bekannte Weise einen griechischen Paß und reiste nach Corfu, wohin er, als griechischer Staats bürger sich gerirend. seine Frau nachkommen ließ, die indeß ihre ganze Habe zu Geld gunachl hatte. Im Laufe der Z-it war er zum reichen Maune geworden. Ais nun «Doktor' Schneider zum erstenmal nach Corfu kam, machte er die Be kanntschaft dieses Manneö und gewann so sehr dessen Freundschaft, daß dieser ihm einmal das Geheimniß seiner Vergangenheit anvertraute. Als Schneider auf seiner Konstantinope
)er Neise — eS war dies -' Oktober v. Z. — wieder nach Corfu kam, iucht- er Laufer auf, der ihm wieder holt erklärte, wie unbehaglich er sich in Corru fühle, da er jeden Tag Gefahr laufe, daß es be kannt würde, daß er kein griechischer Unterthan und auf welche Weise er in den Besitz des Passes gekommen sei. Schneider wußte guten Nath. Mehrere einflußreiche türkische Paschas seien seine besten Freunde, und es wäre ihm ein Leichtes, Laufer das türkische Staatsbürgerrecht zu verschas fen. er müsse
spaziert n sie zusammen auf der Straße, als es Schneider einfiel, er habe etwak im Hotel vergessen, Laufer möge ihn bis zu seiner Rückkehr irgendwo erwarten. Er nahm den Zimmerschlkss-l, erbrach Laufer's und seinen eigenen Koffer, nahm auS dem ersteren das Geld, steckte es, da es eine» ziemlich großen Pack bil dete, unter den Nock, verließ das Hotel, miethet ein Zimmer in einem andern Hotel in Galata versteckte das Geld daselbst und suchte dann seinen „Freund' am bestimmten Orte auf. Abends
unterhielten sich Beide so gut, daß sie auf's Nachhaufegehe» gänzlich vergaßen, und als si Tags darauf ihr Zimmer betraten, bot sich ihnen ein Anblick dar, der Laufer in wirkliches, Schneider in prächtig imitirteL Entsetzen brachte. Keine konnte dem Andern etwas sagen, denn scheinbar hatte Beide das gleiche Unglück getroffen. Es wurde sofort Polizei herbeigerufen, das Hotel- peuoiial versammelt, und dieses sagte aus, eS habe gestern Schneider, als er allein ins Hotel kam, dasselbe mit einem Bündel
unter dem Arme verlassen und seit dieser Zeit habe Niemand das Zimmer betreten. Auf das hin wurde Schneider in Gewahrsam gebracht, trotzdem er seine Un- schuld natürlich hoch und theuer versicherte. Zwei Tage darauf gelang es den Bemühungen des österreichische» Cousulats jenes Ho'.el ausfindig zu machen, in dem er das gestohlene Geld ver borgen hatte. An ein ferneres Leugnen war also nicht mehr zu denken. Die von Seite des Con sulats gepflogenen Untersuchungen ergaben, daß Schneider au5 Taunwald in Böhme