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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Pagina 11 di 16
Data: 21.08.1904
Descrizione fisica: 16
Ei« Held. Skizze von T. W. (Nachdruck verboten.) un, Schneider, wollen Sie nicht mal ein paar hundert Mark gewinnen? Das kann doch jeder brauchen. Setzen Sie doch mal zwanzig Mark auf Graf Königmarks Nixe!" Der alte Schneider rührte sich nicht- er war die Späffe des ersten Schreibers Dilzer schon gewöhnt und fuhr in seiner Addition voran. Er ging nie zu den Rennen, das interessierte ihn nicht. Er interessierte sich überhaupt an nichts. Er fuhr nie nach Berlin, er blieb resigniert

in seiner kleinen Provinzstadt. Matt flüsterte sich im Bureau zu, daß das Leben ihm hart mitgespielt hatte, daß ein guter Freund ihm sein sauer erspartes Vermögen treubrüchig abgenommen hatte und seine Frau noch dazu. Er war schweigsam und resigniert geworden und verkehrte nicht viel mit den anderen Vureauangestellten. Dilzer neckte weiter unter dem beistimmenden Lächeln der beiden anderen Schreiber Lauter und Biller. „Na, Schneider, fassen Sie doch den Entschluß und fahren Sie mit. Ziehen Sie Ihren neuen

Sommer- überzieher an!" Er betrachtete dabei mitleidig den fadenscheinigen Rock des Alten, den er schon seit Jahren Tag für Tag anzog. Der zweite Schreiber lachte wiehernd, während der andere die Stirne krauste. Auch Dilzer bemerkte, daß diese Anspielung auf die Sparsamkeit Schneiders etwas roh war. Er lenkte ein. „Aber warum noch lange Zeit verlieren. Es ist fünf Uhr und Samstag. Da wollen wir schließen. Ich lade die Herren zu einem Schoppen Pilsener ein. Schneider, kommen Sie mit?" „Nein, ich danke

zur Abschrift weiter- gegeben." Lauters Gesicht wurde bei Dilzers Worten lang- er schluckte an ein paar Silben und erwiderte dann kategorisch: „Gewiß, ja! Ganz richtig! Aber ich war eben mit der Abschrift des Vertrags Leichtemann beschäftigt und so gab ich ihn an Schneider weiter." Schneider sah ihn ganz erstaunt an. „Erinnern Sie sich denn nicht, Schneider? Da habe ich ihn hingelegt und sagte noch ..." „Sie haben mir davon nichts gesagt," antwortete der Alte. — „Doch, doch! Ich sagte noch, es eilt

. Aber Sie geben einem ja keine Antwort. Ich glaubte sicher, daß Sie es gehört hätten." Herr von Branden war ungeduldig geworden: „Es ist genug! Herr Schneider, Sie müssen doch aus dem Lausenden bleiben und nicht ganz einichlafen. Kommen Sie iibrigens hernach zu mir herüber. Dilzer, sorgen Sie, daß alles schnellstens erledigt wird!" Damit ging er, die Türe hinter sich zuschlagend. „So kann man die Suppe für andere auslöffeln," brummte Dilzer. Die Türe ging wieder auf- Herr von Branden stürmte herein. „Dilzer

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 13 di 16
Data: 23.03.1907
Descrizione fisica: 16
— — hm — —" „So sagt's nur 'raus!" rief die Schulzin in wahrer Ver zweiflung aus dem andern Fenster. „Ihr habt's erfahren, wie's um den Prozeß und unr uns steht und seid auf dem Weg in's Oberamt! — Ach Gott im Himmel, ich bin des Todes! — Schneider, habt Er barmerl mit uns! — Ihr seht meine Not — Ihr habt auch Kinder! — Geht 'rauf, laßt ein Wort mit Euch reden! — Kommt, Schneider, Ihr vermögt was über Euren Schwager, verlaßt uns nicht — ratet, helft!" Zögernd folgte Hannikel der Einladung. Sein Unternehmen ward

, auf den hin ich mich mit dem Zipfelschneider vergleichen kann, ohne daß meine Ehr' darunter leidet! .— Denn gänzlich nach geben — das kann ich nicht, dann will ich lieber den Prozeß verlieren. Und zuletzt gibts ja auch noch Instanzen und Appel lation!" — . Jetzt schoß aber auch'dem Schneider das Blut; solcher Trotz, solcher Hochmut auch da noch, wo er das Messer an der Kehle stehen glauben mußte, empörte ihn. Er stand auf und sagte dem Schulzen seine Meinung gründlich. Ohne Umschweife ge stand er ihm, daß er für ihn selber

schneider völlig zu ruinieren. Und wenn er auch jetzt noch, wo ihm das Wasser bis an den Hals ging, Männle machen, Be dingungen stellen wolle, so müsse man schon an seinem gesunden Verstand zweifeln. „Was gar Eure Ehre betrifft," rief er mit flammenden Augen, „so braucht Ihr Euch nicht zu kümmern — davon könnt Ihr nichts mehr verderben, die ist schon ganz hin, lange schon hin! — Und Euertwegen verschwende ich kein Wort mehr, dauerten mich nicht Eure Frau, 'Eure Kinder! — Einen Vorschlag

kommt, läuft ab. Zudem wird durch all' dein Lärmen nichts gebessert. — Schneider — verlaßt uns nicht, Ihr seid der Mann, der uns helfen kann! Euer Heiner hat meine Karline gern gehabt — das Mädle hängt noch immer an ihm, ich weiß es — Schneider wär' da nichts zu machen? Wenn der Zipfelschneider dem Heiner seine Sachen übergäb', ich tret' meiner Karline meinen Anspruch an das strittige Waldstück ab, so wär' alles gut, der Friede her gestellt, ohne daß unsere beiderseitige Ehr' Schaden litte! — Re det

