weil mit dem furchtlosen Schneider, besten „Schneid" sich mit jcher frifchen Maß Dier um einige Grade steigerte; als aber die Kellner * er klärte, daß das Faß leer sei und nicht mehr an gezapft würde, brachen alle auf und gingen, einer oder der andere mehr oder minder schwankend, ihren Behausungen zu. Der Schneider war der Letzte; der Gablerflori rief ihm vor dem Wirts- Hause noch zu: „Paß auf fein

, daß Dir der Lampl und sein Spetzl nit unterkommt durch's Allgäu durch!" „Soll'n nur kömma — der Schneider is schon da! Leut — da geht's nit guat oba — g'fehlt is um iahna!" antwortete der Schneider furcht los. Der schmale Fußweg, der quer durch die Fel- der und dem Walde von Reichersbeuern nach Sachsenkamm führte, kam heute dem Schneider sonderbar krumm und holperig vor; er lief ihm immer unter den Füßen davon, bald war er links, bald rechts, bald ging er auf- bald abwärts. Doch meinte Gori, sich ganz gewiß

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 5 di 16
Data: 11.04.1914
Descrizione fisica: 16
. * Der christlichsoziale Verrat an dem Herrenschneider- streik in Meran. Am 15. März ist der mit dem Verband der Schneider abgeschlossene Kollektivvertrag der Her renschneider in Meran abgelaufen. Die organisier ten Arbeiter haben schon Wochen vorher die Kündi gung des Vertrages beraten und sind auch mit den Christlichsozialen, die in Meran zwölf Mitglieder zählen, in Verbindung getreten. Die Christlich sozialen haben sich zunächst bereit erklärt, in der Lohnbewegung gemeinsam vorzugehen. Sie haben auch verschiedene

Forderungen gestellt, die in den von der Ortsgruppe des Verbandes der Schneider ausgearbeiteten Vertragsentwurf ausgenommen und den Unternehmern überreicht wurden. Ferner wurde ihnen erklärt, daß sie an den Verhandlungen teilnehmen und den Vertrag persönlich unterzeich nen können. Die Unternehmer haben die Forderun gen der Arbeiterschaft abgelehnt, weshalb die Ar beiterschaft am 16. März in den Streik trat. Die Christlichsozialen haben nur die erste Woche mitge streikt. In der zweiten Woche

sind. Der „Vertrag" wurde mit einer Organisation abge schlossen, die zwölf oder dreizehn Mitglieder zählt; die große Mehrheit, die Mitglieder des Verbandes der Schneider, fünfzig an der Zahl, wurden nicht beachtet. Es ist daher selbstverständlich, daß die Mehrheit der Arbeiterschaft es ablehnt, unter dem „christlichen" Vertrag zu arbeiten. Die Christlich sozialen wollten diesen „Vertrag" als einen Erfolg hinstellen. Welche „Erfolge" hier erzielt wurden/ soll folgende Gegenüberstellung zeigen

, daß sie den Meistern Streikbrecher besorgen werden.-Sie haben sich daher nach vielen Städten gewendet, um Streikbrecher nach Meran zu locken. Dem Verband der Schneider sind z'wei Zuschriften, die die christlichen Verräter nach Stuttgart geschrieben haben, zugekommen. Die. erste Zuschrift beginnt: „Dieses Schreiben bedeutet den lauten Hilferuf von schwer bedrängten Kolle gen . .. Nun stehen wir in einem gewaltigen Drucke. Ueberall hin flogen Telegramme,'um die notwendi gen Kräfte herbeizuholen,, doch vergeblich

! Wir be nötigen sofort 20 bis 26 .Herrenschneider, aber tüchtige, sonst ist die bereits-'eroberte Position ver loren." Nachdem sich die organisierten Damenschneider mit den Herrenschneidern solidarisch erklärt und die Arbeit niedergelegt haben, haben die „christlichen" Verräter nach vielen Städten auch um Damen schneider geschrieben. In dieser Zuschrift heißt es: „Antwortet sofort. Wie viel Kräfte könnt Ihr sofort, wie viele innerhalb acht Tagen oder auch wie viele in vierzehn Tagen stellen?'Können wir inner

