, für die Verbreitung seiner Schriften zu sorgen. Ihrem Einflüsse ist es auch zu danken, daß Hynd- chem Sigmund von T'hurn und Hans von Schenk soeben ausführlichen Bericht erstatteten, in der grimmigsten Laune. „Ihr kommt just recht," rief der Fürstbischof seinem Kanzler entgegen, „um zu erfahren, daß auch Euer Rat in der Stunde der Gefahr nichts taugt! Da lest," und er reichte jenem mit zornbebender Hand den Brief der Bauern, „lest, wie all Eure diplomatischen Kunstgriffe an diesen ketzerischen Bärenhäutern
abprallen!" Schweigend nahm Riebeisen das zerknitterte Papier, während Hans von Schenk einzuwenden wagte: „Hätt' ich der Bauern, die aus dem Lueg heraus gezogen, früher Kunde gehabt, ich wollt' ihnen mit meinen Knechten den Paß daselbst gründlich verlegt haben! Aber Peter Hundt traf zu spät ein und wer hätte auch gedacht, daß die stillen Pinzgauer sich auf einmal solcher Eile be fleißigen würden!" Aber da fuhr ihn der Kardinal wütend an: „Hätt' ich und abermals hätt' ich! Ist das eines Kriegs mannes
Wort? Wo hattet Ihr Eure Augen? Verlieh ich Euch Würden und Pfründen nur, damit Ihr den Glanz an meinem Höfe mehret und den Knechten und dem Freimann Furcht einjagt? Wahrlich, ich werde schlecht bedient! Und kämen sie in Demut, statt in starrem Trotz, ich könnte Lust bekommen, den Bauern zu willfahren und anderen die Sorge des Regiments zu überlassen!" „Das wolle Gott nicht!" ries Sigmund von Dhurn. während Hans von Schenk seinen eigenen Zorn hinunterzu- schlucken trachtete, und Riebeisen
kommt es nicht an und auf einen Bauernführer mehr oder minder ebensowenig. Auch mein' ich, sei es jetzt nicht an der Zeit, über alte Fehler zu grü beln, sondern vor neuen auf der Hut zu sein. Denn die ganze Stadt ist in heimlichem Bunde mit den Aufständi- schen!" Der Erzbischof schnellte von seinem Sitz empor, Thurn und Schenk sahen den Kanzler mit weitaufgerrsienest Augen an, aber Riebeisen fuhr in immer gleichem Tone fort: „Der BürgMmeister Lasier hat sein Amt niedergelegt, die Verschworenen