, Vettermann — mein Mädle ist auch sonst nicht leer! Be sinnt Euch nicht, Hannikel, laßt mich nicht so lang in Angst und Qual. — Redet! — Ist's Euch nicht recht so? Wird der Hei ner nicht wollen? Oder meint Ihr, daß der Zipfelschneider nicht darauf eingeht?" Die Schulzin hörte auf zu weinen und blickte mit großen Augen auf ihren Eheherrn; den Schneider kam nun fast eine Rührung an über diese unerwartete Lösung. Noch zu rechter Zett erinnerte er sich der Querköpfigkeit des Schulzen und sagte: „Das ist seit

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 4 di 24
Data: 09.12.1910
Descrizione fisica: 24
wird. Gin unglaublicher Ireispruch. Am 15. und 16. November fand beim Bozner Krei-gericht unter dem Vorfitz der Herrn L.-G.-R. v. Ferrari die Verhandlung gegen den jüdischen Agenten Heinrich Schneider aus Mährisch-Ostrau wegen Verbrechens des Betruges in 56 Fällen und wegen Uebertretung der Veruntreuung statt. Die Verhandlung, zu der eine große Zahl von Zeugen aus der bäuerlichen Bevölkerung von Terlan, Andrian, NrlS, TisenS, Koltern 2 c. geladen war und der auch eine ansehnliche Schar von Glaubens

- und BerufSgenosftn des Angeklagten anwohnte, gestaltete sich infolge der kaum zu stillenden Redelust des Angeklagten und der nicht minderen Redegewandheit seines früheren Chefs Jakob Pollak aus München, der gleichfalls als Zeuge erschienen war, zu einer sehr lebhaften. Schneider ist, wie aus der Anklageschrift zu entnehmen, trotz seiner Jugend — er zählt erst 19 Jahre — schon zweimal wegen Verbrechens des Betruges vorbestraft und stand wegen Betruges außerdem in strafgerichtlicher Untersuchung. Er arbeitete

mit Vor liebe bald in diesem, bald in jenem Bezirk Tirols, weil, wie er fich zum Polizeiinspektor Rudorfer in Bozen geäußert hatte, „in Tirol noch ein Geschäft zu machen sei!" Seine Geschäfte find aber von vornherein auf eine Ueb ervorteilung der Kunden angelegt. Ihm stellte seine Firma für die zu liefernde Ware — gewöhnliche Photographien-Vergrößerungen — einen Minimalpreis aus, von dem er 30 Prozent Provision bezog. Von dem diesen Minimalpreis übersteigenden Verkauf-preiS hatten Schneider und die Firma

je 50 Prozent Gewinnteil. Daraus ergibt fich wohl von selbst, war für eine Schundware den Kunden ge liefert worden sein muß. Um nun Kunden zu fangen, ging Schneider in den meisten Fällen in folgender Weise vor: Zuerst biederte er fich bei der Frau an. Hatte er diese dank seiner Zungenfertigkeit soweit ge bracht, daß sie einige- Interesse für von ihm angebotene Photo graphien-Vergrößerungen zeigte, wandte er sich an den Mann und war nicht früher fortzubringen, bis eine Bestellung gemacht wurde. — Um fich

und eine Ware, die sie im Inland vielleicht um ein Viertel des Kaufpreises erhalten hätten, mit einem horrenden Preis zu bezahlen. Weil der Jude Heinrich Schneider kostenlose Ueberbringung der Bilder zugefichert hatte, bildeten in den einzelnen Fällen die Mehrforderungen Gegenstand der Anklage. iDiese Mehrforderungen setzten fich, wie die Verhandlung ergab, au- Porto, Verpackang und Zoll zusammen; in vielen Fällen lautete überdies der Bestell schein und die Anzahlung auf Kronen, die Nachnahme hingegen

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Tiroler Post
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Pagina 2 di 8
Data: 30.04.1902
Descrizione fisica: 8
Staatsanwaltes in Innsbruck Einhalt zu thun? Wien, 17. April 1902. Sch raffl. D r. Schöpfer. Fink. Schreiber. Strobach. Schneider. Oberndorfer. Huber. Wohl meyer. Kühschelm. Dr. Weißkirchner. Schoiswohl. Dr. Pattai. Mayer. Daschl. Prochazka. Dchäirdkicher (Verrath j der Deutschen (VoKepartei. Es hat einmal eine Zeit gegeben, in der man große Hoffnungen auf die Deutsche Volkspartei setzen durfte. In wirtschaftlichen Fragen gieng sie mit den Christlichsocialen. Antisemitisch schien sie auch zu sein. Dr. Lueger