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 18.05.1920
Descrizione fisica: 8
war 'von Seite der Landesregierung ein eigener Ausschuß eingesetzt, dem folgende Persönlichkeiten angchörten: Landeshauptmann Schraffl, Bürgermeister Greil, Propst '-Rauch, Landesrat Mons. Haidegger, Landesrat Holz« (Hammer, Abg. Schneider, Foltin, Schärmer, Thaler, Bau- , Hofer, Laugus, Hell, Denn, Niederegger, Prior Dom. 'Dietrich, Frau Gemeinderat Schneider, Frau Oberpost, «kontrollor Urthaler, Bankdireklor Hirt und Gemeinderat 'Kaufmann. \ Deteilt wurden im ganzen ungefähr 3000 Einzelperfo« (nen

es als Pflicht, die Spitäler, Asyle und Institute u. dgl. besonders zu be« rücksichtigen, zumal er überzeugt war, damit auch den Wünschen der meisten Spender gerecht zu werden. M>jeMolle,Vurhe,an das MädchenWaistNhaus^ und ,au. das Sieberersche Waisenhaus zur Verarbeitung für die armen Kinder übergeben. Die eing:langten Wäsche- und Kleidungsstücke, Stoffrestchsn und Schuhe wurden durch die Frauen Urthaler, Dr. Schneider und Hedwig Schneider am 5. Mai an die Vinzenzvereine und Eli sabethvereine zur Verteilung

, damit diese Personen gerichtlich belangt wer« den können. Die Oefftntlichkeit, speziell aber alle Spendet, dürft« es nun sicherlich interessieren, daß der Ausschuß des Landeshilfswerkes in Innsbruck vom Tiroler Landes« rate für feine hilfreiche und von christlicher Nächstenliebe zeugende Tätigkeit saftige Remunerationen aus der Lan deskasse bereits zugesichert erhalten hat, die für den Ob mann des Ausschusses, den christlichsozialen Abgeordneten Schneider, dann Pater Dominikus Dietrich fe 3000 X, für die übrigen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 5 di 16
Data: 26.04.1913
Descrizione fisica: 16
. Schabernack von den christlichsozialen Bäckermeistern ausgeübt wurde, über den Terroris mus in Kaltern, über die Terrorismusakte in St. Ingbert, über die Feststellungen des klerikalen Ar Volks-Zeitung beiterführers Giesberts in Deutschland, über die Bluttat der christlich organisierten Schneider in Groß-Ostheim mit keinem Worte etwas erwähnt oder diese Mitteilungen als Lüge hingestellt. Der „Tiroler" weiß, daß unsere Behauptungen stimmen. Wenn auch der Lügenwisch eines „Tiroler" die Schikanen

B. am Bahnhof Posten und fragte einen vom Zug kommenden Passagier, den er für einen Schneider gehilfen hielt, ob er nicht Schneider sei. Als dieser verneinte, gingen die beiden am Bahnhofplatz, nickt vielleicht in der Nähe des Bahnausganges, in der anständigsten Weise auseinander. Nun kam ein Wachmann, der in B. einen Streikenden erblickte, und nahm diesen wegen des Verbrechens, einen Reisenden angesprochen zu haben, ans die Polizei station mit, wo er ihm die Personalien abnahm. Am 24. April wurde

B. zum Polizeikommifsär Tr. Brix geladen, wo ihm ohne viel Federlesens Dr. Brix erklärte: „Streikpostenstehen und Passanten belästigen? Gibt's nicht!" Vier Kronen Strafe!!! So werden in einer deutschfreiheitlichen Gemeinde lohnkämpfende Arbeiter behandelt! Selbstverständlich hat B. gegen diese polizeiliche Willkür, die schon völlig eine Gefährdung der öffentlichen Ruhe durch die Polizei bedeutet, Rekurs ergriffen. Ein anderes Beispiel: In der Nähe des Schneider meisters Sch. in der Maria Theresienstraße bemerkte

werden.' Desgleichen wird ersucht, falls Sie in Erfahrung bringen, daß irgendwo Streikarbeit gemacht wird, dies uns mitzuteilen. Mit kollegialem Gruß! j Reichsverband der Schneidermeister und i -Meisterinnen Oesterreichs. Der Obmann der Vereinigung Wiener Schneider meister und -Meisterinnen vormals Stückmeister E d. H o r n a t. i

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Alpenländer-Bote
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Pagina 2 di 16
Data: 31.05.1914
Descrizione fisica: 16
hinter dem Tische. Rund um ihn herum faßen, wie gestiftet, der Gruben Veitl, der Most Hansl, der Merzen Much, der Schneider Pold, der Tischler Naz und ein Dutzend anderer Vö gel, welche sämtlich zu den Hauptfexen, Auf- peitschern und Antreibern des Kaspars ge hörten. „Ha, der Rheumatismus, das ist so eine Weiberkrankheit," stichelte gleich der Tischler Naz, „ja, ja, Kaspar, bist halt auch so ein pa pierener Heiliger, dem jedes Windl schadet." „Grünling, red' nicht!" fuhr der Kaspar

