, daß sie unmöglich zu bewältigen war. Jeden Tag, be ziehungsweise Nacht, sollten eine Menge der verschiedensten Sachen, hauptsächlich Material zum Bau von Unterständen, auf die Rotwand spitze gebracht werden. Die Leute hatten einen Höhenunterschied von mehr als tausend Meter durch steile Felswände, Schnee und Eis in schwe ren Lasten zu bezwingen. Leutnant Schmid hatte aber nur etwa 25 Mann schwindelfreie Leute, welche für diesen schweren Trägerdienst geeignet waren, zur Verfügung. Major Sturm verlangte
, daß jede Nacht wenigstens 35 bis 40 Mann als Träger zur Spitze gehen sollten. Leutnant Schmid machte wiederholt Vorstellungen, daß dies un möglich sei, da nur schwindelfreie Leute diesen Weg machen können. Major Sturm wollte dies nicht glauben und behauptete, alle Tiroler müs sen das Bergsteigen können. Bei einer solchen Gelegenheit gab es einmal einen scharfen Auftritt. Leutnant Schmid wurde zum Rapport bei Major Sturm befohlen und hatte sich zu rechtfertigen, warum in der vergangenen Nacht die befohlenen
Sachen nicht alle zur Spitze gebracht wurden. Schmid machte ihm begreiflich, daß er schwindelige Leute nicht hinaufschickeh könne, denn andere Leute würden leicht ab- stürzen und wären daher nutzlos geopfert. Dar auf sagte der Major: „Haben Sie keinen Revol ver?“ Schmid bejahte dies. Darauf der Major: „So gehen Sie heute abends mit der ganzen’ ver fügbaren Mannschaft hinauf, und wenn die Leute das Leistungsabzeichen in Bronze in Empfang nehmen. Wenn in dieser Ehrung der einzelne gewürdigt wurde
, die auf einen großen Fremdenverkehr hinweisen. LAbg. Draxl erzählte uns viel über die Besitzverhält nisse der Alpen und über die Entwicklung des Fremdenverkehrs. nicht mehr weiter wollen, so schießen Sie einfach einen oder zwei nieder, dann werden die anderen schon weitergehen.“ Dies war für Schmid zu viel. In höchster Er regung trat er einen Schritt näher und sagte: „Nein, Herr Major! Dies tue ich nicht, diesen Befehl werde ich nicht be folgen. Meinetwegen schießen Sie mich hier in Ihrer Bude nieder
, dann bin ich erledigt, aber diesen Befehl befolge ich nicht.“ Diese in großer Auf regung hervorgesprudelten Sätze machten auf den Major einen sichtlichen Eindruck. Er lenkte ein und sagte ruhig: „Ich werde mich selbst überzeu gen. Erwarten Sie mich heute abend halb 9 Uhr auf der Rotwandwiese, ich werde mir diesen Trä gertransport anschauen.“ Er kam und ging hinter den Standschützen in Begleitung des Leutnants Schmid der Rotwandspitze zu. Zuoberst an der Geröllhalde, beim Einstieg in die Felsen