hochgeehrt, wenn man seinen über legenen Verstand anerkennt. „Wirt," rief er, „gib 'n Piment'l a Halbi." „G'harschamer Diener," sagte der Schneider, „wird' dankbarst ang'numma." Da stand der Schustergirgl wüthend ans und zahlte, der Kramer fühlte sich überflüssig, beglich auch seine Zeche und machte sich, obschon von Neugierde arg geplagt, gleichfalls davon. „No — wiar hast denn dös g'moant?" fragte nach einer Pause der Sagmüller wohlwollend. „I sag' nix, als—d' blaue Kuh," flüsterte der Schneider

und guckte in sein Steinkrügel. „Uhm?" machte der Sagmüller, riss die Augen aus, sah rechts und links, dann den Schneider an, der schmunzelnd in sein Bierkrügel starrte und schlug endlich mit flacher Hand in den Tisch, dass es nur so klatschte. „Zum Sapradibix — Hobelschatt'n und Sauknöd'l üb'ranand," schrie er, „gibst ma Raths'l auf?" „Na," lächelte der Schneider." Werst scho' selm wiss'n, was i meina mag." Judenthume wie ehemals gilt ihr Kampf, nein, es hat nur eines Winkes der Judenpresse bedurft

im Ausland. Aber der Tag der wohlverdienten Abrechnung wird auch über diese Verrätherpartei Hereinbrechen „Gor nix woaß i', gor nix, kann m'r a nit vorstell'n, was d' blaue Kuah, da Lehra und mei' Mariedl mitanand Ham sull'tn. — Red' irzt — oda . . . Der Schneider ließ sich willig zausen und lächelte. „No — ruck' aussa," sagte der Sagmüller dann leise und vertraulich. „Denn wannst gor wetten willst, nach'r muaß's wohl sei' Richtigkeit hab'n." Der Pimentl-Schneider machte eine rechte Kunst pause

, um den Sagmüller auf die Folter zu spannen, dann sah er den erwartungsvoll dasitzenden Herrn verschmitzt an und sagte: „a saubern's Wai' is die blaue Kuhwirtin." Der Sagmüller wischte sich den dichten Schnurr bart. „Na — ob!" murmelte er, wie verzückt zur Decke blickend. „A Witfrau — mudelsauba und rund," fuhr der Schneider fort, „in die besten Jahr', koane Kinda net, a schuldenfrei's Anwesen, an guiten Holzhand'l, schöns Rindviech im Stall — fünf schwäre Säu — und —" schloss er geradezu begeistert, „schön

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Der Arbeiter
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Pagina 12 di 16
Data: 19.03.1911
Descrizione fisica: 16
einließe, solange er aus wäre, M mal iört also davon Nun kam ein Schneider vor den Himmel. Der klopfte an. *l an ( Peter fragte, wer da wäre und was er wollte. — Der SchMrei sagte: „Ich bin ein Schneider und wollte gern in den Himmellamm St. Peter sprach: „Ich darf niemand einlassen; denn unser HeMd c ist nicht daheim, und wie er wegging, verbot er mir, ich stilisier El vergessen und niemanden hereinlassen, dieweil er aus wäre." toet Aber der Schneider ließ nicht nach, St. Petern zu bitten

, bi« Wg ihn hineinließ, doch mit der Bedingung, er sollte in einem ftjg j, hinter der Tür fein züchtig und still sitzen, damit, wenn unsere ^ gott käme, er seiner nicht gewahr werde und nicht zornig Das verhieß der Schneider und setzte sich in den Winkel hintan: c Türe nö " M Aber sobald St. Peter vor die Türe hinausging, stand,. Schneider auf und ging überall im Himmel herum und besät*6'*! eins nach dem andern. Zuletzt kam er zu vielen schönen und Mdl baren Stühlen. In der Mitte von ihnen stand ein ganz goldckhr

Sessel, der mit lauter Edelsteinen besetzt war. Er war auch ßuer höher als die andern Stühle alle. Ein goldener Fußschemel lei d vor ihm. Auf diesem Sessel saß unser Herrgott, wenn er i)% nn war. Der Schneider stand still vor dem Sessel eine gute SBcilt sah ihn beständig an. Er gefiel ihm am allerbesten von allen. V nun ging er hinzu und setzte sich in den Sessel. Wie er dam>, 7 , sah er unter sich, und sah alle Dinge, die auf Erden geschahen. i+‘, anderm aber sah er ein altes Weib, das gerade

ihrer Nachbarin Mq Bund Garn stahl. Darüber erzürnte sich der Schneider, ergriff Witte goldenen Fußschemel und warf ihn nach dem alten Weib durch Md Himmel auf die Erde. Da er nun den Schemel nicht mehr Me g, konnte, schlich er fein sachte aus dem Sessel und setzte sich it% st hinter die Tür an sein altes Ortlein und tat, als wenn % e , geschehen wäre. j tre Als nun unser Herrgott wieder heimkam, ward er MM« Schneiders nicht gewahr; als er sich aber in seinen Sessel setzte,;^ ihm der Schemel ab. Da fragte

er St. Peter, wo sein Schemel! ( gekommen sei. — St. Peter sagte, er wüßte es nicht. — Da er weiter: „Wer ist dagewesen? Hast du niemand bereingeM^ — Er antwortete: „Ich weiß niemanden, der hier gewesen ist,! W ein Schneider, der sitzt noch da hinter der Tür." — Da fragte : „bl Herrgott den Schneider und sprach: „Wo hast du mir mein' SG hingetan? Hast du ihn nicht gesehen?" — Der Schneiderei gab mit Furcht und Zittern Antwort und sprach: „Ich bin itt to- Sessel gesessen und Hab gesehen, wie da unten