altklug ver nehmen; „der armseligste Schneider, wenn er die Griffe und Künste los hat, wirft den größ ten Laggl über den Haufen." „Soo, Bübl! — Jetzt hast geredet wie ein lutherisches Buch," geiferte der Kaspar; „da mit du siehst, daß ich nicht bloß Griffe und Künste verstanden, sondern auch eine Kraft ge habt Hab', will ich dir ein anderes Stückl er- ählen .... Ihr habt wohl alle gehört von er großen Glocke im Stefansturm, die aus den türkischen Kanonen gegossen wurde

und die „B u m m e r i n" genannt wird; das ist so ein fürchterliches Ungetüm, daß man unsere Kirche damit zulucken könnte " „Ist ein bißl stark gemessen, Kaspar; so große Häfen gibt's nicht," widersprach der Schneider Pold. „Was, du Grille? Hast nichts gesehen von der Welt als den Hinterzipf in Grünbühel und willst einem welterfahrenen Menschen feine Anschauung wegstreiten .... Aber damit ihr euch das Ding leichter vorstellen könnt, sagen wir, die Glocke ist so groß wie ein Haus — weiter laß' ich nimmer handeln — sie wiegt

, wie die Mucken am Regenbogen." Im Eifer der Erzählung beobachtete der Kaspar nicht, wie der Tischler Naz mit einem braunen Topf, in welchem ein großer Pinsel steckte, unter den Tisch kroch. Der Tops ent hielt einen dickflüssigen, überaus klebrigen, zähen, pickigen Leim. Diesen in Verwen dung zu bringen, harrte der Tischler Naz aus den Augenblick, da der Kaspar sich wieder ein mal vom Sitze erheben würde. Eben hatte der Schneider Pold den Erzähler mit der Frage unterbrochen: „Wie wird denn das eiserne

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 11 di 16
Data: 29.12.1916
Descrizione fisica: 16
in den Bergen von Berchtesgaden umher. Da stieß er auf einen Wilddieb, der ge rade die Fährte einer Gemse aufgespürt hatte. Dieser glaubte, in dem näherkommenden Kö nig. der eine schlichte graue Joppe trug, jemand zu finden, der ihm bei seinem frevelhaften Be ginnen behilflich sein könnte. Forsch trat er dem König in den Weg und sprach: „Grüß Gott!" Der König erwiderte den Gruß, was den Frechling wohl noch frecher machte, so daß er die Frage an chn richtete: „Sag', bist du nicht der Schneider

aus Berchtesgaden?" — „Gelt, der bin i!", antwortete der König. — „Woaßt. Schneider, da könntest mir helfen, den Gams bock aufz'finden; nachher zahl' i dir a paar Maß drunten im Krug." — „Schon recht, wann'st nur nachher a ntt vergißt!" — „No. no, komm Samstag, da sollst sehen, bin i dort." — Der König war dem Wilddieb nun tatsächlich be hilflich. den Gemsbock aufzuspüren, und bald lag derselbe erlegt zu dessen Füßen. Als nun der Samstag kam, hatte der Wilderer natürlich fein Versprechen vergessen — und ließ

den Schneider Schneider sein. Wenige Tage später erhielt er jedoch eine Vorladung, vor Gericht zu erscheinen. Er begab stch in die Amtsstube und begann dort zu krakeelen. wie man dazu käme, einen unbescholtenen Menschen zu behelligen. Der Richter bedeutete ihm, lieber ruhig zu sein und sich gefälligst daran zu erinnern, daß er ge wildert habe. „Dös is net wahr, dös soll mir mal oaner beweisen," wetterte er gleich daraus los. — „Nur Geduld, lieber Freund," meinte iffi, Richter» „es mird Mick» M

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 5 di 10
Data: 19.09.1914
Descrizione fisica: 10
Euch zu ihm . . ." „Nein, nein, jetzt nicht!" rief Margarete ängstlich, „jetzt bin ich nicht vorbereitet . . ." „Ei, habt keine Sorge, Jüngferlein," sagte der Schneider und nahm sie treuherzig bei der Hand. „Kommt mit mir, ich tu' Euch nichts zuleid', Hab' ja auch einen Vater gehabt und habe einen Buben, an dem ich Freude erleben möcht'! Kommt nur, braucht Euch nicht zu entsetzen, wir sind keine Wilden, die einen Feind ins tiefste Verließ werfen zu den Vipern und Ottern; der Stadtkämmerer bat ein gan ; feines