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 15 di 16
Data: 16.03.1907
Descrizione fisica: 16
auf — 's war' noch eine herrliche Ge schichte, wenn nun der Schulz auf einmal daher- käm' und traf' uns alle beisammen und hätt's so handgreiflich, wie wir ihm lästerlich mitgespielt. — Macht voran, mir wird's ganz ängstlich! — Der Schulz ist fertig, ganz fertig und ich zweifle nicht, daß ihn seine Weiber völ lig gar machen. Es wär' gar nicht unmöglich, daß n in seiner Herzensangst spornstreichs zum Zipfel schneider läuft. Drum fort und aus dem Weg, daß er uns nicht überrennt!" Der Schneidersheiner wendete sich still

, daß es mir nicht schlech ter gelingt wie dem Jo hann! — Ihr aber geht nach Haus, bleibt im Wirtshaus beisammen und verhaltet euch ruhig, ver standen?" — Damit trennte man sich und der Schneider schritt langsam den steilen Waldpfad empor. Je nä her er dem Dorf kam, desto öfter blieb er stehen. „Verwünschter Handel! Wmn ich nur erst mit guter Art in's Haus kom men wär', nachher sollte mir's ninimer bang fein. — Hm, hm, 's ist ein böser Haken! Am besten wird sein, ich geh' den geraden Weg, obgleich das eben beim Schulzen

einem Rock für unfern Hansjörg mit Euch reden!" Der Schneider blickte erstaunt auf. Plötzlich leuchteten seine Augen, wie ein Blitz schoß ihm der Gedanke durch den Kopf: der Mühljohann hat wirklich gründlich aufgeräumt — da muß auch ich noch was wagen! — Scheinbar verlegen drehte er seine Mütze und sagte: „War' mir eine wahrhafte Freud', wieder einmal in Euer Haus zu kommen, jedoch aber — und sinte malen — wie halt die Sachen liegen — hm — zudem Hab' ich auch noch 'nen weiten Weg vor und bin pressiert

." Unser Herzblättchen. Nach dem Gemälde von C. Fröschl. (Photographie und Verlag von Franz Hanfstaengl in München.) „Ha, das wird doch nicht gar so eilig sein?" meinte der Schulz. „Darf man fragen, wohin der Weg führt, weil Ihr so wichtig tut?" Dem Schneider war der Schrecken des Schulzen nicht ent gangen, er sah auch, wie die Bäuerin am andern- Fenster lauschte. Nachlässig meinte er: „Was soll ich's Euch sagen? Mein Gang wird Euch wenig erfreuen!" (Fortsetzung folgt.)

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 18 di 22
Data: 19.11.1910
Descrizione fisica: 22
würde und zu Boden sänke, allesamt im Eis sterben müßten. . Ein gutes Geschäft. Ter berühmte Säuger Farinelli war von dem König Ferdinand IV. von Spanien zum Leiter der Oper von Madrid berufen worden und sollte in einer Oper auf- treten, die der Monarch selbst komponiert hatte. Farinelli hatte sich für die erste Vorstellung bei seinem Schneider ein prächtiges Kostüm bestellt, und als der Kleiderkünstler es dem Sänger brachte, ersuchte ihn dieser um seine Rechnung. — „Ich will kein Geld", versetzte der Schneider

errötend, „und werde Ihnen deshalb auch keine Rechnung vorlegen." — „Was soll das heißen?" fragte Fa- rinellt erstaunt. — „Ich möchte ^ie um eine Gefälligkeit bitten", fuhr der Schneider fort, „ich weiß, daß Sie den Wert dieses arm seligen Gewandes übersteigt, denn was ich von Ihnen erbitte, kön nen selbst Monarchen nicht zu teuer bezahlen. Ich weiß, daß ich sehr anspruchsvoll bin, aber darf ich Sie trotzdem bitten, mir ein Lied oder eine Arie vorzusingen?" — Farinelli riß verwundert die Augen

auf, und der Schneider setzte hinzu: „Ich werde keine andere Bezahlung annehmen." — Farinelli versuchte vergeblich, dem Manne das Geld für seinen Anzug aufzudrängen, der Schueider weigerte sich hartnäckig, und schließlich gab der Künstler nach und schickte sich an, den Wunsch des Mannes zu erfüllen. Er geht mit ihm in sein Zimmer und singt ihm dort eine Arie vor. Der Schneider ist so begeistert, daß Farinelli, geschmeichelt, eine Zu gabe macht, der er noch drei oder vier andere folgen läßt. Schließ lich erklärt

Farinelli die „Sitzung" für beendet, öffnet die Tür und tritt auf den Korridor hinaus, als er diesen drückend voller Menschen sicht, die begeistert seinen Tönen gelauscht haben. Ver- wundert dreht er sich nach dem Schneider um, und dieser gesteht nach einigem Zögern, daß er, unter Beihilfe von Farinellis Diener, alle diese Leute, natürlich gegen hohe Bezahlung, ins Haus, und in den langen Korridor getanen, wo sie ungesehen dem Gesänge Farinellis gelauscht. — Der Sänger warf den schlauen Kleider

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Tiroler Grenzbote
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Pagina 13 di 14
Data: 25.10.1903
Descrizione fisica: 14
Johann, Müller, „ 3 Kneringer Johann, Wirt, Erl 4 Angerer Anton, Bäcker, Häring 5 Gruber Johann, Krämer „ 6 Jakober Georg, Wagner „ 7 Flnckinger A., Schotterlieferant, Kirchbichl 8 Huber Georg, Maurermeister „ 9 Mariacher Christian, Wirt „ 10 Winkler Josef, Schmied, „ 11 Astigall Fritz, Maler, Kufstein 12 Fritzer Heinrich, Friseur, „ 13 Grimmer Franz, Feilenhauer, Kufstein 14 Guggenberger Josef, Schneider, „ 15 Härting Johann, Steinmetz, „ 16 Hasenknopf Franz, Konditor, „ 17 Heim Franz, Sattler

, „ 18 Hofbauer Peter, Schuhmacher, „ 19 Hofbauer Stanislaus, Schneider, „ 20 Holzhammer Anton, Hutmacher, „ 21 Kapfinger Johann, Hafner, Kufstein 22 Klammer Josef, Juwelier, „ 23 Köhle Wilhelm, Schuhmacher, „ 24 Kurz Anton, Färber, „ 25 Lippott Ed., Buchdrucker, „ 26 Möderl Josef, Binder, „ 27 Müller Anton, Schirmmacher, „ 28 Neumeier Ed., Kaufmann, „ 29 Piechl Sebastian, Lederer, „ 30 Pirchmoser Josef, Kaufmann, „ 31 Polin Karl, Glaser, „ 32 Schmid Johann, Buchbinder. „ 33 Schweiger Franz, Schneider

, „ 16 Lettenbichler Ludwig, Schneider, „ 17 Luchner Josef, Zimmermeister, „ 18 Moser Peter, Krämer, „ 19 Kurz Josef, Krämer, Kundl 20 Kinlechner Simon, Schuster, Münster 21 Emberger Josef, Photograph, Rattenberg 22 Ghedina Ferdinand, Spengler, „ ) 23 Gutschelhofer Josef, Schneider, „ 24 Mäscher Josef, Schuster, „ 25 Mölgg Anton, Metzger „ 26 Samer Josef, Wirt, „ Die Wahl der Kommisiions-NIitglieder und Stellvertreter durch die Wahlmänner (Mit- glieder-wahl) findet am Z0. Oktober 1903 vormittags von 9 bis 10 Uhr

für die III. und von 10 bis 12 Uhr für die IV. Klaffe im Amtszimmer Nr. 8 des Steuer-Referates der gefertigten k. k. Bezirkshauptmannschaft statt. Zu wählen sind in der III. Klasse 1 INitglied und 1 Mit glied-Stellvertreter; in der IV. Klaffe 2 INitglieder und 2 INitglied-Stellvertetrer. Kufstein, 22. Oktober 1903. Schneider. ^.erausgegeben von der k. k. Bezirkshauptmannschaft Kufstein. Verantwortliche Redaktion, Schnellprefsendruck und Verlag von Ed. Lippott in Kufstein. Amis-Blau für den polit. Bezirk

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Tiroler Post
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Pagina 1 di 20
Data: 29.03.1907
Descrizione fisica: 20
um, — hm, hm! Nu — weil Jhr's denn durch aus wissen wollt — hm, man möcht' doch auch gewissen Grund haben, drum — — hm — —" „Sv sagt's nur 'raus!" rief die Schulzin in wahrer Ver zweiflung aus dem andern Fenster. „Ihr habt's erfahren, wie's um den Prozeß und um uns steht und seid auf dem Weg in's Oberamt! — Ach Gott im Himmel, ich bin des Todes! — Schneider, habt Er barmen mit uns! — Ihr seht meine Not — Ihr habt auch Kinder! — Geht 'rauf, laßt ein Wort mit Euch reden! — Kommt, Schneider, Ihr vermögt

Hab', hart rst sie doch. — Laßt uns nicht zu Grunde gehen! Tut einen Vorschlag, auf den hin ich mich mit dem Zipfelschneider vergleichen kann, ohne daß meine Ehr' darunter leidet! — Denn gänzlich nach geben — das kann ich nicht, dann will ich lieber den Prozeß verlieren. Und zuletzt gibts ja auch noch Instanzen und Appel- l(ltt$Tt —— Jetzt schoß aber auch dem Schneider das Blut; solcher Trotz, solcher Hochmut auch da noch, wo er das Messer an der Kehle Das Andrasfy-Denkmal in Budapest stehen glauben

. — Hundertmal sei's ihm. an die Hand ge geben worden, seiner Ehre genug zu tun und dem Prozeß ein Ende zu machen, aber er habe es darauf angelegt, den Zipfel schneider völlig zu ruinieren. Und wenn er auch jetzt noch, wo ihm das Wasser bis an den Hals ging, Männle machen, Be dingungen stellen wolle, so müsse man schon an seinem gesunden Verstand zweifeln. „Was gar Eure Ehre betrifft," ries er mit flammenden Augen, „so braucht Ihr Euch nicht zu kümmern — davon könnt Ihr nichts mehr verderben, die ist schon