Gefängnis." „Was Meister?" entgegnete der Schuster. „Damit ist's vorbei, ich bin Ratsherr geworden!" „Ratsherr? Ei, wer hat Euch denn dazu gemacht?" „Ich selbst! Wir alle sind Ratsherren, wir haben uns selbst dazu gemacht!" „So? Dann will ich's auch sein, ihr sollt kein Vorrecht haben vor mir. Dann wollen wir gleich das Buch durchblättern und Rat schlagen über das, was drinnen steht." „Und wollen uns die Strafen wieder herauszahlen lassen aus der Stadt Säckel," rief der Schneider. „Wenn wir die Obrig

zum Kaiser." Die Versammlung drängte näher um das Feuer zusammen; es ward aufgeschürt und frisch Holz zugeworfen, daß es heller loderte. Der Tuchscherer hatte sich des Buches bemächtigt und las vor, die an- dern hörten zu und machten ihre Bemerkungen, der Schneider hatte ein leeres Blatt herausgerissen und schrieb auf den Knien auf, wer eine Beschwerde vorbrachte. Indessen hatte Loy die Gelegenheit wahrgenommen, da die Auf- merksamkeit durch andere Dinge von ihm abgelenkt war, und hatte sich seitwärts

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 4 di 8
Data: 09.04.1919
Descrizione fisica: 8
hat, wie z. B. bei der Bier steuererhöhung, die infolge der erhöhten Lehrerbezüge seinerzeit notwendig geworden war; die Lehrerschaft mußte sich damals vonseiten der Gemeinden und deren Angehörigen jeden Kreuzer und Heller vorrechnen und viele Anfeindungen gefallen lassen. Abg. Marianne Schneider wendet sich dagegen, daß die ledige Lehrerschaft dieselben Bezüge erhalte wie die verheirateten Lehrer mit kindereichen Familien, die eine Unterstützung nötiger hätten als alleinstehende Lehr personen. Abg. Dr. Stumpf stellt

demgegenüber fest, daß in der bereits vom Staate festgesetzten Norm auch Lehrer mit Familie entsprechende Berücksichtigung fänden. Abg. Greil sagt, daß Gemeinden wegen der Ge währung des auf sie entfallenden Teiles der Teuerungs zulagen die ledigen Lehrer und jene ohne Familie ge genüber solchen mit Kindern vorziehen könnten, und da gegen sei Abg. Schneider mtt Fug und Recht aufge treten. Abg. Ertl glaubt, daß es angezeigt wäre, bei dem Versuche der Beschaffung der erforderlichen Mittel und der dadurch

sich di« begünstigt« Anrechnung der Kriegrjahre für di« Vorrückung in die höheren Gehaltsstufen und die Bemestung des Ruhegenusses, da sie auch den Staats beamten zuerkannt worden sei, nicht «ngehe«. Die Abg. Notburga Klammer und Marianne Schneider treten für di« Annahme des Antrages ein und auch Abg. T a f a t s ch e r spricht für die An nahme. Nach dem Schlußworte des Berichterstatters wird der Antrag des Schulausfchustes einschließlich der daraus sich ergebenden Abänderungen der entsprechenden Gesetzes

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 9 di 12
Data: 23.09.1911
Descrizione fisica: 12
Schneiderge sellen mit Windeseile unter den übrigen Zunftgesellen und es begann gewaltig in ihren Reihen zu gären. Sie fühlten sich durch die Verhaftung der Schneider gesellen in ihrer Handwerksehre beschimpft. Die Zuspitzung des Konflikts war dem wohlweisen Magistrat sehr unangenehm und er ließ den Ungarn, dessen willkürliche Verhaftung den Streit herbeige- sührt hatte, über die Grenze bringen. Die anderen Verhafteten sollten mit der Weisung, friedlich an die Arbeit zu gehen, entlassen

werden. Die Schneider weigerten sich und forderten zuerst die Zurückbeförderung ihres abgeschobenen Kollegen und für diesen eine Ehrenerklärung. Hiebei wurden sie von den Gesellen der anderen Handwerke ener gisch unterstützt. Diese Einmütigkeit führte zum erwünschten Ziel. Der schlesische Minister v. Hoym mußte den Ungarn zurückbefördern lassen. Die Gesellen aller zur Zunft gehörenden Handwerke requirierten einen Wagen, plazierten darauf acht Gesellen und neben ihnen ein Faß Bier und einen Korb voll Semmeln

, und zogen selbst nach dem Stadtgefänqnis. Sie befreiten die in den Kasematten unters ehrachten Schneider und zogen im Triumph zur Stadt zurück. Unterdessen bot der Stadtkommandant Militär auf und ließ mit Kartätschen geladene Kanonen auffahren. Die Wohnung des Ministers wurde mit einem 80 Mann starken Pikett bewacht. Angesichts solcher feindlicher Maßnahmen gerieten die so herausgeforder ten Handwerksgesellen in eine ungeheure Aufregung. Ihre leidenschaftliche Wut richtete sich hauptsächlich

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