' nur ein mal wieder auf! Daß keine gescheite Ader, kein gutes Haar an mir ist. ist mir gründlich gesagt. Bedenk: _ weiter als bis auf die Haut dringt kein Regen, was noch mehr kpmmt, läuft ab. Zudem wird durch all' dein Lärmen nichts gebessert. — Schneider — verlaßt uns nicht, Ihr seid der Mann, der- uns helfen kann! Euer Heiner hat meine Karline gern gehabt —• das Mädle hängt noch immer an ihm, ich weiß es —Schneider war' da nichts zu machen? Wenn der Zipfelschneider dem -Heiner seine Sachen übergäb

auf ihren Eheherrn; den Schneider kam nun fast eine Rührung an über diese unerwartete Lösung. Noch zu rechter Zeit erinnerte er sich der Querköpfigkeit des Schulzen und sagte: Das ist seit langem die erste vernünftige Rede aus Eurem Mund! Es freut mich, daß Ihr nun wirklich zu Verstand kommen seid, Die Aufstellung des Herrn Professor Doktor Stumpf in Wörgl scheint unseren verschiedenen Gegnern nicht recht behaglich zu sein und fie hätten sich die geradezu imposante Art und Weise, wie dies geschehen ist, wohl

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Tiroler Post
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Pagina 9 di 14
Data: 28.09.1901
Descrizione fisica: 14
Hab'. I war die längste Zeit bei aner Reinigungsg'sellschaft ang'stellt und Hab' in die schönsten Geschäfte die Auslagfenster und Thüren g'waschen. Maust, dass dö Profession was gilt beim Militär?" Der Ferdl lachte. „Freundl, damit kommst net weit. Aber könnt'st denn net angeb'n, dass d' bei ein' Schneider g'arbeit hast." „Bei ein' Schneider? Aber Bruder, i Hab' mei Lebtag ka Nadel net in der Hand g'habt. I glaub', könnt' net amal einfadeln." „Geh' zu. An' Knopf wirst scho annah'n kinna, mehr brauchst net

? Was sind denn Sie, Greiner?" „Schneider!" „Na — endlich! Das is a Red'. Treten S' aus, Greiner, 's g'freut mich, dass ich mich in Ihnen net 'täuscht Hab'. Sie haben mir gleich so verwendbar ausg'schaut!" Als die Musterung zu Ende war, stand neben Greiner noch ein rothbackiger, breitschulteriger „Böhm", der als Schuster declariert hatte, vor de^ Front. Sonst lauter unverwendbares Mate- L \. Der Herr Feldwebel rang die Hände, bei Professionisten — na der Hauptmann wird > Eselsfreude haben. Das reicht ja net amal

! für den dringendsten Bedarf hin. Wünsch gute Nacht." In ddr That war die freudige Ueberraschung des Herrn Hauptmannes keine sehr lebhafte. Er knurrte einige wenig schmeichelhafte Bemerkungen über das löbliche Regimentscommando in den Bart. „Einen Schneider und einen Schuster, davon soll meine Compagnie fett werden?" Es war in der That 'eine starke Zumuthung. Dann ließ sich der Herr Hauptmann den Schneider Georg Greiner vorführen. „Sie sind jetzt mein einziger Schneider, ich kann Sie nicht einmal die Abrichtung

Hauptmann da, um nach seiner Kopfbedeckung zu sehen. Er witterte Unheil. „Mir scheint gar, der Racker — " „Herr Hauptmann, bitt' g'hursamst — „Ein Loch hineingebrannt! Und Sie wollen ein Schneider sein? Na, Ihnen will' ich heim leuchten!" Und wüthend schritt er mit der defecten Mütze davon. Aber als hätte der Brandgeruch alle Nasen in der fünften Compagnie bedenklich gekitzelt, eilten sie nun alle herbei, welche dem neuen Compagnie schneider eine Arbeit anvertraut hatten. Der Herr Feldwebel riss

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Tiroler Post
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Pagina 3 di 8
Data: 30.04.1902
Descrizione fisica: 8
beschlossen, die Abstinenz solange fortzusetzen, bis die Autonomiesrage in Verhandlung gezogen wird. Pte Landtagswaykeu in Niederösterreich, deren Ausgang man überall mit größter Spannung erwartet, finden in der Zeit vom 14. bis bis 20. October statt. „Heh?" machte der Sagmüller. „G'sagt Han i 's," bestätigte der Schneider „und jetztn pfüat God recht schön." „Da bleibst," rief der Sagmüller, neugierig und eifersüchtig geworden, „sell muaßt ma' ausdeutschen." „Warst scho' selm aufs Richtige kumma. Schaug

' nur g'rad nach'n Vesperläuten eini zur blauen Kuh," sagte der Schneider aufstehend. „Und jetzt'n pfüad God." Er ließ sich auch nicht mehr halten und schob zur Thüre hinaus, den Sagmüller in einem schreck lichen Zustande zurücklassend. — Als der Pimentl-Schneider an der Schule vor beikam, steckte er den Kopf in eines der Parterre fenster, aus dem die Töne eines Harmoniums kamen. „Pst," rief er hinein. „Passt amal auf, Herr Unter lehrer. Was zahlst denn, wann i Di z'sammbring' mit der Mariedl

?" Das Harmonium stieß einen Schrei aus und verstummte, dann erschien aber des jungen Unter lehrers Kopf beim Fenster. „Zehn Fünskronenstücke, so wahr ich da steh'," sagte der junge Mann erfreut. „Gilt scho," rief der Schneider und hielt seine Hand hin, in welche der Unterlehrer einschlug. „Jetzt fragst net viel, packst Di' z'samm nach'n Vesperläuten und gehst in d' blaue Kuh. Der schön' Wirthin sch armierst recht ..." „Aber," unterbrach ihn der Lehrer . . ." Wolf wird immer schwärzer. Die Alldeutschen beeilen

für das Jahr 1902 genehmigt, und zwar jene von Milland- Sarns, Prio, Mezzolago, Manzano, Nave S. Rocco, Jschia, Perra und Cunevo. Die Gemeinden Chienis „Stad' sein! Scharmierst, sag' i; bei der Mariedl wer' i Di' daweil scho entschuldig'«." „Und nach'r?" fragte der Lehrer. „Nach'r gibst halt Obacht, daß d' ka Watsch'n nit kriagst vom Sagmüller," lachte der Pimentl- Schneider. „Aber Spaßohni. Nur recht eifersüchti' machst'«. Verstand'«? — Und wannst sigst, dass 'r g'rad springgifti' is, nach'r, gehst Ham

, hinter'n rothen Kreuz, da werd' daweil d' Mariedl wart'n, da kannst Di' ausbusseln. I wer' s' scho' hinb'stell'n. Nächst'« Sunntag aber gehst im schwarzen G'wand zum Sagmüller und bitt'st 'n um d' Mariedl. — Ja werd' 'r sagen! — Pfüat God recht schön," schloss er und — hui — war er auf und davon. * * * * Geradeso wie es der Schneider eingefädelt hatte, so kam es. Was Vernunstgründe nie vermocht hätten, erledigte des Sagmüllers Eifersucht im Handumdrehen. Ja, es gieng noch viel schneller

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 12.10.1907
Descrizione fisica: 8
G e istl ich? r den Polier markiere und schreibt dann wörtlich: „Arbeiter haben wir sehr fleißige, man sieht es ihnen an, daß sie keinen Antreiber brauchen, denn es sind eben keine Roten Und dabei sind sie auch ordentlich gezahlt und daher zufrieden." Die Genosseu mögen sich diese Ge meinheit dieses Arbeiter-, nein, dieses Kapita- listeNblattes, gut merken. ^ Bregenz. Gottlob, den ersten Dr. Anton Schneider-Run:mÄ hätten wir hinter uns; es ging am ltetzten Samstag im „Forstersaale" recht

lebhaft her, die Schneider-Anhänger und seine Gegner lagen 'einander stark in den Haaren. Der Landeshypothekenbank-Oberdirektor Oelz trieb es den Freisinnigen gar zu bunt, da er den Landes verteidiger von 1809 einen Schmuser nannte und so entzog ihm der Vorsitzende das Wort, was wir aber für ganz unnötig fanden, denn jetzt fühlt sich dieser affektierte Mensch gar noch als Märtyrer und schließlich gibt's ' anstatt ein Schneider-Denkmal gar ein Öelzkaffee-Denkmal. Dazu würden wir den Entwurf

unentgeltlich liefern. Aus den Ausführungen des Referenten, Schulrat Zösmayr, war zu entnehmen, daß dem Generalkommissär von Vorarlberg anno 1809, Dr. Anton Schneider, wahrscheinlich mit Unrecht vorgewovfen werde, daß er 4000 Gulden bei dem Gutsverkaufe an Freiherrn v. Strampfer als Mäkler sich gesichert habe, denn von den betreffenden Akten seien mir Fragmente (Bruch stücke) vorhanden, und wenn er das Geld sich aus diese Weise verschafft hätte, so hätter Dr. Anton Schneider das sicher nur aus Not getan

können und sich nicht hinter einen Weiberkittel zu stecken brauchen. Es sprachen noch Dr. Blodig, Dr. Pirker und der Vorsitzende Dr. Kinz und dann wurde eine Resolution angenommen des Inhalts, daß man gegen das Memorandum des Fräulein .Hensler protestiere und das Denkmalkomitee hoffentlich bald in der Lage sein werde, dem Dr. Anton Schneider ein Denkmal zu setzen. —g. Hard. Am Samstag den 12. Oktober, abends 8 Uhr, hält der Arbeiterverein Hard im Ggsthaus „zur Krone" eine Monatsversammlung ab. Die Mitglieder werden ersucht, zahlreich

wird als erste Nachmittagsvorstellung (Beginn halb 3 Uhr) bei bedeutend ermäßigten Preisen die Straußsche Operette „Frühlingstuft" ge geben; abends gelangt die neu in Szene gesetzte Leharsche Operette „D ie l u st i g e W t t w e" zur Darstellung. Tiroler Bereinsnachrichten. Verband d. Schneider, Ortsgruppe Innsbruck. Samstag den.12. Oktober, 8 Uhr abends, im Gasthaus „zum Meraner", Ver- trauensmänner-Versaminlung. Die Vertrauens männer sämtlicher Werkstätten werden ersucht, bestimmt zu erscheinen. .— Montag

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 15 di 18
Data: 26.11.1910
Descrizione fisica: 18
, so lange es noch Zeit ist, fort mit den silberbeschlagenen Meßbüchern, gold gestickten Gewändern, den Ciborien, Kelchen, Monstranzen, Leuch tern und Reliquienkästchen, fort, bevor die Schweden und ihre Söldner die räuberischen Krallen darnach apsstr ecken." Der Schneider warf dem Riemer einen haßerfüllten Blick zu, als man ihn und seine Zunftgenossen so kurzweg des Mangels an Mut und Körperkraft bezichtete. Doch nur einen Moment und er fuhr gleichmütig fort: „Wenn man nur wüßte, wann der gnä dige Herr

seine und des Stiftes Schätze in Sicherheit zu bringen gedenkt und nach welcher Seite, ob zu Wagen oder zu Schiff. Ein rechter Konstanzer und ergebener Diener unseres gnädigen Herrn, den Gott erhalten möge, möchte — und wäre er auch nur ein ge ringer, schwacher Schneider — doch auch dabei sein, wenn es gilt, jene Kostbarkeiten durch ein Gefolge begleiten und schützen zu lassen. Selbst ein Schwacher kann in der Stunde der Gefahr stark sein und gerade die Schwachen und Verachteten sind es, in denen der Herr zu Zeiten

Klingen in den Kampf ziehen, Männer wie ich, der Konrad Blarer, der schon öfters mitgefochten, wenn's heiß herging, wie der Schmied Soland da, der Wagner Schildknecht, der Pferdemeister Thalhofer und dessen Vetter hier, der wackere. Müller ain Goldbach. Donnerwetter, wo die dreinhauen, da gibts Funken urrd fliegen die Spähne davon, du aber wirst mit deiner Nadelbüchse wenig gegen die großen Tarasbüchsen des Winter königs ausrichtem" Ter Schneider wollte auffahren zu heftiger Gegenrede

seine Eisenfaust aus den Tisch niedersausen, als gelte cs, jetzt schon die Eisenhaube eines Schweden mit einem einzigen Schlage zu sammenzubiegen. Auch der Schneider Rümelin, der Riemer Blarer, der Schmied Soland und der Wagner Schildknecht stimmten ein. „Und Ihr, Vetter?" wandte sich der Pferdemeister an Hans Thalhofer. „Mein gnädiger Herr wird Euch Tank wissen." „Ich ziehe mit, weil Ihr in Not kommen könntet, Vetter Baptist. Ta mag ich Euch nicht verlassen." Tie beiden wackern Männer schüttelten

sich die Hand. Einläßlich wurde der Plan gesprochen und dabei noch manche Kanne geleert. Erst als sich die Schatten der Nacht um die hohen Giebeldächer und um den gewaltigen Bau des Münsters legten, trennte man sich. Niemandem war es in der Hitze des Gespräches ausgefallen, daß sich Anastasius Rümelin, der Schneider, heim lich entfernt hatte.

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 13 di 16
Data: 03.12.1910
Descrizione fisica: 16
es bis zu den Ohren der Schiffsleute. „Es muß doch etwas nicht in Ordnung sein," sprach der Pferde meister. Auch das Schiff, welches Soland der Schmied be fehligte, lenkte seine Spitze wieder mehr dem Lande zu. Ter Schneider Anastasius Rümelin. welcher sich auch unter de>- Menge befand, und sich schon seinen Judaslohn entgehen sah, fluchte ingrimmig vor sich hin, wandte sich ebenfalls an Philipp, hielt ihm die Faust unter die Nase und rief: „Halt ein mit deinem Geschrei, oder man wird dich krumm und lahm

schließen." „Krumm und lahm schließen," pustete der Büttel, der sich dem Schneider, dem er noch einen Mantel schuldete, gefällig er zeigen wollte Philipp riß beim Anblicke des so drohend vor ihm auftauchenden Männchens seine Augen weit auf, hielt einen Augenblick inne, zeigte dann mit der Hand auf dessen Stirne und schrie; „Tu! Tu!. Tu!" Mehr brachte er nicht heraus. Wieder brach die Menge in ein lautes Gelächter aus. Das Gebaren des fremden Trottels war wirklich gar zu lustig. „Meiter! Meiter

! Do it er! To it er!" rief der Philipp gegen den See hinaus, packte den ganz bleich gewordenen Anastasius Rümelin mit Gewalt am Kragen und zog ihn aus der Menge heraus mehr gegen den See hin, damit der Meister aus der Ferne den Verräter sehen könne. Der Schneider, welcher glaubte, der Trottel wolle ihn in seiner Wut in den See stürzen, erhob ein lautes Angstgeschrei und wehrte sich mit Händen und Füßen. „So, jetzt ist's aber genug. Dieser freventliche Skandal vor Tag in unserer alten, freien Reichsstadt Konstanz

! Unerhört!" schnaubte der Büttel und ergriff den Philipp am Kragen. Dieser sah, wie die Schiffe sich immer weiter entfernten. Er schüttelte Schneider und Stadtknecht von sich und eilte unter lautem Beifall rusen der Menge davon, immer dem See nach, ebenfalls hinaus gegen Münsterlingen, hinaus zum Tore, seinem lieben Meister nach. Ter Volkshause zerstreute sich, nicht ohne Schneider und Büttel noch gehörig geärgert zu haben. Traußen bei Münsterlingen lagen die Schnapphähne lauernd in ihrem Versteck

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